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DIB Nr 107 und der FB Nr 9 - Der Immobilienbrief

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<strong>Nr</strong>.: <strong>107</strong><br />

09. KW / 03.03.2006<br />

Kostenlos per e-mail<br />

ISSN 1860-6369<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Editorial (Rohmert)<br />

Konjunktur 2006 - Ein<br />

Ausblick (Rohmert)<br />

Deutsche Bauindustrie hält<br />

2006 Nulllinie (Wrede)<br />

KanAm -Management <strong>der</strong><br />

beson<strong>der</strong>en Art (Rohmert)<br />

CRE übernimmt<br />

Resolution<br />

Atisreal: Europ. Miet- <strong>und</strong><br />

Investmentmärkte<br />

(Degener)<br />

Geschlossene Fonds global<br />

aktiv (Unterreiner)<br />

JLL: Lagerflächenumsatz<br />

boomt (Wrede)<br />

Logistikmarkt Slowakei<br />

(Wittern)<br />

Neues ****-Hotel in<br />

Hamburg (Winckler)<br />

Energiesparen: Mo<strong>der</strong>nisierungsmotor<br />

(Winckler)<br />

Gebrauchtimmobilien sind<br />

günstig (Degener)<br />

Erholung bei Büroimmobilien<br />

(Winckler)<br />

Buchtipp (Krentz)<br />

BVG verhandelt über Notlage<br />

Berlins (Krentz)<br />

Impressum<br />

„<strong>Der</strong> Fonds Brief“ ab S. 19<br />

1<br />

1<br />

4<br />

6<br />

9<br />

11<br />

11<br />

14<br />

15<br />

16<br />

16<br />

17<br />

17<br />

17<br />

18<br />

18<br />

Sehr geehrte Damen <strong>und</strong> Herren,<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>107</strong>/9, 09. KW, 03.03.2006, Seite 1<br />

normalerweise stelle ich Ihnen um diese Jahreszeit meine Konjunkturprognose <strong>und</strong><br />

den Blick auf die generellen volkswirtschaftlichen Perspektiven vor. Dieses Jahr gibt<br />

es wenig Neues. Deshalb haben wir die wichtigsten Thesen kurz zusammengefasst.<br />

Unsere Frage lautet wir immer: „Wo soll es herkommen?“ (siehe unten) Blicken wir<br />

aber vorab auf die schönen Seiten des Standortes Deutschland.<br />

Vor einigen Tagen fielen mir bei einem meiner seltenen Ausflüge in die westfälischen<br />

Heimatzeitung zwei Meldungen auf Seite 1 auf. Die eine Meldung verwies darauf,<br />

dass Deutschland im Klimaschutz weltweit auf Platz 5 steht, die USA erst auf 39.<br />

Kein W<strong>und</strong>er, wenn die Industrie geflohen ist. Wussten Sie eigentlich, dass je<strong>der</strong><br />

Hochofen, <strong>der</strong> woan<strong>der</strong>s auf <strong>der</strong> Welt gebaut wird, viermal so viel Emissionen hat wie<br />

ein neuer deutscher Hochofen? Die Politik sicherlich auch nicht, sonst würde sie die<br />

Industrie nicht ins Ausland jagen. O<strong>der</strong> die Politiker gehen davon aus, dass Deutschland<br />

senkrechte Grenzen hat.<br />

Die zweite Meldung beeindruckte mich noch mehr. Sie macht den Standortvorteil<br />

Deutschlands in Bezug auf Rechtsstaatlichkeit <strong>und</strong> Liberalität als Ergänzung zum<br />

Umweltschutz deutlich. Drei betrunkene, junge Männer fahren in einem nicht zugelassenen<br />

Auto mit überhöhter Geschwindigkeit ein 16jähriges Mädchen beim<br />

Überqueren <strong>der</strong> Fahrbahn tot. Sie begehen Fahrerflucht. Kurz darauf werden sie<br />

von einer Radarkontrolle erfasst, flüchten erneut <strong>und</strong> lassen das Auto nach Abschrauben<br />

<strong>der</strong> Nummernschil<strong>der</strong> stehen. Sie werden aber schnell festgenommen, da<br />

sie anhand <strong>der</strong> Radarfotos eindeutig identifiziert werden konnten. <strong>Der</strong> Artikel endet<br />

mit: “<strong>Der</strong> Fahrer wurde bis zur Gerichtsverhandlung auf freien Fuß gesetzt“. Sie<br />

sehen, es hat auch Vorteile in Deutschland zu leben.<br />

Übrigens: Die KanAm-Story geht weiter (Seite 6). Wussten Sie schon, dass man es<br />

als selbstverständlich ansehen kann, 50 Mio. Dollar Fonds-Anlegergel<strong>der</strong> einem privaten<br />

Geschäftsfre<strong>und</strong> zu leihen? KanAm Prospekte machen es möglich.<br />

Die heutige Ausgabe wurde möglich durch DEGI International,<br />

Deka Immobilien Investment, DeTeImmobilien, Garbe Group,<br />

Ideenkapital AG, IVG AG, Postbank, UBS Real Estate KAG sowie<br />

den Partnern des "<strong>Der</strong> Fonds Brief".<br />

Werner Rohmert,<br />

Herausgeber „<strong>Der</strong> <strong>Immobilienbrief</strong><br />

„<strong>Der</strong> Fonds Brief“ (M. Gotzi) beginnt heute auf Seite 19<br />

Konjunktur 2006 – Politik schaltet Flautenschieber an<br />

Werner Rohmert, Herausgeber „<strong>Der</strong> <strong>Immobilienbrief</strong>“<br />

Immobilienspezialist „<strong>Der</strong> Platow Brief“<br />

Das Frühjahr drohte in den letzten drei Jahren psychologisch mit einem Aufschwung.<br />

Deshalb hielten Sie mich mit <strong>der</strong> Erfahrung von fast 20 Jahren Konjunkturprognosen<br />

meist für zu pessimistisch. Wir irrten uns beide. Im Zahlenwerk waren sogar wir zu<br />

optimistisch. Zwar sprang <strong>der</strong> Konjunkturmotor des Exportes an, aber das Getriebe


Personalien<br />

Frankfurt: Karsten Burbach<br />

(41) ist neuer Head of<br />

Retail bei CB Richard Ellis<br />

ist. <strong>Der</strong> Diplom-Kaufmann<br />

war neun Jahre bei <strong>der</strong> BBE<br />

Unternehmensberatung<br />

tätig, wo er zuletzt den Bereich<br />

Handel, Konsum <strong>und</strong><br />

Güter für Food- <strong>und</strong> Non<br />

Food-Märkte leitete.<br />

Berlin: Oliver Falk (39) ist<br />

neuer Pressesprecher des<br />

B<strong>und</strong>esverbandes Freier<br />

Immobilien- <strong>und</strong> Wohnungsunternehmen.<br />

<strong>Der</strong><br />

Dipl.-Volkswirt war zuletzt<br />

als Referent für Öffentlichkeitsarbeit<br />

in <strong>der</strong> B<strong>und</strong>essteuerberaterkammer.<br />

ISIN DE0006205701<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>107</strong>/9, 09. KW, 03.03.2006, Seite 2<br />

dreht durch. <strong>Der</strong> Export erreicht die Volkswirtschaft nicht mehr, son<strong>der</strong>n nur noch die<br />

Unternehmen. Die Entindustrialisierung for<strong>der</strong>t ihre Opfer. „Konjunktur ohne Volk“<br />

war unser Statement.<br />

Auch dieses Jahr ist die Stimmung bei Unternehmern, aber auch bei <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

gut. Wir jubeln den Aufschwung herbei. Die Professorin aus <strong>der</strong> Uckermark verwirklicht<br />

sich in einem außenpolitischen Marathon mit den jeweils gemeinsamen Idealen<br />

von Freiheit, Gleichheit <strong>und</strong> demokratischer Brü<strong>der</strong>lichkeit. Die Inlandsmeinung dankt<br />

es ihr. Gleichzeitig kam die Reformbewegung zum Stillstand. Solange Stimmung die<br />

Konjunktur macht, lohnt sich die <strong>und</strong>ankbare Arbeit an Strukturproblemen nicht.<br />

<strong>Der</strong> ifo-Geschäftsklimaindex für die gewerbliche Wirtschaft hat auch im Februar seine<br />

seit Sommer 2005 anhaltende Aufwärtsentwicklung fortgesetzt. Wir jubeln.<br />

Dabei haben sich die Eckdaten, die Deutschland eine schwere Dekade Aufholarbeit<br />

<strong>und</strong> vielleicht auch ein generelles Umdenken versprechen, nicht geän<strong>der</strong>t. Die negativen<br />

General-Trends bleiben 2006 mit leichter Optimismusdelle bestehen: Die Unternehmer<br />

strahlen, das Volk spart. Produziert wird woan<strong>der</strong>s.<br />

Manchmal fragen wir uns, ob wir wirklich die Einzigen sind, die wissen, dass die<br />

Nachfrage <strong>der</strong> gewerblichen Wirtschaft in Ausrüstungsinvestitionen gerade einmal<br />

6,9% <strong>der</strong> volkswirtschaftlichen Gesamtnachfrage ausmacht. Selbst wenn wir den gewerblichen<br />

Bau hinzuaddieren, bleiben es weniger als 10% <strong>der</strong> Gesamtnachfrage.<br />

Knapp 60% <strong>der</strong> volkswirtschaftlichen Nachfrage sind die Konsumausgaben <strong>der</strong><br />

privaten Haushalte. 18,4 % ist die Nachfrage des Staates.<br />

Die rasante Entwicklung des Warenexports zieht die Importe wie am Stahlseil hinter<br />

sich her. Mit zunehmenden Exporten verkürzt sich das Stahlseil sogar. Das ist an<strong>der</strong>s<br />

als früher. Da wurden die Exporte bei uns noch produziert. Wenn es gut lief,<br />

Ob Berlin, Brüssel o<strong>der</strong> Budapest, London, München o<strong>der</strong> Paris – wir sind in den wichtigen Metropolen Europas vor Ort. Die<br />

Wahrzeichen einer Stadt sind meist Immobilien – sichtbares Zeichen für Kultur <strong>und</strong> Geschichte. Immobilien geben Identität <strong>und</strong><br />

Solidität, sie sind wichtiger Bestandteil <strong>der</strong> persönlichen Vermögensplanung. Als europäisches Investmenthaus für Immobilienanlagen<br />

betreuen wir Immobilien im Wert von über 16 Milliarden Euro. Die Investitionen konzentrieren sich auf Büro- <strong>und</strong> Logistikimmobilien<br />

sowie Businessparks. Mit einer aktiven Buy-and-sell-Strategie erzielen wir seit Jahren attraktive Renditen <strong>und</strong> stabile Erträge<br />

für unsere Aktionäre. Ob für den eigenen Bestand o<strong>der</strong> für Dritte: Stets handeln wir mit <strong>der</strong> Weitsicht des Immobilieneigentümers.<br />

Von den Erfahrungen unserer europäischen Managementteams profitieren auch die Immobilienfonds <strong>der</strong> IVG-Gruppe.<br />

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A0306/IVG<br />

PASSION FOR REAL ESTATE.


Personalien<br />

Düsseldorf: Marc Kleinpeter<br />

(32) wurde mit Wirkung<br />

zum 1. Januar 2006 zum Geschäftsführer<br />

<strong>der</strong> Colliers<br />

Trombello Kölbel Immobilienconsulting<br />

GmbH bestellt.<br />

Kleinpeter ist seit 1999<br />

im Unternehmen <strong>und</strong> war<br />

zuletzt in <strong>der</strong> Investmentabteilung<br />

tätig.<br />

München: Peter Harmening<br />

(40) ist neuer Leiter<br />

Abteilung Bürovermietung in<br />

<strong>der</strong> Münchener Nie<strong>der</strong>lassung<br />

von Atisreal. <strong>Der</strong> Diplom-Immobilienwirt<br />

(VWA)<br />

ist seit 2003 im Bürovermietungsteam<br />

des Unternehmens<br />

tätig.<br />

sprang <strong>der</strong> Konjunkturmotor<br />

an.<br />

Die Unternehmen<br />

investierten.<br />

Das Volk konsum<br />

i e r t e .<br />

Arbeitsplätze<br />

waren zwar weniger<br />

geschützt,<br />

aber dafür sicher.<br />

Bei 5,2% Außenbeitrag<br />

kann heute<br />

beim Export<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>107</strong>/9, 09. KW, 03.03.2006, Seite 3<br />

Eckdaten <strong>der</strong> VGR nach Gemeinschaftsgutachten <strong>der</strong> Institute in Mrd.EUR<br />

2004 2005 Anteil in % Instituts-Prognose 2006<br />

2. Verwendung des Inlandsprodukts in jeweiligen Preisen (Nominal) nominal real<br />

Konsumausgaben 1.725,3 1.739,2 77,5% 1.763,2 1,4% -0,1%<br />

Private Haushalte 1.312,5 1.325,8 59,1% 1.346,0 1,5% -0,2%<br />

Staat 412,8 413,4 18,4% 417,1 0,9% 0,2%<br />

Anlageinvestitionen 384,9 381,6 17,0% 386,6 1,3% 1,4%<br />

Ausrüstungen 149,4 154,3 6,9% 160,9 4,3% 4,5%<br />

Bauten 210,7 202,2 9,0% 199,8 -1,2% -1,2%<br />

Sonstige Anlageinvest. 24,9 25,2 1,1% 25,9 2,8% 4,0%<br />

Vorratsverän<strong>der</strong>ung 3) -4,0 5,7 0,3% 12,0 0,0% 0,0%<br />

Inländische Verwendung 2.106,2 2.126,6 94,8% 2.161,7 1,7% 0,4%<br />

Außenbeitrag 109,5 117,7 5,2% 127,1 0,0% 0,0%<br />

Exporte 842,8 898,3 40,0% 965,7 7,5% 6,5%<br />

Importe 733,4 780,5 34,8% 838,6 7,4% 5,1%<br />

Bruttoinlandsprodukt 2.215,7 2.244,3 2.288,8 2,0% 1,2%<br />

Quelle: Gemeinschaftsgutachten <strong>der</strong> Institute, eigene Berechnungen<br />

passieren, was will. Das geht <strong>der</strong> Volkswirtschaft am Rücken vorbei.<br />

Fazit: Warum versteht niemand, dass eine konjunkturelle Erholung ohne Konsum<br />

nicht möglich ist. Und solange <strong>der</strong> Bürger morgens vorne in <strong>der</strong> Zeitung liest, wer<br />

alles 30.000 Mitarbeiter entlässt <strong>und</strong> hinten in <strong>der</strong> Zeitung erfährt, welcher heimische<br />

Kleinbetrieb Pleite gemacht hat, solange wird an <strong>der</strong> Konjunkturfront nichts nachhaltiges<br />

passieren. Natürlich sind die Vorzeichen für 2006 recht gut. Vorzieheffekte <strong>der</strong><br />

Mehrwertsteuererhöhung, psychologische Wirkung steigen<strong>der</strong> Zinsen, internationale<br />

Nachfrage nach deutschen Immobilien, Weltmeisterschaft <strong>und</strong> Konjunkturprogrammen<br />

machen 2 % Wachstum dieses Jahr möglich.<br />

Da sind wir optimistischer als die Institute (siehe Tabelle). Für uns ist das schon ein<br />

Traumwert. Die deutsche Wirtschaft braucht aber jedes Jahr 3% zur Lösung ihrer<br />

Probleme (Quelle: Feri). Und ein halbes Prozent ist sowieso die Fehlerbreite <strong>der</strong> Statistik<br />

(dto. Feri).<br />

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Deka Immobilien Investment GmbH<br />

Ÿ Finanzgruppe


Personalien<br />

Paris: Jan Andrykowsky<br />

(38), Associate Director, <strong>und</strong><br />

Sophie Daniellou, Investment<br />

Consultant, verstärken<br />

das internationale Investmentteam<br />

von DTZ in Paris.<br />

Andrykowsky war zuvor<br />

zuständig für das internationale<br />

Investment bei Property<br />

Partners in Düsseldorf,<br />

Daniellou war bereits Ende<br />

des Jahres aus dem internationalen<br />

Investmentbereich<br />

von Atisreal in Paris zu DTZ<br />

gewechselt.<br />

Düsseldorf: Marc Kleinpeter<br />

(32) wurde mit Wirkung<br />

zum 1. Januar 2006 zum Geschäftsführer<br />

<strong>der</strong> Colliers<br />

Trombello Kölbel Immobilienconsulting<br />

GmbH bestellt.<br />

Kleinpeter ist seit 1999<br />

im Unternehmen <strong>und</strong> war<br />

zuletzt in <strong>der</strong> Investmentabteilung<br />

tätig.<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>107</strong>/9, 09. KW, 03.03.2006, Seite 4<br />

Aber was geschieht mit <strong>der</strong> Konjunktur, wenn Anfang kommenden Jahres mit <strong>der</strong><br />

Mehrwertsteuer die, nach aktuellen Berechnungen, größte Steuererhöhung aller Zeiten<br />

den Konsum trifft? <strong>Der</strong> Aufschwung 2006 ist durch Einzelfaktoren determiniert<br />

<strong>und</strong> nicht selbsttragend. Deshalb bleiben wir mit Blick auf die kommenden 2 Jahre<br />

eher auf dem Boden. Wie immer stellen wir also an die Konjunktureuphoriker die alte<br />

Frage: „Woher soll es denn kommen?“<br />

Deutsche Bauindustrie hält „Umsatz-Nulllinie“ 2006<br />

für realistisch<br />

Constanze Wrede, Redakteurin „<strong>Der</strong> <strong>Immobilienbrief</strong>“<br />

Die Deutsche Bauwirtschaft befürchtete für das Jahr 2005 Umsatzeinbußen von<br />

3,5%, zu bilanzieren waren am Jahresende -5,7% (VJ: -5,2%). Es fällt dem Beobachter<br />

schwer, anhand dieser vom Hauptverband <strong>der</strong> Deutschen Bauindustrie e.V.<br />

veröffentlichten Zahlen die Trendwende zu erkennen. <strong>Der</strong> Verband scheint da optimistischer,<br />

prognostiziert er doch für 2006 die „schwarze Null“. Tatsächlich konnte<br />

beim Auftragseingang in einer Jahresend- Rallye (Dez.: +7,8% im Vgl. zum Vormonat)<br />

<strong>der</strong> starke negative Trend <strong>der</strong> letzten Jahre (2004: -7%) mit -1% in einen leicht<br />

negativen Trend 2005 verwandelt werden.<br />

Die Baubetriebe im früheren B<strong>und</strong>esgebiet konnten dabei sogar einen um 0,9% höheren<br />

Eingang verbuchen als 2004. In den neuen B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Berlin sank <strong>der</strong><br />

Auftragseingang allerdings nochmals um 7 %. Gravierende Unterschiede hinsichtlich<br />

<strong>der</strong> Auftragseingänge ergeben sich auch für die einzelnen Bausparten.<br />

Die Betriebe aus dem Wirtschaftsbau konnten ein Auftragsplus von 2,1% verbuchen,<br />

<strong>der</strong> öffentlichen Bau hatte einen Rückgang von 1,1%, <strong>der</strong> Wohnungsbau von deutlichen<br />

7,2% zu beklagen. Optimisten sehen Potenzial in dem wachsenden Sanierungs-<br />

<strong>und</strong> Mo<strong>der</strong>nisierungsbedarf <strong>der</strong> 8 900 Mrd. Euro teuren deutschen Bausubstanz.<br />

Allerdings müssen für bspw. die Sanierung <strong>und</strong> Mo<strong>der</strong>nisierung von Großsiedlungen,<br />

Schulen, Sportstätten, Krankenhäusern <strong>und</strong> <strong>der</strong> kommunalen Infrastruktur<br />

auch die entsprechenden Mittel zur Verfügung stehen.<br />

<strong>Der</strong> Verband rechnet in Europa mit einem stabilen Wachstumskurs. Das jährliche<br />

Wachstum könnte sich dabei im europäischen Durchschnitt bis 2008 auf 2% steigern.<br />

Da für Polen, Tschechien, die Slowakei <strong>und</strong> Ungarn in diesem Zeitraum Wachstums-


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Personalien<br />

Hamburg: Stefan Albert<br />

(35) ist in die Geschäftsführung<br />

<strong>der</strong> Engel & Völkers<br />

International GmbH eingetreten.<br />

Albert wird zukünftig<br />

für das Immobiliengeschäft<br />

im europäischen Ausland<br />

<strong>und</strong> Südafrika verantwortlich<br />

sein. Zuvor war Albert im<br />

Immobilienmanagement des<br />

HVB Private Banking für<br />

das Auslandsimmobiliengeschäft<br />

zuständig.<br />

Unternehmens-News<br />

Frankfurt: Dr. Lübke übernimmt<br />

die Privatisierung von<br />

600 Wohneinheiten, Geschosswohnungsbau<br />

<strong>und</strong><br />

Einfamilienhäuser, im Ruhrgebiet<br />

für ein international<br />

agierendes Wohnungsbauunternehmen.<br />

Das angestrebte<br />

Verkaufsvolumen beläuft<br />

sich auf 40 Mio. Euro. Die<br />

Kaufpreise liegen je nach<br />

Objektart, Lage <strong>und</strong> Ausstattung<br />

zwischen 950 bis1 100<br />

Euro/qm.<br />

Hamburg/ Münster/ Karlsruhe:<br />

Die VR Kreditwerk<br />

Hamburg – Schwäbisch<br />

Hall AG hat mit den beiden<br />

genossenschaftlichen Rechenzentralen<br />

GAD eG,<br />

Münster, <strong>und</strong> FIDUCIA IT<br />

AG, Karlsruhe, eine strategische<br />

Partnerschaft im Kreditprocessing<br />

in <strong>der</strong> Baufinanzierung<br />

für Volksbanken<br />

<strong>und</strong> Raiffeisenbanken geschlossen.<br />

Technische Basis<br />

für die Kooperation sind die<br />

neuen Bankenverfahren von<br />

GAD <strong>und</strong> FIDUCIA,<br />

bank21 <strong>und</strong> agree, sowie die<br />

Kredit-Prozessstraße des<br />

Kreditwerks.<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>107</strong>/9, 09. KW, 03.03.2006, Seite 6<br />

raten von bis zu 8% prognostiziert werden, stellt sich die Frage, welche Län<strong>der</strong> den<br />

Schnitt senken werden. Insgesamt wird <strong>der</strong> europäische Wettbewerb noch intensiver.<br />

Lohnkostenvorteile werden Marktanteile sichern <strong>und</strong> den Verdrängungswettbewerb<br />

forcieren. Deutsche Unternehmen werden sich über Qualität, Planungs- <strong>und</strong> Ausführungskompetenz<br />

sowie Kompetenzen bei Dienstleistungen r<strong>und</strong> um das Bauwerk<br />

positionieren müssen, da sie den Preis-Wettbewerb wohl nicht gewinnen können.<br />

KanAm: Fonds-Cash-Management nach Gutsherrenart<br />

Werner Rohmert, Herausgeber „<strong>Der</strong> <strong>Immobilienbrief</strong>“<br />

Immobilienspezialist „<strong>Der</strong> Platow Brief“<br />

Lei<strong>der</strong> geht die KanAm-Story weiter. Eigentlich wollten wir nach dem üblichen „Es ist<br />

alles ganz an<strong>der</strong>s“-Gespräch mit dem Pressesprecher eine Berichtspause einlegen<br />

<strong>und</strong> auf die Ergebnisse <strong>der</strong> Neueröffnung <strong>der</strong> Offenen Immobilienfonds warten. An<strong>der</strong>erseits<br />

schließen die von KanAm bestätigten, aus unserer Sicht zumindest<br />

„eigenwilligen“ Umgangsformen in <strong>der</strong> Verwendung von Anlegergel<strong>der</strong>n eine weitere<br />

Zurückhaltung aus. Auch wenn <strong>der</strong> Fonds-Prospekt mit einem Hinweis auf Seite 96<br />

nach Ansicht von KanAm die Kreditvergabe von knapp 50 Mio. Dollar Anlegergel<strong>der</strong>n<br />

an eine Privatperson, die mit dem Initiator anscheinend auch noch eng verb<strong>und</strong>en ist,<br />

rechtlich sanktionieren sollte, so ist die Vorgehensweise doch zumindest unüblich<br />

<strong>und</strong> erwähnenswert. Solche Verwendungsperspektiven gehören in einem Prospekt<br />

im Übrigen sicherlich nach vorne.<br />

Vor dem brisanten Hintergr<strong>und</strong> <strong>der</strong> noch ungeklärten Situation <strong>und</strong> <strong>der</strong> Liquiditätsschwäche<br />

bei den Offenen Fonds <strong>und</strong> einer sicherlich noch stattfindenden Überprüfung<br />

durch das BaFin beschränken wir uns auf die von KanAm bestätigten Sachverhalte.<br />

Das reicht auch! Stefan Loipfinger <strong>und</strong> „Die Welt“ sind deutlich engagierter.<br />

Das kann ich mit fast 25 Jahren Fondserfahrung gut nachvollziehen. Vorabfazit:<br />

KanAm wird immer heißer. Wer bis zur endgültigen Klärung KanAm im Vertrieb noch<br />

anfasst, sollte mit Asbest gegen Haftungsansprüche gewappnet sein. Diese werden<br />

an vertriebsstarke Banken sicherlich herangetragen, wenn das KanAm-Jonglieren<br />

irgendwann einmal schief gehen sollte.<br />

Durch die Schließung ihrer Offenen Fonds, durch die die Anleger ihre Anteile nicht<br />

mehr direkt, son<strong>der</strong>n nur noch über eine Börse zurückgeben können, war die KanAm-Gruppe<br />

in die Schlagzahlen geraten. Gr<strong>und</strong> war die massenweise Rückgabe<br />

von Anteilen durch Banken <strong>und</strong> Vermögensmanager nach Meldungen über Bilanzunklarheiten<br />

<strong>und</strong> SEC-Ermittlungen beim US-Partner Mills, mit dem KanAm eng<br />

verb<strong>und</strong>en ist <strong>und</strong> war. Die Verharmlosung, dass man lediglich Liquiditätsschwierigkeiten<br />

habe, aber sonst alles in Ordnung sei, konnten wir nicht nachvollziehen. Jahre<br />

zuvor hatten Insi<strong>der</strong> bereits vor <strong>der</strong> forschen Geschäftspolitik gewarnt. Und übrigens:<br />

Wie „unglücklich“ muss man sein, um einen Immobilienfonds, <strong>der</strong> noch nicht einmal<br />

Immobilienschwierigkeiten haben soll, an die Wand zu fahren?<br />

Jetzt mehren sich Anzeichen, dass auch in <strong>der</strong> Kernkompetenz, dem Geschäft<br />

mit Geschlossenen US-Immobilienfonds, das Management von KanAm eher<br />

nach Gutsherrenart agierte, als sich an Branchenusancen zu halten. Die wichtigsten<br />

von KanAm bestätigten Punkte sind: Kreditvergabe mit eingesammelten<br />

Fondsanlagen, Sammelklagen gegen den KanAm US-Partner Mills Corporation <strong>und</strong><br />

Garantien an bevorzugte größere Anleger des „Kernvertriebes“ <strong>der</strong> KanAm bei den<br />

Offenen Fonds.<br />

Gleichzeitig beklagt KanAm engagiert <strong>und</strong> emotional, dass vertrauliche Unterlagen<br />

an die Presse weitergeleitet worden seinen. Das Jammern spricht für Weltfremdheit.<br />

Die Weitergabe brisanter Informationen ist zum Glück nur dadurch zu verhin<strong>der</strong>n,<br />

dass keine Tatbestände geschaffen werden, die gegenüber Anlegern <strong>und</strong> Presse<br />

vertrauliche Unterlagen schaffen.<br />

Vorab – ein Statement „pro“ KanAm: In <strong>der</strong> Presse wird kritisiert, dass KanAm<br />

jetzt aus beiden Offenen Fonds Immobilien verkaufen will. Das sehen wir eher positiv,<br />

da nur so die Werthaltigkeit <strong>der</strong> Portfolien belegt werden kann <strong>und</strong> unsere<br />

Bedenken zu den europäischen Immobilien wi<strong>der</strong>legt werden können. Ein Immobilienverkauf<br />

aus dem kleinen US-Gr<strong>und</strong>invest hätte wohl kaum Signalwirkung. Wer<br />

in USA sein Portfolio <strong>der</strong>zeit nicht mit Gewinn verkaufen kann, lag sowieso final ne-


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Unternehmes-News<br />

Hamburg: Auch 2006 zählt<br />

ECE wie<strong>der</strong> zu den 20 Top-<br />

Arbeitgebern in Deutschland.<br />

Das hat ein aktuelles<br />

Unternehmens-Ranking des<br />

Job- <strong>und</strong> Wirtschaftsmagazins<br />

„karriere“ in Zusammenarbeit<br />

mit <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>ländischen<br />

Corporate Research<br />

Fo<strong>und</strong>ation <strong>und</strong> dem<br />

Geva-Institut ergeben. In<br />

<strong>der</strong> Kategorie „Marktführer“<br />

belegt die ECE den 1. Platz.<br />

Hamburg/Kiel: <strong>Der</strong> Immobilienbereich<br />

des HSH<br />

Nordbank-Konzerns konnte<br />

nach den vorläufigen Zahlen<br />

2005 sein Betriebsergebnis<br />

nach Risikovorsorge von<br />

31 Mio. auf 232 Mio. Euro<br />

gegenüber dem Vorjahr<br />

deutlich verbessern.<br />

Frankfurt/Berlin: Halverton<br />

Real Estate Investment<br />

Management hat das Objekt<br />

Porschestraße 2-20 in Berlin<br />

von <strong>der</strong> Deutschen Structured<br />

Finance für ca. 9 Mio.<br />

Euro erworben. Die Immobilie<br />

verfügt über eine Nutzfläche<br />

von 17 000 qm. Davon<br />

werden r<strong>und</strong> 3 200 qm als<br />

Büro <strong>und</strong> 13 800 qm als Lagerfläche<br />

von <strong>der</strong> Rieck Logistik-Gruppe<br />

genutzt. Halverton<br />

wurde von Cushman<br />

& Wakefield Healey &<br />

Baker beraten.<br />

Hamburg/Kiel: <strong>Der</strong> Immobilienbereich<br />

des HSH<br />

Nordbank-Konzerns konnte<br />

nach den vorläufigen Zahlen<br />

2005 sein Betriebsergebnis<br />

nach Risikovorsorge von<br />

31 Mio. auf 232 Mio. Euro<br />

gegenüber dem Vorjahr<br />

deutlich verbessern.<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>107</strong>/9, 09. KW, 03.03.2006, Seite 8<br />

ben dem Markt. Im europäischen Gr<strong>und</strong>invest dagegen wurden die großen KanAm<br />

Immobilien im letzten Jahr im voll transparenten <strong>und</strong> umkämpften Markt gegen viele<br />

renommierte <strong>und</strong> finanzstarke Wettbewerber zum höchsten Angebotspreis erworben.<br />

Das ist übrigens normal <strong>und</strong> auch ungefährlich – wenn man Zeit hat <strong>und</strong> nicht unter<br />

Verkaufsdruck gerät. Aber es fragt sich, ob Erwerbsnebenkosten, etwaige Einwertungsgewinne<br />

<strong>und</strong> Veräußerungskosten jetzt schon wie<strong>der</strong> eingespielt werden können.<br />

Bei einem Eigenkapitalanteil im Fonds von deutlich unter 50% gegenüber dem<br />

Objektvolumen schlagen z.B. 8% Min<strong>der</strong>erlöse, Bewertungskorrekturen <strong>und</strong> Verkaufskosten,<br />

die sich bei Marktkonstanz ergeben würden, leicht mit 20 % Korrekturbedarf<br />

auf das Anlagekapital durch. Und von vielleicht wirklichen anfänglichen Schnäppchen<br />

hat sich KanAm letztes Jahr wohl schon mit Gewinn getrennt.<br />

Zurück zu den neuen aktuellen Erkenntnissen: KanAm bestätigt eine Kreditvergabe<br />

(Bridge Loan) aus einem Fonds an einen „Privatinvestor“ bzw. einen Geschäftsfre<strong>und</strong><br />

des KanAm-Vormannes Dietrich von Boetticher. Die Darlehensvergabe sei<br />

ein Vorgang aus dem Jahr 2004. <strong>Der</strong> Geschlossene Fonds KanAm USA XXII habe<br />

Mittel eingeworben, die noch nicht von <strong>der</strong> Mills Corporation für das eigentliche Fondsobjekt<br />

Meadowlands Xanadu abgerufen werden konnten, da <strong>der</strong> Bau noch nicht<br />

begonnen habe <strong>und</strong> wichtige rechtliche Genehmigungen noch ausgestanden hätten.<br />

O-Ton: „Statt Mittel weiter auf ertragsschwachen Festgeldkonten zu parken, bot sich<br />

die Gelegenheit, Teile hiervon zu weit besseren Konditionen zur Zwischenfinanzierung<br />

einer 24,5 Prozent-Beteiligung an dem "Americas Tower" in Manhattan, New<br />

York, zu verwenden.“ Mit dieser Kreditvergabe sei eine deutlich höhere Verzinsung<br />

<strong>der</strong> Eigenmittel von 6% statt 1% p.a. erreicht worden. Zudem wurde so die Möglichkeit<br />

geschaffen zu prüfen, ob eine Investition in das Projekt „Americas Tower“ als<br />

Ergänzung zu <strong>der</strong> eigentlichen prospektierten Kapitaleinlage in Frage käme. Rechtlich<br />

sieht sich KanAm durch das Prospekt („Planungsvorbehalt“ S. 96 sowie speziell<br />

§ 6b Gesellschaftsvertrag, <strong>der</strong> Darlehensgewährungen regelt) abgesichert. <strong>Der</strong><br />

Kredit wurde von dem Privatinvestor Ende August 2004 mit Zinsen zurückerstattet.<br />

Das Objekt wurde aber zum Schluss in den Offenen Fonds KanAm gr<strong>und</strong>invest<br />

Fonds übernommen, „nachdem <strong>der</strong> Veräußerer bereit war, seinen 24,5% -Anteil zu<br />

dem Originalkaufpreis aus dem Jahr 2002 zu veräußern <strong>und</strong> zu diesem Zeitpunkt<br />

erkennbar war, dass das Preisniveau in Manhattan zwischen 2002 <strong>und</strong> 2004 deutlich<br />

gestiegen war.“ Das Objekt wurde im Dezember 2005 mit einem Gewinn von 28% für<br />

den KanAm gr<strong>und</strong>invest-Fonds weiterverkauft.<br />

Wie hier mit Anlegergel<strong>der</strong>n jongliert wurde, bedarf einer Analyse. Anleger hatten<br />

sicherlich kein Interesse, dass ihre für ein an<strong>der</strong>es Projekt eingezahlten Mittel für<br />

eine Kreditvergabe an einen Privatinvestor genutzt wurden. Sie waren sowieso über<br />

eine Zinsgarantie abgesichert. Lediglich von Boetticher nutzte eine unternehmerische<br />

Chance für sich. Aus Unternehmersicht weckt das Verständnis.<br />

Schließlich sparte ihm das Zinsgarantie-Millionen <strong>und</strong> eröffnete auch noch eine Investmentchance.<br />

Gerade das passt aber wenig zu üblichen Vorstellungen treuhän<strong>der</strong>ischer<br />

Verwaltung. Sofern die Anleger über die von einem normalen Treuhandverhältnis<br />

abweichenden Kreditgeschäftsmöglichkeiten informiert waren, sollten<br />

dies Vertriebe <strong>und</strong> Banken vor dem Hintergr<strong>und</strong> üblicher Fonds-Usancen durch<br />

schriftliche Einverständniserklärungen belegen können. Zum Glück ging es gut. Wir<br />

wüssten gerne, wie Anleger <strong>und</strong> Gerichte agiert hätten wenn es schief gegangen<br />

wäre. Es gibt Anstalten, die sind voll von Treuhän<strong>der</strong>n, die unternehmerische<br />

Chancen nutzten.<br />

Die eingeschränkte Bonität des Kreditnehmers wird daraus deutlich, dass er - wie<br />

KanAm bestätigt - sein Projekt unter Marktwert an die KanAm abgeben musste. <strong>Der</strong><br />

Hinweis auf die satten Gewinne des Deals schlägt allerdings dem Fass den Boden<br />

aus. Denn die Gewinne gingen nicht an die Anleger, die das Risiko trugen,<br />

son<strong>der</strong>n nach den willkürlichen Vorstellungen des KanAm Managements an an<strong>der</strong>e!<br />

<strong>Der</strong> Vorgang bedarf sicherlich weiterer Analysen <strong>und</strong> eröffnet eventl. Chancen für<br />

Anleger, die fragen, wo <strong>der</strong> Gewinn aus <strong>der</strong> Investmentchance geblieben ist.<br />

Weiterhin bestätigt KanAm, dass „erwartungsgemäß mehrere amerikanische Rechtsanwaltskanzleien<br />

gegen Gremien <strong>und</strong> Einzelpersonen bei Mills Sammelklagen<br />

(Class Action) angekündigt“ haben. Diese Vorgehensweise seien das Geschäftsmodell<br />

amerikanischer Anwaltskanzleien. KanAm sieht <strong>der</strong>zeit keinerlei Gr<strong>und</strong> zur Beunruhigung.<br />

Wie aber <strong>der</strong> erfahrene Bestsellerleser vor kurzem über das Geschäfts-


IVD erstellt Ranking für<br />

Wohnimmobilien<br />

Christina Winckler,<br />

Chefredakteurin<br />

„<strong>Der</strong> <strong>Immobilienbrief</strong>“<br />

München, Köln <strong>und</strong> Düsseldorf<br />

zählen beim Kauf von Wohnimmobilien<br />

zu den teuersten Städten<br />

in Deutschland. Das ergab<br />

ein Ranking, das <strong>der</strong> Immobilienverband<br />

Deutschland<br />

(IVD) B<strong>und</strong> e.V. anhand seines<br />

Wohnimmobilienspiegels für<br />

300 deutsche Städte ermittelte.<br />

Ein 200 qm großes Eigenheim<br />

mit sehr gutem Wohnwert, inkl.<br />

ortsüblich großem Gr<strong>und</strong>stück<br />

<strong>und</strong> Garage, kostet in München<br />

im Schnitt 960.000 Euro, in<br />

Köln <strong>und</strong> Düsseldorf je 950.000<br />

Euro. Danach folgen Heidelberg,<br />

Frankfurt am Main, Bad<br />

Homburg <strong>und</strong> Konstanz mit<br />

Preisen zwischen 770.000 <strong>und</strong><br />

850.000 Euro. Zu den teuersten<br />

Stadtteilen in München gehören<br />

Bogenhausen, Alt-Schwabing<br />

<strong>und</strong> Nymphenburg. Hier liegen<br />

die Preise häufig bei 1 Mio.<br />

Euro, vereinzelt werden Objekte<br />

gar für 2 Mio. Euro angeboten.<br />

In den Düsseldorfer Stadtteilen<br />

Zooviertel, Oberkassel <strong>und</strong> Nie<strong>der</strong>kassel<br />

erreichen die Preise 1<br />

Mio. Euro, in Einzelfällen bis zu<br />

1,7 Mio. Euro. Die teuersten<br />

Stadtteile Kölns – Hahnwald,<br />

Marienburg <strong>und</strong> Lindenthal –<br />

weisen Spitzenwerte von 1,5<br />

Mio. Euro aus. Mit Höchstpreisen<br />

von 2 Mio. Euro für die<br />

Stadtteile Dahlem, Wannsee <strong>und</strong><br />

Grunewald hat auch Berlin beson<strong>der</strong>s<br />

hohe Spitzenwerte.<br />

Durchschnittlich werden in<br />

Berlin 700.000 Euro für ein 200<br />

qm großes Einfamilienhaus<br />

gefor<strong>der</strong>t.<br />

Wohnungen sind in Düsseldorf<br />

am teuersten. Eine 70 qm große<br />

Wohnung mit sehr gutem<br />

Wohnwert kostet dort als Neubau<br />

4.200 Euro/qm, aus dem<br />

Bestand 3.500 Euro/qm. Den<br />

zweiten <strong>und</strong> dritten Platz belegen<br />

Heidelberg <strong>und</strong> Berlin mit je<br />

3.800 Euro/qm für Neubauwohnungen<br />

sowie Konstanz <strong>und</strong><br />

Köln mit je 3.000 Euro/qm.<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>107</strong>/9, 09. KW, 03.03.2006, Seite 9<br />

modell <strong>der</strong> Sammelklagen erfahren hat, gehen die Anwaltskanzleien in erheblichem<br />

Umfang in die Kosten. Dies tut kaum jemand, <strong>der</strong> sich keine Chancen ausrechnet.<br />

Gleichzeitig bestätigt KanAm, Anlegern des Kernvertriebs <strong>der</strong> KanAm Garantien gegeben<br />

zu haben, um in <strong>der</strong> Anfangsphase für die Anleger die Offenen Fonds möglichst<br />

rasch wirtschaftlich ertragreich zu gestalten. Damit sollte den angesprochenen<br />

K<strong>und</strong>en eine zusätzliche Vertrauensbasis geschaffen werden. Garantiert wurde die<br />

Rendite von Einzahlungssummen ab 50 000 Euro aufwärts. Mit <strong>der</strong> Garantie verb<strong>und</strong>en<br />

war eine längerfristige Bindung über die Laufzeit <strong>der</strong> Garantie. Inwieweit mit dieser<br />

Maßnahme das Vertrauen <strong>der</strong> Anleger in einen Publikumsfonds auf Gleichbehandlung<br />

gestützt werden konnte, scheint eher zweifelhaft.<br />

Fazit: KanAm wird für uns immer heißer!<br />

CRE - Börsen-Highflyer springt durch Resolution-Übernahme<br />

PR-Teufel gerade noch von <strong>der</strong> Schippe<br />

Die Colonia Real Estate AG (CRE) hat 56% <strong>der</strong> Geschäftsanteile <strong>der</strong> Resolution<br />

GmbH, Berlin, übernommen. Resolution ist ein Joint Venture vier regionaler Asset<br />

Management Gesellschaften. Das regionale Konzept hat bereits große internationale<br />

Investoren überzeugt. Mit <strong>der</strong> Übernahme <strong>der</strong> Teams um die jeweiligen Partner vor<br />

Ort aus Oliver Reiß (37), München, Arnd Rohrlapper (40), Berlin, Lars Borghaus<br />

(35), Frankfurt, <strong>und</strong> Michael Kunz (37), Köln, die "<strong>Der</strong> <strong>Immobilienbrief</strong>" seit über 5<br />

Jahren kennt, ist den börsengehandelten Immobilien Newcomern <strong>der</strong> Einstieg in die<br />

echte Immobilienwelt gelungen.<br />

So konnte die CRE auch dem PR-Teufel in<br />

Form eines fulminanten Eigentores in letzter<br />

Minute gerade noch von <strong>der</strong> Schüppe springen.<br />

Knapp eine ganze Seite widmete die Immobilien<br />

Zeitung letzte Woche den börsengehandelten<br />

Immobilien Newcomern. Damit wurde<br />

endgültig die Aufmerksamkeit <strong>der</strong> Immobilienprofis<br />

auf das Auseinan<strong>der</strong>klaffen von<br />

Börsenphantasie <strong>und</strong> Immobilienrealismus<br />

gelenkt. Die Immobilien-Szene hatte bisher<br />

eher über das Portfolio von 2 800 Wohnungen<br />

in Friesland aus dem Cerberus-Portfolio (68%<br />

Portfolioanteil), 2 Büros (11%) <strong>und</strong> 3 Hotels<br />

(21%) eher gelächelt.<br />

Mit Verblüffung hatten Immobilienfachleute die Kursentwicklung <strong>der</strong> CRE in den letzten<br />

Monaten zur Kenntnis genommen. Seit Börseneinführung konnte die Aktie fast<br />

um eine Zehnerpotenz zulegen. <strong>Der</strong> Börsenkurs gewann mit Notierung im Prime<br />

Standard zum Jahresbeginn beson<strong>der</strong>en Schub. Selbst bei optimistischer Einpreisung<br />

des Immobilienbestandes auf aktuell gestiegenem Niveau liegen NAV <strong>und</strong><br />

Marktkapitalisierung um Faktor 2 bis 3 auseinan<strong>der</strong>.<br />

Während unter Immobilienprofis <strong>der</strong> schnelle Weiterverkauf eines schwierigen Teilportfolios<br />

des Bestandes zu Fragen führen würde, honoriert ihn die Börse durch<br />

Hochrechnung des Gewinns auf das Gesamtportfolio <strong>und</strong> die Perspektiven. Hinzu<br />

kommt, dass selbst mit einem Verkauf des gesamten Portfolios ja niemandem geholfen<br />

wäre bzw. nur ein Bruchteil des Marktwertes eingespielt werden könnte. Je<strong>der</strong><br />

weitere Immobilienverkauf erhöht das Missverhältnis zwischen Substanzwert <strong>und</strong><br />

Börsenkurs <strong>und</strong> vermin<strong>der</strong>t die Ertragspotenziale.<br />

Es gilt für die CRE, die Zukunftsaufgabe zu bewältigen, in einem schwierigen Markt<br />

mit zinsabhängigen Höchstpreisen einen Bestand <strong>und</strong> ein Geschäft aufzubauen, das<br />

dem Vertrauen <strong>der</strong> Börse gerecht wird <strong>und</strong> stabil gegen Zinserhöhungen ist. Das ist<br />

mit dem Durchhandeln von Immobilien im jetzigen Marktumfeld allein nicht möglich.<br />

Ohne die Beteiligung an <strong>der</strong> Resolution hätten wir CRE sicherlich als „Heißluftballon“<br />

auf die Watchlist setzen müssen. Mit Unterstützung durch die Resolution spielt CRE


Immobilienkompetenz weltweit<br />

Wo auch immer auf <strong>der</strong> Welt Renditechancen stecken – wir finden sie. Unterstützt von unserem<br />

internationalen Experten-Netzwerk. Durch ein aktives Portfoliomanagement. Mit dem Wissen aus<br />

über 30 Jahren Erfahrung. Und dank unseres effektiven Mietmanagements, dessen Ziel es ist, das<br />

Potenzial je<strong>der</strong> Immobilie voll auszuschöpfen. Wenn Sie also nach kontinuierlich guten Renditechancen<br />

im Immobilienmarkt suchen, hier Ihre erste Adresse: www.degi.com.


Unternehmens-News<br />

Berlin/Hamburg: Das<br />

Landgericht Hamburg hat<br />

dem Immobilienverband<br />

Deutschland (IVD) untersagt,<br />

seinen Verbandsnamen<br />

weiter zu führen. Damit gaben<br />

die Richter <strong>der</strong> Klage <strong>der</strong><br />

Spitzenverbände <strong>der</strong> Immobilienwirtschaft<br />

statt. Diese<br />

waren <strong>der</strong> Ansicht, <strong>der</strong> Name<br />

suggeriere die gesamte Anbieterseite<br />

des Wohnungsmarktes<br />

in Deutschland repräsentieren.<br />

Pressesprecher<br />

des IVD Jürgen Michael<br />

Schick wies uns gegenüber<br />

darauf hin, dass das Urteil<br />

erstinstanzlich ist <strong>und</strong> noch<br />

keine Rechtskraft hat. Eine<br />

Urteilsbegründung liegt noch<br />

nicht vor. Es wenn das <strong>der</strong><br />

Fall sei, könne über das weitere<br />

Vorgehen entschieden<br />

werden.<br />

Fonds-News<br />

Ratingen: Die Candy Hoover<br />

GmbH hat ca. 1 000 qm<br />

Bürofläche im Bürokomplex<br />

"Business in West" vom<br />

Gr<strong>und</strong>wert Fonds <strong>der</strong> DE-<br />

GI angemietet. Colliers<br />

Trombello Kölbel Immobilienconsulting<br />

GmbH beriet<br />

den Mieter, Jones Lang La-<br />

Salle den Vermieter.<br />

Frankfurt/Paris: <strong>Der</strong> Offene<br />

Immobilienfonds SEB ImmoInvest<br />

(ISIN<br />

DE0009802306) hat die an<br />

Decathlon vermieteten Einzelhandelsflächen<br />

des Büro-<br />

<strong>und</strong> Geschäftsgebäudes OP 1<br />

erworben in Paris. <strong>Der</strong> Mietvertrag<br />

über die ca. 4 590 qm<br />

hat eine Laufzeit von zwölf<br />

Jahren.<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>107</strong>/9, 09. KW, 03.03.2006, Seite 11<br />

jetzt allerdings in einer an<strong>der</strong>en Liga, von <strong>der</strong> auch die Partner vor Ort durch Imagegewinn<br />

<strong>und</strong> Kapitalmarktzugang profitieren können. Resolution konzentriert sich auf<br />

das Asset Management überregionaler Immobilien-Portfolios für private <strong>und</strong> institutionelle<br />

Investoren aus dem In- <strong>und</strong> Ausland. GF Arnd Rohrlapper: „In Deutschland<br />

kann man Immobilienvermögen nur dann erfolgreich managen, wenn man sehr gut in<br />

<strong>der</strong> jeweiligen Region vernetzt ist <strong>und</strong> über ein exzellentes Marktverständnis verfügt.<br />

Wir sind vom Start weg an den wichtigsten deutschen Standorten vertreten. Je<strong>der</strong><br />

von uns kennt seinen Markt seit vielen Jahren <strong>und</strong> ist dort nachweislich erfolgreich.“<br />

Das Konzept hat bereits große internationale Investoren überzeugt. So konnte Resolution<br />

unter an<strong>der</strong>em die Blackstone Group als Mandanten gewinnen. Resolution<br />

betreut seit 2004 insgesamt 10 Objekte von Blackstone an den Standorten Berlin,<br />

München <strong>und</strong> Frankfurt.<br />

Atisreal - Europas Miet- <strong>und</strong> Investmentmärkte erzielten 2005<br />

Rekordumsätze<br />

Arne Degener, Stellv. Chefredakteur „<strong>Der</strong> <strong>Immobilienbrief</strong>“<br />

London führt die Liste <strong>der</strong> Vermietungs- <strong>und</strong> Investmentmärkte in Europa 2005 an.<br />

Nach Atisreal wurden hier 19,5 Mrd. Euro umgesetzt. Dahinter folgen Paris (12,3<br />

Mrd.) <strong>und</strong> mit deutlichem Abstand Frankfurt (3,2 Mrd.). Damit konnte die deutsche<br />

Bankenmetropole ihr Investitionsvolumen im Vergleich zum Vorjahr verdoppeln. Ingesamt<br />

betrug das Investitionsvolumen in Europa 51 Mrd. Euro (+24% zu 2004). Das ist<br />

<strong>der</strong> höchste Wert seit fünf Jahren. Grenzüberschreitende Transaktionen dominierten.<br />

Fonds dominierten mit mehr als 50% des Investitionsvolumens den Markt. Dahinter<br />

kommen die Immobilienunternehmen (19%). 75% <strong>der</strong> Deals betrafen Büroimmobilien.<br />

Sale-and-lease-back-Transaktionen von Unternehmen waren ein markttypisches<br />

Geschäftsmodell. Die prall gefüllten Taschen <strong>der</strong> Investoren führten zu steigenden<br />

Preisen bzw. im Immobilienjargon zu sinkenden Netto- Renditen für Top-<br />

Büroimmobilien in allen Märkten. Ende 2005 lagen sie mit 4,25% in London am niedrigsten,<br />

in Paris bei 4,49%. In den deutschen Städten Frankfurt <strong>und</strong> Berlin waren es<br />

lt. Atisreal 5,05 <strong>und</strong> 5,35%.<br />

Auf dem Bürovermietungsmarkt lag <strong>der</strong> Flächenumsatz fast überall über dem Vorjahresergebnis.<br />

Paris übersprang erneut die Zwei-Mio.-qm-Grenze (2,17 Mio. qm). Das<br />

war mehr als doppelt so viel wie in London, wo es mit 985 000 qm einen leichten<br />

Rückgang gab. Da in vielen Städten die Mieter die günstigen Mietpreise zum Umzug<br />

von älteren in neue Objekte nutzten, wurden diese Flächen oft knapp. Dagegen gab<br />

es einen Angebotsüberhang bei den Bestandsflächen. Die Top-Mieten stiegen an<br />

vielen Standorten. Die Mieten für ältere Bestandsimmobilien mit niedrigerer Qualität<br />

bleiben dagegen unter Druck.<br />

Geschlossene Immobilienfonds wollen r<strong>und</strong> um den Globus<br />

investieren<br />

Frank Peter Unterreiner, freier Immobilienjournalist (u. a. FAZ-<br />

Immobilienbeilagen)<br />

Ihr Zuhause ist bald die ganze Welt. Dies ist das Fazit einer Umfrage unter Initiatoren<br />

geschlossener Immobilienfonds. Die Fragen: in welchen Län<strong>der</strong>n werden die größten<br />

Chancen gesehen <strong>und</strong> wo finden demnächst Investitionen statt?<br />

26 große Initiatoren wurden mit <strong>der</strong> Bitte um Beantwortung von drei Fragen angeschrieben.<br />

15 haben verwertbare Antworten geliefert. „Geschlossene Immobilienfonds<br />

wird es an den Standorten geben, die die gr<strong>und</strong>sätzlichen Kriterien für ein sicheres<br />

Immobilieninvestment erfüllen“, meint Klaus-Dieter Schmidt, Geschäftsführer<br />

<strong>der</strong> IVG Immobilienfonds. Das sind für ihn eine stabile Volkswirtschaft, das richtige<br />

Timing im Marktzyklus, eine hohe Liquidität des Marktes, steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten<br />

<strong>und</strong> qualitativ hochwertige Immobilien.<br />

Für einen deutschen Investor sind nur solche Län<strong>der</strong> interessant, mit denen es ein<br />

Doppelbesteuerungsabkommen gibt, so Hans Heinrich, GF von Sachsenfonds.


Fondss-News<br />

Eschborn: <strong>Der</strong> Offene Immobilienfondsgr<strong>und</strong>besitzinvest<br />

<strong>der</strong> DB Real Estate<br />

Investment GmbH wurde<br />

zum 3. März 2006 wie<strong>der</strong><br />

geöffnet. Zuvor haben unabhängige<br />

Sachverständige das<br />

Immobilienportfolio des<br />

Fonds neu bewertet.. Im Saldo<br />

wurde ein Abwertungsbedarf<br />

von 147 Mio. Euro<br />

(2,4%) attestiert. Für deutsche<br />

Objekte des Fonds ergab<br />

sich insgesamt eine Abwertung<br />

um 222 Mio. Euro<br />

(durchschnittlich 5,7%). Ausländische<br />

Fondsobjekte sind<br />

um insgesamt 76 Mio. Euro<br />

(3,3%) aufgewertet worden.<br />

<strong>Der</strong> erste Anteilwert nach<br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> Neubewertung<br />

wurde mit 37, 17<br />

Euro festgesetzt. Aus <strong>der</strong><br />

Neubewertung ergibt sich ein<br />

Effekt von 1,02 Euro je Anteil,<br />

darüber hinaus sind latente<br />

Steuern im Hinblick auf<br />

aufgewertete ausländische<br />

Objekte von EUR 0,21 je<br />

Anteil zu bilden.<br />

Essen: Die H.F.S. Immobilienfonds<br />

Deutschland 16<br />

GmbH & Co. KG vermietet<br />

ca. 240 qm Bürofläche in den<br />

Weststadt-Türmen am Berliner<br />

Platz 6-8 an die KABEL-<br />

COM Rhein-Ruhr GmbH.<br />

<strong>Der</strong> Mietvertrag wurde durch<br />

die G.F.S. Geschäftsbesorgung<br />

für Sachwerte GmbH,<br />

verhandelt.<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>107</strong>/9, 09. KW, 03.03.2006, Seite 12<br />

Bei <strong>der</strong> Frage, in welchen Län<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Regionen es in den nächsten fünf Jahren<br />

die größten Investitionschancen für geschlossene Immobilienfonds gibt,<br />

liegen mehrere Kandidaten gleichauf. Je etwa sechs Nennungen erhielten Deutschland,<br />

West- <strong>und</strong> Osteuropa. Die USA wurden sechsmal genannt <strong>und</strong> Asien viermal.<br />

Je drei Emittenten sehen die höchsten Chancen in Australien <strong>und</strong> Südamerika. Teilweise<br />

waren die verwendeten geographischen Begriffe nicht eindeutig. Ist mit Europa<br />

sowohl West- wie Osteuropa gemeint? Sind Mitteleuropa nur die neuen EU-Län<strong>der</strong><br />

im Osten?<br />

Großbritannien <strong>und</strong> Skandinavien, mit etwas Abstand Italien <strong>und</strong> Ungarn bezeichnet<br />

IVG Immobilienfonds als die chancenreichsten Märkte. Die weiterhin höchste Bedeutung<br />

haben die USA, Kanada, Deutschland, Nie<strong>der</strong>lande, Großbritannien, Frankreich,<br />

Österreich <strong>und</strong> die Schweiz, meint Olaf Fortmann, Geschäftsführer von HCI<br />

Immobilien Consult <strong>und</strong> setzt damit auf die traditionellen Investitionsstandorte. Dort<br />

sieht auch Bernd Naujoks, Geschäftsführer von HSBC Trinkaus & Burkhardt Immobilien,<br />

weiterhin die Schwerpunkte. An Bedeutung gewänne jedoch Osteuropa,<br />

insbeson<strong>der</strong>e durch die schrittweise Integration in die EU.<br />

„Deutsche Immobilien sind wie<strong>der</strong> ‘in’“, sagt Hans-Georg Acker, Vertriebsleiter von<br />

HFS Hypo Fondsbeteiligung für Sachwerte. Im Inland gebe es die nächsten Jahre<br />

sehr gute Investitionschancen. HGA Capital sieht in Deutschland gute Perspektiven<br />

im Segment Wohnimmobilien. Ansonsten wären die mittel- <strong>und</strong> osteuropäischen Län<strong>der</strong><br />

interessant <strong>und</strong> weiterhin die Vereinigten Staaten. „Mit die größten Investitionschancen<br />

bietet <strong>der</strong> deutsche Immobilienmarkt“, urteilt Ulrich Höller, Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> DIC-Gruppe (Deutsche Immobilien Chancen). „Dies hat zwei Gründe:<br />

Zum einen befindet er sich inmitten eines nachhaltigen Umstrukturierungsprozesses,<br />

<strong>der</strong> schon jetzt zu deutlich mehr Transparenz <strong>und</strong> Effizienz geführt hat. Zum an<strong>der</strong>en<br />

stehen zahlreiche Corporates, aber auch Teile <strong>der</strong> öffentlichen Hand, davor, aus<br />

Gründen <strong>der</strong> Effizienzsteigerung große Immobilienportfolien zu verkaufen.“<br />

Neben Deutschland <strong>und</strong> Osteuropa sieht Michael Birnbaum, Geschäftsführer KanAm,<br />

die größten Chancen in Asien (dort vor allem in China <strong>und</strong> Singapur) <strong>und</strong> Australien<br />

sowie weiterhin in den USA. Die gleichen Län<strong>der</strong> nennt auch Heinrichs von<br />

Sachsenfonds, zudem Neuseeland. „Neben Nordamerika bietet Brasilien aussichtsreiche<br />

Perspektiven. Hier setzen sich die wirtschaftliche Aufholprozesse <strong>und</strong> die Stabilisierung<br />

<strong>der</strong> Währung fort <strong>und</strong> es besteht ein ungeheurer Nachholbedarf in Sachen<br />

Büroimmobilien“, sagt Michael Wilke, Vorstand Ideenkapital Financial Service. Die<br />

größten Chancen sieht die KG Allgemeine Leasing in Indien, China <strong>und</strong> den Arabischen<br />

Emiraten. Aufgr<strong>und</strong> fehlen<strong>der</strong> Rechtssicherheit in den Län<strong>der</strong>n würde jedoch<br />

eher im Umkreis investiert, also z.B. in Japan, Singapur, Hongkong.<br />

Welche Län<strong>der</strong>, in denen geschlossene Fonds bislang nicht o<strong>der</strong> kaum investiert<br />

haben, werden neu hinzukommen? lautete die zweite Frage. Neun Nennungen<br />

entfallen auf osteuropäische Staaten inklusive Russland (zwei Nennungen),<br />

sechs favorisieren asiatische Län<strong>der</strong> o<strong>der</strong> Asien generell. Vier Initiatoren sehen verstärkt<br />

westeuropäische Län<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Investorenweltkarte, drei Australien.<br />

Auffällig oft genannt wird Italien. IVG Immobilienfonds, HFS <strong>und</strong> Ideenkapital erwarten<br />

dort neue Fonds. Asien (beispielsweise China <strong>und</strong> Indien) sowie Südamerika<br />

(Brasilien) <strong>und</strong> Russland sowie <strong>der</strong> osteuropäische Raum generell nennt HCI Immobilien<br />

Consult als Märkte für Neu-Investitionen. „Inwieweit hier die Märkte für Gewerbeimmobilien<br />

innerhalb <strong>der</strong> nächsten fünf Jahre die notwendige Tiefe <strong>und</strong> Transparenz<br />

haben werden bleibt ebenso abzuwarten, wie die Akzeptanz von Investitionen<br />

in Währungen außerhalb des Dollar- <strong>und</strong> Euro-Raums“, meint Fortmann.<br />

„In Zentraleuropa, insbeson<strong>der</strong>e in den Län<strong>der</strong>n, für die <strong>der</strong> EU-Beitritt ansteht, stehen<br />

enorme Wachstumsschübe an, die durch mo<strong>der</strong>n ausgestattete Immobilien begleitet<br />

werden müssen“, sagt Sachsenfonds-Geschäftsführer<br />

Heinrichs. Hinzu kämen Australien, Neuseeland <strong>und</strong> Asien. Auf<br />

dem Balkan, vor allem in Istanbul, könnte es zu verstärkten Investitionen<br />

kommen, wenn beispielsweise die Türkei in die EU<br />

aufgenommen wird, urteilt KanAm. Ideenkapital beobachtet die<br />

verschiedensten Märkte weltweit, darunter Russland <strong>und</strong> Australien,<br />

Rumänien <strong>und</strong> Bulgarien - die nach dem EU-Beitritt als<br />

interessant eingestuft werden.


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service@rudolf-mueller.de<br />

www.who.immobilienmanager.de


DMB veröffentlicht Betriebskostenspiegel<br />

Christina Winckler, Chefredakteurin<br />

„<strong>Der</strong> <strong>Immobilienbrief</strong>“<br />

<strong>Der</strong> Deutsche Mieterb<strong>und</strong><br />

(DMB) hat für 13 regionale,<br />

landesweit geltende Betriebskostenspiegel<br />

aufgestellt.<br />

Ziel des Betriebskostenspiegels<br />

ist es, so <strong>der</strong> DMB,<br />

Transparenz <strong>und</strong> Vergleichbarkeit<br />

für Wohnungssuchende<br />

<strong>und</strong> die mehr als 21 Mio.<br />

Haushalte herzustellen, die<br />

jährlich Betriebskostenabrechnungen<br />

erhalten. Gleichzeitig<br />

soll er Anhaltspunkte<br />

für eine Überprüfung <strong>der</strong><br />

Abrechnung nach Wirtschaftlichkeits-Punkten<br />

liefern.<br />

Den Vermietern soll er Hinweise<br />

auf Einsparmöglichkeiten<br />

geben, um überhöhte<br />

Betriebskosten zu reduzieren.<br />

Nunmehr können erstmals<br />

regionale Aspekte verstärkt<br />

berücksichtigt werden. Das<br />

gilt etwa für unterschiedlich<br />

hohe Heiz- <strong>und</strong> Warmwasserkosten<br />

sowie für regionale<br />

Gebühren. So müssen in den<br />

westlichen B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n<br />

durchschnittlich 2,61 Euro/<br />

qm/mtl. gezahlt werden. In<br />

den östlichen B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n<br />

sind es 2,38 Euro/qm/mtl.<br />

Vor allem die Gr<strong>und</strong>steuer<br />

fällt ins Gewicht: im Osten<br />

0,12 Euro/qm/mtl., im Westen<br />

0,21 Euro/qm/mtl. Auch<br />

die Kosten für den Aufzug<br />

(+40%), die Müllbeseitigung<br />

(+40%), die Sach- <strong>und</strong> Haftpflichtversicherungen<br />

(+70%) <strong>und</strong> den Hauswart<br />

(+50%) liegen im Westen<br />

deutlich höher als im Osten.<br />

<strong>Der</strong> Betriebskostenspiegel<br />

für Deutschland kann kostenlos<br />

abgerufen werden unter<br />

www.mieterb<strong>und</strong>.de o<strong>der</strong> bei<br />

den Landesverbänden des<br />

Deutschen Mieterb<strong>und</strong>es.<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>107</strong>/9, 09. KW, 03.03.2006, Seite 14<br />

„Nach unserer Einschätzung abgearbeitet sind bereits die EU-Beitrittslän<strong>der</strong> Polen<br />

<strong>und</strong> Ungarn. Jetzt rücken die Staaten des Baltikums - wie Estland <strong>und</strong> Lettland -<br />

mehr <strong>und</strong> mehr in den Fokus“, sagt Naujoks von Trinkaus & Burkhardt. „Ebenfalls<br />

verstärkt im Visier: die Län<strong>der</strong> des asiatischen Kontinents. Hin<strong>der</strong>nis hierbei ist jedoch<br />

die geographische Entfernung. Engagements dort sind ohne professionelle<br />

Partner vor Ort nur schwer realisierbar.“<br />

„Ich bin überzeugt, dass sich China weiter gen Westen öffnen wird <strong>und</strong> hier in den<br />

nächsten Jahren auch geschlossene Fonds möglich sind“, sagt Volker Arndt, Geschäftsführer<br />

<strong>der</strong> US-Treuhand. „Wir gehen davon aus, dass die Branche nicht nur<br />

neue Ziellän<strong>der</strong> erschließen wird, verstärkt werden auch neue Fondskonzepte, die<br />

den Immobilienbereich interessanter machen“, sagt Felix Kühn, Pressesprecher von<br />

MPC Münchmeyer Petersen Capital. Die KGAL macht die Arabischen Emirate,<br />

Südkorea, Hongkong, Australien, Singapur, Mexiko, Japan <strong>und</strong> Osteuropa als neue<br />

Ziellän<strong>der</strong> aus.<br />

Auf die Frage, wo die jeweiligen Initiatoren selbst Investitionen planen, wurde<br />

sechsmal Nordamerika (davon einmal Kanada) genannt. Fünf wollen in Deutschland<br />

investieren, fünf in Westeuropa, drei in Osteuropa <strong>und</strong> einer in Australien. Zu einem<br />

Asien-Engagement bekannte sich niemand, nur ein „eventuell“ gab es als Antwort.<br />

Zu Osteuropa outeten sich nur die Hälfte <strong>der</strong>er, die dort künftig die meisten neuen<br />

Fonds vermuten. Doch darf angenommen werden, dass einige Initiatoren nicht ihre<br />

Pläne vorab verraten wollen - einige haben das auch so in <strong>der</strong> Antwort angegeben.<br />

Hannover Leasing möchte in Warschau, Bratislava <strong>und</strong> Prag investieren. Viele internationale<br />

Filialisten würden Flächen suchen, so dass Handelsimmobilien beson<strong>der</strong>s<br />

interessant wären. Sachsenfonds plant 2006 - neben den USA, Österreich <strong>und</strong><br />

Deutschland - neue Fonds mit Immobilien in Italien, Australien, England <strong>und</strong> Zentraleuropa.<br />

HGA Capital hat Investitionen in den neuen EU-Beitrittslän<strong>der</strong>n, beispielsweise<br />

Rumänien <strong>und</strong> Bulgarien, im Visier<br />

Trinkaus <strong>und</strong> Burkhardt möchte weiterhin in Luxemburg, den Nie<strong>der</strong>landen <strong>und</strong><br />

Deutschland investieren, ferner einen zweiten Kanada-Fonds auflegen <strong>und</strong> die Märkte<br />

in China <strong>und</strong> Indien näher beleuchten. „In Großbritannien, Deutschland <strong>und</strong> Italien<br />

investieren wir künftig o<strong>der</strong> haben das bereits getan“, sagt Schmidt von IVG Immobilienfonds.<br />

Mittel- <strong>und</strong> osteuropäische Standorte würden erst bei risikoadäquaten<br />

Renditen wie<strong>der</strong> interessant. Es sei nicht nachvollziehbar, dort für beispielsweise<br />

6,75 Prozent zu investieren, wenn gleichzeitig Londoner Büroimmobilien zwar „nur“<br />

5,75 bis 6 Prozent bringen, <strong>der</strong> Investor sich aber dort aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Wirtschaftskraft<br />

<strong>und</strong> Liquidität des Standorts auf stabile <strong>und</strong> sichere Erträge verlassen kann. Für geschlossene<br />

Immobilienfonds sei es ganz entscheidend, am Ende <strong>der</strong> Investitionsphase<br />

wie<strong>der</strong> problemlos aus dem Markt aussteigen zu können.<br />

Die Umfrage ergab auch, dass <strong>der</strong> größte Teil <strong>der</strong> Initiatoren sich auf einige Kernmärkte<br />

fokussiert, im Falle <strong>der</strong> US-Treuhand, <strong>der</strong> HIH Hamburgischen Immobilienhandlung<br />

<strong>und</strong> DIC Deutsche Immobilien Chancen sogar nur auf einen - die USA<br />

beziehungsweise Deutschland. Nur ganz wenige Anbieter von geschlossenen Immobilienfonds<br />

haben wirklich den ganzen Globus im Visier.<br />

Jones Lang LaSalle - Lagerflächenumsatz boomt außerhalb<br />

<strong>der</strong> Ballungsräume<br />

Constanze Wrede, Redakteurin „<strong>Der</strong> <strong>Immobilienbrief</strong>“<br />

B<strong>und</strong>esweit wurde mit einem Gesamtjahresumsatz (Vermietung <strong>und</strong> Eigennutzer)<br />

von r<strong>und</strong> 2,7 Mio. qm ein um 12% höheres Lagerflächenvolumen<br />

erzielt als in dem schon ungewöhnlich starken Jahr 2004.<br />

Dieses ergab die aktuelle Untersuchung des Lagermarktes von<br />

Jones Lang LaSalle. R<strong>und</strong> 1,65 Mio. qm, das entspricht 60%<br />

<strong>der</strong> Lagerflächen, wurden dabei in Gebieten außerhalb <strong>der</strong> fünf<br />

Ballungsräume Berlin, Düsseldorf, Frankfurt/ Wiesbaden/Mainz,<br />

Hamburg <strong>und</strong> München umgesetzt. Damit erreicht <strong>der</strong> überregionale<br />

Lagerflächenmarkt ein Umsatzplus von knapp 34% im<br />

Vergleich zum Vorjahr. Leicht relativiert werden diese positiven


Deals Deals Deals<br />

Berlin: Die Bauwert Property<br />

Group, Berlin, hat gemeinsam<br />

mit <strong>der</strong> Bayerischen<br />

Versorgungskammer,<br />

München, ca. 630 qm Bürofläche<br />

im Rheinischen Palais,<br />

Breite Straße 27 in Düsseldorf<br />

an die Rechtsanwaltskanzlei<br />

Kreplin & Partner vermietet.<br />

Im gleichen Gebäude bezieht<br />

auch Arthur D. Little<br />

ca. 460 qm Bürofläche. Das<br />

im Düsseldorfer Bankenviertel<br />

gelegene Bürogebäude<br />

war bis zum Sommer 2004<br />

von <strong>der</strong> Bauwert umstrukturiert<br />

<strong>und</strong> mo<strong>der</strong>nisiert worden.<br />

Nach seiner Fertigstellung<br />

wurde das 6.890 qm<br />

umfassende Objekt an die<br />

Bayerische Versorgungskammer<br />

veräußert.<br />

Düsseldorf: Die MGE USV-<br />

Systeme GmbH hat im Gewerbepark<br />

Neuss-Nord ca.<br />

750 qm Bürofläche über Colliers<br />

Trombello Kölbel angemietet.<br />

Düsseldorf/Herne/Viersen:<br />

Die Topaz Textileinzelhandels<br />

GmbH mietet in Herne<br />

in <strong>der</strong> Bahnhofstraße 32 eine<br />

Fläche von ca.60 qm <strong>und</strong> in<br />

Viersen in <strong>der</strong> Hauptstraße<br />

45 ebenfalls ca. 60 qm über<br />

Kemper's Düsseldorf.<br />

Hilden: Die Inntralog Innovation<br />

Transport Logistik<br />

GmbH mietet ca. 12 156 qm<br />

Hallen- <strong>und</strong> ca. 220 qm Bürofläche<br />

in <strong>der</strong> Lise-Meitner-<br />

Str. 2. Jones Lang LaSalle<br />

hat den Mieter beraten, Aengevelt<br />

den Eigentümer.<br />

Umsatzzahlen allerdings<br />

durch die Tatsache, dass<br />

r<strong>und</strong> 31% <strong>der</strong> außerhalb <strong>der</strong><br />

Ballungszentren umgesetzten<br />

Flächen alleine auf 10<br />

Großdeals zurückzuführen<br />

sind. IKEA eröffnete zwei<br />

Lager mit insgesamt r<strong>und</strong><br />

220 000 qm, Lidl drei Hallen<br />

á 30 000 qm. Konzentrationen<br />

wurden außerhalb <strong>der</strong><br />

Ballungszentren insbeson<strong>der</strong>e<br />

im Ruhrgebiet (insgesamt<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>107</strong>/9, 09. KW, 03.03.2006, Seite 15<br />

Lagerflächenumsätze in den Ballungszentren (in qm)<br />

Vermietungen (inkl. Eigennutzer) Verän<strong>der</strong>ung<br />

Raum 2005 2004 2005 / 2004<br />

Berlin 137 500 216 400 -36,4%<br />

Düsseldorf 158 600 216 000 -26,6%<br />

Frankfurt 201 900 159 000 27,0%<br />

Wiesbaden/Mainz 18 300 28 700 -36,2%<br />

Hamburg 313 200 426 400 -26,5%<br />

München 223 500 163 500 36,7%<br />

Summe 1053 000 1210 000 -13,0%<br />

davon Eigennutzer 65 800 162 000 -59,0%<br />

davon in Gewerbeparks 105 300 141 400 -26,0%<br />

davon > 5000m²<br />

Quelle: Jones Lang LaSalle<br />

604 600 708 800 -15,0%<br />

ca. 250 000 qm), im Kölner Raum (ca. 90 000 qm), in Bremen (85 000 qm), im Raum<br />

Kassel/Bad Hersfeld (110 000 qm), so wie in Bingen <strong>und</strong> Worms (je 60 000 qm) ermittelt.<br />

Damit hält <strong>der</strong> Trend, autobahnnahe, preisgünstige Standorte zu wählen, an.<br />

Logistikmarkt Slowakei mit guten Perspektiven“<br />

Jens-Uwe Wittern, Vorstand <strong>der</strong> Garbe Logistic AG<br />

Neben Tschechien zählt die benachbarte Slowakische Republik zu den Län<strong>der</strong>n mit<br />

den größten Wachstumschancen in Europa. Ein einheitlicher Steuersatz von 19 Prozent,<br />

eines <strong>der</strong> niedrigsten Lohnniveaus in Europa sowie eine geografisch günstige<br />

Lage locken viele Investoren in die Slowakei. Ende 2004 erklärten <strong>der</strong> IWF <strong>und</strong> die<br />

OECD das Land zum reformfreudigsten Mitgliedsstaat. In den vergangenen Jahren<br />

lag das Wirtschaftswachstum bei fünf Prozent. Tendenz: steigend. Davon profitiert<br />

auch <strong>der</strong> Markt für Logistikdienstleistungen <strong>und</strong> Logistikimmobilien.<br />

In <strong>der</strong> slowakischen Republik umfasste <strong>der</strong> Logistikmarkt im Jahr 2004 ein Volumen<br />

von 1,6 Milliarden Euro. Das Transportgewerbe befindet sich fast ausschließlich in<br />

privater Hand. Insgesamt 3.300 Unternehmen waren im nationalen Transport tätig.<br />

Dem gegenüber standen 934, die den internationalen Straßengüterverkehr bedienen.<br />

jedes Unternehmen verfügt im Schnitt über 3,3 Lkw – 1,1 weniger als <strong>der</strong> Durchschnitt<br />

<strong>der</strong> neuen EU-Mitgliedsstaaten. Die TU Berlin geht in ihrer Logistik-<br />

Marktanalyse ausgewählter europäischer Län<strong>der</strong>, die sie im Auftrag <strong>der</strong> Garbe Logistic<br />

AG erstellt hat, davon aus, dass es im nationalen Transportbereich tendenziell<br />

Überkapazitäten gibt.<br />

Ähnlich wie die Tschechische Republik ist die Slowakei infrastrukturell gut erschlossen.<br />

Ausschlaggebend dafür ist das dichte Netz gut ausgebauter B<strong>und</strong>esstraßen.<br />

Auch in neue Autobahnen wurde zuletzt kräftig investiert. 66 Prozent <strong>der</strong> Verkehrsleistungen<br />

erbringt die Straße. Des Weiteren setzt sich <strong>der</strong> Modal Split zu 31 Prozent<br />

aus dem Anteil <strong>der</strong> Eisenbahn <strong>und</strong> einem knapp dreiprozentigen Anteil <strong>der</strong> Binnenschifffahrt<br />

zusammen. Mit 75 Meter Schiene pro Quadratkilometer verfügt die Slowakische<br />

Republik über ein im europäischen Vergleich überdurchschnittlich dichtes Eisenbahnnetz.<br />

43 Prozent sind elektrifiziert, was wie<strong>der</strong>um leicht unter dem europaweiten<br />

Durchschnitt liegt.<br />

Durch die günstige geografische Lage <strong>und</strong> die gute Anbindung an die Fernstraßen<br />

hat die Region sehr gute Perspektiven. Insbeson<strong>der</strong>e Bratislava ist an die Ost-West-<br />

Verbindungen <strong>der</strong> Achse Nürnberg – Wien – Graz sowie Pilsen – Prag – Brünn bis in<br />

den Balkan gut angeb<strong>und</strong>en. Dementsprechend gilt die Region um die Hauptstadt als<br />

klare Standortempfehlung. In den vergangenen Jahren wurden dort einige Immobilienprojekte<br />

für die Automobilindustrie <strong>und</strong> die Coca Cola Corporation realisiert.<br />

In <strong>und</strong> um Bratislava bilden die Automobilindustrie, <strong>der</strong> Maschinenbau, die Nahrungsmittelindustrie<br />

sowie <strong>der</strong> Bereich Consumer Electronics einen industriellen Schwerpunkt.<br />

Darüber hinaus sind die Regionen Trencin (Textil, Nahrungsmittel, Maschinenbau)<br />

sowie Trnava (Automobilindustrie, Consumer Electronics <strong>und</strong> Chemische Industrie)<br />

für eine Ansiedlung zu empfehlen.<br />

Mit Abstrichen empfehlenswert: die Region Zilina im Norden <strong>der</strong> Republik mit ihren<br />

industriellen Schwerpunktbranchen Textil <strong>und</strong> Consumer Electronics.


Deals Deals Deals<br />

Neuss: Die Dialog Logistik<br />

GmbH mietet ca. 228 qm<br />

Büro- <strong>und</strong> 880 qm Hallenfläche<br />

im Gewerbepark in <strong>der</strong><br />

Fuggerstr. 2-6 von <strong>der</strong><br />

WestInvest Gesellschaft<br />

über Jones Lang LaSalle.<br />

Essen: DUNKIN DONUTS<br />

mietet 440 qm in <strong>der</strong> Limbecker<br />

Straße 67 über Lührmann<br />

an.<br />

Berlin: Die ACDM AC<br />

DISTRIBUTION & MAR-<br />

KETING GmbH mietet<br />

r<strong>und</strong> 1.000 qm im<br />

„Kontorhaus am Spittelmarkt“<br />

an <strong>der</strong> Neue Grünstraße<br />

17-18 in Berlin-Mitte<br />

von <strong>der</strong> GWV-AVUS Beteiligungsmanagement<br />

GmbH. CATELLA EU-<br />

REAL vermittelte.<br />

Nürnberg: Die Gerry Weber<br />

Retail GmbH mietet<br />

510 qm Verkaufsfläche e in<br />

<strong>der</strong> Karolinenstraße 45.<br />

Kemper's vermittelte.<br />

Düsseldorf: Die Fritz Hansen<br />

A/S mietet im Düsseldorfer<br />

Medienhafen ca. 600 qm<br />

Bürofläche über Trombello<br />

Kruse.<br />

Düsseldorf: Die Fortis Investment<br />

Management S.A.<br />

bezieht im GALILEO im<br />

Bankenviertel ca. 420 qm<br />

Bürofläche. <strong>Der</strong> Deal wurde<br />

von Trombello Kruse <strong>und</strong><br />

Atisreal vermittelt.<br />

Frankfurt: Die Kanzlei Milbank,<br />

Tweed, Hadley &<br />

McCloy LLP mietet 1 100<br />

qm Bürofläche über Cushman<br />

Wakefield <strong>und</strong> Knight<br />

Franke im mainBulding <strong>der</strong><br />

Allianz.<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>107</strong>/9, 09. KW, 03.03.2006, Seite 16<br />

Bei den Regionen mit dem Fokus auf dem Handel gelten Trnava, Zilina, Trencin mit<br />

leichten Einschränkungen als empfehlenswert. Eine klare Standortempfehlung kann<br />

auch hier für die Region Bratislava abgegeben werden.<br />

Überwiegend ältere Gebäude kennzeichnen <strong>der</strong>zeit noch den Markt für Logistikimmobilien.<br />

Da sie größtenteils nur eine lichte Höhe von sechs bis acht Metern aufweisen,<br />

werden sie aktuellen Standards nicht gerecht.<br />

Kategorie-A-Immobilien sind in <strong>der</strong> Regel auf built-to-suit-Basis entwickelt worden. In<br />

diesem Segment bewegen sich die Mieten zwischen vier <strong>und</strong> sechs Euro pro Monat<br />

<strong>und</strong> Quadratmeter. Die Mieten für weitere Objekte liegen zwischen drei <strong>und</strong> vier Euro<br />

(Kategorie B) <strong>und</strong> sowie in die Stufe C zwischen zwei <strong>und</strong> drei Euro.<br />

Neues 4-Sterne-Hotel in Hamburg<br />

Christina Winckler, Chefredakteurin „<strong>Der</strong> <strong>Immobilienbrief</strong>“<br />

Oberhalb <strong>der</strong> Landungsbrücken am Hamburger Hafen entsteht das 4-Sterne-Hotel<br />

„Empire Riverside“ <strong>der</strong> Hoteliers-Familie Willi Bartels mit Enkeln Andreas <strong>und</strong> Patrick<br />

Fraatz. Schlüsselfertig bauen wird das 65 Mio.-Euro-Projekt die Alpine Bau<br />

Deutschland AG, Nie<strong>der</strong>lassung Berlin. Es entsteht auf dem ehemaligen Bavaria-<br />

Gelände <strong>der</strong> Astra-Brauerei. <strong>Der</strong> Entwurf des britischen Architekten David Chipperfield<br />

sieht einen viergeschossigen Hotelsockel vor, <strong>der</strong> gleichzeitig als Eingangs- <strong>und</strong><br />

Konferenzbereich dienen wird.<br />

Darüber entsteht ein 73 Meter hoher Turm mit 17 Geschossen, in dem 328 Zimmer<br />

untergebracht werden. Auf dem 3.525 qm großen Gr<strong>und</strong>stück werden 23.000 qm<br />

Hotel- <strong>und</strong> Gastronomiefläche sowie ein Konferenzbereich mit 1.250 qm gebaut.<br />

Nach Fertigstellung, geplant für Sommer 2007, werden 194 Tiefgaragenstellplätze<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Den dreigliedrigen Gebäudekomplex eint eine Bronzeverkleidung, die mit <strong>der</strong> überwiegend<br />

aus rotem Backstein <strong>und</strong> Kupfer bestehenden Hafenkrone korrespondiert.<br />

Den Innenbereich dominieren klassische, zeitlose Materialien wie Eiche, Nussbaum<br />

<strong>und</strong> Terrazzoböden in schwarz mit rötlich-brauner Marmorierung. Das neue Hotel, für<br />

den <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>stein Ende November 2005 gelegt wurde, ist Teil <strong>der</strong> umfassenden<br />

Neugestaltung des ehemaligen Bavaria-Geländes.<br />

LBS: Energiesparen ist <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>nisierungsmotor<br />

Christina Winckler, Chefredakteurin „<strong>Der</strong> <strong>Immobilienbrief</strong>“<br />

<strong>Der</strong> harte Winter 2006 <strong>und</strong> die drastisch gestiegen Energiepreise verdeutlichen Wohnungseigentümern<br />

die Wichtigkeit gut gedämmter Häuser. Wie gut ein Haus isoliert<br />

ist, hängt mit dem Alter zusammen. Knapp drei Viertel <strong>der</strong> 38 Mio. Wohneinheiten in<br />

Deutschland sind über 30 Jahre alt. Viele davon noch längst nicht auf dem neuesten<br />

Energiesparstandard. Deshalb investieren Wohneigentümer maßgeblich ins Energiesparen,<br />

etwa durch bessere Wärmedämmung <strong>und</strong> neue Heiztechnologie. Dies ergab<br />

eine Umfrage unter 10.000 Haushalten durch das Nürnberger Marktforschungsinstitut<br />

ICON im Auftrag <strong>der</strong> Landesbausparkassen (LBS).<br />

Von den Wohneigentümern kommen die größten Impulse zur Verbesserung des Gebäudebestandes.<br />

Altersmäßig verteilt sich dieser zu 28% auf Wohnungen, die vor<br />

den beiden Weltkriegen gebaut wurden. 46% stammen aus <strong>der</strong> Zeit zwischen 1949<br />

<strong>und</strong> 1974. Lediglich 27% sind jüngeren Datums. Ein Blick auf die Einzelmaßnahmen<br />

zeigt deutliche Mo<strong>der</strong>nisierungsschwerpunkte.<br />

18% <strong>der</strong> Wohneigentümer, die in den vergangenen drei Jahren das Äußere ihrer Gebäude<br />

renovierten <strong>und</strong> mit wärmedämmenden Materialien versehen ließen, zahlten<br />

im Schnitt 10.200 Euro für das Dach bzw. 7.800 Euro für die Fassadenerneuerung.<br />

5% aller Eigentümer wurden laut Umfrage im Bereich erneuerbarer Energien<br />

(Photovoltaik/Solaranlage) aktiv, bei durchschnittlichen Kosten von 9.400 Euro. Heizungskosten<br />

schlugen mit 7.400 Euro zu Buche.


Quo vadis urbis?<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>107</strong>/9, 09. KW, 03.03.2006, Seite 17<br />

Finanziert wurden die Maßnahmen nach Angaben <strong>der</strong> LBS überwiegend aus Eigenmitteln,<br />

entwe<strong>der</strong> aus dem laufenden Einkommen o<strong>der</strong> mit angesparten Guthaben.<br />

Lediglich ein Sechstel hat lauf Umfrage-Ergebnis für die Finanzierung <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>nisierungsmaßnahmen<br />

Darlehen aufgenommen.<br />

Wird allerdings eine Fremdfinanzierung notwendig, dann sprechen die Interessenten<br />

ihrer Hausbank bzw. den Bausparkassen die größte Kompetenz zu.<br />

Käufer nutzen günstige Preise bei Gebrauchtimmobilien<br />

Karin Krentz<br />

Mehr als 50 Prozent <strong>der</strong><br />

Weltbevölkerung leben in<br />

Städten, 50 Prozent von 6,3<br />

Milliarden Menschen, jährlich<br />

erhöht sich diese Zahl<br />

um 70 bis 75 Millionen. Sind<br />

Mega-Cities die neue Stadtform?<br />

Dagegen steht die europäische<br />

Stadt an einem<br />

Arne Degener, Stellv. Chefredakteur „<strong>Der</strong> <strong>Immobilienbrief</strong>“<br />

Die LBS-Immobiliengesellschaften (LBS-I) sind auch 2005 die größte Maklergruppe<br />

in Deutschland geblieben. Im abgelaufenen Jahr wurde ein Rekor<strong>der</strong>gebnis von<br />

27 110 vermittelten Objekten mit einem Gesamtwert von 3, 9 Mrd. Euro erzielt. Das<br />

entspricht einem Plus von 17% im Vergleich zu 2004. Hauptmotor war das Geschäft<br />

mit gebrauchten Eigenheimen. Mit über 11 000 Objekten hatte dieses Segment einen<br />

Anteil von mehr als 40%. Einen weiteren Schwerpunkt bildeten mit ca. 25 % die gut<br />

6 500 Eigentumswohnungen aus dem Bestand. In beiden Bereichen profitieren die<br />

Interessenten <strong>der</strong>zeit von anhaltend günstigen Preisen.<br />

Wendepunkt. Angesichts<br />

dieser Entwicklungen stellen<br />

sich 25 prominente Autoren<br />

des lesenswerten Buchs<br />

„Städte für Menschen –<br />

Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Visionen<br />

europäischer Stadtentwicklung“<br />

die Fragen: Wohin<br />

steuern unsere Städte? Werden<br />

sie ihren Charakter <strong>und</strong><br />

ihre Strukturen behalten?<br />

Werden es auch noch morgen<br />

<strong>Der</strong> erzielte Preis bei den LBS-I für gebrauchte Ein- <strong>und</strong> Zweifamilienhäuser lag<br />

durchschnittlich bei 148 000 Euro (- 3%). So preiswert waren sie seit 15 Jahren<br />

nicht mehr. Gegenüber neuen Eigenheimen, die im Mittel einen Preis von mit<br />

211 000 Euroerzielten, betrug <strong>der</strong> Abschlag im Schnitt bei 30%. Die Abschaffung <strong>der</strong><br />

Eigenheimzulage spielte nach Aussage von LBS-Verbandsdirektors Hartwig Hamm<br />

eine untergeordnete Rolle.<br />

Bei Eigentumswohnungen ist <strong>der</strong> Preisvorteil für Bestandserwerber noch deutlicher.<br />

Mit 96 000 Euro (- 2%) kostete 2005 gebrauchtes Wohneigentum auf <strong>der</strong> Etage<br />

nur noch gut die Hälfte des Neubaupreises. Neue Eigentumswohnungen werden<br />

zurzeit vor allem noch in den Schwerpunktregionen <strong>der</strong> Wohnungsnachfrage fertig<br />

gestellt. <strong>Der</strong> mittlere Preis lag hier bei ca. 180 000 Euro.<br />

Städte für Menschen sein?<br />

Den Herausgebern Jens Friedemann<br />

<strong>und</strong> Rüdiger Wiechers<br />

ist es gelungen, ein<br />

Autorengremium mit seinen<br />

Betrachtungen zum Thema<br />

Stadt zu versammeln, das<br />

sich durch Kompetenz, absolute<br />

Fachkenntnis in dieser<br />

Materie auszeichnet. Themen<br />

wie Architektur, Kunst,<br />

Wohnen, Ökologie in <strong>der</strong><br />

Stadt, Immobilienökonomie<br />

Gebrauchte Objekte sind so vor allem für Haushalte mit kleinen <strong>und</strong> mittleren Einkommen<br />

eine realistische Möglichkeit Wohneigentum zu erwerben. <strong>Der</strong> dritte wichtige<br />

Bereich sind die 2 800 Baugr<strong>und</strong>stücke, die 2005 über die LBS-I-Theke gingen.<br />

<strong>Der</strong>en Preis lag im Schnitt bei 94 000 Euro (-4%). Ihr Absatz stieg um 14%, ein Indiz<br />

dafür, dass die K<strong>und</strong>en die noch günstigen Konditionen nutzen.<br />

Die Zahlen sind ein Indiz dafür, dass es mit <strong>der</strong> trügerischen Ruhe auf dem deutschen<br />

Wohnungsmarkt bald vorbei sein könnte. Seit Jahren sinkende Neubauzahlen<br />

<strong>und</strong> eine noch ca. 20 Jahre lang wachsende Zahl von Haushalten könnte in einigen<br />

Regionen zu einer partiellen Angebotsknappheit <strong>und</strong> damit wie<strong>der</strong> zu steigenden<br />

Preisen führen.<br />

<strong>und</strong> Stadtplanung, die Thesen<br />

Paul Klemmers zur Stadtentwicklung<br />

sind ebenso zu<br />

Union Investment: Weitere Erholung bei Büroimmobilien<br />

Christina Winckler, Chefredakteurin „<strong>Der</strong> <strong>Immobilienbrief</strong>“<br />

finden wie Jos Webers Vorstellungen<br />

von bezahlbarem<br />

Wohneigentum für alle o<strong>der</strong><br />

wie Visionen einer menschlichen<br />

Stadt.<br />

Hrsg. Jens Friedemann, Rüdiger<br />

Wiechers, Fritz Knapp<br />

Verlag Frankfurt am Main<br />

2005, ISBN 3-8314-0775-4,<br />

36,80 €.<br />

Union Investment erwartet für 2006 eine Fortsetzung <strong>der</strong> Stabilisierungstendenzen<br />

am deutschen Büromarkt, die zu einer Markterholung führen. Dr. Wolfgang Mansfeld,<br />

das für Immobilien zuständige Vorstandsmitglied <strong>der</strong> Union Asset Management<br />

Holding AG begründet dies mit wie<strong>der</strong> steigenden Vermietungsumsätzen bei<br />

Büroflächen. Seiner Ansicht nach kommen im laufenden<br />

Jahr in den deutschen Immobilienhochburgen deutlich weniger<br />

neue Büroflächen auf den Markt als in <strong>der</strong> Vergangenheit.<br />

Erfreulich sei auch, dass <strong>der</strong> überwiegende Teil dieser<br />

Flächenfertigstellungen bereits vorvermietet ist. In Verbindung<br />

mit einer anziehenden Nachfrage sollte sich <strong>der</strong> Leerstand<br />

2006 fast überall stabilisieren <strong>und</strong> tendenziell sinken.<br />

Nach Einschätzung <strong>der</strong> Union werden sich dadurch die Mieten<br />

im Jahresverlauf mindestens behaupten.


Impressum<br />

Rheda-Wiedenbrück, T: 05242-<br />

901250, F: 05242-9079899, info@rohmert.de,www.<strong>der</strong>immobilienbrief.de,<br />

Chefredaktion: Christina Winckler<br />

(V.i.S.d.P.); stv. Arne Degener;<br />

Immobilienredaktion: Thorge<br />

Albat, Michael Beck, Dr. Thomas<br />

Beyerle, Daniel T. Borger, Gudrun<br />

Escher, Ergin Iyilikci, Uli Richter,<br />

Werner Rohmert, Martina Rozok,<br />

Frank Peter Unterreiner, Constanze<br />

Wrede Immobilienaktien:<br />

Hans Christoph Ries, Berlin:<br />

Karin Krentz, Frankfurt: Christina<br />

Winckler, München: Thomas<br />

Döbel (u.v.a.)<br />

Hrsg.: Prof. Volker Hardegen,<br />

Werner Rohmert<br />

Recht / Anlegerschutzrecht:<br />

Dr. Philipp Härle - Tilp Rechtsanwälte,<br />

Berlin; Dr. Wolfgang Schirp<br />

- Rechtsanwälte Schirp & Apel,<br />

Berlin<br />

Redaktl. Beirat: Klaus Ansmann<br />

(Deutsche Post Immobilien), Dr.<br />

Kurt E. Becker (BSK), Jürgen<br />

Böhm (ImmobilienScout24),<br />

Joachim Bücker, Hartmut Bulwien<br />

(Bulwien AG), Bernhard<br />

Garbe (Stilwerk/Garbe Logistik),<br />

Reinhardt Gennies (Deka Immobilien)<br />

Dr. Karl Hamberger<br />

(Ernst & Young), Klaus Hohmann,<br />

Dr. Karina Junghanns,<br />

Frank Motte, Dr. Gerhard<br />

Niesslein (DeTe Immobilien),<br />

Prof. Dr. Wolfgang Pelzl (Uni<br />

Leipzig), Fritz Salditt (Stb.),<br />

Carl-Otto Wenzel (Wenzel Consulting<br />

AG)<br />

Wissenschaftliche Partner:<br />

• Professor Dr. Hanspeter<br />

Gondring, FRICS (Berufsakademie<br />

Stuttgart / Staatl. Studienakad.<br />

Baden-Württ. / ADI)<br />

• Professor Dr. Dieter Rebitzer<br />

(Hochschule Nürtingen-<br />

Geislingen)<br />

Verlag: Research Medien AG,<br />

33378 Rheda-Wiedenbrück,<br />

Repkestr. 5, T.: 05242 - 9079887,<br />

F.: 05242 - 9079899<br />

Vorstand: Werner Rohmert<br />

eMail: info@rohmert.de<br />

Aufsichtsrat: Prof. Volker Hardegen<br />

(Vorsitz), Univ. Prof. Dr.<br />

jur. habil. Karl-Georg Loritz,<br />

(Bayreuth), Petra Rohmert<br />

Bank: KSK Wiedenbrück (BLZ<br />

478 535 20) Kto.-<strong>Nr</strong>.: 39 578<br />

Namens-Beiträge geben die Meinung<br />

des Autors <strong>und</strong> nicht unbedingt <strong>der</strong><br />

Redaktion wie<strong>der</strong>.<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>107</strong>/9, 09. KW, 03.03.2006, Seite 18<br />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong> eines verbesserten konjunkturellen Umfeldes erwartet die Union<br />

in den kommenden beiden Jahren Erholungstendenzen auf den europäischen Büromärkten<br />

mit wachsen<strong>der</strong> Dynamik.<br />

Deshalb geht die Gesellschaft von sinkenden Leerständen <strong>und</strong> steigenden Mieten<br />

zumindest in den deutschen <strong>und</strong> europäischen Spitzenstandorten aus. Beson<strong>der</strong>s<br />

kräftig dürfte das Mietpreiswachstum in Madrid, London <strong>und</strong> Stockholm ausfallen.<br />

Auch Paris verfüge aufgr<strong>und</strong> des prognostizierten Beschäftigungszuwachses <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

im europäischen Vergleich niedrigen Leerstandsraten über gute Marktperspektiven.<br />

<strong>Der</strong> US-Büromarkt werde seinen langsamen, aber stetigen Aufschwung fortsetzen.<br />

Das Wirtschaftswachstum <strong>und</strong> die Tendenz <strong>der</strong> Unternehmen, neue Mitarbeiter einzustellen,<br />

wirke sich positiv auf die Flächenabsorption aus. Bei fallenden Leerständen<br />

werden sich auch in den USA die Mieten weiter positiv entwickeln, so das Resümee<br />

<strong>der</strong> Union. Das gelte insbeson<strong>der</strong>e für New York <strong>und</strong> Washington D.C.. Hier lagen<br />

die Leerstandsraten bereits 2005 nur noch im einstelligen Bereich.<br />

B<strong>und</strong>esverfassungsgericht verhandelt im April auf Anerkennung<br />

<strong>der</strong> Haushaltsnotlage des Landes Berlin<br />

Karin Krentz<br />

Am 26. April 2006 wird in Karlsruhe die mündliche Verhandlung des B<strong>und</strong>esverfassungsgerichts<br />

(BVG) zur Berliner Klage auf Anerkennung <strong>der</strong> extremen Haushaltsnotlage<br />

stattfinden. <strong>Der</strong> Senat des Landes Berlin sieht die Hauptstadt, die ein Schuldenberg<br />

von über 60 Mrd. Euro drückt, in einer finanziellen Notlage, aus <strong>der</strong> das<br />

Land mit eigener Kraft nicht mehr herauskomme.<br />

Deswegen reichte er im Herbst 2002 vor dem B<strong>und</strong>esverfassungsgericht Klage auf<br />

Feststellung einer "extremen Haushaltsnotlage" ein. B<strong>und</strong> <strong>und</strong> B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong> lehnen<br />

die gefor<strong>der</strong>ten Milliardenhilfen ab. Das BVG hatte Bremen <strong>und</strong> dem Saarland 1992<br />

eine extreme Haushaltsnotlage bescheinigt. 1994 bis 2004 flossen aus dem B<strong>und</strong>eshaushalt<br />

r<strong>und</strong> 8,5 Mrd. Euro als Sanierungshilfe nach Bremen <strong>und</strong> mehr als 6,5 Mrd.<br />

Euro ins Saarland. Bremen hat noch knapp 12 Mrd., das Saarland fast acht Mrd. Euro<br />

Schulden.<br />

Finanzsenator Thilo Sarrazin will die mündliche Verhandlung nutzen, um die Haushaltssituation<br />

des Landes <strong>und</strong> die eigenen Anstrengungen zur Sanierung offen darzulegen.<br />

„Eine teilweise Entlastung von den Altschulden durch die b<strong>und</strong>esstaatliche<br />

Gemeinschaft ist unverzichtbare Voraussetzung dafür, dass die Hauptstadt Berlin<br />

nachhaltig aus <strong>der</strong> Schuldenspirale geführt werden kann“, ist seine unnachgiebige<br />

Meinung. Des Weiteren will er vor Gericht nachweisen, dass in den vergangenen<br />

Jahren mit einer beispiellosen Konsolidierungspolitik alles getan worden sei, um die<br />

Notlage zu bekämpfen.<br />

Die Senatsverwaltung für Finanzen hatte auch um die Klage vor dem BVG zu untermauern<br />

bei dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) die Studie<br />

„Hauptstadtrolle Berlins: Wirtschaftlich ein Gewinn, fiskalisch ein Verlust“ (Siehe auch<br />

<strong>Der</strong> <strong>Immobilienbrief</strong>, <strong>Nr</strong>. 106) in Auftrag gegeben.<br />

Einige, jedoch längst nicht alle deutsche Finanzexperten glauben an diesen Rechtsanspruch<br />

Berlins. Auf einer Tagung des Wissenschaftszentrum Berlins (WZB) über<br />

die Finanzkrise im B<strong>und</strong>esstaat waren sich die Ökonomen <strong>und</strong> Juristen renommierter<br />

deutscher Universitäten <strong>und</strong> Institute aber dahin weitgehend einig, dass die<br />

Finanzkrise <strong>der</strong> öffentlichen Hand ein inzwischen generelles Problem des B<strong>und</strong>es<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> sei.<br />

Die kurioseste Frage kam von Charles Blankart von <strong>der</strong><br />

Humboldt Universität zu Berlin: Müsse für den Risikofall Berlin<br />

nicht die Versicherung zahlen? Es könne doch sein, dass<br />

die Vollkaskoversicherung – also <strong>der</strong> B<strong>und</strong> – selbst kein Geld<br />

mehr habe. Dann müssten die Gläubiger zum Zuge kommen.<br />

Was <strong>der</strong> Leser nicht weiß: Blankart ist Schweizer Bürger <strong>und</strong><br />

in <strong>der</strong> Schweiz können die Kommunen Insolvenz anmelden.


Meiner Meinung nach...<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>107</strong>/9, 09. KW, 03.03.2006, Seite1<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>107</strong>/9 09. KW/03.03.2006 ISSN 1860-6369 kostenlos per E-Mail<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Meiner Meinung nach...<br />

Anleger auf <strong>der</strong><br />

Bankenseite<br />

Riesenrad-Nachfolger<br />

BVB will Stadion zurück<br />

Hannover Leasing mit<br />

erstem Schiffsfonds<br />

Dubai-Fonds ohne<br />

Steuervorteil<br />

HCI: Deutsche Policen<br />

Vorbildlicher Private-<br />

Equity-Fonds<br />

KGAL übernimmt Alcas<br />

Interview: Meridian10<br />

Verband kritisiert<br />

Wirtschaftsprüfer<br />

Impressum<br />

19<br />

20<br />

20<br />

21<br />

22<br />

23<br />

23<br />

25<br />

26<br />

26<br />

27<br />

27<br />

2,4 Prozent. Wegen Abwertungen in Höhe von 2,4 Prozent hatte die Deutsche-<br />

Bank-Tochter DB Real Estate ihren offenen Fonds Gr<strong>und</strong>besitz Invest mehr als<br />

zwei Monate lang geschlossen. 2,4 Prozent. Dafür das ganze Theater? War das <strong>der</strong><br />

Aufwand wert? Mit <strong>der</strong> negativen Presse? Dem Zorn <strong>der</strong> versammelten Konkurrenz?<br />

2,4 Prozent, die eine von <strong>der</strong> gesamten Branche gerne <strong>und</strong> oft vorgelesene Erfolgs-<br />

Geschichte <strong>der</strong> offenen Immobilienfonds beenden. Denn das Vertrauen <strong>der</strong> Anleger<br />

in diese Kapitalanlage ist trotz <strong>der</strong> niedrigen Abwertung nachhaltig erschüttert. Die<br />

Mittelabflüsse quer durch alle Fonds waren im Januar dieses Jahres mit 4,2 Milliarden<br />

Euro so hoch wie niemals zuvor. Und ist es ein Zufall, dass drei Wochen nach<br />

<strong>der</strong> - wie sich nun herausstellt - selbst verschuldeten Krise <strong>der</strong> DB Real Estate mit<br />

KanAm <strong>der</strong> nächste Anbieter die Rücknahme zweier Fonds aussetzt?<br />

2,4 Prozent, die die Anbieter des Deutsche-Bank-Fonds aufatmen lassen. Im Vorfeld<br />

machten Gerüchte von Verlusten in Höhe von mindestens zehn Prozent die R<strong>und</strong>e.<br />

An den Börsen wurden Anteile mit Abschlägen bis zu 20 Prozent gehandelt. Doch<br />

das Schreckens-Szenario blieb Theorie. Dennoch dürften sich heute lange Schlangen<br />

an den Schaltern <strong>der</strong> Deutschen Bank bilden. Nicht wenige Anteilseigner haben<br />

die Nase voll von offenen Fonds. Wobei gerade <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>besitz Invest künftig in ruhigem<br />

Fahrwasser fahren wird. Alles an<strong>der</strong>e wäre nicht nur eine Überraschung, son<strong>der</strong>n<br />

würde die Absurdität <strong>der</strong> vergangenen Wochen auf die Spitze treiben.<br />

Und trotzdem. Die Krise war <strong>und</strong> ist heilsam. Sie zwingt zum Handeln. <strong>Der</strong> B<strong>und</strong>esverband<br />

Investment <strong>und</strong> Asset Management (BVI) erarbeitet neue Transparenz-<br />

Regeln, die in ihrem Ausmaß selbst die größten Kritiker überraschen. Neue Anbieter<br />

ohne Altlasten <strong>und</strong> Politiker quer durch die Fraktionen demontieren in öffentlichen<br />

Diskussionen den Mythos von <strong>der</strong> ständigen Wertsteigerung offener Immobilienfonds<br />

- <strong>und</strong> erweisen <strong>der</strong> Branche damit einen Gefallen.<br />

Anleger sollen die Fonds als das erkennen, was sie sind: Mittel zum Zweck, die es<br />

auch Kleinanlegern ermöglichen, an den Mieteinnahmen <strong>und</strong> Wertsteigerungen großer<br />

Immobilien zu profitieren. Eine Chance - keine Garantie.<br />

Und auch das sollte inzwischen selbst <strong>der</strong> Dümmste begriffen haben: Investitionen in<br />

Immobilien sind kein Ersatz für kurzfristige Geldmarktgeschäfte. Wer mit Ziegeln <strong>und</strong><br />

Zement Geld verdienen möchte, braucht einen langen Atem. Klaus Trescher, Geschäftsführer<br />

des neuen Fondsanbieters Pramerica Real Estate Investors bringt es<br />

auf den Punkt: „Eine tägliche Rückgabemöglichkeit bei Immobilien ist Fiktion.“<br />

Viel Spaß beim Lesen<br />

Markus Gotzi<br />

Chefredakteur <strong>Der</strong> Fondsbrief.


Riesenrad-Fonds<br />

Singapur-Nachfolger<br />

Initiator Delbrück Bethmann<br />

Maffei will mit seinen K<strong>und</strong>en<br />

wie<strong>der</strong> hoch hinaus. Ermutigt<br />

vom Vertriebserfolg<br />

des Singapur-Flyers ist ein<br />

weiterer Fonds mit einem<br />

Riesenrad geplant. Möglich<br />

ist entwe<strong>der</strong> die Finanzierung<br />

eines einzelnen Objektes in<br />

Peking o<strong>der</strong> ein Portfolio-<br />

Fonds mit Riesenrä<strong>der</strong>n an<br />

verschiedenen Standorten,<br />

zum Beispiel in Dubai, Berlin,<br />

Quingdao <strong>und</strong> Las Vegas.<br />

Ein Bardepot soll den<br />

Exit des Fonds sicher stellen.<br />

An<strong>der</strong>s als in Singapur wird<br />

es jedoch wohl keine Ausschüttungsgarantien<br />

geben.<br />

Immobilien<br />

Fondszeichner werden Kreditgeber<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>107</strong>/9, 09. KW, 03.03.2006, Seite 20<br />

HPC erweitert Palette <strong>der</strong> Beteiligungsmodelle um US-Hypothekenfonds<br />

Die hohen Preise auf dem amerikanischen Immobilienmarkt treiben Initiatoren geschlossener<br />

Fonds in die Kreativität. Während etablierte Anbieter wie Jamestown<br />

<strong>und</strong> US Treuhand Beteiligungsmodelle mit Projektentwicklungen präsentieren, sucht<br />

HPC-Capital aus Hamburg einen völlig neuen Zugang zum Markt. <strong>Der</strong> Initiator bietet<br />

mit dem Fonds „US Hypotheken 1“ erstmals ein Investment an, mit dem sich private<br />

Zeichner auf <strong>der</strong> Bankenseite wie<strong>der</strong> finden: Anleger stellen Kapital für kurzfristige<br />

Immobiliendarlehen zur Verfügung. Eine beachtliche Innovation – auch wenn Risiken<br />

nicht ausgeschlossen werden können.<br />

Objekte: Kreditgeschäfte sind in Deutschland gr<strong>und</strong>sätzlich Sache <strong>der</strong> Banken <strong>und</strong><br />

Sparkassen. In den USA dagegen dürfen auch an<strong>der</strong>e Unternehmen Hypothekendarlehen<br />

vergeben. Mehr als 50 Prozent aller Immobilienkredite finanzieren Fonds <strong>und</strong><br />

Privatinvestoren. Ein gewaltiger Markt: Allein im Jahr 2004 wurden Darlehen im Volumen<br />

von insgesamt mehr als drei Billionen Dollar neu vergeben o<strong>der</strong> verlängert.<br />

Kurzfristig beleihen Banken <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Kreditgeber Immobilien wie Bürogebäude<br />

aber auch private Wohnhäuser <strong>der</strong> Firmeninhaber, die mit den Darlehen zum Beispiel<br />

geschäftliche Projekte finanzieren.<br />

Partner: <strong>Der</strong> Fonds „US Hypotheken 1“ arbeitet mit speziellen Gesellschaften zusammen,<br />

den „Mortgage Companies“. Sie verlangen höhere Zinssätze <strong>und</strong> Gebühren<br />

als herkömmliche Kreditinstitute. Trotzdem bevorzugen zahlreiche Unternehmen die<br />

Kreditaufnahme bei einer solchen Company, da sie dabei erheblich schneller an die<br />

Platzierungsstart<br />

in<br />

wenigen<br />

‡ investieren<br />

sie<br />

in<br />

das<br />

“ eschborn<br />

plaza”<br />

dem<br />

neuen<br />

landmark<br />

building<br />

für<br />

ernst<br />

&<br />

young<br />

‡ Eschborn<br />

- <strong>der</strong><br />

wirtschaftliche<br />

Motor<br />

des<br />

wachstumstarken<br />

Main-Taunus-<br />

Kreises<br />

‡ Sehr<br />

verkehrsgünstig,<br />

unmittelbar<br />

nordwestlich<br />

angrenzend<br />

an<br />

Frankfurt<br />

am<br />

Main<br />

gelegen<br />

‡ Hervorragende<br />

Immobilienqualität<br />

durch<br />

Wertgutachten<br />

bestätigt<br />

‡ Mieter<br />

<strong>der</strong><br />

Büroflächen<br />

ist<br />

die<br />

Ernst<br />

& Young<br />

AG<br />

Wirtschaftsprüfungs-<br />

gesellschaft<br />

bis<br />

mindestens<br />

2020<br />

‡ Das<br />

Wirtschaftsforschungsinstitut<br />

Feri<br />

zählt<br />

den<br />

Main-Taunus-Kreis<br />

zu<br />

den<br />

10<br />

stärksten<br />

Wirtschaftsregionen<br />

in<br />

Deutschland<br />

. . .<br />

‡ . . . <strong>und</strong><br />

prognostiziert<br />

für<br />

Büroflächen<br />

in<br />

1a-Lage<br />

in<br />

Eschborn<br />

eine<br />

sehr<br />

stabile<br />

Wertzunahme<br />

/ IMMOBILIENFONDS<br />

/ UNTERNEHMERISCHE<br />

BET<br />

‡<br />

EILIGUNGEN<br />

/<br />

C<strong>FB</strong><br />

Commerz<br />

Fonds<br />

Beteiligungsgesellschaft<br />

mbH<br />

/<br />

Mercedesstrasse<br />

6 / 40470<br />

Düsseldorf<br />

/ Tel.<br />

0211<br />

7708-2200<br />

/ Fax<br />

0211<br />

7708-3280<br />

www.<br />

commerzleasing.<br />

de<br />

/ cfb-fonds<br />

L<br />

EASINGFONDS<br />

/<br />

C<strong>FB</strong>-FONdS<br />

tagen<br />

Commerzleasing<br />

<strong>und</strong><br />

immobilien<br />

gruppe<br />

-<br />

159


C<strong>FB</strong>: Stadion-Fonds<br />

BVB will Arena zurück<br />

Die „Sport Bild“ meldete:<br />

„BVB will Stadion zurückkaufen“.<br />

Finanziert wurde<br />

<strong>der</strong> Ausbau <strong>der</strong> Dortm<strong>und</strong>er<br />

Arena über einen Fonds <strong>der</strong><br />

C<strong>FB</strong>. Weil <strong>der</strong> Fußballverein<br />

kurz vor <strong>der</strong> Pleite stand,<br />

verzichteten die Anleger auf<br />

Ausschüttungen. Um künftige<br />

Mietzahlungen zu vermeiden,<br />

will <strong>der</strong> BVB das Stadion<br />

wie<strong>der</strong> zurück. Als Finanzierer<br />

ist Morgan Stanley im<br />

Gespräch. Kommentar <strong>der</strong><br />

C<strong>FB</strong>: „Wir wissen davon,<br />

sind aber nicht involviert.“<br />

ISIN DE0006205701<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>107</strong>/9, 09. KW, 03.03.2006, Seite 21<br />

Darlehenssumme kommen. US-Banken checken in <strong>der</strong> Regel die Bonität, Investitionszweck,<br />

die wirtschaftliche Situation <strong>und</strong> die Sicherheiten ihrer K<strong>und</strong>en. Das kann<br />

dauern. Mortgage Companies benötigen dagegen nur ein Immobiliengutachten, da<br />

sie den Kredit ausschließlich auf den Wert <strong>der</strong> Gebäude abstellen. HPC listet in seinem<br />

Verkaufsprospekt drei Companies als Investment-Partner auf: Wex Trust Capital,<br />

California Mortgage & Realty <strong>und</strong> Point Center Financial. Die erwirtschaftete<br />

Rendite <strong>der</strong> Gesellschaften liegt zwischen 14 Prozent <strong>und</strong> 22 Prozent pro Jahr. Bei<br />

insgesamt vergebenen Hypothekendarlehen von 580 Millionen Dollar ist noch kein<br />

Kredit ausgefallen. Berater des Fonds ist außerdem das Unternehmen European Investors,<br />

einer <strong>der</strong> ersten Portfoliomanager für US-Immobilienaktien, den REITs.<br />

Konzeption: Schlägt eine <strong>der</strong> Mortgage Companies vor, ein Darlehen zur Verfügung<br />

zu stellen, entscheidet <strong>der</strong> Geschäftsführer <strong>der</strong> amerikanischen Fondsgesellschaft in<br />

New York, ob <strong>der</strong> Kredit in Frage kommt o<strong>der</strong> nicht. Jochen Ehrhardt war vier Jahre<br />

lang für European Investors in den USA tätig <strong>und</strong> nimmt für sich in Anspruch, den<br />

amerikanischen Immobilienmarkt zu kennen. Als Beleihungsgrenze gelten höchstens<br />

75 Prozent des „Quick Sale Values“ – damit ist <strong>der</strong> Wert gemeint, <strong>der</strong> bei einer kurzfristigen<br />

Immobilienverwertung realistisch erscheint. HPC kalkuliert in seiner Prognoserechnung<br />

mit Zinseinnahmen von zwölf Prozent <strong>und</strong> Bearbeitungsgebühren in Höhe<br />

von vier Prozent <strong>der</strong> Darlehenssumme. <strong>Der</strong> Fonds geht von jährlichen Erträgen in<br />

Höhe von 12,5 Prozent vor laufenden Kosten aus. In diesem Falle würde <strong>der</strong> Initiator<br />

leer ausgehen. Er verdient erst, sollte es besser laufen als prognostiziert: zwischen<br />

30 <strong>und</strong> 40 Prozent <strong>der</strong> Überschüsse. Das prospektierte Szenario sieht vor, dass Anleger<br />

bis einschließlich 2014 einen Wertzuwachs von 62,75 Prozent erleben.<br />

Steuern: Ausländische Investoren dürfen in den USA einen Freibetrag nutzen, <strong>der</strong> in<br />

diesem Jahr 3.300 Dollar beträgt. In Deutschland erhöht sich über den Progressionsvorbehalt<br />

<strong>der</strong> Steuersatz für übrige Einkünfte nur geringfügig.<br />

IVG Fonds PDF<br />

Ob Berlin, Brüssel o<strong>der</strong> Budapest, London, München o<strong>der</strong> Paris – wir sind in den wichtigen Metropolen Europas vor Ort. Die<br />

Wahrzeichen einer Stadt sind meist Immobilien – sichtbares Zeichen für Kultur <strong>und</strong> Geschichte. Immobilien geben Identität <strong>und</strong><br />

Solidität, sie sind wichtiger Bestandteil <strong>der</strong> persönlichen Vermögensplanung. Als europäisches Investmenthaus für Immobilienanlagen<br />

betreuen wir Immobilien im Wert von über 16 Milliarden Euro. Die Investitionen konzentrieren sich auf Büro- <strong>und</strong> Logistikimmobilien<br />

sowie Businessparks. Mit einer aktiven Buy-and-sell-Strategie erzielen wir seit Jahren attraktive Renditen <strong>und</strong> stabile Erträge<br />

für unsere Aktionäre. Ob für den eigenen Bestand o<strong>der</strong> für Dritte: Stets handeln wir mit <strong>der</strong> Weitsicht des Immobilieneigentümers.<br />

Von den Erfahrungen unserer europäischen Managementteams profitieren auch die Immobilienfonds <strong>der</strong> IVG-Gruppe.<br />

Besuchen Sie uns im Internet: www.ivg.de · kommunikation@ivg.de<br />

A0206/Fonds<br />

PASSION FOR REAL ESTATE.


Hannover Leasing<br />

Schiffs-Premiere<br />

Hohe Preise - sinkende Charterraten.<br />

Nicht gerade das<br />

beste Timing, um erstmalig<br />

mit einem Schiffsfonds auf<br />

den Markt zu gehen. Das<br />

„MS Merkur Gulf“ von Hannover<br />

Leasing ist ein Fee<strong>der</strong>schiff<br />

mit 2.556 Containerstellplätzen.<br />

Die Marktchancen<br />

dieser Typenklasse werden<br />

vergleichsweise gut eingeschätzt.<br />

<strong>Der</strong> Chartervertrag<br />

läuft vier Jahre über 20.000<br />

Dollar pro Tag. Die Laufzeit<br />

beträgt 15 Jahre, Anleger<br />

sollen Gewinne von r<strong>und</strong> 80<br />

Prozent erwirtschaften.<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>107</strong>/9, 09. KW, 03.03.2006, Seite 22<br />

Weiche Kosten: Für die Vergabe von Hypothekendarlehen stehen 91,44 Prozent<br />

des Fondsvolumens zur Verfügung. Insgesamt 13,56 Prozent inklusive Agio zweigt<br />

<strong>der</strong> Fonds ab unter an<strong>der</strong>em für Vertrieb, Marketing, externe Beratung <strong>und</strong> Gründungskosten.<br />

Das ist für ein komplett neues Fondsmodell mit höheren Entwicklungskosten<br />

in Ordnung.<br />

Risiken: Die Aussichten auf Gewinne sind nicht schlecht. Dennoch gehen Anleger<br />

mit dem Fonds Wagnisse ein. Sinken die Kreditzinsen dauerhaft, schrumpft die Rendite.<br />

Müssen Immobilien zwangsversteigert werden, geht die Rechnung ebenfalls<br />

nicht mehr auf. Stürmen weitere Fondsanbieter auf den Markt, können die Mortgage<br />

Companies in Interessenkonflikte geraten. Mit Nachahmern ist zu rechnen – das belegt<br />

das Beispiel Fonds mit Zweitmarktpolicen.<br />

Anbieter: HPC Capital hat sich mit US-Policenfonds einen Namen gemacht. Spektakulär<br />

war im vergangenen Jahr die Entscheidung, den letzten Fonds mit gebrauchten<br />

Lebensversicherungen rückabzuwickeln, weil <strong>der</strong> Initiator die prospektierten Renditen<br />

langfristig nicht mehr für realistisch hält.<br />

Meiner Meinung nach...: US-Fonds mit neuem Investitionsansatz. Anleger stellen<br />

Kapital für Immobiliendarlehen in den USA zur Verfügung. Das Konzept erscheint viel<br />

versprechend, muss sich in <strong>der</strong> Praxis aber erst erweisen. Geeignet für Anleger, die<br />

auf stabile o<strong>der</strong> steigende Zinsen in den USA setzen. Obwohl <strong>der</strong> Fonds Darlehen<br />

vergibt, betreibt er keine nach dem Kreditwesengesetz erlaubnispflichtigen Geschäfte.<br />

Das zumindest bestätigt ein Negativtestat <strong>der</strong> Deutschen B<strong>und</strong>esbank.<br />

Weil solche Fonds vom Initiator - an<strong>der</strong>s als bei Immobilienbeteiligungen - kaum Einsatz<br />

eigenen Kapitals erfor<strong>der</strong>n, werden Nachahmer das Konzept schnell kopieren.<br />

Das wird die Mortgage Companies freuen, denn steigendes Angebot lässt ihre Preise<br />

steigen. Die Renditen dürften ähnlich schnell sinken wie bei den US-Policenfonds.


HCI-Zweitmarktfonds<br />

Nun deutsche Policen<br />

Als erster Initiator bietet das<br />

an <strong>der</strong> Börse gelistete Emissionhaus<br />

HCI über seine<br />

Tochter HSC Fonds mit gebrauchtenLebensversicherungspolicen<br />

auf allen relevanten<br />

Teilmärkten an. Nach<br />

USA <strong>und</strong> Großbritannien<br />

steht nun Deutschland auf<br />

<strong>der</strong> Einkaufsliste. Anleger<br />

können sich ab 5.000 Euro<br />

beteiligen. Ab 2009 können<br />

sie von einem Son<strong>der</strong>kündigungsrecht<br />

Gebrauch machen<br />

<strong>und</strong> ihre Beteiligung vorzeitig<br />

beenden. Geplantes Laufzeitende<br />

ist 2020.<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>107</strong>/9, 09. KW, 03.03.2006, Seite 23<br />

Steuervorteil vom Wüstenwind verweht<br />

B<strong>und</strong>esregierung kündigt Doppelbesteuerungsabkommen mit Dubai<br />

<strong>Der</strong> Steuervorteil deutscher Anleger von Dubai-Fonds zerrinnt im Wüstensand. Das<br />

Doppelbesteuerungsabkommen mit den Vereinigten Arabischen Emiraten wird nicht<br />

verlängert. So hat das B<strong>und</strong>esfinanzministerium entschieden. Am 10. August läuft die<br />

zwischenstaatliche Vereinbarung aus. Mit <strong>der</strong> Folge: Private Investoren müssen die<br />

Erträge aus den Fonds im schlimmsten Fall voll versteuern. Spezielle Konstruktionen<br />

mit Partnern vor Ort führen nach dem Halbeinkünfteverfahren zu einer Steuerlast von<br />

zumindest 23 Prozent. Betroffen davon sind alle Zeichner, denn einen Bestandsschutz<br />

gibt es nicht: Die Steuerpflicht gilt auch für Anleger, die sich bereits im vergangenen<br />

Jahr an den Immobilienfonds beteiligt haben.<br />

Martin Führlein ist Rechtsanwalt <strong>und</strong> Steuerberater bei <strong>der</strong> auf internationale Geschäfte<br />

spezialisierten Kanzlei Rödl & Partner in Nürnberg. Er hält es für möglich,<br />

dass Jahre vergehen, bis ein verbindliches Nachfolgeabkommen in Kraft tritt. An ein<br />

Freistellungsverfahren wie bislang glaubt er jedenfalls nicht. Alle Anzeichen sprächen<br />

dafür, dass die B<strong>und</strong>esregierung die Notbremse gezogen hat, weil ihr das Fonds-<br />

Thema sauer aufgestoßen ist. „Sie wird kaum Steuervorteile mit dem Paragrafen 15b<br />

in Deutschland abschaffen <strong>und</strong> gleichzeitig Geld in die Wüste lenken“, sagt Führlein.<br />

Meiner Meinung nach...: Meine kritische Einstellung Dubai-Fonds gegenüber habe<br />

ich stets klar gemacht. Ein Immobilienmarkt, <strong>der</strong> damit wirbt, dass dort weltweit je<strong>der</strong><br />

sechste Baukran im Einsatz ist, kann nur heißer sein als die Wüste im Sommer. Und<br />

das unabhängig von <strong>der</strong> Prospekt-Qualität mancher Initiatoren. Das Aus <strong>der</strong> Steuerfreiheit<br />

wird bei Anlegern für Abkühlung sorgen. Zumindest dürften sie ungeblendet<br />

vom Steuerkick die wirtschaftlichen Konzepte <strong>der</strong> Angebote stärker hinterfragen.


In Mailand werden Trends gesetzt ...<br />

...jetzt auch<br />

für Investoren!<br />

SIGNA 03 Milano – <strong>der</strong> erste geschlossene<br />

Immobilienfonds mit einem italienischen Objekt<br />

am deutschen Markt.<br />

Informationsmaterial anfor<strong>der</strong>n unter info@signa-f<strong>und</strong>s.de<br />

o<strong>der</strong> direkt informieren unter www.signa-f<strong>und</strong>s.de.


Wechsel Dich<br />

Gunnar Dittmann mit<br />

eigenem Emissionhaus<br />

Ein Jahr lang war es ruhig<br />

um Gunnar Ditmman (43).<br />

<strong>Der</strong> ehemalige Geschäftsführer<br />

<strong>und</strong> Vorstand des Initiators<br />

Lloyd Fonds hatte das<br />

Unternehmen Anfang 2005<br />

verlassen. Nun meldet er sich<br />

mit einem eigenen Unternehmen<br />

für Schiffsfonds <strong>und</strong><br />

Immobilienbeteiligungen<br />

zurück, dem Hamburger<br />

EmissionsHaus HEH. Partner<br />

dabei sind unter an<strong>der</strong>em die<br />

Ree<strong>der</strong>ei NSC <strong>und</strong> die Rosenheimer<br />

IC Consulting.<br />

Von 1993 bis 1996 war Dittmann<br />

im Vertrieb <strong>der</strong> Norddeutschen<br />

Vermögen zuständig<br />

<strong>und</strong> wechselte anschließend<br />

zu Lloyd Fonds, wo er<br />

zwei Jahre später in den Vorstand<br />

aufrückte.<br />

MBP-Filmfonds mit<br />

neuem Geschäftsführer<br />

Rainer Mockert ist von seinem<br />

Posten als Geschäftsführer<br />

des Medienfonds-<br />

Initiators MBP zurückgetreten.<br />

Neuer Geschäftsführer<br />

ist Kai Grüneke, <strong>der</strong> außerdem<br />

die Geschäftsführung<br />

<strong>der</strong> Filmfonds „MBP I“ <strong>und</strong><br />

„MBP II“ übernommen hat.<br />

Er glaubt an „mittelfristig<br />

erfolgreiche Reorganisation“<br />

des Unternehmens. Kein<br />

leichter Job: Wegen Betrugs<br />

<strong>und</strong> Dokumentenfälschung<br />

war das Unternehmen im<br />

November vergangenen Jahrs<br />

ins Visier <strong>der</strong> Staatsanwaltschaft<br />

geraten. Grüneke arbeitete<br />

unter an<strong>der</strong>em bei<br />

Bertelsmann <strong>und</strong> <strong>der</strong> Trebitsch<br />

Filmproduktion.<br />

Private-Equity-Fonds<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>107</strong>/9, 09. KW, 03.03.2006, Seite 25<br />

Fairness-Vorbild für die Private-Equity-Branche<br />

Risikokapitalfonds von Blue Capital investiert gemeinsam mit Auda<br />

Deutsche Anleger zocken wie<strong>der</strong>. Beteiligungen in riskante Private-Equity-Fonds sind<br />

ganz klar die Gewinner unter den geschlossenen Fonds. Zeichner investierten 2005<br />

mit knapp 1,4 Milliarden Euro doppelt so viel wie im Jahr zuvor. Ein deutlicher Trend,<br />

denn innerhalb von zwei Jahren hat sich <strong>der</strong> Umsatz sogar versechsfacht. Während<br />

manche Anbieter über hohe Vertriebsprovisionen ihr Geschäft ankurbeln, überzeugen<br />

an<strong>der</strong>e durch kontinuierlich gute Leistungen in <strong>der</strong> Vergangenheit – <strong>und</strong> das zu außerordentlich<br />

niedrigen Nebenkosten. Blue Capital aus Hamburg platziert <strong>der</strong>zeit<br />

den Risikokapitalfonds Nummer sechs: „Co Investments“. Partner dabei ist die Private-Equity-Gesellschaft<br />

Auda. Sie wurde 1989 in New York gegründet, um das Vermögen<br />

<strong>der</strong> Familie Harald Quandt zu vermehren.<br />

Konzeption: Nicht alle Eier in einen Korb – das ist die Philosophie <strong>der</strong> Private-Equity-<br />

Dachfonds, die auf viele verschiedene Zielfonds setzen. Dahinter steckt die Idee, das<br />

Risiko auf mehrere Schultern zu verteilen. Die Zielfonds wie<strong>der</strong>um investieren in zahlreiche<br />

Unternehmen, die sie später an die Börse bringen o<strong>der</strong> mit Gewinn wie<strong>der</strong> verkaufen<br />

wollen. <strong>Der</strong> Fachbegriff dafür lautet „Buy-Out“. Anleger sind über diesen Umweg<br />

häufig an mehreren H<strong>und</strong>ert Firmen beteiligt. Blue Capital verfolgt eine an<strong>der</strong>e<br />

Strategie. <strong>Der</strong> Initiator entscheidet sich nur für einen einzigen Partnerfonds. Beim<br />

aktuellen Angebot arbeitet Blue Capital mit Auda zusammen. Bislang ging das Konzept<br />

auf. Kein Anbieter hat seinen Anlegern aus Private-Equity-Fonds mehr Kapital<br />

ausgeschüttet als Blue Capital. Die Zeichner des ersten Fonds haben 166 Prozent<br />

ihres Einsatzes zurück erhalten, zwei jüngere Fonds zahlten ebenfalls Gewinne aus.<br />

Das kann bei weitem nicht je<strong>der</strong> Initiator von sich behaupten.<br />

Partner: Die Auda-Leistungsbilanz ist beeindruckend: Seit ihrer Gründung vor 16<br />

Jahren hat die Gesellschaft mit ihren Buy-Out-Transaktionen in den USA eine durchschnittliche<br />

jährliche Rendite von 22,4 Prozent erwirtschaftet. Häufig geht Auda bei<br />

seinen Investitionen Kooperationen mit an<strong>der</strong>en Private-Equity-Gesellschaften ein.<br />

Vorteil solcher Co-Investments: Chancen <strong>und</strong> Risiken <strong>der</strong> Unternehmens-<br />

Finanzierung wurden bereits von den Profis <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Fonds geprüft. Nur wer die<br />

strengen Auswahl-Kriterien erfolgreicher Gesellschaften wie Bain Capital, Apollo<br />

o<strong>der</strong> Carlyle erfüllt, kommt auch für Auda in Frage. Die Branche <strong>der</strong> Zielunternehmen<br />

spielt dabei keine Rolle. In den vergangenen Jahren engagierte sich Auda als Co-<br />

Investor zum Beispiel bei Softwarefirmen, in <strong>der</strong> Klimatechnik, in <strong>der</strong> Musikindustrie,<br />

bei Möbelherstellern, Automobilzulieferern <strong>und</strong> Anbietern von Luxusreisen.<br />

Gewinnverteilung: An erster Stelle stehen die Anleger. Sie erhalten eine Verzinsung<br />

in Höhe von zehn Prozent ihres eingesetzten Kapitals. Erst anschließend kommt <strong>der</strong><br />

Initiator zum Zuge. Aufgeteilt wird im Verhältnis 85 zu 15, wobei Anleger den höheren<br />

Anteil bekommen.<br />

Nebenkosten: Wieviel Kapital fließt in den Zielfonds? Das ist die entscheidende Frage.<br />

Bei Blue Capital beträgt die Investitionsquote 100 Prozent. Daran sollten sich an<strong>der</strong>e<br />

Anbieter ein Beispiel nehmen. Nach Abzug aller Gebühren würden zwar nur<br />

noch 94,76 Prozent zur Verfügung stehen – immer noch ein guter Wert. Doch <strong>der</strong><br />

Initiator finanziert seine Ausgaben für Konzeption, Platzierungsgarantie <strong>und</strong> Vertriebsprovisionen<br />

vor <strong>und</strong> gleicht sie erst durch die Rückflüsse aus. Das ist an Fairness<br />

kaum noch zu überbieten. Mit gut zehn Prozent inklusive Agio sind die weichen<br />

Kosten darüber hinaus wohltuend niedrig.<br />

Meiner Meinung nach...: In Private-Equity-Fonds investieren Anleger Risikokapital.<br />

Hohe Renditen stehen Fehlinvestitionen <strong>und</strong> Verlusten gegenüber. Mit den richtigen<br />

Partnern lässt sich das Wagnis reduzieren. Die Kombination Blue Capital <strong>und</strong> Auda


KGAL übernimmt<br />

Aufgaben <strong>der</strong> ALCAS<br />

KGAL? ALCAS? Wer macht<br />

was beim Unternehmen aus<br />

Grünwald bei München? Das<br />

war in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

nicht immer sofort zu durchschauen.<br />

Nun hat <strong>der</strong> Initiator<br />

Klarheit geschaffen. Er<br />

fasst die Aktivitäten unter <strong>der</strong><br />

Marke KGAL zusammen.<br />

Für Anleger <strong>der</strong> ALCAS-<br />

Fonds än<strong>der</strong>t sich nichts. Die<br />

Muttergesellschaft KGAL<br />

übernimmt alle Aufgaben<br />

<strong>und</strong> Pflichten. Ab März wird<br />

dann KGAL alleiniger Initiator<br />

<strong>und</strong> Verwalter <strong>der</strong> Beteiligungsmodelle<br />

sein. Erstes<br />

Angebot ist ein geschlossener<br />

Immobilienfonds mit<br />

einem Bürogebäude in Bologna,<br />

<strong>der</strong> Anfang des zweiten<br />

Quartals in den Vertrieb<br />

geht. Zeichner sind ab 10.000<br />

Euro zuzüglich Agio dabei<br />

<strong>und</strong> beteiligen sich an einem<br />

zehn Jahre alten Objekt, dass<br />

<strong>der</strong> Fonds zum 15,56-fachen<br />

<strong>der</strong> Jahresnettomiete erworben<br />

hat. Die Ausschüttungen<br />

beginnen bei sechs Prozent<br />

<strong>und</strong> sollen auf 6,5 Prozent<br />

ansteigen.<br />

Signa: Mutter will wie<br />

die Tochter heißen<br />

<strong>Der</strong> Vertriebserfolg des Düsseldorfer<br />

Initiators Signa hat<br />

wohl selbst die österreichische<br />

Muttergesellschaft überrascht.<br />

<strong>Der</strong> im Dezember<br />

2005 gestartete Italien-Fonds<br />

mit einem Objekt in Mailand<br />

ist nahezu voll platziert. Den<br />

Namen Signa möchte das<br />

übergeordnete Unternehmen<br />

Immofina nun in seinem Heimatland<br />

benutzen - <strong>und</strong> hat<br />

ebenfalls den Namen Signa<br />

angenommen.<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>107</strong>/9, 09. KW, 03.03.2006, Seite 26<br />

bietet dazu beste Voraussetzungen. Konkurrenzlos niedrig <strong>und</strong> fair sind die weichen<br />

Kosten - ein wichtiger Maßstab zur Qualitätsbewertung eines Initiators.<br />

Private-Equity-Fonds nur Nebenprodukte<br />

Umfrage des Fondsbrief-Kooperationspartners wmd-brokerchannel<br />

Finanzdienstleister messen Private-Equity-Produkten in <strong>der</strong> Anlageberatung nur geringe<br />

Bedeutung bei. Das ist ein Ergebnis einer Telefon-Umfrage des wmdbrokerchannels<br />

bei 752 Vermittlern. Mit 52 Prozent bewertete mehr als die Hälfte<br />

den Stellenwert als „niedrig“, nur 15 Prozent als „hoch“.<br />

An mangelnden Informationen kann es nicht liegen, denn 61 Prozent <strong>der</strong> Befragten<br />

fühlen sich ausreichend informiert. Die Mehrzahl von ihnen hält Renditechancen zwischen<br />

neuen Prozent <strong>und</strong> 14 Prozent für realistisch. Auffällig ist, dass vor allem die<br />

Initiatoren bekannt sind, die nicht mit Vertriebsprovisionen geizen, zum Beispiel RWB<br />

<strong>und</strong> Alfred Wie<strong>der</strong> AG.<br />

Zweitmarkt<br />

„Wir verfolgen eine Buy-and-Hold-Strategie“<br />

Interview mit Mark Peters, Geschäftsführer <strong>der</strong> Zweitmarkt-Plattform Meridian10<br />

<strong>Der</strong> Fondsbrief: Ist Meridian10 <strong>der</strong> Zweitmarkt von efonds24? <strong>Der</strong> Eindruck drängte<br />

sich zumindest in <strong>der</strong> öffentlichen Wahrnehmung auf.<br />

Peters: Dass Meridian10 mit efonds24 in Verbindung gebracht wird, ist ein Indiz für<br />

die Vertriebskompetenz von efonds24 <strong>und</strong> ein Zeichen dafür, dass wir mit den richtigen<br />

Partnern zusammenarbeiten. Meridian 10 ist aber ein unabhängiges Unternehmen<br />

mit bedeutenden nationalen <strong>und</strong> internationalen Gesellschaftern.<br />

<strong>FB</strong>: Wer zählt denn zu den Gesellschaftern?<br />

Peters: Das sind die Investmentbank Lehman Brothers, die Hanseatic Gruppe <strong>und</strong><br />

die US-Gesellschaft Kimko Realty Group, größter Betreiber <strong>und</strong> Verwalter von Einzelhandelsflächen<br />

in den USA. Diese renommierten Gesellschafter stehen exemplarisch<br />

für die beiden Eckpfeiler von Meridian10: Know-how <strong>und</strong> Liquidität.<br />

<strong>FB</strong>: Warum machen die Gesellschafter das, welche Pläne stecken mittelfristig dahinter?<br />

Wollen sie die Mehrheit an den Fonds übernehmen?<br />

Peters: Meridian10 verfolgt ganz klar eine Buy-and-Hold-Strategie. Mit Zweitmarktanteilen<br />

lassen sich attraktive Renditen erwirtschaften. Und das erwarten unsere Gesellschafter.<br />

<strong>FB</strong>: Welche Funktion übernimmt Meridian10 dabei?<br />

Peters: Unsere Experten bewerten die Fonds nach einem transparenten Modus <strong>und</strong><br />

setzen einen Preis fest, zu dem wir die Anteile <strong>der</strong> K<strong>und</strong>en abnehmen.<br />

<strong>FB</strong>: Wie viele Fonds haben Sie bewertet?


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SIGNA<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>107</strong>/9, 09. KW, 03.03.2006, Seite 27<br />

Peters: <strong>Der</strong>zeit stellen wir Kurse für r<strong>und</strong> 100 Fonds, bislang ausschließlich Schiffsbeteiligungen.<br />

Die ersten Immobilienfonds mit Objekten in den USA <strong>und</strong> Kanada folgen<br />

noch in diesem Quartal, deutsche Immobilienfonds folgen im Laufe des Jahres.<br />

<strong>FB</strong>: Bleibt es bei Schiffen <strong>und</strong> Immobilien?<br />

Peters: Wer den Führungs- <strong>und</strong> Kompetenzanspruch im deutschen Zweitmarkt für<br />

sich reklamiert, darf sich nicht ganzen Produktgruppen verschließen. Auch Private<br />

Equity Fonds <strong>und</strong> solche für erneuerbare Energien sehen wir so interessante Betätigungsfel<strong>der</strong>.<br />

Bei Medienfonds dagegen bin ich – momentan - eher skeptisch; aber<br />

das ist noch nicht endgültig entschieden.<br />

<strong>FB</strong>: Wodurch unterscheiden Sie sich von <strong>der</strong> Konkurrenz?<br />

Peters: Wir kooperieren direkt mit Emissionshäusern, beispielsweise <strong>der</strong> Gebab. Und<br />

wir binden über efonds24 den Vertrieb ein. Über unsere Gesellschafter stellen wir<br />

eigenes Geld für den Ankauf zur Verfügung. Wir haben also eine Investitionsquote<br />

von fast 100 Prozent - an<strong>der</strong>s als ein Zweitmarktfonds, <strong>der</strong> entsprechende Weichkosten<br />

hat. Wir wollen die ganze Bandbreite abdecken, wir sind also keine Rosinenpicker,<br />

sowohl was die Assetklassen angeht, als auch was die Emissionshäuser betrifft.<br />

Und, das ist wohl das wichtigste: Wir kaufen zu unserem angegebenen Kurs. Börsen<br />

<strong>und</strong> Plattformen müssen den Käufer erst noch suchen.<br />

<strong>FB</strong>: Wie viele Umsätze haben Sie seit dem Start Ende 2005 abgewickelt?<br />

Peters: Gr<strong>und</strong>sätzlich legen wir unsere Unternehmenszahlen nicht offen. Unser Investitionsziel<br />

für die ersten beiden Quartale des Jahres 2006 liegt bei 30 Millionen<br />

Euro. Wir sind sehr zuversichtlich, dies zu schaffen.<br />

Verband Geschlossene Fonds<br />

Kritik an neuem IDW S4-Standard <strong>der</strong> Wirtschaftsprüfer<br />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong> <strong>der</strong> BaFin-Prüfung von Verkaufsprospekten geschlossener<br />

Fonds hat das Institut <strong>der</strong> Wirtschaftsprüfer (IDW) seine Standards überarbeitet. Die<br />

Verän<strong>der</strong>ungen gehen dem Verband Geschlossener Fonds (VGF) nicht weit genug.<br />

So kritisiert <strong>der</strong> Verband, dass Anbieter geschlossener Fonds interessierten Anlegern<br />

die Prospektgutachten nur nach Zustimmung <strong>der</strong> Wirtschaftsprüfer aushändigen dürfen.<br />

Er regt eine gesetzliche Regelung an, die die Haftung <strong>der</strong> Wirtschaftsprüfer -<br />

ähnlich wie bei Börsenprospekten - begrenzt.<br />

Die vom IDW angeregte Kategorisierung <strong>und</strong> Darstellung <strong>der</strong> Risiken lehnt <strong>der</strong> VGF<br />

ab. Seiner Auffassung nach sollten alle eventuellen Gefahren des Anlageerfolges<br />

deutlich <strong>und</strong> ungruppiert aufgelistet werden.<br />

Zum Thema Leistungsbilanzen regte <strong>der</strong> VGF an, die Zeitspanne exakt zu definieren.<br />

Gerade die Informationen über bereits aufgelöste Fonds seien wichtiger als Erkenntnisse<br />

über die laufenden Beteiligungen.<br />

Den internen Zinsfuss (IRR-Methode) möchte <strong>der</strong> VGF weiter verwenden, weil er seiner<br />

Meinung nach trotz aller Komplexität einen Vergleich <strong>der</strong> Angebote erlaubt. Manipulationen<br />

könnten eingeschränkt werden, wenn das geb<strong>und</strong>ene Kapital bei <strong>der</strong> Berechnung<br />

stets mit ausgewiesen wird.

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