rund ums Wohnen. - Die Sargfabrik
rund ums Wohnen. - Die Sargfabrik
rund ums Wohnen. - Die Sargfabrik
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
8-12leben_KulturCW.qxd 19.09.2006 11:31 Uhr Seite 13<br />
Falter Special SARGFABRIK 11<br />
<strong>Die</strong> kulturelle Insel<br />
MUSIK Das Kulturhaus <strong>Sargfabrik</strong> hat sich in den vergangenen Jahren auch als innovativer<br />
Konzertveranstaltungsort etabliert: mit durchdachten Konzertreihen, die in den Grenzbereichen<br />
zwischen Jazz, Weltmusik und Singer/Songwritertum ihresgleichen suchen. KLAUS TASCHWER<br />
<strong>Die</strong> Leute hier hören ja wirklich zu.“ Mark Ribot war<br />
nach seinem ersten Konzert in der <strong>Sargfabrik</strong> einigermaßen<br />
erstaunt und angenehm überrascht. Der bekannte<br />
Avantgardegitarrist, der unter anderem auch für Tom<br />
Waits in die Saiten griff, tritt gewöhnlich in Jazzclubs auf, wo<br />
im Normalfall nebenbei noch Speisen und Getränke konsumiert<br />
werden und sich die Gäste nicht nur mit der Musik, sondern<br />
auch mit ihren Sitznachbarn unterhalten. Bei Musikveranstaltungen<br />
in der Goldschlagstraße hingegen geht es zu<br />
wie in einem klassischen Konzert – auch wenn die Musik alles<br />
andere als klassisch ist.<br />
<strong>Die</strong> für diese Gegend Wiens einzigartige kulturelle Insel<br />
brachte in den letzten Jahren etliche, vor allem angehende<br />
Stars aus dem boomenden Bereich zwischen Weltmusik, Jazz<br />
und Singer/Songwritertum in die Stadt, zum Teil sogar für<br />
Österreich-Premieren. So gastierten Jazzstars wie Louis Sclavis,<br />
Uri Caine oder Don Byron ebenso in der <strong>Sargfabrik</strong> wie<br />
das Duo Rebekka Bakken / Wolfgang Muthspiel oder die<br />
Gypsy-Soul-Sängerin Ljiljana Buttler oder der italienische<br />
Sänger und Poet Gianmaria Testa, der seit seinen ersten <strong>Sargfabrik</strong>-Auftritten<br />
vor fast vier Jahren zumindest in Italien und<br />
Frankreich zum Star wurde und nach wie vor gerne hierher<br />
zurückkommt.Zum Beispiel Anfang Dezember für gleich vier<br />
Konzerte (siehe Kasten). Verantwortlich für die ausgesuchte<br />
Musikzusammenstellung und die außergewöhnliche Atmos-<br />
Foto: Wolfgang Zeiner<br />
phäre ist Ernst Perbin-Vogl, seines Zeichens Geschäftsführer<br />
der gesamten <strong>Sargfabrik</strong>, eines Mittelbetriebs mit immerhin<br />
zwanzig Angestellten. Sein Herz und seine Leidenschaft gelte<br />
aber in erster Linie dem Konzertprogramm, mit dem der studierte<br />
Soziologe nicht nur für Wiener Verhältnisse neue Wege<br />
beschritt: einerseits, weil er die <strong>Sargfabrik</strong> als innovativen<br />
Veranstaltungsort für ein spezielles musikalisches Segment<br />
jenseits der etablierten Genres Jazz oder Weltmusik etabliert<br />
hat. Andererseits aber auch, weil Perbin-Vogl Tugenden des<br />
klassischen Konzertbetriebs für seine Veranstaltungen übernommen<br />
hat.<br />
So gibt es in der <strong>Sargfabrik</strong> seit mittlerweile vier Jahren auch<br />
verschiedene Zyklen und Abonnements,wie man sie allenfalls<br />
vom Wiener Konzerthaus, dem Musikverein oder der Jeunesse<br />
kennt. Nur handelt es sich hier eben eher um die Bereiche<br />
zwischen Jazz, Weltmusik und Singer/Songwritertum. Was<br />
aber nicht einmal die klassischen Veranstalter zusammenbringen,<br />
ist das Service, das Perbin-Vogl und sein Team den<br />
Abonnentinnen und Abonnenten angedeihen lassen: Neben<br />
einer ausführlichen Konzertvorschau gibt es auch noch CDs<br />
mit den Programmhöhepunkten vorab, um die Konzertauswahl<br />
zu erleichtern.<br />
Auswählen muss auch Ernst Perbin-Vogl. „Mittlerweile<br />
gibt es täglich mehrere Anfragen von Musikern und Agenturen,<br />
wie es denn mit einem Auftritt in der <strong>Sargfabrik</strong> aus-<br />
Sagenhafter Auftritt von Wayne Horwitz und Robin Holcomb: das Kulturhaus <strong>Sargfabrik</strong> bringt Weltmusik und Jazz in die Stadt