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erfolgreicher durch Werte - Org-Portal.org

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4.1.1 COMPLIANCE VS. INTEGRITY<br />

Aus den oben geschilderten möglichen Maßnahmen zur Implementierung eines <strong>org</strong>anisationalen<br />

<strong>Werte</strong>gerüsts, lassen sich zwei unterschiedliche Ansätze konstruieren (vgl. zum Folgenden Auer-­‐<br />

Rizzi u.a. 2007, S. 355-­‐365):<br />

1. Compliance: Bei diesem Ansatz wird davon ausgegangen, dass bei den Mitarbeitern nur<br />

eine geringe Kongruenz der eigenen Grundwerte mit den Grund-­‐ und Leitwerte des Un-­‐<br />

ternehmens vorherrscht. Darum wird von einer ablehnenden Haltung der Mitarbeiter<br />

diesen <strong>Werte</strong>n gegenüber ausgegangen. Mit einem Bündel aus strukturellen und formel-­‐<br />

len Maßnahmen sollen geeignete Anreizsysteme (einschließlich Sanktionen) und Rah-­‐<br />

menbedingungen geschaffen werden, um trotzdem ein wertekonformes Verhalten zu<br />

erreichen. Dieser Ansatz erfordert die gleichzeitige Anpassung von Unternehmenssyste-­‐<br />

men, wie etwa Führungs-­‐, Bewertungs-­‐ und Monitoringsysteme, auf die v<strong>org</strong>esehene<br />

kulturelle Veränderung.<br />

2. Integrity: Dieser Ansatz stützt sich auf die freiwillige Akzeptanz der Unternehmenswerte<br />

<strong>durch</strong> die Mitarbeiter. Diese Akzeptanz s<strong>org</strong>t für eine Selbstregulierung des Implemen-­‐<br />

tierungsprozesses, was den weitgehenden Verzicht auf formelle und strukturelle Maß-­‐<br />

nahmen ermöglicht.<br />

Es wird davon ausgegangen, dass ein rein auf command-­‐and-­‐control basierender Ansatz die in-­‐<br />

trinsische Motivation der Mitarbeiter untergräbt und somit dem Ziel der kulturellen Verände-­‐<br />

rung zuwiderläuft. Darum ist der Compliance Ansatz insbesondere in der Literatur zur Unter-­‐<br />

nehmensethik weitgehend negativ besetzt. Nichts desto weniger kommt Compliance eine wich-­‐<br />

tige unterstützende Funktion zu. Jedoch ist ein V<strong>org</strong>ehen, welches sich ausschließlich darauf<br />

stützt wenig erfolgversprechend (vgl. Auer-­‐Rizzi u.a. 2007, S. 357-­‐359).<br />

Der geeignete Maßnahmenmix ist abhängig von zahlreichen Faktoren wie das vorherrschende<br />

Menschenbild, die Unternehmensgröße oder die Branche, der das Unternehmen zugeordnet ist.<br />

Insbesondere aber der oben geschilderte Auswahlprozess der Unternehmenswerte kann die<br />

Wahl der Maßnahmen zur Implementierung entscheidend beeinflussen: werden die Mitarbeiter<br />

in die Entwicklung aktiv einbezogen steigt das Akzeptanzniveau und macht so im besten Falle<br />

viele Compliance-­‐Maßnahmen obsolet. Auch das Personalwesen kann <strong>durch</strong> wertebezogene<br />

Personalauswahl ein höheres Kongruenzniveau schaffen und so einen ähnlichen Effekt erzielen.<br />

Auffällig ist, dass die vom Team um Auer-­‐Rizzi (2007, S. 361-­‐370) befragten Arbeiter und Füh-­‐<br />

rungskräfte, in Unternehmen mit klar zu Compliance oder Integrity zuzuordnenden Ansätzen,<br />

Maßnahmen des jeweils anderen Ansatzes vermissen. So beklagen bspw. Mitarbeiter eines Un-­‐<br />

ternehmens, welche zum Integrity-­‐Ansatz tendiert das Fehlen von Sanktionen, für den Fall, dass<br />

sich ein Kollege nicht an die Unternehmenswerte hält. Auch die Praxis zeigt also, dass hier ein<br />

integrierter Ansatz aus Maßnahmen, die Integrity und Compliance abbilden am erfolgverspre-­‐<br />

chendsten ist.<br />

4.1.2 HARTE VS. WEICHE FAKTOREN<br />

„Dass Geschäfte gemacht werden um Geld zu verdienen, scheint vielen ein so selbstver-­‐<br />

ständlicher Satz, dass er nicht erst ausgesprochen zu werden braucht.<br />

Dennoch habe ich noch niemals einen wahrhaft großen Geschäftsmann und Unternehmer<br />

gesehen, dem das Verdienen die Hauptaufgabe seines Berufes war und ich möchte behaup-­‐<br />

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