04.12.2012 Aufrufe

erfolgreicher durch Werte - Org-Portal.org

erfolgreicher durch Werte - Org-Portal.org

erfolgreicher durch Werte - Org-Portal.org

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Artefakte bilden die Oberfläche der Unternehmenskultur und sind leicht zu beobachten, gleich-­‐<br />

zeitig aber schwer zu entschlüsseln. Es handelt sich um Strukturen und Prozesse, die sich bei-­‐<br />

spielsweise in Sprache, Stil, Architektur, Rituale, Geschichten und Legenden äußern. Weil man<br />

sie leicht sehen, hören, fühlen und erleben kann bilden Artefakte oft den ersten Berührungs-­‐<br />

punkt mit einer unbekannten Kultur. Diese mehrdeutigen Signale erschließen sich dem Indivi-­‐<br />

duum jedoch erst allmählich.<br />

Um den zeitaufwändigen Prozess der richtigen Deutung von Artefakten zu beschleunigen, kann<br />

die betreffende Person eine Analyse der nächsttieferen kulturellen Ebene vornehmen. Es han-­‐<br />

delt sich hierbei um artikulierte, bekundete <strong>Werte</strong>, die zunächst lediglich als Vorschläge bzw.<br />

Vorstellungen über einen wünschenswerten Zustand in die soziale Gruppe eingebracht wurden<br />

und häufig in Form von Strategien, Zielen, usw. schriftlich kodifiziert werden. Solange diese Vor-­‐<br />

schläge noch keine, von der Gruppe wahrgenommenen dauerhaften Effekte erzielt haben, exi-­‐<br />

stieren sie nur auf der Ebene der bekundeten <strong>Werte</strong>.<br />

Abb. 2: Kognitive Umwandlung zur Grundprämisse<br />

Der Übergang von bekundeten<br />

<strong>Werte</strong>n zum Kern der Kultur,<br />

den Grundprämissen (überdie Zwischenstadien derwahrge-­‐ nommenen und gemeinsamen<br />

<strong>Werte</strong>n), vollziehtsichineinem Prozess der kognitiven Umwand-­‐<br />

lung. Dieser wird da<strong>durch</strong> ausge-­‐<br />

löst und getrieben, dass sich der<br />

ursprüngliche Vorschlag weiter-­‐<br />

hin zur Lösung eines gegebenen<br />

Problems bewährt (vgl. Abb. 2).<br />

Er fungiert somit fortan als eine<br />

Quelle: eigene Darstellung auf der Basis von: Schein (1995, S. 32)<br />

Spielregel bzw. Paradigma im sozialenGebildeundwird als solches wederangezweifelt, noch<br />

kritisch diskutiert (vgl. Schein 1995, S. 29-­‐34). Wirdalsoein bekundeterWertvomKollektiv als<br />

Erfolgsstrategie identifiziert, wird er immer wieder herangezogen, bis er eingeübt ist und über<br />

die Gewohnheit zur Grundprämisse wird. Nach Stadler (2009, S. 39, S. 53) ist es über diese Ebene<br />

möglich, die Besonderheiten, das Spezifische eines Unternehmens zu beschreiben, da sie den<br />

Kristallisationspunkt seiner Kultur darstellt.<br />

Will man bspw. die europäische Kultur beschreiben, so kann man eine nahezu unendliche Liste<br />

an Einzelausprägungen (Verhaltensmuster, Mentalitäten, Sprachen) anführen. Alternativ kann<br />

man aber auch <strong>durch</strong> die Beschreibung der gemeinsamen europäischen Grundprämissen (z.B.<br />

Demokratie und Toleranz) mit wenigen Sätzen, ein relativ treffendes Bild der Kultur Europas<br />

zeichnen.<br />

3

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!