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IB 7.13/14 - 1. Fußballclub Union Berlin e. V. - Generation Luzifer

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| Fankulturund zu wenig sensibilisiert für das wirkliche Thema.Dabei sind mir aber auch Ultras begegnet, die einenGroßteil ihrer Informationen aus den Artikeln derMassenmedien zogen. Es ist halt leichter zu sagen „Diesind scheiße!“ als „Dies könnte man ändern...“ und „Sostellen wir uns das vor...“. Sicherlich war es auch eineAbwechslung vom regulären Spieltag, was halt auchviele Zuschauer zum Event stilisierten. Dennoch spieltennach dem 12. Dezember noch ganz andere Faktorenhinein. Beispielsweise richtete sich der Protestnun an vielen Standorten stärker gegen den eigenenVerein, von dem man vielleicht verarscht wurde. Oderes fehlte die Aufklärung der breiten Fanmasse, warumman weiter protestieren muss. Es änderten sich alsonach dem 12. Dezember auch ein wenig die Vorzeichen,sodass ich persönlich in Braunschweig, wo wirdamals spielten, schon vorher damit rechnete, dass ihr90-minütiger Boykott nach hinten losgehen könnte.Das Sichere Stadionerlebnis konnte letzten Endesnicht verhindert werden und ist mittlerweile inKraft getreten. Was sind für dich nun, wo die Umsetzungdes Maßnahmenpakets an den einzelnenVereinen liegt, die wichtigsten Punkte in SachenFanpolitik?Jeder muss seine Hausaufgaben machen! Wir habendanach erstmal verstärkt regionale Arbeit gemacht, umauch hier für Fanthemen zu sensibilisieren. An vielenStandorten muss aber erstmal ein Schritt nach demanderen erfolgen. Es muss mehr Mitspracherecht derFans in vielen Vereinen geben und zwar am Besten aufden Füßen von festen Vereinsstrukturen. Dies musskeinesfalls immer von Ultras ausgehen und man sollauch nicht vor lauter Kompromissen seine Grundsätzeaus den Augen verlieren, aber die Doppelmoral sichals „Motor der Kurve“ und wichtigste Fangruppe desVereins zu bezeichnen und schlussendlich „nullkommanichts“im geliebten Verein zu erreichen, kotzt michan. Ich habe nach der DFL-Mitgliederversammlungviel mehr Konsequenzen in den Vereinen erwartet,zumindest zwei oder drei rollende Köpfe sozusagen.Wir hatten ja wirklich die Hoffnung, dass viele Fanszenenein Umdenken bei den eigenen Funktionärenbewirken konnten. Ihr wurdet meines Wissens da jaauch enttäuscht. Generell muss man in der VereinsundVerbandslandschaft wegkommen vom „Abnicken“aller Entscheidungen. Unsere Funktionäre müssen dieMehrheit der Vereinsmitglieder vertreten und wir alsMultiplikatoren müssen halt diese Mehrheiten in denVereinen schaffen.Alles in allem, welches Fazit ziehst du nun knappein Jahr nach der Aktion?Es war von unserer Seite eine gute Aktion, die geradewas die Änderungen des Konzeptpapiers bzw. dieAnträge zur Mitgliederversammlung angeht, einigeserreicht hat. Unsere Themen wurden öffentlich diskutiertund an vielen Ecken haben wir Werbung fürdie aktive Fanszene gemacht. Leider wurde das Ganzekein umfassender Erfolg, aber wenigstens haben wires versucht und haben damit zumindest partiell etwaserreicht. Selbst wenn es nur eine engere Bindung zwischenUltras und Zuschauern geschaffen hat, war esschon etwas wert.Für mich persönlich fiel das Fazit deutlich ernüchternderaus. Über Wochen habe ich meinen Verein, meineGruppe, meine Familie, meine Freundin und meinenBeruf vernachlässigt. Und ein Großteil der Zeit habeich damit verbracht mit Journalisten zu sprechen, diekeinerlei Fachkunde und ehrliches Interesse hatten.Erschreckend wie selbst Chefredakteure von großendeutschen Zeitungen denken und handeln. Im Endeffektwar ich ganz schön desillusioniert wie wenig Leidenschaft,Fachwissen und Engagement Funktionäre,Politiker und Journalisten in ihre Berufe stecken undwas auf der anderen Seite ein paar Ultras in ihrer Freizeitschaffen können.Zum Schluss natürlich die obligatorische Frage: Wielautet dein Tipp für das heutige „Spitzenspiel“?Gibt es hier Leute, die gegen den eigenen Verein tippen?Ich tippe eigentlich immer bei Auswärtsspielenmeines Vereins gegen große Vereine gegen <strong>Union</strong>, aberda es bei deiner Frage ja nicht um Geld oder Punktegeht, sage ich einfach mal 0:0. Hauptsache eure Taschentücherbleiben stecken und sei es, weil wir euchauf den Rängen in Grund und Boden singen...| 11Infoblättsche Nr. 7 | 2013/20<strong>14</strong> | <strong>1.</strong>FC Kaiserslautern - FC <strong>Union</strong> <strong>Berlin</strong>

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