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Konnektoren im Deutschen und im Sprachvergleich. Beschreibung ...

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<strong>Konnektoren</strong>forschung aus unterschiedlichen Blickwinkeln 13bestehen <strong>und</strong> die sich aus so genannten phraseologischen Präpositionen zusammensetzen– als ‘komplexe <strong>Konnektoren</strong>’ analysiert, entgegen der Positionder Standardliteratur, in der man keine einheitliche Bezeichnung findet.Dies zeigt Schnorbusch anhand der Widerlegung dreier Argumente, die nachdem Handbuch der deutschen <strong>Konnektoren</strong> gegen den Status dieser Ausdrückeals <strong>Konnektoren</strong> sprechen. Das Argument, dass <strong>Konnektoren</strong> keinen Kasusregieren können, ist nicht haltbar, denn Präpositionen <strong>und</strong> <strong>Konnektoren</strong>sind Kategorien unterschiedlicher Ebenen. Das zweite Argument, die Forderungnach Finitheit des Verbs, ist unmotiviert. Eine zeitliche Situierung einerSatzbedeutung kann nämlich auf vielfältige <strong>und</strong> keineswegs allein nur aufflexionsmorphologische Weise geschehen. Das dritte Argument, komplexePräpositionen weisen den Kasus auf eine andere Art zu als einfache Präpositi-(2003) folgend schlägt Schnorbusch eine Raising-Struktur vor, in der das ersteNomen zunächst mit der ersten Präposition eine Konstituente bildet, an diedann das Komplement des ersten Nomens angeb<strong>und</strong>en wird. Dies modelliertSchnorbusch in seiner Analyse nach den syntaktischen Prinzipien der HPSG.Silvia Dal Negro untersucht in ihrem Beitrag „Satzverknüpfung in Kontakt:Italienisches che <strong>im</strong> Walserdeutschen“ die subordinierende Konjunktion che<strong>im</strong> Walserdeutschen, einer alemannischbasierten Kontaktsprache, die vondeutschen Sprachminderheiten in nordwestitalienischen Regionen gesprochenwird. Anhand einer Korpusuntersuchung an den Dialekten von Formazza<strong>und</strong> R<strong>im</strong>ella in Piemont <strong>und</strong> von Iss<strong>im</strong>e <strong>im</strong> Aostatal diskutiert die Autorindie verschiedenen Funktionen des italienischen polyfunktionalen Konnektorsche als einfacher oder zusammengesetzter Konjunktion. Diese ersetzt – in unterschiedlichemGrade bei einzelnen Dialekten <strong>und</strong> Sprechern – in verschiedenenSatztypen den deutschen Konnektor dass. Damit verb<strong>und</strong>en sind auchsyntaktische Veränderungen wie <strong>im</strong> Bereich der Verbstellung. Dal Negro stelltschließlich die Hierarchie „eingebettete Unterordnung > nicht-eingebetteteUnterordnung > Beiordnung > Diskurspartikeln“ auf.Michail Kotin diskutiert in seinem Beitrag „<strong>Konnektoren</strong> als prototypischeTempusmarker. Versuch einer kognitivistisch basierten Reanalyse“ die ursprünglicheFunktion konjunktionaler <strong>Konnektoren</strong> <strong>und</strong> stellt die These auf,dass sich die prototypische Funktionsgeltung einer konjunktionalen Verknüpfungunmittelbar aus der Versprachlichung des Zeitkonzepts ergibt. Die vonihm betrachteten <strong>Konnektoren</strong> sind pr<strong>im</strong>är Tempusmarker, die als Signale derSatzlinearität interpretiert werden, die durch die temporale Abfolge ikonischabgebildet wird. Die <strong>Konnektoren</strong> sind nach Kotin auf der Ebene der Prädika-

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