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rund ums Wohnen. - Die Sargfabrik

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8-12leben_KulturCW.qxd 19.09.2006 11:31 Uhr Seite 14<br />

12 SARGFABRIK<br />

Ernst Perbin-Vogl macht das Kulturhaus-Programm mit Leidenschaft<br />

sähe“, sagt er. Seine Entscheidungsg<strong>rund</strong>lage ist ganz traditionell:<br />

„Ich bin ein typischer CD-Typ“, sagt der Veranstalter. Will heißen,<br />

dass er von der Musik am Tonträger überzeugt sein muss, ehe er die<br />

Musikerinnen und Musiker bucht. In andere Konzerte als die eigenen<br />

hingegen gehe er selten. Und wenn es dann Konzerte auswärts<br />

sind, „dann in solche mit klassischer Musik“. Schließlich sind es zumindest<br />

sechzig Abende, die er pro Jahr im Konzertsaal der <strong>Sargfabrik</strong><br />

verbringt.<br />

Dass das Kulturhaus <strong>Sargfabrik</strong> – übrigens hat man sich hier auch<br />

der Kinderkultur verpflichtet und bringt Bühnenkunst für junge<br />

Menschen – zu einem integralen Bestandteil der Wiener Jazz- und<br />

Weltmusikbühnen wurde, hat zum einen natürlich mit Perbin-Vogl<br />

und seiner durchdachten Programmierung zu tun. Zum anderen gibt<br />

es wichtige Kooperationen mit Festivals, die in den letzten Jahren<br />

dazu beigetragen haben, dass Wien zur mitteleuropäischen Weltmusikhauptstadt<br />

wurde. Das Akkordeonfestival, Balkanfever, Onda<br />

Latina oder Salam Orient mieten sich für einzelne Konzerte regelmäßig<br />

auch in der Goldschlagstraße ein. „Da gibt es ein hohes gegenseitiges<br />

Interesse“, sagt der umtriebige Veranstalter, dem Musik<br />

in erster Linie Leidenschaft und nicht Geschäft ist.<br />

Das merkt man nicht zuletzt daran, wenn er von seinen persönlichen<br />

Konzerthöhepunkten schwärmt, wie etwa einem Duo-Auftritt<br />

von Wayne Horwitz und Robin Holcomb, selbst wenn der nicht allzu<br />

toll besucht war. Oder von Musikschaffenden, die er wahnsinnig gerne<br />

in die <strong>Sargfabrik</strong> holen würde, wenn er mehr Budget hätte. Oder<br />

daran, wenn er stolz darüber berichtet, wie sich ein Musiker über das<br />

aufmerksame Publikum in der <strong>Sargfabrik</strong> und die besondere Atmosphäre<br />

gefreut hat und gerne wiederkommen würde. ❑<br />

Einer von vielen Höhepunkten: Ana Brandao im Kulturhaus <strong>Sargfabrik</strong><br />

Foto: Arthur Fleischmann<br />

Foto: Wolfgang Zeiner<br />

Falter Special<br />

PROGRAMM ZUM JUBILÄUM<br />

Testa, Puschnig & Co.<br />

Auch die <strong>Sargfabrik</strong> kommt am Mozartjahr nicht<br />

vorbei. Doch was da unter dem Titel ... inspired by<br />

W. Amadé zu hören sein wird, verspricht origineller zu<br />

sein als die meisten anderen Veranstaltungen <strong>rund</strong> um<br />

WAM. So wird sich Österreichs bestes Saxofonquartett<br />

Saxofour ebenso der Musik Mozarts annehmen wie<br />

das langgediente Jazzfunktrio Depart um Harry Sokal<br />

oder die Bigband Nouvelle Cuisine sowie der austrobrasilianische<br />

Gitarrist Allegre Corrêa.<br />

Aber Musik- und <strong>Sargfabrik</strong>freunde dürfen sich auch<br />

auf die drei bestens eingeführten Abonnements Simply<br />

more than jazz, Global–Lokal und Songs and beyond freuen.<br />

Un<strong>ums</strong>trittener Höhepunkt des Liedermacherzyklus<br />

ist das Gastspiel des piemontesischen Cantautore<br />

Gianmaria Testa, Stamm- und Lieblingsgast im Kulturhaus.<br />

Er wird mit Unterstützung des wunderbaren<br />

Klarinettisten Gabriele Mirabassi Anfang Dezember<br />

gleich an vier Tagen seine poetisch-jazzigen Songperlen<br />

erklingen lassen. Bei Global–Lokal gibt es zwei eindeutige<br />

Höhepunkte: Zunächst das finnische Mundharmonikaquartett<br />

Sväng, das in seiner Heimat Kultstatus<br />

genießt und auch schon österreichisches Publikum zu<br />

Beifallsstürmen hingerissen hat. Keinesfalls versäumen<br />

sollte man Wolfgang Puschnigs Alpine Aspects, eines<br />

der herausragenden Projekte des europäischen<br />

Jazz der letzten Jahre. Wie da österreichische Blasmusiktradition<br />

auf Funk und US-Avantgardejazz<br />

trifft, ist bis heute unübertroffen.<br />

Richtig klassischen Jazz gibt es in der <strong>Sargfabrik</strong><br />

auch in diesem Konzertzyklus nicht, wie der Abonnementtitel<br />

Simply more than jazz klarstellt. Mit Oregon<br />

hat man allerdings eines der längstgedienten World-<br />

Jazz-Ensembles verpflichten können.Außerdem kommen<br />

mit Joe Beck und John Abercrombie, die im Duo<br />

auftreten werden,zwei stilbildende Stromgitarristen in<br />

den 14. Bezirk, die schon mit Gott und der Welt musiziert<br />

haben, also mit Frank Sinatra ebenso wie mit Miles<br />

Davis, Gil Evans oder Paul Simon. Und weil heuer<br />

nicht nur 250 Jahre Mozart, sondern auch noch zehn<br />

Jahre <strong>Sargfabrik</strong> gefeiert werden (am 21.10. findet das<br />

große Geburtstagsfest statt!), gibt es unter dem Titel Jubilee<br />

auch noch ein kleines Weltmusikfestival (17. bis<br />

20.10.). Neben dem Oud-Virtuosen Haig Yazdjian, der<br />

schon oft in der <strong>Sargfabrik</strong> aufgetreten ist, wird die<br />

Sängerin Ghalia Benali aus Tunesien anreisen und ihre<br />

Wien-Premiere geben. Der Perkussionist Peter Rosmanith<br />

hingegen hat es für sein Konzert nicht weit: Er<br />

wohnt in der <strong>Sargfabrik</strong>.<br />

K. T.<br />

Infos: www.sargfabrik.at<br />

Gianmaria Testa (r.) ist wieder zu Gast im Kulturhaus<br />

Foto: Wolfgang Zeiner

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