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DIE KAUFMÄNNISCHE SCHULE - vLw NRW eV

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4aUSSCHÜSSeArbEITSKrEIS ArbEITSSICHErHEIT UND gESUNDHEITSSCHUTzKerngesund – oder schon fast tot?„Herr Bräsig, Sie zur rückenschulung?Sie sind doch Leistungssportler,ihnen fehlt doch wirklichnichts, das kann ich ihnennicht genehmigen, das ist dochihr persönliches Hobby.“ Männerfühlen sich – oder gelten – alskerngesund, bis sie tot umfallen(vgl. auch Dresdner Forumemployability VBG 1/13). BesondersMänner neigen dazu,körperliche Beeinträchtigungen,krankheiten, nicht zu kommunizierenoder erst gar nicht wahrzunehmen.ein Beispiel: im Dez. 2012 fand ein viertägigesSeminar zum thema Burn-out „erkennen – Prävention –entgegenwirken“ statt. Von den 17 teilnehmern stelltenmännliche teilnehmer eine Minderheit von drei Personen dar.ist Burn-out also nur ein weibliches thema? Die Schwerbehindertenbeauftragtebei der Br Düsseldorf, Frau klammer,berichtet von einer Gleichverteilung von Frauen und Männernmit dieser Diagnose, wobei Männer jedoch erst dann dieBeratungsstelle kontaktieren, wenn in der regel alles zu spätist und der Besuch beim amtsarzt droht.im Sicherheitsreport der VBG wird die zentrale Frage gestellt,ob eine geschlechtergerechte Sprache bei der Bewerbungsolcher Lehrgänge notwendig ist. Die Nichtinanspruchnahmebestimmter angebote der Gesundheitsförderung scheint einwesentlicher männlicher Verhaltensaspekt zu sein – und zwargleichgültig, ob als potenzieller Lehrgangsteilnehmer oderals genehmigender (männlicher) entscheidungsträger.Was ist zu tun? ein radikaler Bewusstseinswandel. Mehr achtsamkeittut augenscheinlich not. Schleichend nehmen dieBelastungen für alle Pädagogen zu. Für Männer oft in besonderemMaße, was wie selbstverständlich wahrgenommenwird. Ursache: Nahezu alle männlichen Pädagogen arbeitenVollzeit rund um die Uhr. Die steile these meines kollegen k.„Frauen machen teilzeit, Männer machen Vertretung undklassenleitung“ lässt sich natürlich nicht so halten – war aberanlass, die Situation gerade einmal aus männlicher Sicht zuüberdenken.Die Verteilung zusätzlicher arbeitslasten (Lehrmittelbetreuung,Vertretungseinsatz, DV-administration, SV-Verbindungslehrer,etc.) wird überwiegend Vollzeitkräften anvertraut.Zu recht? Gleichgültig, ob diese Schultern männlichoder weiblich sind, es bedarf mehr achtsamkeit gegenüberdiesem Personenkreis.ein abteilungsleiter sagte mireinmal „… Wer viel arbeit erledigt,dem gebe ich noch gernezusätzliche aufgaben, dann binich mir sicher, dass sie schnellerledigt werden“. Wie praktisch.Sicher: ein Lob für die gutearbeitsorganisation der Betroffenen,dennoch entbehrt dieseaussage nicht eines gewissenZynismus. Vollzeitkräfte gelteneben als rund um die Uhr verfügbar.Da ziehen keine argumente(Quelle: qay/pixelio.de)der Gleichstellungsbeauftragten,keine Bedenken wegen in anderem Umfeld eingegangenerVerpflichtungen, kein teilzeitpapier bremst. Obendrauf auchnoch der typisch (männlich) karrierestrebende Satz: „… nachvorne immer, rückwärts nimmer …“Um wieder zum Beginn der Situationsaufnahme zu kommen:Über besondere Belastungen muss man reden und auchohne offensichtlicher gesundheitlicher Beeinträchtigung diePädagogen ermutigen und Möglichkeiten offerieren, die dieeinsatzfähigkeit am arbeitsplatz Schule unterstützen undsicherstellen. Gerade die männlichen kollegen neigen dazu,riskantere gesundheitsbezogene Verhaltensweisen an dentag zu legen. Den raubbau an ihrer körperlichen Leistungsbasisbemerken sie oft erst dann, wenn sie in der arztpraxisoder in der Notaufnahme angezählt werden. Dazu geselltsich eine geschlechtertypische Nichtinanspruchnahme vonangeboten der Gesundheitsförderung. Jedem Beteiligtensollte völlig klar sein, dass Prävention immer sinnvoller undgeschmeidiger ist als späterer kollegenausfall. Für Gesundheitsförderungeine Sensibilität zu entwickeln, ist nicht Zufall,sondern eine bewusste entscheidung von Leitungsorganenund Pädagogen. also: Nur Mut zu einem „Ja“ wünscht besondersdenen „…, die keinen Schmerz kennen“.Walter VerbüchelnVorsitzender des ArbeitskreisesArbeitssicherheit und GesundheitsschutzPS. es spricht: Der Schulfortbildungsbudgetkoordinationsbeauftragte:„also, hör mal, Heinz-Willi, mit deiner rückenschule,ich kenn dich doch, du willst doch wieder nur malzwei tage abhängen, und dann noch in königswinter, klar –Weinfest –, da würde ich auch mal gerne auf Staatskosten hin,aber ich muss ja arbeiten. im Schulprogramm steht da auchnichts über rückenschule – das passt einfach nicht zu unseremschulischen Gesamtkonzept. Da kann ich finanziell alsogar nichts machen – du verdienst ja auch genug …<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 03/13

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