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Kleinleipisch/Klettwitz/Klettwitz-Nord - lausitzerbergbau

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Altes bewahren und Neues schaffen<br />

Im Raum <strong>Kleinleipisch</strong>/<strong>Klettwitz</strong> spielt Energie auch<br />

nach Beendigung des Bergbaus eine große Rolle.<br />

In Zeiten, in denen der Klimawandel in aller Munde<br />

ist und neue Energieerzeugungsformen erforscht<br />

werden, pflanzt man hier Energiewälder an und<br />

errichtet Windparks. Doch auch bestehende Land-<br />

schaftsteile aus der Zeit des aktiven Bergbaus könnten<br />

kommende Generationen an das Kapitel der<br />

Bergbaugeschichte erinnern.<br />

Auf den Flächen des ehemaligen Tagebaus <strong>Klettwitz</strong><br />

wird voraussichtlich der größte Energiewald Deutschlands<br />

entstehen – der Energiewald Kostebrau. Rund um den Ort<br />

Kostebrau ist geplant, vor allem schnell wachsende<br />

Pappeln und Robinien innerhalb von so genannten<br />

Schnellwuchsplantagen anzupflanzen. Sie könnten<br />

langfristig einen wichtigen Beitrag für die Energieholzversorgung<br />

der Stadt Lauchhammer leisten. Mit dem hier<br />

gewonnenen Holz sollen künftig fossile Energieträger zur<br />

Versorgung öffentlicher Gebäude, wie z. B. des Rathauses<br />

oder der Schwimmhalle, ersetzt werden.<br />

Die Planungen sehen einen circa 750 Hektar großen<br />

Bereich rund um Kostebrau vor. Neben ökologischen<br />

Kriterien, wie z. B. Artenvielfalt oder Biotopvernetzung,<br />

ist auch die Berücksichtigung landschaftsästhetischer<br />

Aspekte vorgesehen. Eine Einbindung in die bestehende<br />

bzw. noch auszubauende touristische Infrastruktur ist<br />

ebenfalls möglich. Dieses Projekt kann den Charakter<br />

der Energieregion Lausitz stärken und deutschlandweit<br />

0<br />

Maßstäbe setzen. Die Machbarkeit des Vorhabens wurde<br />

durch eine Studie des Forschungsinstituts für Bergbaufolgelandschaften<br />

e. V. bereits belegt.<br />

Wind statt Kohle<br />

Ein eindrucksvolles Beispiel für die Umstellung vom fossilen<br />

Energieträger Braunkohle zu erneuerbaren Energien<br />

ist der Windpark <strong>Klettwitz</strong>. Auf den rekultivierten Kippenflächen<br />

des ehemaligen Tagebaus <strong>Klettwitz</strong> befindet sich<br />

einer der größten Windparks Europas.<br />

Auf einer Gesamtfläche von 400 Hektar stehen 58 ein-<br />

zelne Windkraftanlagen mit einer Leistung von jeweils<br />

,65 Megawatt. Im Jahr 004 wurde die letzte errichtet.<br />

Die Windräder mit eine installierten Leistung von über<br />

90 Megawatt erzeugen im Jahr mehr als 0.000 Megawattstunden,<br />

genug für den Strombedarf von circa<br />

0.000 Haushalten. Auch die Dimensionen der Anlagen<br />

sind imposant: Die Höhe der Windmühlen bis zur Rotorspitze<br />

beträgt Meter.<br />

Um einen ausreichend stabilen Untergrund für die Fundamente<br />

der Anlagen zu schaffen, wurden hier die Lanzen<br />

der Rütteldruckmaschinen bis zu 70 Meter tief in die Erde<br />

gebohrt.<br />

Alpen in der Lausitz<br />

Vor über 70 Jahren entstanden durch die Arbeit der<br />

Abraumförderbrücke F 5 auf den Flächen der ehemaligen<br />

Tagebaue Schwarzheide und Friedländer bis heute<br />

vegetationslose Schüttungsrippen. Diese so genannten<br />

<strong>Kleinleipisch</strong>/<strong>Klettwitz</strong>/<strong>Klettwitz</strong>-<strong>Nord</strong><br />

Geigerschen Alpen liegen westlich von Kostebrau und<br />

wurden nach 990 zum Geschützten Landschaftsbestandteil.<br />

Namensgeber war der Direktor der damaligen<br />

Braunkohlenwerke.<br />

Nach der Auskohlung wurden jedoch nie Rekultivierungsarbeiten<br />

durchgeführt. Der Abraum liegt heute fast noch<br />

genau so, wie vor Jahrzehnten von der Förderbrücke<br />

gekippt und nur durch Wind und Wasser verformt.<br />

Obwohl durch Zuflug von Samen aus der Umgebung die<br />

Entwicklung von Pflanzen möglich wäre, verhindert der<br />

vegetationsfeindliche tertiäre Boden jegliche Keimung und<br />

damit das Wachstum.<br />

Visualisierung des Energiewaldes Kostebrau mit Prognose für 2010<br />

Erosionsrippen in den Geigerschen Alpen, 2006<br />

Erdbaumaßnahmen <strong>Kleinleipisch</strong>, 2004

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