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Geschnatter Oktober/2012 - Nationalpark Neusiedler See Seewinkel

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2 <strong>Nationalpark</strong> Herbst-<strong>Geschnatter</strong> Nr. 3 / <strong>Oktober</strong> <strong>2012</strong>Foto: BirdLife Österreich, H.-M. Bergsollen. Das Flächenmanagement,so der deutschsprachigeSammelbegriff für alldiese Aktivitäten, umfasstim tiefstgelegenen <strong>Nationalpark</strong>Österreichs weit mehrMaßnahmen als etwa inHochgebirgsregionen – einerseitsweil es durch die Artenvielfaltviel Konkurrenzum die besten Habitate gibt,andererseits weil eine Reiheökologisch höchst wertvollerFlächen erst durch diejahrhundertelange Nutzungdurch den Menschen zu solchengeworden sind.Wie sehr die unzähligen,auch touristisch attraktivenTier- und Pflanzenarten vonder Aufrechterhaltung einesgewissen Nutzungsdrucksabhängen, wurde erst mitdem Verlust von Lebensräumenund gefährdeten ArtenEnde des 20. Jahrhundertsdeutlich: Hutweiden undMähwiesen waren mit demAusstieg aus der Viehwirtschaftwertlos geworden(oder zu Äckern oder Weingärtenumgewandelt), derwinterliche Schilfschnitt warvielen zu mühsam. In derFolge breitete sich der Schilfgürtelrund um die Lackenund im <strong>See</strong>vorgelände aus– und ließ viele Brutplätzeebenso verschwinden wieStandorte für seltene salztolerantePflanzen.Mit Gründung des <strong>Nationalpark</strong>swar also längstklar, wo die dringendsteAufgabe wartete. Als erstesgalt es, verlässliche Partnerfür die Wiedereinführungder Beweidung zu finden,aber auch Heunutzer für dieWiesenmahd. Parallel dazumussten die konkreten Zieledes Flächenmanagementsfestgelegt werden, ebensowie die einzelnen Maßnahmenund natürlich die Evaluierungderselben. Weil inder Natur des <strong>See</strong>winkelskein Jahr wie das vorangegangeneist – vor allem wasNiederschlagsverteilung undTemperaturverlauf betrifft– lässt sich das, was zu tunist, nicht auf Punkt und Beistrichim Managementplanfestschreiben, sondern bestenfallsin Form der Zielsetzungund der Maßnahmen,um dann kurzfristig aufBasis der Erfahrungen derletzten Jahre die Feinabstimmungdurchzuführen.Flächenmanagementauf Zuruf?Es ist fast wie im Fußball:Tausende Zuschauer wissengenau, warum das Lieblings–team verloren, was der Trainerder Mannschaft falschgemacht hat. Derjenige, dermit der Mannschaft das ganzeJahr über arbeitet, der dieTalente, Stärken und Schwächendes einzelnen Spielersebenso kennt wie die Taktikdes Gegners, hatte (wiedereinmal) keine Ahnung.Um sich ein Urteil überdie Pflegemaßnahmen einesGebiets zu machen,Noch einmalgutgegangen,wie dieses Fotozeigt: Diejungen Sumpfohreulenfielen nichtder Mahdzum Opfer,sondern überlebtenin einerbenachbartenWiese.Der Bruterfolgder Sumpfohreulewar <strong>2012</strong>erfreulichhoch. Dieseam BodenbrütendeVogelart profitiertvomFlächenmanagement,wennder Mähterminnicht zu frühangesetztwird.braucht es Zeit, Erfahrungund Hintergrundwissen.Für Besucher, die nur einpaar Stunden oder Tage inder Region verbringen, istes nicht einfach, sich einenÜberblick über die jeweiligenBewirtschaftungsformen,Terminvorgaben oderlandwirtschaftlichen Förderungenzu verschaffen, nichtweniger als über die Ziele,Leitarten und Maßnahmenim Flächenmanagement.Trotzdem ist es für alle Beteiligtenvon Vorteil, wennHobby-Ornithologen oderNaturfotografen ihre Beobachtungenmelden und weiterleiten,wenn sie Gefahr inVerzug sehen. „Viele Augensehen viel“ – je mehr Menschensich für den Erhaltdes Naturerbes persönlicheinsetzen und uneigennützigversuchen, Schäden undStörungen in einem Lebensraumzu verhindern, destobesser. Von diesen Menschenkann man mit Sicherheit erwarten,dass sie sich selbst anSpielregeln wie das Wegegebothalten.Individuelle Wünschean die Pflegemaßnahmenin einzelnen Ökosystemenoder an das Flächenmanagementim <strong>Nationalpark</strong>können freilich nicht zurLeitlinie erhoben werden,weil die Prioritäten für dieunterschiedlichsten Nutzergruppeneinfach zu unterschiedlichsind. Die <strong>Nationalpark</strong>verwaltunghatsich in erster Linie an die imGesetz verankerten Ziele zuhalten. „Was hier gefragt ist,ist der Blick aufs Ganze, soetwas wie ein 1000-Hektar-Blick“, umschreibt <strong>Nationalpark</strong>direktorKurt Kirchbergerdie Herausforderungund weist damit auf dieProblematik von Klein- undKleinstflächen hin.Lagerdenken und -verhaltenhat noch selten zubreit akzeptierten Lösungengeführt. Im Flächenmanagementeines sehr reichstrukturierten Gebiets wiedes grenzüberschreitenden<strong>Nationalpark</strong>s ist es deshalbwichtig, sich etwas mehr indie Welt anderer Interessensgruppenhineinzudenken,statt mit Forderungenund Drohungen zu polarisieren.Die Zeiten, als Naturschutzals Feindbild für dieWirtschaft gesehen wurdeund als Naturschützer deneigenen Standpunkt vor allemüber Feindbilder definierten,sind Gott sei Dankvorbei. In Schutzgebietenwie in allen anderen fürdie nächsten Generationenwertvollen Ökosystemengeht es heute darum, diebestmöglichen Instrumentefür deren Pflege einzusetzen– und, wenn notwendig, dieAusrichtung aller Aktivitätenso zu ändern, dass möglichstwenige Arten bedroht sind.Dieser Weg führt freilich nurüber Information, Gespräch,Erfahrungsaustausch – undsicher nicht über Rechthabereiund Egoismus.Foto: R. Mayer,In eigener SacheHarry G. ist unter der Haube und Michael K. hat nun seinen eigenen AloisDer <strong>Nationalpark</strong> ist ein natürlicher, fruchtbarerBoden – hier arbeiten und führen nicht Manager,sondern Menschen. Den schönsten Beweisfür dieses harmonische zwischenmenschliche Miteinandertraten jüngst Harry und Andrea an, und MichiKroiss baut Haus und Familie aus.Alois Wolfgang & schlaflose NächteEin Kind macht das Haus glücklicher, sagt man, und imFall von Michael „Mike“ Kroiss und seiner Frau Lydia ist eszudem ein Haus, das noch in Bau ist. Die Nächte der beidensind also vielleicht nicht nur wegen der üblichen Baukoordinationkürzer, sondern auch wegen Alois Wolfgang,der am 18. Juli morgens auf die Welt kam, ein bisschen zufrüh, aber gesund und kräftig mit 3.335 g und 47 cm. Denzweiten Namensteil steuerte der Taufpate bei, Alois heissenMichaels Bruder, Schwager, Onkel sowie Großonkel undder Großvater Lydias – eine klare Vorgabe also.Dem jüngsten Kroiss, den Eltern und dem großen BruderMichael wünscht das <strong>Nationalpark</strong>team alles Gute undeinen baldigen Einzug ins neue Haus in Illmitz!Noch nicht im neuen Haus, sondern beim ersten gemeinsamenProbesitzen im Möbelhaus: Familie Kroiss mit demjüngsten Spross.Harry und Andrea haben sich getrautAm 7. Juli <strong>2012</strong> gaben einander der Leiter des <strong>Nationalpark</strong>-Ökopädagogikzentrums,Harald Grabenhofer, undseine langjährige Freundin Andrea Fuhrmann das Ja-Wort.Der gebürtige Illmitzer und die Donnerskirchnerin trautensich – in der Mitte, also „auf neutralem Boden“ – auf dem<strong>Neusiedler</strong> <strong>See</strong>. Kennengelernt hat sich das naturbegeistertePaar im <strong>Nationalpark</strong>-Informationszentrum, wo Andreazunächst als Praktikantin und später als Exkursionsleiterinund Ausstellungsgestalterin tätig war.Redaktion und <strong>Nationalpark</strong>team wünschen den Eheleutenalles Gute – und vielleicht gibt es schon bald wiederNeues zu berichten in Sachen „<strong>Nationalpark</strong>-Liebesgeschichtenund Heiratssachen.“In gewohnter Umgebung – am Wasser des <strong>Neusiedler</strong> <strong>See</strong>s– aber in sehr ungewohnter Kleidung zeigten sich Andreaund Harry nach der Trauung den Gratulanten.Fotos: Archiv NP <strong>Neusiedler</strong> <strong>See</strong> – <strong>See</strong>winkel

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