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erfolgreicher durch Werte - Org-Portal.org

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„Betrunken vom Erfolg und blind für Veränderungen strauchelt man erst von der Strategie-­‐<br />

in die Führungskrise, dann in die Restrukturierungskrise und so ungebremst in die Liquidi-­‐<br />

tätskrise, bis man –infolge vorzeitigen Ablebens– keine Krise mehr hat“ (Jost 2003, S. 16-­‐17).<br />

Die Blindheit für Veränderungen und der alleinige Rückgriff auf Erfolgsmuster der Vergangenheit<br />

können also ein Resultat von zu starkem Konformismus sein und somit zum Sargnagel des Un-­‐<br />

ternehmens werden. Auch Kobi (2008, S. 65) entlarvt es als ein Missverständnis, Subkulturen<br />

grundsätzlich als negativ oder dysfunktional anzusehen. Er gibt zu bedenken, dass unterneh-­‐<br />

mensinterne Subkulturen nicht nur in Abteilungen entstehen, sondern auch berufsbezogen,<br />

bspw. unter Managern, Ingenieuren und Arbeitern. Hamel liefert im ersten Satz des nachfolgen-­‐<br />

den Zitats die Begründung dafür:<br />

„<strong>Org</strong>anisationen, die die Vielfalt von Erfahrungen, <strong>Werte</strong>n und Fähigkeiten nicht begrüßen,<br />

fördern und nutzen, entgeht eine Vielzahl von Ideen, Optionen und Experimenten und somit<br />

die Grundlage für eine strategische Erneuerung. Künftige Managementsysteme müssen da-­‐<br />

her Vielfalt, Widerspruch und Verschiedenheit genauso in den Mittelpunkt stellen wie Kon-­‐<br />

formität, Konsens und Kohäsion“ (Hamel 2009, S. 89).<br />

Diversität in <strong>Werte</strong>fragen fördert also die Weiterentwicklung der Unternehmenskultur und somit<br />

die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens als Ganzes.<br />

Weiterhin können <strong>durch</strong> die gesellschaftliche Tendenz hin zu mehr Individualismus und Selbst-­‐<br />

bestimmung starke Unternehmenskulturen, die ein hohes Maß an Konformität fordern, demoti-­‐<br />

vierend auf die Mitarbeiter wirken (vgl. Berkel/Herzog 1997, S. 25).<br />

Im zweiten Satz des Zitats von Hamel, wird dann die bereits oben als Problem identifizierte Frage<br />

nach Einheitlichkeit oder Verschiedenheit im <strong>Werte</strong>gerüst thematisiert, wobei der Autor die<br />

Meinung vertritt, dass beides gleichermaßen erreicht werden muss. Da es sich aber um wider-­‐<br />

sprüchliche Forderungen handelt, ist die richtige Balance aus Konformität und Diversität die pas-­‐<br />

sendere Formulierung. Wie viel Subkultur darf die Unternehmensführung also zulassen wenn sie<br />

werteorientiert führt?<br />

Ein Beispiel für diese Abwägung, die auch in diesem Bereich unternehmensspezifisch getroffen<br />

werden muss, liefern Berkel und Herzog (1997, S. 33): setzt ein Unternehmen bei der Personal-­‐<br />

auswahl lediglich auf völlig wertekonforme Kandidaten, so läuft es Gefahr <strong>durch</strong> die Selbstähn-­‐<br />

lichkeit der Mitarbeiter in seiner kulturellen Weiterentwicklung gelähmt zu werden. Stellt es<br />

hingegen Kandidaten ein, die bestimmte Unternehmenswerte ablehnen, wird der Integrations-­‐<br />

prozess derselben blockiert. Beides hätte kontraproduktive Folgen. Um dieses Dilemma aufzulö-­‐<br />

sen schlagen Auer-­‐Rizzi u.a. (2007, S. 65) vor, insbesondere bei großen, international oder über-­‐<br />

regional aufgestellten Unternehmen, gemeinsame kulturelle Orientierungspunkte zu schaffen<br />

auf deren Basis ausdrücklich Diversität zugelassen ist. Diese <strong>Werte</strong>basis soll also einerseits globa-­‐<br />

le <strong>Werte</strong>standards setzen, „andererseits aber differenziert ausgeprägte <strong>Werte</strong>haltungen“ (Auer-­‐<br />

Rizzi u.a. 2007, S. 65) in den Tochtergesellschaften akzeptieren. Neben der Größe und Interna-­‐<br />

tionalität des Unternehmens, ist also auch der Zentralisationsgrad ein wichtiges Kriterium bei<br />

der Suche nach dem richtigen Gleichgewichtspunkt. Sackmann (2004, S. 236) merkt zudem an,<br />

dass die Chancen, die aus Diversität erwachsen können, nur dann realisiert werden, wenn Tole-­‐<br />

ranz und Respekt vor Andersartigkeit bereits Bestandteil der Unternehmenskultur ist. Anderen-­‐<br />

falls drohen negative Konsequenzen bei einer Betonung innerbetrieblicher Diversität.<br />

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