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Artefakte bilden die Oberfläche der Unternehmenskultur und sind leicht zu beobachten, gleich-‐<br />
zeitig aber schwer zu entschlüsseln. Es handelt sich um Strukturen und Prozesse, die sich bei-‐<br />
spielsweise in Sprache, Stil, Architektur, Rituale, Geschichten und Legenden äußern. Weil man<br />
sie leicht sehen, hören, fühlen und erleben kann bilden Artefakte oft den ersten Berührungs-‐<br />
punkt mit einer unbekannten Kultur. Diese mehrdeutigen Signale erschließen sich dem Indivi-‐<br />
duum jedoch erst allmählich.<br />
Um den zeitaufwändigen Prozess der richtigen Deutung von Artefakten zu beschleunigen, kann<br />
die betreffende Person eine Analyse der nächsttieferen kulturellen Ebene vornehmen. Es han-‐<br />
delt sich hierbei um artikulierte, bekundete <strong>Werte</strong>, die zunächst lediglich als Vorschläge bzw.<br />
Vorstellungen über einen wünschenswerten Zustand in die soziale Gruppe eingebracht wurden<br />
und häufig in Form von Strategien, Zielen, usw. schriftlich kodifiziert werden. Solange diese Vor-‐<br />
schläge noch keine, von der Gruppe wahrgenommenen dauerhaften Effekte erzielt haben, exi-‐<br />
stieren sie nur auf der Ebene der bekundeten <strong>Werte</strong>.<br />
Abb. 2: Kognitive Umwandlung zur Grundprämisse<br />
Der Übergang von bekundeten<br />
<strong>Werte</strong>n zum Kern der Kultur,<br />
den Grundprämissen (überdie Zwischenstadien derwahrge-‐ nommenen und gemeinsamen<br />
<strong>Werte</strong>n), vollziehtsichineinem Prozess der kognitiven Umwand-‐<br />
lung. Dieser wird da<strong>durch</strong> ausge-‐<br />
löst und getrieben, dass sich der<br />
ursprüngliche Vorschlag weiter-‐<br />
hin zur Lösung eines gegebenen<br />
Problems bewährt (vgl. Abb. 2).<br />
Er fungiert somit fortan als eine<br />
Quelle: eigene Darstellung auf der Basis von: Schein (1995, S. 32)<br />
Spielregel bzw. Paradigma im sozialenGebildeundwird als solches wederangezweifelt, noch<br />
kritisch diskutiert (vgl. Schein 1995, S. 29-‐34). Wirdalsoein bekundeterWertvomKollektiv als<br />
Erfolgsstrategie identifiziert, wird er immer wieder herangezogen, bis er eingeübt ist und über<br />
die Gewohnheit zur Grundprämisse wird. Nach Stadler (2009, S. 39, S. 53) ist es über diese Ebene<br />
möglich, die Besonderheiten, das Spezifische eines Unternehmens zu beschreiben, da sie den<br />
Kristallisationspunkt seiner Kultur darstellt.<br />
Will man bspw. die europäische Kultur beschreiben, so kann man eine nahezu unendliche Liste<br />
an Einzelausprägungen (Verhaltensmuster, Mentalitäten, Sprachen) anführen. Alternativ kann<br />
man aber auch <strong>durch</strong> die Beschreibung der gemeinsamen europäischen Grundprämissen (z.B.<br />
Demokratie und Toleranz) mit wenigen Sätzen, ein relativ treffendes Bild der Kultur Europas<br />
zeichnen.<br />
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