13.07.2015 Aufrufe

IB 7.13/14 - 1. Fußballclub Union Berlin e. V. - Generation Luzifer

IB 7.13/14 - 1. Fußballclub Union Berlin e. V. - Generation Luzifer

IB 7.13/14 - 1. Fußballclub Union Berlin e. V. - Generation Luzifer

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

| FankulturInfoblättsche-InterviewMarvin, Mitglied der Fanszene von <strong>Union</strong> und einer der Initiatoren von 12:12Hallo Marvin, als Mitglied der Fanszene von <strong>Union</strong><strong>Berlin</strong> warst du im letzten Jahr einer der Initiatorender 12:12-Kampagne. Gib uns doch bitte nochmaleinen kleinen Rückblick über die Aktion undderen Verlauf.wie zum Beispiel ProFans, BAFF oder Unsere Kurveaus unterschiedlichen Gründen ja nicht der Fall ist.Hattet ihr mit solch einer starken Resonanz gerechnetoder wart ihr von diesem großen „Schulterschlussauf Zeit“ eher überrascht?10 |Hallo an die Redaktion und die Leser. Die Aktion starteteals bierseeliges Hirngespinst und entwickelte sichschnell weiter. Unser Plan war ursprünglich ein genereller90-minütiger Boykott der Fußballspiele. OberstePrämisse war aber, dass möglichst viele Szenen sich beteiligenwürden und man offiziell für ein gemeinsamesZiel einstehen würde. Deshalb luden wir verschiedeneFangruppen nach <strong>Berlin</strong> zu einem Treffen ein. Der Einladungfolgten dann auch insgesamt 47 Vereine, welcheam <strong>1.</strong> November 2012 über gemeinsame Protestformendiskutierten. Es gab unterschiedlichste Ideen, wobeiviele nicht bei jedem Verein durchführbar gewesenwären. Schlussendlich entschied man sich für einenStimmungsboykott über 12 Minuten und 12 Sekunden,da es auch wunderbar zu Datum der DFL-Mitgliederversammlungam 12. Dezember passte. Außerdem einigteman sich darauf, dass die Fanszenen ansonstenfreie Hand hätten, ob sie nun Demos, Choreos oderandere Protestformen als Unterstützung durchführenwollten. Die Pressearbeit wurde auch forciert und teilweisewurden Journalisten sogar schon vor dem Startder eigentlichen Aktionen Ende November mit Informationengefüttert. Ein paar Spieltage und einige Änderungenam Konzeptpapier später stand auch schondie DFL-Mitgliederversammlung an, welche leidernicht gut für uns endete. Am 12.12. in Frankfurt lagenStolz und Enttäuschung dicht beieinander und auchbei einem Nachbereitungstreffen in Kassel Ende Dezembermit 54 Vereinen spürte man unterschiedlicheAuffassungen über Erfolg bzw. Misserfolg der Aktion„12doppelpunkt12 - Ohne Stimme keine Stimmung“.Auszeichnen konnte sich 12:12 vor allem dadurch,dass die breite Masse an Fans hinter der Aktionstand und nahezu alle großen Fangruppen mitwirkten,was bei bereits bestehende FanbündnissenInfoblättsche Nr. 7 | 2013/20<strong>14</strong> | <strong>1.</strong>FC Kaiserslautern - FC <strong>Union</strong> <strong>Berlin</strong>Genau darauf zielte unsere Einladung ja ab. Wir wusstendamals auch, dass etwas von ProFans geplantwar; in die anderen Bündnisse haben wir nicht so vielEinblick. Es sollten aber wirklich alle mitmachen undfrühere Animositäten und politische Zerwürfnisse solltenhinten angestellt werden. Außerdem gibt es auchFanszenen, die langfristige Vereins- und Verbandsarbeitfür sich ablehnen und deutlich oppositioneller agieren.Fanszenen wie Stuttgart, Nürnberg und Mönchengladbachkonnte man somit gewinnen, was auch absolutdas Ziel war. Von den relevanten Fanszenen fehlteneigentlich nur eure Feinde aus Frankfurt und die Fansvon Hansa Rostock, wobei es zu den Fans der Eintrachtsogar konstruktiven E-Mail-Kontakt gab. Überraschtwar man Anfang November aber doch, schließlichstanden dort teilweise drei Gruppen pro Verein inKöpenick und auch unsere Erzfeinde vom BFC wagtensich zu uns. Generell wurde also genau das Ziel erreicht,wobei sich Befürchtungen nicht bewahrheiteten,dass vielleicht nicht die jeweiligen Ultràgruppen dierichtigen Multiplikatoren sind.Wie eben schon erwähnt, standen die Fans zusammenund auch der Stimmungsboykott von 12Minuten und 12 Sekunden über mehrere Spieltageklappte fast überall reibungslos. Im Gegensatzdazu stießen die, je nach Fanszene, individuellenProteste nach dem 12.12 auf weniger Verständnisbei der breiten Masse an Stadionbesuchern. Würdestdu sagen, dass, vor allem für die unorganisiertenFans, der Protest bis zum 12:12 mehr einemEvent (wie zum Beispiel einem Flashmob) gleichkam?Die Aussage würde ich nur teilweise unterschreiben.Sicherlich hat man zum Teil Stadiongänger „politisiert“

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!