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60385 Frankfurt - Förderung der Bewährungshilfe in Hessen eV

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sie könne jugendlichen und erwachsenen Tätern geholfen<br />

werden, sich ihre Bedürfnisse wirksamer und angemessener<br />

zu erfüllen. Zufriedenheit <strong>in</strong> Beziehungen und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sexualität<br />

sei für sich e<strong>in</strong>e wirksame Motivation für e<strong>in</strong> langfristig rückfallfreies<br />

Leben. Auf diese Weise werde Täterarbeit wirksamer<br />

Opferschutz.<br />

Ambulante Tätertherapie Kassel<br />

Die therapeutische Gruppenarbeit mit Sexualstraftätern<br />

begann 2006 im Rahmen des Projekts „Ambulante Nachsorge<br />

Kassel“, das <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> <strong>Bewährungshilfe</strong> <strong>in</strong> Kassel e<strong>in</strong>gerichtet<br />

war und im Sicherheitsmanagement aufgegangen ist.<br />

Nachdem seitens des Justizm<strong>in</strong>isteriums ke<strong>in</strong>e Mittel für e<strong>in</strong>e<br />

therapeutische Versorgung bereitgestellt werden konnten,<br />

ermöglichte e<strong>in</strong>e Bußgeldzuweisung an den Vere<strong>in</strong> <strong>För<strong>der</strong>ung</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Bewährungshilfe</strong> <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong> e.V. den Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Gruppentherapie.<br />

Über diese Arbeit berichteten die drei <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe<br />

tätigen Therapeuten Frau Antonia Koerhuis-Arnold, Frau Ulrike<br />

Schriever und Herr Detlef Schulze.<br />

Frau Schriever <strong>in</strong>formierte zunächst über die bisherige<br />

Zusammensetzung <strong>der</strong> Gruppe. Insgesamt habe es bislang 15<br />

Teilnehmer gegeben. Die überwiegende Mehrheit war wegen<br />

des sexuellen Missbrauchs von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n verurteilt worden, die<br />

an<strong>der</strong>en wegen sexueller Nötigung bzw. Vergewaltigung. Bei<br />

den erstgenannten gab es sowohl pädophil-fixierte wie auch<br />

regressive Täter. Fünf <strong>der</strong> Teilnehmer hatten Bewährungsstrafen,<br />

die an<strong>der</strong>en Haftstrafen zwischen fünf und acht<br />

Jahren, zwei <strong>der</strong> Teilnehmer standen unter Führungsaufsicht.<br />

Die meisten Teilnehmer waren bei E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> die Gruppe im<br />

Alter zwischen 40 und Anfang 50, nur e<strong>in</strong> Teilnehmer war mit<br />

30 Jahren deutlich jünger. Sechs <strong>der</strong> bisherigen Teilnehmer<br />

wurden nach 60 bis 90 Sitzungen regulär aus <strong>der</strong> Gruppe entlassen,<br />

zwei weitere vorzeitig, da sie für die Teilnahme nicht<br />

geeignet waren und e<strong>in</strong> Teilnehmer ist plötzlich verstorben.<br />

Sechs Teilnehmer befanden sich noch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe. Es gab<br />

bislang ke<strong>in</strong>e Rückfälle während <strong>der</strong> Gruppenteilnahme.<br />

Herr Schulze referierte im Anschluss über den Zugang für<br />

Teilnehmer zu <strong>der</strong> Behandlungsgruppe. In Gesprächen und<br />

Konferenzen mit <strong>der</strong> <strong>Bewährungshilfe</strong> und dem Sozialdienst<br />

<strong>der</strong> sozialtherapeutischen Anstalt würden Informationen zur<br />

Person, <strong>der</strong> Straftat und den sozialen, familiären und therapeutischen<br />

H<strong>in</strong>tergründen erhoben. Am Beg<strong>in</strong>n stünden<br />

Informationen über die aktuellen Lebensumstände und die<br />

generellen Möglichkeiten zur Teilnahme, z. B. aus zeitlichen<br />

Gründen. Es werde geklärt, ob psychische- o<strong>der</strong> Suchterkrankungen<br />

vorlägen und ob die kognitiven Fähigkeiten für die<br />

Teilnahme an <strong>der</strong> Gruppe ausreichten. Weitere Voraussetzungen<br />

seien das E<strong>in</strong>geständnis e<strong>in</strong>es sexuellen Kontaktes zwischen<br />

Täter und Opfer sowie zum<strong>in</strong>dest das Vorliegen e<strong>in</strong>er<br />

extr<strong>in</strong>sischen Motivation. Anhand von Gerichtsakten, Gutachten<br />

und an<strong>der</strong>en möglicherweise verfügbaren Quellen werden<br />

Detail<strong>in</strong>formationen über die Straftat e<strong>in</strong>geholt. E<strong>in</strong>e Behand-<br />

Dr. Ra<strong>in</strong>er Möß<strong>in</strong>ger im Gespräch mit Dr. Axel Boetticher<br />

Helmut Blomer im Gespräch mit Dr. Ralph Bünger<br />

JAHRESBERICHT 2008<br />

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