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Konnektoren im Deutschen und im Sprachvergleich. Beschreibung ...

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8Gisella FerraresiZifonun / Hoffmann / Strecker (1997) dieses Faktum schlichtweg ignorieren.Wie bei Verberstkausalsätzen ist ein Sprechaktbezug auch bei Verberstkonditionalsätzennicht möglich.Syntaktisch könnte man <strong>im</strong> Falle von sprechaktbezogenen Kausal- oder Konditionalsätzenauf die Verknüpfung auf einer höheren Ebene zurückgreifen –wie beispielsweise von Haegemann (2009) vorgeschlagen.Ein weiterer Fragekomplex <strong>im</strong> terminologischen Bereich betrifft die Begriffe‘Nacherst-’, ‘Vorerst-’ <strong>und</strong> ‘Nullstelle’, wie sie in Pasch u.a. (2003) <strong>und</strong> denVeröffentlichungen der IDS-Mitarbeiter verwendet werden. Die ersten beidendieser drei syntaktischen Positionen entsprechen <strong>im</strong> topologischen Modell jeweilsdem Vorfeld <strong>und</strong> die dritte dem Vor-Vorfeld. Durch diese Terminologiewird aber nicht explizit gemacht, ob das Element <strong>im</strong> Vorfeld mit dem Konnektoreine einzige Konstituente bildet oder nicht. Dürscheid (1989, S. 26) z.B.spricht sich für zwei Konstituenten aus. Breindl (in diesem Band) hingegenanalysiert den Komplex XP-Konnektor in der Nacherstposition als Konstruktion<strong>im</strong> Sinne von Goldberg (1995). Ferraresi (2008a, 2008b, 2010, in diesemBand) geht diese Frage aus der diachronen Perspektive an. Diachron betrachtetkann man nämlich die Entwicklung <strong>im</strong> Ausbau dieser peripheren Positionensehr deutlich erkennen – wie <strong>im</strong> Beitrag von Ferraresi diskutiert – <strong>und</strong>daraus zum Schluss kommen, dass die diachrone Perspektive zur Mehrd<strong>im</strong>ensionalitätder <strong>Konnektoren</strong>forschung entscheidend beiträgt. In seinem Beitragstellt Kotin (in diesem Band) deutlich dar, dass der Funktionsleistung vieler<strong>Konnektoren</strong> das temporale Konzept zugr<strong>und</strong>e liegt, das teilweise noch in derLesart vorhanden ist.Die diachrone Perspektive erlaubt es auch, interessante <strong>und</strong> wichtige Korrelationenaufzudecken. Aus der Kontaktforschung ist z.B. bekannt, dass <strong>Konnektoren</strong>sehr häufig zu den ersten Elementen gehören, die entlehnt werden. Diesgeschieht in vielen Fällen in einer geordneten Abfolge. So stellt Dal Negro (indiesem Band) die Implikation „unterordnende Konjunktion koordinierendeKonjunktion Diskurspartikel“ auf, die die Autorin durch eine präzise empirischeStudie zur Konjunktion che in drei walserdeutschen Dialekten belegt.Als problematisch erweist sich auch die Klassifizierung einiger Elemente als<strong>Konnektoren</strong>; zu diesen gehört doch, das <strong>im</strong> Handbuch eine Sonderstellungeinn<strong>im</strong>mt. In Pittner (in diesem Band) wird anhand der so genannten Verberst-Kausalsätze, in denen die kausale Lesart durch das Zusammenspiel von Verbstellung<strong>und</strong> Semantik der Modalpartikel kompositional zustande kommt, dagegenargumentiert. Auch Schnorbusch (in diesem Band) will mit seinem

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