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CDU steigt auf, Linke stürzt ab, SPD holt auf

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HalberstädterTageblattSonn<strong>ab</strong>end, 21. September 201313Guten Morgen!Von Dennis LotzmannGut gemachtWie war das doch Endeder 1980er Jahre?Bahnhöfe mit vielenTreppen und nicht einemAufzug. Straßenbahnen undBusse mit minimal zwei Stufenim Einstieg. Und in vielenBehörden, Museen oder anderenöffentlichen Einrichtungenhatten Menschen mit Handicapsganz schlechte Karten.Die DDR war pleite, und Behindertehatten generell keineLobby. Allein die vielen Hürdenim Alltag verhinderten, dasssie mit ihren Problemen insöffentliche Blickfeld rückten.Seither ist viel passiert. VieleHürden sind gefallen. Die Barrierefreiheitbei Neubauten istgesetzlich verbrieft. Und dieProbleme der Betroffenen sindlängst Alltagsthema – mit demZiel der Minimierung. Mit Aktionstagenwie dem gestrigen,sorgen die Betroffenen dafür,dass sie und ihre Sorgen imBlick bleiben. Ihnen geht esd<strong>ab</strong>ei nicht um Mitleid, sondernum Akzeptanz und Anerkennungim Alltag. Und dortreichen oft schon kleine Veränderungen,um riesengroßeHürden – sowohl bauliche alsauch in den Köpfen – zu beseitigen.Gut gemacht.LokalredaktionWelche Themensollen wir <strong>auf</strong>greifen?Rufen Sieuns Montag von14 bis 15 Uhr an.Ingmar Mehlhose☎ (0 39 41) 69 92 25Tel.: (0 39 41) 69 92-20, Fax: -29Westendorf 6, 38820 Halberstadt,redaktion.halberstadt@volksstimme.deLeitender Regionalredakteur:Tilo Winkler (tw, 0 39 41/69 92-20)Gesamtredaktionsleitung Harz:Regina Urbat (ru, 0 39 41/69 92-20)Redaktion Halberstadt: S<strong>ab</strong>ineScholz (sc, -28), Jörg Endries (je, -23),Dennis Lotzmann (dl, -24), IngmarMehlhose (im, -25)Regionalreporter: Tom Koch (tk, -22)Anzeigen: Tel.: 03 91 - 59 99-9 00anzeigen@volksstimme.deTicket-Hotline:Tel.: 03 91 - 59 99-7 00Service Punkt:Druckertankstelle Halberstadt,Heinrich-Julius-Str. 19, 38820 HalberstadtKeine Zeitung im Briefkasten?Tel.: 03 91 - 59 99-9 00vertrieb@volksstimme.deSelbstversuch als Blinder oder RollifahrerBeim Aktionstag erleben Gesunde den Alltag gehandicapter Menschen aus eigener PerspektiveMenschen mit körperlichenHandicaps und baulicheHürden, mit denensie im Alltag zu kämpfenh<strong>ab</strong>en, sind am Freitagbeim vierten Aktionstagfür Barrierefreiheit <strong>auf</strong>dem Halberstädter Fischmarktin den Mittelpunktgerückt. D<strong>ab</strong>ei wagteneinige Besucher denSelbstversuch.Von Dennis LotzmannHalberstadt ● Waren es vier Zentimeter?Oder doch ein paarmehr? Aber ganz egal, ob vier,sechs oder wie viele Zentimeterauch immer – Christoph Eckertwäre die vergleichsweise kleineBordsteinkante am Fußgängerübergangin der KühlingerStraße um Haaresbreite zumVerhängnis geworden. Als der15-jährige Gymnasiast des Käthe-Kollwitz-GymnasiumsalsRollstuhlfahrer <strong>auf</strong> Zeit unterwegswar, um die Barrierefreiheitim Herzen der Kreisstadtim Selbstversuch zu testen.Dass man d<strong>ab</strong>ei selbst kleinsteKanten mit Vorsicht und leichterRücklage nehmen sollte, warfür den Zehntklässler eine neueErkenntnis, nachdem er sichAugenblicke zuvor beinahe ausdem Stuhl katapultiert hatte.So wie Christoph erlebtenauch seine Mitschüler Martinund Niclas am Rande des Aktionstagesfür Barrierefreiheithautnah, wie schwierig sich dasLeben mit körperlichen Handicapsist. Der rund 200 Meter langeRundkurs zwischen Fischmarktund Kühlinger Straßenebst minimaler Steigung undeinigen kleinen Bordsteinkantenbrachte sie jedenfalls ganzschön ins Schwitzen. AlleinNiclas genoss den Vorteil, perElektro-Rolli unterwegs zu sein.Christoph und Martin hingegenmussten sich mächtig insZeug legen, um <strong>auf</strong> dem gepflastertenWeg voranzukommen.Und schon am Wendepunktzog Christoph eine ernüchterndeBilanz: „Von zu Hause biszur zwei Kilometer entferntenSchule – das würde gar nicht gehen“,so der trainierte Schwimmer,der nach der kurzen Distanzseine Oberarmmuskelnschon deutlich spürte.Den Selbstversuch der dreiSchüler verfolgte Kerstin Römermit Interesse. „Damit wird dasZiel unseres Aktionstages ambesten erreicht – wir wollen unseregesunden Mitmenschensensibilisieren und ihre Sichtmal vorübergehend <strong>auf</strong> unserePerspektive fokussieren“, so dieVorsitzende des Rolli-Klubs. GewissermaßenHalberstadt ausNiclas, Martin und Christoph (von links) unternahmen während des Aktionstages den Selbstversuch im Rollstuhl. Allein für die kurze Testfahrtzwischen Fischmarkt und Kühlinger Straße mussten sie sich ganz schön ins Zeug legen. Fotos: Dennis Lotzmann (3), Gerald Eggert (2)Halberstadts Bürgermeister Andreas Henke(<strong>Linke</strong>) versuchte, sich als Blinder fortzubewegen.Ohne die Hilfe von Matthias Blenkevom Halberstädter Cecilienstift ging es nicht.Christoph Eckert musste sichals Rollstuhlfahrer <strong>auf</strong> Zeitganz schön ins Zeug legen.PolizeihauptmeisterManfred Kauschus codierteFahrräder.Architekt Bastian Herbst und Theater-Intendant JohannesRieger (sitzend von links) berichteten zusammen mitOB Andreas Henke (hinten r.) Kerstin Römer (r.) und demPublikum von ihren Erfahrungen als Rollstuhlfahrer.AktionstagDer Aktionstag für Barrierefreiheitwird seit 2010organisiert. Die vierte Auflagestand in diesem Jahr unterdem Motto „Wer offen ist,kann mehr erleben.“Anliegen des Aktionstagesist es, alle Besucher für dieProbleme von gehandicaptenMenschen zu sensibilisieren,um so Barrieren in den Köpfenund im Alltag überwinden.Ziel ist ein gleichberechtigtesMiteinander von gesundenund gehandicapten Menschen.In diesem Jahr lag dieVorbereitung des Aktionstagesin den Händen einerGruppe unter Federführungdes Cecilienstiftes. ZahlreicheInfostände rund um dasSchwerpunktthema wurdenmit einer Ausstellung in derMartinikirche, einer Podiumsdiskussionsowie musikalischenBeiträgen ergänzt.der Sicht von Rollstuhlfahrernund Rollatorennutzern, <strong>ab</strong>erauch aus der Perspektive vonMenschen mit Hör- oder Sehbehinderungen.„Und selbstKinderwagennutzer erfahrensehr schnell, wo sich trotz allerFortschritte noch immer Hürdenim Alltag <strong>auf</strong>türmen, so dieRollstuhlfahrerin.Wobei sich in den vergangenenJahren sehr viel zum Positivenverändert h<strong>ab</strong>e. „UnserKlub ist eine feste Größe undfindet bei den VerantwortlichenGehör. Als das neue Stadtzentrumgeplant wurde, sind wirmit einbezogen worden“, unterstrichKerstin Römer. Genaudas sei das Ziel – gegenseitigeAkzeptanz und Rücksichtnahmeund eben frühzeitiges Gehörbei solchen Bauprojekten.„Schließlich weiß niemand besserals wir Betroffenen, wo dieProbleme sind und sich Hürden<strong>auf</strong>türmen.“ Ausdrücklich lobteRömer die erstmalige Teilnahmevon Schülern beider Gymnasienam Aktionstag. Miteinanderreden, <strong>ab</strong>er eben auchselbst mal <strong>auf</strong> Zeit im RollstuhlPlatz nehmen, um die Sorgenund Schwierigkeit der Betroffenenzu verstehen, sei der richtigeWeg.MeldungWahlparty mitGewinnchanceHalberstadt (ru) ● Zu einerWahlparty mit Gewinnchancenwird am Sonntagum 17 Uhr in das TheatercaféHalberstadt eingeladen. Wiedie Pressestelle des NordharzerStädtebundtheatersaußerdem mitteilte, ziehenSchauspieler bereits von 14 bis16.30 Uhr durch Halberstadtund präsentieren vor WahllokalenAuszüge aus dem StückANTIGONE. Bei der Partywerden bis 18 Uhr Wetten(ohne Einsatz) zur Wahlbeteiligungentgegengenommen.Zu gewinnen gibt es je zweiFreikarten für die Premierevon HAIR (3. Oktober) undANTIGONE (18. Oktober).Leute heuteMit Beifall und vielen anerkennendenWorten wurdeam Donnerstag Uta Hrncirik(Foto) am Ende der „ Musik amNachmittag“im Rathausbedacht. Dieagile Frau hatbereits zum30. Mal diesesbesondereKonzerterlebnisfür die Senioren ausHalberstadt und Umgebungorganisiert. Seit 1997 wirdsie d<strong>ab</strong>ei von G<strong>ab</strong>riele Grau,Gleichstellungsbe<strong>auf</strong>tragteder Stadt, unterstützt. Die„Musik am Nachmittag“ isteine Konzertreihe, mit der derälteren Generation für seineLebensleistung gedankt werdensoll.(ret)***Holger Bauermeisterwirdheute Morgenals Erster dieTore zumSchützenplatzin Harsleben<strong>auf</strong>schließen.Bevor um 10 Uhr dasHerbstfest der Vereine startet,werden für die technischeAusstellung eine Reihe vonMaschinen der Agrargenossenschaft<strong>auf</strong>gefahren. (dku)***Werner Gringmuthfreutsich morgen<strong>ab</strong> 10 Uhr wieder<strong>auf</strong> vieleBesucher beimWald- undWiesenfest an der Blechbudein Wilhelmshall. DiesesTreffen in dem kleinen Huy-Ortsteil ist in den vergangenenJahren Kult geworden. (dku)ANZEIGE

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