24BeriCHteSchuljahr 2012/13 fiel die Wahl auf das Stück „MutterCourage und ihre kinder“ von Bertolt Brecht, welches dasleider immer noch aktuelle thema krieg und moralisch<strong>eV</strong>erantwortung aufgreift.Die auswahl eines Stückes für den Unterricht ist aber auchvon einer weiteren entscheidung abhängig: theater auf derBühne erleben zu können.Unser kollege Friedhelm Schulte konnte zu diesem Zweckzunächst einen Videomitschnitt der inszenierung desStückes durch den intendanten des Berliner ensembles,Claus Peymann, von dem weltbekannten theater aus derHauptstadt leihweise erhalten. Doch er ging noch weiterund konnte durch Beharrlichkeit den wohl bekanntestendeutschen theatermacher an unsere Schule holen, um am12. März 2013 ca. zweihundert Schülerinnen und Schüler dieFaszination des theaters zu offenbaren.Den Schülern bot sich die Möglichkeit, die im Unterrichtentstandenen Fragen zu theater, theatermachern, theatermachenund theaterstück an Claus Peymann heranzutragen.Der 75-jährige ließ sich auf die Wissbegier unsererSchüler aus der Höheren Handelsschule, den Fremdsprachenassistentenund dem Wirtschaftsgymnasium ein, eröffneteden Schülern die bunte Welt des theaters und gabeinen einblick in sein an theater- und Lebenserfahrungenreiches Leben. Von beiden Seiten war zwar zu merken, dasses einen altersunterschied mehrerer Generationen gibt,doch stellte sich im Laufe des Vormittags eine gewisse Näheher, die durch das theater und seinen Macher ausgelöstwurde. Sein Plädoyer für die Bedeutung des theatersbrachte Peymann in einem kurzen Satz auf eine prägnanteFormel: „Plötzlich ist man nicht mehr alleine!“ – theater stiftetalso Gemeinschaft zwischen Menschen verschiedenerGesellschaftsgruppen und übernimmt in seiner Sichtdadurch eine wichtige politische aufgabe, die darin gipfele,den Mächtigen die Larve vom Gesicht zu reißen undSolidarität mit den entrechteten, Unterdrückten und Vergesseneneiner Gesellschaft zu spüren.Für Peymann gilt der Satz „theater ist geiler als Disco“ – undfür 120 Minuten schien es so, als ob auch gut zweihundertjunge Menschen diese Meinung teilten und ihm ohne Vorbehalteihr Gehör und ihre aufmerksamkeit schenkten. eräußerte die Hoffnung, die auch die Deutschlehrer der kaufmannsschuleteilen, dass zumindest einige Menschen seinesjungen Publikums den Weg ins theater finden werden – vielleichtauch nach Berlin in sein theater, um das magischeGefühl des theaters vor Ort im Zuschauerraum zu spüren.Die kaufmannsschule bedankt sich bei Claus Peymann, dasser uns bei unserem Bemühen unterstützt hat, Deutschunterrichtspürbar lebendig zu machen.Lars Schicht, OV KrefeldMErCATor bErUFSKoLLEg MoErSMbK-Comenius-projekt „CoSSoL“ auf der didacta 2013Das Mercator Berufskolleg präsentierte das Comenius/LLP-Projekt „CoSSOL – Concepts for a Successful Self-OrganizedLearning“ (2010 – 2012) und das damit in Verbindung stehendeFolgeprojekt „mLOL – making Learning an Object of Learning“(2012 – 2014) am 21. März 2013 auf der größten europäischenBildungsmesse in köln.auf einladung des Pädagogischen austauschdienstes in Bonn(PaD) konnte das Mercator Berufskolleg bereits zum zweitenMal (Vorgängerprojekt „MiNt“ auf der didacta 2010) am Standder europäischen kommission über das mit insgesamt 11 europäischenPartnerschulen durchgeführte Projekt berichten. Denvielen Gästen aus Deutschland und den europäischen Nachbarländernkonnte – unterstützt durch die Webseite desProjektes (www.comeniuscossol.wordpress.com) und durchdie Präsentation der wesentlichen ergebnisse an einer Stellwand– eine umfangreiche einsicht in die vielen arbeitsschrittefür eine erfolgreiche Projektdurchführung geboten werden.Besonderer Blickfang und auslöser für viele Fragestellungender interessierten Öffentlichkeit war die von Schülerinnen undSchülern gestaltete große Landkarte mit den eingetragenenPartnerschulen aus der türkei, italien, Bulgarien, Portugal,Lettland, Litauen, Finnland, Frankreich und den Niederlanden.Die Schulzeitung und die Webseite unserer Schule (www.mercator-berufskolleg.de) wurden durch die regelmäßigeBerichterstattung über die Fortschritte der Projektarbeit fürviele Schulen als anregung verstanden, eine ähnliche Dokumentationdes Schullebens anzugehen.Das Lehrer-Projekt-team mit amelie Sachnik, alexandra Hilweg,Martin Geelen, Waldemar Skorczik und Christian Graack<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 03/13
eGiONaLeS25wurde zusätzlich unterstützt durch einen ehemaligen kollegen,Martin Dettmann, der sich auch über seine Pensionierunghinaus für die am Mercator Berufskolleg gelebteneU-Projekte engagiert und damit einmal mehr die Besonderheitdieser für unsere gelebte Schulkultur unterstrich.Viele anregungen für unsere weiteren Projektaktivitäten, u. a.die Vorträge am Messestand über das „etwinning“-Netzwerkfür Schulen in europa – auch im rahmen einer zukünftigenWettbewerbsfähigkeit („attraktivität“) des Mercator Berufskollegsmit anderen kollegs der region – rundeten den anstrengendentag ab.Müde, aber auch glücklich über den gelungenen Messe-tagmachten wir uns auf den Heimweg, wo wir noch über vieleeindrücke reflektierten.Dem PaD danken wir für die Möglichkeit, stellvertretend fürunsere o. g. Partnerschulen das Comenius/LLP-Projekt zuWaldemar Skorczik/Christian Graack, OV Moerspräsentieren und damit auch einen teil des Schullebens desMercator Berufskollegs einer breiten Öffentlichkeit zu zeigen.Waldemar Skorczik/Christian Graack, OV MoersbEzIrKSVErbAND ArNSbErgKompetenzorientierte bildungspläne im bereich wirtschaft und Verwaltungam 20. Februarfand der DelegiertentagdesBezirksverbandesarnsberg inder kaufmannsschule1 in Hagenstatt. Frau UteWohlgemuth, diezuständige referatsleiterinfür Curriculumsentwicklung im MSW, informierteüber kompetenzorientierte Bildungspläne fürausbildungsvorbereitung, Berufsfachschule und HöhereBerufsfachschule. Unter der Moderation von Günter klützmannstand sie anschließend für einen Gedankenaustauschin einer Fragerunde zur Verfügung.Die referentin stellte zunächst dar, wie es zu der entwicklungdes neuen konzeptes kam: es mussten bildungspolitisch<strong>eV</strong>orgaben der Landesregierung umgesetzt werden,wie der „abbau von Warteschleifen“, die erhöhung deranzahl von Studienberechtigten und das Ziel von wenigerJugendlichen ohne Bildungsabschluss. all diese erwartungenstanden am Beginn der arbeit. Hinzu kam, dass dieBildungspläne abgestimmt werden mussten auf die Qualitätsanforderungendes DQr (Deutscher Qualifikationsrahmenfür lebenslanges Lernen), und zwar für ein Bildungsangebotauf unterschiedlichen Niveaustufen von derBerufsvorbereitungsschule (neu) bis hin zur Fachakademie.Dabei arbeitet der DQr auch mit dem Begriff „kompetenzen“,die erworben werden müssen (Fachkompetenz,personale kompetenz, Methodenkompetenz). alle Fächerwerden stärker an Beruflichkeit angebunden. in den neuenBildungsplänen findet man deshalb kompetenzorientierteZielbeschreibungen sowie eine Orientierung anHandlungsfeldern und arbeits- und Geschäftsprozessen.inzwischen sind die neuen kompetenzorientiertenBildungspläne für die Höhere Berufsfachschule, BereichWirtschaft und Verwaltung in den Berufskollegs, angekommen.Diese Pläne werden voraussichtlich am 01.08.2013zur erprobung in kraft treten. Weitere Bildungsplänewerden folgen, wenn 2014 eine neue aPO-Bk verordnetsein wird.Die Zuhörerinnen und Zuhörer verstanden durch denumfangreichen Vortrag von Frau Wohlgemuth, dass mitder entwicklung von kompetenzorientierten Lehrpläneneine Mammutaufgabebewältigtwird. Der Vortragwar – wie intendiert– dazu geeignet,zum Verständnisund zurakzeptanz derneuen Lehrplänebeizutragen.Nun geht es an die aufgabe der Lehrerfortbildung für dieUmsetzung der neuen Pläne. auch der <strong>vLw</strong> wird Fortbildungendazu anbieten.Doris Öqvist, OV Wattenscheid<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 03/13