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erfolgreicher durch Werte - Org-Portal.org

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Zudem erfordert eine wirkungsvolle Implementierung des <strong>Werte</strong>gerüsts im Unternehmen, dass<br />

auch das mittlere Management sowie Angestellte in Stabsabteilungen die Unternehmenswerte<br />

aktiv leben. Anderenfalls können die Chancen, die die <strong>Werte</strong>orientierung bietet kaum realisiert<br />

werden, da ein Bruch zwischen der Führungsspitze und den Mitarbeitern entstünde. Somit ver-­‐<br />

schiebt sich das Anforderungsprofil für diese Personengruppe stärker in Richtung Führung. Die<br />

Erfüllung der wichtigsten Aufgaben bei der <strong>Werte</strong>orientierung, nämlich Auswahl und Implemen-­‐<br />

tierung, erfordern also insbesondere Führungsqualitäten.<br />

Ein Hinweis darauf, dass hier in der Praxis Nachholbedarf besteht gibt Stadler (2009, S. 15), in-­‐<br />

dem er behauptet, dass das Topmanagement zu sehr in seiner politischen Funktion gefangen<br />

und das mittlere Management meist zum Ergebnislieferanten, mit dem Charakter besserer<br />

Sachbearbeiters degradiert ist. Somit wird in beiden Bereichen zu wenig Gewicht auf Führung<br />

gelegt. Freilich ist auch hier die optimale Balance von unternehmensspezifischen Gegebenheiten<br />

abhängig. So wird ein personalintensives Dienstleistungsunternehmen mehr Führungskompe-­‐<br />

tenzen benötigen, wo das stark automatisierte, produzierende Gewerbe tendenziell Manager-­‐<br />

qualitäten sucht. Nichtsdestoweniger wird eine werteorientierte Führung die Balance in seinem<br />

individuellen Spielraum eher zugunsten der sozialen Architekten, den Führungskräften, ver-­‐<br />

schieben. Dies deutet bereits einen Teil der Antwort auf die abschließende Frage an, die im<br />

nächsten, dem letzten Abschnitt diskutiert wird.<br />

4.2 MANAGEMENT UND FÜHRUNG – ERFOLGREICHER DURCH WERTE!?<br />

Im vorangegangenen Teilabschnitt wurde festgestellt, dass sich <strong>durch</strong> <strong>Werte</strong>orientierung das<br />

Management mehr Führungsqualitäten aneignen sollte. D.h. Manager müssen lernen grundle-­‐<br />

gende menschliche Eigenschaften wie Kreativität oder Vertrauen zu fördern. Dies kann nur <strong>durch</strong><br />

die Bereitstellung geeigneter Rahmenbedingungen geschehen, da Planung, Steuerung und Kon-­‐<br />

trolle hier nicht greifen. Bspw. kann menschliche Kreativität weder geplant, noch gesteuert wer-­‐<br />

den. Aber gerade diese Eigenschaften, insbesondere in den mittleren und unteren Führungs-­‐<br />

oder Ausführungsebenen sind es, die das Unternehmen und somit das Management erfolgrei-­‐<br />

cher machen (vgl. Cloke/Goldsmith 2007, S. 45). Somit haben Manager erst <strong>durch</strong> Führungsfä-­‐<br />

higkeit die Chance, den an sie gestellten Anforderungen, die die <strong>Werte</strong>orientierung mit sich<br />

bringt, gerecht zu werden (vgl. Teilabschnitt 3.2.4).<br />

Dass auch Führung <strong>durch</strong> <strong>Werte</strong>orientierung <strong>erfolgreicher</strong> werden kann, sofern Fehler vermie-­‐<br />

den, <strong>Werte</strong> richtig ausgewählt und implementiert werden, wurde im Abschnitt ‚Chancen‘ deut-­‐<br />

lich gemacht. Für die Führung per se bildet ein gelebtes <strong>Werte</strong>system einen harten, vertrauens-­‐<br />

und selbstvertrauensbildenden Pol um den herum die Führungskraft einen individuellen Füh-­‐<br />

rungsmethoden-­‐Mix entwickeln kann. Dieser Mix ist situativ veränderbar und kann ständig wei-­‐<br />

terentwickelt werden. So wird Führung zur Kunst, die, wie alle anderen Künste, nicht in simple<br />

Regeln gefasst werden kann und permanentes Lernen und endloses Suchen bedeutet (vgl. Fran-­‐<br />

ken 2007, S. 15). Dies sichert die Zukunftsfähigkeit der gesamten <strong>Org</strong>anisation über Manage-­‐<br />

menttrends und Generationswechsel hinweg.<br />

Management sollte also mehr zu Führung und Führung mehr zu Kunst werden, um, ausgestattet<br />

mit einer gelebten und geteilten <strong>Werte</strong>basis, insgesamt <strong>erfolgreicher</strong> zu werden.<br />

Die Konzeption der werteorientierten Unternehmensführung, wie sie in dieser Arbeit v<strong>org</strong>estellt<br />

wurde, ist als Ganzes indes eher kritisch zu sehen. Die genaue Umsetzung aller angesprochenen<br />

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