Kleinleipisch/Klettwitz/Klettwitz-Nord - lausitzerbergbau
Kleinleipisch/Klettwitz/Klettwitz-Nord - lausitzerbergbau
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Sanierung – eine Herkulesaufgabe<br />
Der Raum mit den ehemaligen Tagebauen <strong>Kleinleipisch</strong>, <strong>Klettwitz</strong> und <strong>Klettwitz</strong>-<strong>Nord</strong> zählt mit rund<br />
10.000 Hektar flächenmäßig zu den ausgedehntesten Sanierungsprojekten der LMBV und bildet<br />
damit eine der größten in sich geschlossenen Bergbaufolgelandschaften Deutschlands.<br />
In den Tagebaugebieten <strong>Kleinleipisch</strong> und <strong>Klettwitz</strong> rekultivierte<br />
die LMBV bislang mehrere Tausend Hektar<br />
Kippenflächen.<br />
Unangetastete Bereiche wechseln mit bunten Wäldern,<br />
wassergefüllte Senken mit sonnigen Steilböschungen ab.<br />
In diesem überdimensionalen Buddelkasten befindet sich<br />
auch der <strong>Nord</strong>randschlauch – ein kilometerlanger tiefer<br />
Graben. Dieser muss verfüllt und zu tief gelegenes Gelände<br />
erhöht werden, da es sonst zu vernässen droht.<br />
Der Abraum der Innenkippe As 09 im ehemaligen<br />
Tagebau <strong>Klettwitz</strong> wird dafür noch bis 0 gebraucht.<br />
Auch für die Tierwelt ist die Sanierung tätig. Im Bereich<br />
der Schwarzen Keute nordwestlich von Kostebrau sollen<br />
in neu geschaffenen Flachwasserbereichen Schlaf-<br />
plätze für Kraniche entstehen. Falls die Vögel diese<br />
Flächen in Zukunft annehmen, werden sie hier völlig<br />
ungestört und auch schlafend vor Füchsen und anderen<br />
Räubern sicher sein.<br />
Im Sanierungsgebiet <strong>Klettwitz</strong> entsteht währenddessen<br />
auf der Kippe As 09 fast ohne menschliches Zutun<br />
ein Wald. Nur durch so genannte Initialpflanzungen wird<br />
der Waldbildung ein kleiner Anstoß gegeben. Große<br />
Landschaftsteile bleiben zunächst offen. Über die Jahre<br />
wachsen hier erst Gräser, später Sträucher. In<br />
einigen Jahrzehnten wird hier ein Wald stehen.<br />
<strong>Kleinleipisch</strong>/<strong>Klettwitz</strong>/<strong>Klettwitz</strong>-<strong>Nord</strong><br />
Kraniche, 1998<br />
Wiedehopf, 2004<br />
Sukzessionswald, 2006<br />
Blauflügelige Ödlandsschrecke, 2007<br />
Grünhaus – ein Paradies für Flora und Fauna<br />
Mitte der 970er Jahre wurden rund zwei Drittel des<br />
Naturschutzgebietes Grünhaus vom Tagebau <strong>Kleinleipisch</strong><br />
überbaggert. Die Neugestaltung und Erweiterung dieses<br />
Gebietes erfolgte 99 und 99 unter wissenschaftlicher<br />
Begleitung des Forschungsinstituts für Bergbaufolgelandschaften<br />
Finsterwalde.<br />
Die LMBV sicherte in diesem Bereich rutschungsgefährdete<br />
Böschungen durch das Anlegen von Spülkippen<br />
sowie durch Spreng- und Rütteldruckverdichtung. Bei der<br />
Sanierung der Uferböschungen und der Hochkippe 46<br />
wurden die Zielstellungen des Naturschutzes besonders<br />
berücksichtigt. Zwei kleine Inseln mit weiteren angelegten<br />
Sonderstrukturen ergänzen hier das entstandene Gelände-<br />
relief der Seeteichsenke.<br />
Viele verschiedene Tierarten – wie Kranich, Seeadler,<br />
Wiedehopf und Kreuzkröte – siedeln, rasten und ernähren<br />
sich nun im ehemaligen Tagebau. Auch für Raritäten wie<br />
den Wiener Sandlaufkäfer oder die Blauflügelige Ödlandschrecke<br />
bildet die menschgemachte Natur ein Eldorado.<br />
In den stillgelegten Tagebauen bei Lauchhammer finden<br />
viele bedrohte Tier- und Pflanzenarten Lebensbedingungen,<br />
die in der sonst stark besiedelten Kulturlandschaft<br />
rar geworden sind. Mittlerweile ist das Gebiet<br />
teilweise für eine naturnahe Erholung geöffnet.