Inklusion – nur ein neuer Trend? - Franziskanerbrüder

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„Alles wird gut“Alleswirdgut!„Versammlung der Charismen“,so heißt das abgedruckteBild. Eine Fülle bunter Vierecke macht dieses Bildaus. Keines ist genau identisch mit einem anderen.Jedes hat seine eigne Farbe, seine eigene Größeund seinen eigenen Platz. Aber alle gemeinsam ergebensie dieses Bild. Würde man eins dieser Viereckeherausnehmen, es würde etwas fehlen.Für mich ist das ein Bild für uns und unsere Einrichtungen:Ein Bild, in der es auf jede und jeden ankommt;in dem jede und jeder einen eigenen Platzund eine eigene „Farbe“ hat.Diese eigenen „Farben“ nennt unsere Kirche: Charismen.Und sie meint damit jene von Gottes Geistkraftbewirkten und geschenkten Gaben, die wir alleempfangen haben und die uns so wichtig und kostbarmachen.Der hl. Paulus zählt sie in seinem 1. Korintherbrief(1 Kor 12) auf: Einer kann lehren, ein anderer leiten,eine andere kann heilen und wieder eine anderekann gut vermitteln.Dabei sind alle gleich wichtig; denn alle haben daseine Ziel: Dass sie anderen dienen.In einem Gebet heißt es:„Gott. Du hast uns verschiedene Gaben geschenkt.Keinem gabst du alles – und keinem nichts. Jedemgibst du einen Teil...“Hier ist von Vielfalt die Rede. Eine Vielfalt, die unsereEinrichtungen bunt und lebendig macht – unddie eigentlich unser Reichtum ist. Ein Reichtum, denGott schenkt.Das Bild zeigt aber auch schwarze Flecke, die wieTränen über die bunten Farben fließen. Für mich sinddas Verwundungen, die dann entstehen, wenn dieMenschen ihre Charismen nicht zusammentragen,sondern damit in Konkurrenz geraten:Wenn die einen meinen, sie seienPfr. Richard Baus, 64, ist wichtiger als andere, mehr wert undseit 9 Jahren Geistlicher müssten deshalb besonders geachtetund hofiert werden; wenn es zuRektor der Franziskanerbrüdervom Hl. KreuzMachtkämpfen kommt. Oder wenndie Vielfalt Angst macht und dann ausund der Waldbreitbacher Angst bestimmte Charismen unterdrücktund gemobbt Franziskanerinnenwerden.Ein Sprichwort sagt: „Der Vergleich ist der Tod derLiebe.“ Dahinter steht die Erfahrung, dass Menschensich gerne mit anderen vergleichen. Und wenn sieAngst haben müssen, in diesem Vergleich nicht gutabzuschneiden, dann machen sie das, was „anders“ist, so gerne schlecht.Wie viel wird schlechtgemacht und schlecht geredet,was gar nicht schlecht ist; es ist halt nur „anders“ –anders, als wir es wollen.Deshalb heißt es auch in eben erwähnten und zitiertenGebet weiter:„Hilf uns, dass wir uns nicht zerstreiten, sondern einanderdienen mit dem, was du einem (und einer) jedenzum Nutzen aller gibst. Darum bitten wir durchJesus Christus.“Denn wenn wir unsere Charismen zusammentragen,wenn wir alle unsere Fähigkeiten und Möglichkeitenmiteinander ins Spiel bringen und uns gegenseitigergänzen, dann dienen wir einander und dann kannvieles zum Guten geführt werden und gelingen.Schauen Sie das Bild noch einmal an. Es will Ihnensagen:Sie sind wichtig - so wie Sie sind, mit Ihrem Charismaund Ihrer „Farbe“.Wenn Gott Sie anders gewollt hätte, dann hätte erdas sicher geschafft. Aber er braucht Sie so wie Siesind.Aber: Die anderen sind auch wichtig - mit ihren Charismenund ihren Farben.Denn die braucht Gott auch – und auch wir brauchensie. Sonst würde uns was fehlen.Denn Gottes Ziel ist nicht: alles nur Blau oder nurRot oder nur Schwarz sondern bunt, so bunt, dassalle drin vorkommen können und alle einen Platzhaben.Denn dann wird alles gut. •30
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