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Kleinleipisch/Klettwitz/Klettwitz-Nord - lausitzerbergbau

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Neue Landschaften auf dem Reißbrett<br />

Das Ziel der Sanierung ist die Beseitigung der Altlasten des Bergbaus, die Gefahrenabwehr und die<br />

Wiedernutzbarmachung der Folgelandschaften. Dazu waren riesige Erdmassen sowohl mit Tage-<br />

baugroßgeräten als auch mit kleineren mobilen Maschinen zu bewegen. Um Kostebrau wurden<br />

allein in den Jahren 1993 bis 2004 über 200 Millionen Kubikmeter Erdreich verlagert, um die<br />

vorgegebenen Sanierungsziele zu erreichen.<br />

Neben der Herstellung der Sicherheit und der Regulierung<br />

des Grundwasserhaushaltes erhält auch die Natur<br />

wertvolle Lebensräume zurück. Die 975 überbaggerte<br />

Ortschaft Grünhaus und ihre Umgebung wurden und<br />

werden zur Neugestaltung und Erweiterung des gleich-<br />

namigen Naturschutzgebietes genutzt. Darüber hinaus<br />

wird im Raum Lauchhammer unter Nutzung der Berg-<br />

baufolgelandschaft der Naturpark „Niederlausitzer<br />

Heidelandschaft“ weiterentwickelt.<br />

„Arbeitstiere“ der Sanierer<br />

Aufgrund der Größe der zu bearbeitenden Gebiete und<br />

der zu bewegenden Erdmassen mussten auch im Raum<br />

Lauchhammer für die Neugestaltung von Kippenflächen<br />

und Restlöchern riesige Maschinen eingesetzt werden.<br />

Dabei wurden die in den ehemaligen Tagebauen <strong>Klettwitz</strong><br />

und <strong>Klettwitz</strong>-<strong>Nord</strong> noch vorhandenen Großgeräte<br />

genutzt, ohne die eine Bearbeitung der großen Flächen<br />

kaum möglich gewesen wäre.<br />

Mittlerweile wurden auch die letzten nicht mehr benötigten<br />

Großgeräte der LMBV verschrottet. 998 machte<br />

ein Absetzer vom Typ As 0- 008 aus dem Tagebau<br />

<strong>Klettwitz</strong> den Anfang. Im Jahr 005 erfolgte die Spren-<br />

gung eines letzten LMBV-Giganten – des Absetzers As<br />

600- 06 . Mit dessen Teilsprengung am 5. Februar<br />

wurden sowohl der Ausleger als auch der Kran säuberlich<br />

vom Rumpf abgetrennt. Der 964 gebaute 5 Meter hohe<br />

Absetzer mit einer Dienstmasse von . Tonnen war<br />

im Abraumzugbetrieb der ehemaligen Tagebaue <strong>Klettwitz</strong><br />

und <strong>Klettwitz</strong>-<strong>Nord</strong> eingesetzt worden. Bis August 004<br />

hatte er den <strong>Klettwitz</strong>er <strong>Nord</strong>randschlauch im Bereich<br />

Poley mit Erdmassen verfüllt.<br />

Im Entengang zur Verschrottung<br />

Auch der letzte Bagger vom Typ Esch 0/70 im Raum<br />

Lauchhammer hat seit Anfang 007 ausgedient. Dieser<br />

so genannte Schreitbagger, der sich, wie eine Ente<br />

watschelnd, auf den ausfahrbaren Stelzen seines flexiblen<br />

Schreitwerks abstützt, bewegte u. a. zum Schließen der<br />

Tieflage im östlichen Grenzschlauch des Tagebaus<br />

<strong>Klettwitz</strong> mehr als zwei Millionen Kubikmeter Erde. Der<br />

974 mit Hilfe russischer Fachleute aufgebaute Bagger<br />

hatte seine technischen Vorzüge mehrere Jahre im<br />

ehemaligen Tagebau <strong>Klettwitz</strong> unter Beweis gestellt.<br />

Seine gute Beweglichkeit und große Reichweite machten<br />

ihn zum idealen „Arbeitstier“ beim Sanieren sensibler<br />

Kippenbereiche.<br />

8 <strong>Kleinleipisch</strong>/<strong>Klettwitz</strong>/<strong>Klettwitz</strong>-<strong>Nord</strong><br />

Die Stilllegung des 85 Meter langen und bis zu 00 Meter<br />

pro Stunde „schnellen“ 684-Tonners beendete das letzte<br />

Kapitel des Einsatzes von Tagebaugroßgeräten der LMBV.<br />

Mit den in den letzten Jahren demontierten Bergbauanlagen<br />

und Großgeräten verschwindet auch das über<br />

Jahrzehnte typische Erscheinungsbild der Bergbauregion.<br />

Gerettete Landstraße<br />

Nach fast dreieinhalbjähriger Bauzeit wurde im Dezember<br />

005 die neu verlegte Landesstraße L60 zwischen<br />

Schipkau und Kostebrau wieder für den Verkehr freigegeben.<br />

Die alte Trasse befand sich in einer Tieflage, die<br />

mit aufsteigendem Grundwasser überflutet worden wäre.<br />

Die Senke musste mit Erdreich aufgefüllt und die Straße<br />

auf eine völlig neue Trasse verlegt werden. Nach umfangreichen<br />

Maßnahmen, wie Trassenbau und Bodenverdichtung,<br />

wurde die L60 auf einer Länge von fast .800<br />

Metern neu gebaut.<br />

Für einige Jahre muss auch ein weiterer Abschnitt der<br />

L60 gesperrt bleiben – das Teilstück zwischen Lauchhammer-<strong>Nord</strong><br />

und Lichterfeld. Für die Erneuerung dieses<br />

Straßenabschnittes sind Spezialleistungen notwendig, wie<br />

z. B. die Errichtung einer Brücke über den Verbindungsgraben<br />

Bergheider See/Heide See und diverse Verdichtungsmaßnahmen.<br />

Die alte Landesstraße ist auch hier<br />

vom ansteigenden Grundwasser beeinträchtigt und wird<br />

währenddessen zurückgebaut.<br />

Sanierungsplan Lauchhammer I, 1993<br />

Abschlussbetriebsplan, 1995<br />

Rahmenplan zum Nutzungskonzept Lauchhammer I, 2002

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