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Nr. 107 - Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz ...

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5.5 Risikoabschätzung <strong>für</strong> die menschliche <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>Um die Cadmium-Kontamination in tierischen Lebensmitteln zu begrenzen hat der Verein DeutscherIngenieure maximale Immissionsdosen <strong>für</strong> Cadmium festgesetzt. Diese VDI-Werte (nach VDI 2310Blatt 28) liegen <strong>für</strong> Rinder bei 0,02 mg / kg Lebendmasse <strong>und</strong> Tag. Durch die Tiere werden nur ungefähr5 % des durch das Futter aufgenommen Cadmiums resorbiert, dadurch ergibt sich eine Verdünnungder Cd-Konzentration in der Nahrungskette auf dem Weg zum Menschen. Frisst ein Tierdauerhaft cadmiumhaltige Futtermittel so reichert sich das Metall im Laufe seines Lebens vor allem inder Niere <strong>und</strong> der Leber an. In diesen Organen schreitet die Anreicherung im Gegensatz zuMuskelfleisch sehr schnell voran, deshalb ist die Übertragung des Cadmiums auf den Menschen beibestimmten Ernährungsgewohnheiten (Innereien) durchaus von Belang (SCHÜTZE et al. 2003.1).Bezüglich der Cd-Aufnahme des Menschen sind vor allem der orale (Aufnahme von Nahrungs- <strong>und</strong>Genussmitteln <strong>und</strong> Trinkwasser) <strong>und</strong> der inhalative Pfad von Bedeutung. Für Kleinkinder kann außerdemdie Aufnahme von Staub <strong>und</strong> Boden relevant sein.Im Hinblick auf die Gehalte im Rindfleisch gibt es EG-Richtlinien über zulässige Gesamtkonzentrationen(Tabelle 19).Tab. 19: Höchstgehalte <strong>für</strong> Cadmium nach EG-Verordnung <strong>Nr</strong>. 466/2001Höchstgehalt in mg/kg FrischgewichtNiere 1,0Leber 0,5Fleisch 0,05GRÜN (1989) führte eine Studie mit 85 Milchkühen durch, die in der Gr<strong>und</strong>futterversorgung überwiegendmit Rieselgras gefüttert wurden. Es wurden der Cd-Gehalt verschiedener Organe <strong>und</strong> Kot inAbhängigkeit vom Lebensalter getestet (Tabelle 20). Bei einem angenommenen Trockensubstanzgehaltdes Fleisches <strong>und</strong> der Organe von 25 % (KOLB 2007) würden die zulässigen Höchstgehaltenach EG-Verordnung <strong>Nr</strong>. 466/2001 von fast allen gemessenen Gehalten der Organe <strong>und</strong> desFleisches aus GRÜNS Untersuchungen überschritten. Die einzige Ausnahme bildet die Leber von dreibissiebenjährigen Milchkühen. Wie auch von LANGGEMACH (1992, 1995) bei Wildtieren nachgewiesenwurde, waren die Filterorgane Niere <strong>und</strong> Leber am stärksten belastet. Mit zunehmendem Alter derTiere stellte er eine Anreicherung des Cadmiums in den Organen fest.Tab. 20:Cd-Gehalte verschiedener Organe von 85 Milchkühen nach dem Verzehr von mehrals 50 % der Ration Rieselgras, bei einem TS-Gehalt des Fleisches von 25 %Quelle: GRÜN 1989OrganNierenLeberMuskelAlter in Jahren3 - 45 - 7> 73 - 45 - 7> 73 - 45 - 7> 7Cd-Gehalt inmg/kg TS <strong>und</strong>(mg/kg Frischgewicht)6,9 (1,73)13 (3,25)27 (6,75)1,4 (0,35)1,9 (0,475)3,5 (0,875)0,28 (0,07)0,38 (0,095)0,33 (0,083)ÜberschreitungEG-Verord. 466/2001in %73225575keine Überschreitungkeine Überschreitung75409066Da in dieser Untersuchung eine große Tierzahl betrachtet wurde, sind die Ergebnisse als relativ sichereinzuschätzen. GRÜNS Ergebnisse sind auch deshalb <strong>für</strong> dieses Projekt von Bedeutung, da Heckrinderin ihren Stoffwechselfunktionen sicherlich den Milchkühen näher stehen als Rehe.LOESER et al. (2003) führten weitere Untersuchungen mit Milchkühen durch. Die untersuchten Kühewurden mit Mischrationen gefüttert, wodurch sich der Cadmium-Gehalt der Gesamtration verringerte.Die Höchstgehalte gemäß Richtlinie 2002/32/EG wurden <strong>für</strong> das Element Cadmium im Mittel nur zu27

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