082tipps & praxisEin Beispiel für denMobilitäts-Trend: Diedigitale Patientenakteist schon heute Realitätin fortschrittlichen Krankenhäusern.Auf demiPad oder iPhone erlaubtsie sogar Diktate.Bild: xonion GmbHDie „Multi“-TrendsMulti-Plattform: Mischung mobilerPlattformen in einem Unternehmenaus Apples iOS, Googles Android undMicrosofts Windows.Multi-Sourced: Einkauf der Gerätedurch Unternehmen, die sie zur Verfügungstellen, und durch Mitarbeiter, dieprivat gekaufte Geräte mitbringen.Multi-Application: Nutzung aller möglichenApps, die der Anwender wünschtund wählt, und zwar ohne Einschränkungender IT oder mit Ausschlussvorgabendurch eine reduzierte „BlackList“ von Apps.Multi-Use: Nutzung der Endgeräte fürberufliche und private Belange.apple im business, teil 3Mobilitätist TrumpfDer aktuelle Mobilitäts-Trend prägtdas IT-Geschehen in vielen Unternehmen.Dabei stehen die Sicherheitvon Firmendaten und die Flexibilitätbei der Geschäftsabwicklung im Fokus.Hier erfahren Sie an Beispielen, wieerfolgreiche Unternehmen agieren.Text: Harry WesslingAusblickTeil 2: Integration vonApple-GerätenTeil 3 (03.<strong>2013</strong>):Mobile Business-Anforderungen mitApple-LösungenerfüllenTeil 4 (04.<strong>2013</strong>):Microsoft &Apple – IntegrierteBusiness-LösungenTeil 5 (05.<strong>2013</strong>):Business-SicherheitmitApple-LösungenTeil 6 (06.<strong>2013</strong>): Apple-Integrationsprojekteerfolgreich gestaltenMegatrends wie die Zunahme anMobilität sind fahrende Schnellzüge,die sich nicht durch dieSchranken der IT-Abteilungenaufhalten lassen. Gewinnt derZug an Fahrt, stellt sich nurnoch die Frage, wie ein Unternehmen aufspringenkann, weniger, ob es aufspringen möchte.Ein solcher Megatrend sind mobile Geräte,die ihre Benutzer schneller und einfacher zumArbeitsziel bringen, als dies bisher der Fall war.Smartphones wie das iPhone oder Android-Geräteunterschiedlicher Hersteller gehören genauso dazuwie iPads und andere Tablets. Ebenso zählen auchmobile PCs und Macs, die unterwegs eingesetztwerden.Die Ausstattung mit diesen Geräten findet inzunehmendem Maße durch Mitarbeiter statt, dieihre neuen technischen Errungenschaften mit zurArbeit bringen. Unternehmen sind daher immerhäufiger mit dem Problem konfrontiert, dieseGeräte entsprechend den IT-Richtlinien zu integrieren.Es müssen rasch Standardvereinbarungenangefertigt und Integrationsmethoden festgelegtwerden. Als sei dies nicht schon alles kompliziertgenug, wollen die Mitarbeiter die Geräte sowohlberuflich als auch privat nutzen.Die Nachfrage nach mobilen Lösungen fürberufliche und private Zwecke ist besonders beisogenannten Wissensarbeitern stark angewachsen.Unternehmen, die in diesem Kontext schonLösungen anbieten, können sich bereits jetzt Wettbewerbsvorteileim Kampf um die Talente sichern.Je stärker sie von Wissensträgern profitieren, destoeher sollten sie Lösungen anbieten, die zu den aktuellenTrends passen.februar <strong>2013</strong> maclife.de
Apple im Business083„Multi“-Trends prägen den MegatrendDie Marktforscher von Forrester Research gehendavon aus, dass im Jahr 2016 rund 375 MillionenTablet-PCs verkauft werden (Forrester, „Masteringthe Business Tablet Landscape“, 5.11.2012). 760Millionen Tablets sollen nach ihren Schätzungenbis dahin im Einsatz sein. Ein Drittel des Gesamtvolumenswird von Unternehmen eingekauft, dergrößere Rest von Privatpersonen.Während die PC-Ära durch die Dominanzeines einzigen Systems geprägt wurde, zeichnetsich für die Post-PC-Ära der Mobilität ein Dreigestirnab: Apple mit seinem iOS für iPad, iPhoneund iPod ist neben Google mit Android in derFührungsrolle. Ergänzt wird das Trio durch denehemaligen Platzhirsch Microsoft mit Windows 8,insbesondere für das eigene Surface-Tablet. Derzeitentfallen im Tablet-Markt noch etwa 53 Prozentauf das iPad und nur 13 Prozent auf SamsungsGalaxy sowie eine Reihe kleinerer Anbieter.Zum Multiplattform-Trend kommt der Trend„Multi-Sourced“, da etwa 70 Prozent der Wissensarbeiterihr Tablet frei von Unternehmensvorgabenwählen und kaufen. Als sei dies nicht schon genugStress für die IT-Abteilungen der Unternehmen,wollen die Tablet-Nutzer tatsächlich jede Appinstallieren und nutzen. Dropbox gehört so selbstverständlichdazu wie der private E-Mail-Account.Etwa 60 Prozent der Befragten in der Forrester-Studie erwarten, nicht daran gehindert zu werden,auf ein und demselben Gerät private wie auchberufliche Dinge zu erledigen.Strategien für mehr MobilitätUm den aktuellen Trends gerecht zu werden,müssen Unternehmen ihre IT-Strategien anpassen.Diese stammen noch allzu oft aus der PC-Ära undvertragen sich nicht mehr mit denen der Post-PC-Ära. Die Mitbringsel der Mitarbeiter in Form privaterGeräte, auf denen auch Firmenprogramme laufensollen, sind im Zuge der „Consumerization“ undder „Bring your own Device“-Politik zu integrieren.Mit geeigneten Strategien kann die sichereIntegration im Sinne der Unternehmensstandardsgelingen. Betrachtet man Strategien alsLeitplanken für Verkehrswege, ähnlich wie anAutobahnen, die für einen geregelten Verkehrbei hohen Geschwindigkeiten sorgen, so könnenmöglicherweise ein paar Anpassungen ausreichen,um die neuen Verkehrswege für alle Mitarbeiterauszubauen.Grobanforderungen definiert werden und dieseanschließend im Detail verfeinert werden. In denGrobanforderungen werden mobile Geräte undAnwendungen bestimmt, die zum Einsatz kommensollen. Anschließend wird festgelegt, welcheDetailanforderungen innerhalb der Apps existieren,denen entsprochen werden sollte.Etwa 60 Prozent der Befragtenerwarten, nicht daran gehindertzu werden, auf ein und demselbenGerät private wie auchberufliche Dinge zu erledigen.Schritt 2: Rechtliche Aspekte klärenSteht fest, welche Geräte mit welchen Apps verwendet,welche Daten sich darauf befinden oderauf welche Daten zugegriffen werden soll, kann alsNächstes geklärt werden, wie dies am besten zurUnternehmenspolitik passt. Im Vorfeld sind jedocheinige rechtliche Aspekte zu klären, angefangen beider Datensicherheit bis hin zu Datenzugriffen oderauch Arbeitszeitregelungen. Oftmals regieren invielen Unternehmen noch Wildwest-Methoden: DieArbeitszeiten werden durch die Möglichkeiten mobilerGeräte massiv überschritten. Erst seitdem dasThema „Burn-out“ den hohen aktuellen Stellenwerterlangt hat, wird langsam reagiert.Die rechtliche Klärung kann in drei Themenbereicheaufgeteilt werden: Datensicherheit, Datenzugriffund Arbeitszeiten. Die Sicherheit der Datenwird gewährleistet, indem mithilfe von Mobile-Device-Management-Systemen die Unternehmensrichtliniensowohl auf Firmengeräten als auch aufprivat mitgebrachten Geräten Anwendung finden.Foto: Stada ProjektteamSo kann systemseitig nach Zustimmung des Mitarbeitersfestgelegt werden, welche Apps zulässig undwelche verboten sind, welche Passwortstärke eingesetztwird und auch, wie die Datensicherung derGeräte stattfindet. Im Verlustfall können Geräte perGPS gefunden, Benutzer benachrichtigt oder auchGeräte komplett gesperrt oder gelöscht werden. DieMöglichkeiten sind vielfältig.Ebenso kann das Unternehmen das Sendenund Empfangen beruflicher E-Mails ab einer festgelegtenUhrzeit zum Schutz der Nachtruhe undzur Einhaltung der Erholungszeiten je nach Anwendergruppekomplett deaktivieren. Bei Mercedeswerden neuerdings beispielsweise in einem UnternehmensbereichE-Mails, die außerhalb der Arbeitszeitengeschrieben werden, nicht nur zurückgehalten,sondern schlichtweg systemseitig gelöscht.Schritt 3: DurchführungErst im dritten Schritt finden die zuvor definiertenRegeln und Vereinbarungen Anwendung. DieAnbindung der Geräte an eine bestehende Systemarchitekturwird mit geeigneten Integrationswerkzeugenwie Mobile-Device-Management-Lösungendurchgeführt (siehe Mac Life 02.2012). Üblicherweiseerfolgt die Implementierung privater undunternehmenseigener Geräte in vier Stufen:Abteilung als Privat- oder Unternehmensgeräte,linienzu,Mitteilung über die Vereinbarung/Zustimmung zuden Unternehmensrichtlinien,automatisch installiert.Benutzerprofile können samt Apps, E-Mails undanderen Unternehmensdaten beim Ausscheiden Schritt 1: Anforderungen definierenAnforderungen entstehen üblicherweise am Endeder Prozesskette, und dort befinden sich die Kunden.Die Unternehmensbereiche mit Marktnähe spürenzuerst die Vorteile mobiler Lösungen, wenn Kundennicht nur schneller, sondern auch noch kostengünstigerbedient werden können. In den Fachbereichenist der Nutzen durch den Einsatz mobiler Lösungenam größten.Doch bevor mobile Lösungen zum Einsatzkommen, ist es notwendig, die Anforderungenim Fachbereich genau zu definieren. Besondersgeeignet scheint das Vorgehen, dass zuerstDer Pharmakonzern STADA setzt bei seinem Apothekenaußendienst erfolgreich auf iPads. Das Projektteam (von linksnach rechts): Projektleiter Andreas Gluch (Energy Net), Heike Neugebauer (SAP CRM Beraterin), Angela Weißenberger(CIO Stada Arzneimittel AG) und Dirk Peddinghaus (SAP-Projektleiter).maclife.de februar <strong>2013</strong>