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3. HAUPTTEIL<br />
3.1 CHANCEN<br />
Im Grundlagenkapitel wurde gezeigt, dass die Grundwerte eine tiefere Dimension der Unter-‐<br />
nehmenskultur darstellen. Schafft es die Führung also diese Grundwerte zum Positiven zu än-‐<br />
dern, verändert sie gleichzeitig die anderen Elemente der Kultur, nämlich Leitwerte und Artefak-‐<br />
te, da, wie in Abbildung 3 (S. 4) <strong>durch</strong> die gegenläufigen Pfeile angedeutet, Interdependenzen<br />
zwischen den kulturellen Ebenen bestehen. Die Vorteile einer werteorientierten Führung lassen<br />
sich also kaum von denen einer kulturbewussten Führung, oder ähnlichen Konzeptionen tren-‐<br />
nen, da sie alle die positive Einflussnahme auf die Unternehmenskultur im Fokus haben<br />
(vgl. Daxner u.a. 2005, S. 19). Die Managementliteratur unterstreicht diese Überlegung. Hier<br />
wird häufig die positive Wirkung einer starken Unternehmenskultur betont, die aber analog auf<br />
die werteorientierte Führung zu übertragen ist (vgl. Kobi 2008, S. 66). Die Tatsache, dass sich<br />
nahezu alle Unternehmen ab einer bestimmten Größe auf <strong>Werte</strong> beziehen, zeigt, dass der Nut-‐<br />
zen von gelebten Unternehmenswerten weitgehend anerkannt wird. Anderenfalls würden mehr<br />
Unternehmen auf deren Formulierung und Bekanntgabe verzichten. Auch Bucksteeg und Hat-‐<br />
tendorf (2009, S. 9-‐15) weisen nach, dass Unternehmenswerte zu formulieren mittlerweile Stan-‐<br />
dard ist. Aus diesem Grund und weil sich menschliche Phänomene wie Loyalität, Motivation und<br />
Vertrauen nicht immer genau voneinander trennen lassen, seien im Folgenden die wichtigsten<br />
positiven Effekte nur kurz beschrieben.<br />
3.1.1 AUßENWIRKUNG UND VERTRAUEN<br />
Beruft sich eine <strong>Org</strong>anisation öffentlich auf bestimmte <strong>Werte</strong>, kommt dies einer Selbstverpflich-‐<br />
tung gleich. Die <strong>Werte</strong>, aus denen sich häufig neben ökonomischen auch soziale und ökologische<br />
<strong>Org</strong>anisationsziele ableiten werden gewissermaßen einklagbar. Stimmen diese Ziele mit den<br />
Grundwerten und Handlungen der <strong>Org</strong>anisation überein, so entsteht die gewünschte Außenwir-‐<br />
kung gegenüber Stakeholdern wie Kunden, Lieferanten und Verbände und damit eine positive<br />
Reputation. Durch diese Art der Selbstverpflichtung entsteht auch Glaubwürdigkeit und Vertrau-‐<br />
en (vgl. Daxner u.a. 2005, S. 20). Dies gelingt jedoch nur, sofern <strong>Werte</strong> und Handlungen überein-‐<br />
stimmen. Jüngste Wirtschaftsskandale wie die VW-‐Korruptionsaffäre (2005) oder die Bespitze-‐<br />
lung von Mitarbeitern der Deutschen Telekom (2008), einem Unternehmen, das sich brüstet<br />
„Integrität und Wertschätzung zu leben“ (Deutsche Telekom AG 2009), sind Beispiele für die<br />
schädigende Wirkung auf Reputation und Vertrauen einer gebrochenen Selbstverpflichtung.<br />
Vertrauen wird heute laut Stefan Kühl (2009, S. 112-‐113) als die Essenz moderner Führung gese-‐<br />
hen. Sie wirkt in einem von Unübersichtlichkeit und Dynamik geprägten Umfeld komplexitätsre-‐<br />
duzierend. Beispielsweise müssen keine Heerscharen an Anwälten zur Aushandlung detaillierter<br />
Dienstleistungsverträge beschäftigt werden, wenn ein ausgeprägtes Vertrauensverhältnis zwi-‐<br />
schen Kunde und Dienstleister besteht. Ihr Nachteil jedoch besteht laut Kühl in ihrer Zerbrech-‐<br />
lichkeit. Das geringste Anzeichen von Missbrauch reicht häufig aus, eine langwierig aufgebaute<br />
Beziehung zusammenbrechen zu lassen.<br />
Umso wichtiger erscheint eine <strong>Werte</strong>basis, welche von allen <strong>Org</strong>anisationsmitgliedern geteilt<br />
und so gelebt wird, dass sanfter sozialer Druck ein grob abweichendes Handeln und somit ein<br />
möglicher Vertrauensverlust verhindert wird. Im besonderen Maße gilt dies für Führungskräfte,<br />
da nicht nur in der externen Wahrnehmung Vertrauen erzeugt werden kann. Auch unterneh-‐<br />
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