60385 Frankfurt - Förderung der Bewährungshilfe in Hessen eV
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EHRENAMTLICHE MITARBEIT IN DER BEWÄHRUNGSHILFE<br />
Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht,<br />
son<strong>der</strong>n die Gewissheit, dass etwas S<strong>in</strong>n hat, egal wie es<br />
ausgeht. (Vaclav Havel)<br />
Die Wie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>glie<strong>der</strong>ung von straffällig gewordenen Menschen<br />
<strong>in</strong> die Gesellschaft ist das zentrale Anliegen unseres Vere<strong>in</strong>s.<br />
Die fachkundige Arbeit von ausgebildeten Sozialarbeiter<strong>in</strong>nen<br />
und Sozialarbeitern <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bewährungs- und Straffälligenhilfe<br />
bildet dabei e<strong>in</strong>e unverzichtbare Grundlage. Daneben ersche<strong>in</strong>t<br />
es ebenso zw<strong>in</strong>gend notwendig, nach Wegen zu<br />
suchen, die Beteiligung von Bürger<strong>in</strong>nen und Bürgern an <strong>der</strong><br />
gesellschaftlichen Aufgabe <strong>der</strong> Resozialisierung zu ermöglichen.<br />
Ergänzend zur hauptamtlich und staatlich organisierten<br />
<strong>Bewährungshilfe</strong> s<strong>in</strong>d ehrenamtliche Angebote s<strong>in</strong>nvoll und<br />
wichtig, damit Klient<strong>in</strong>nen und Klienten wie<strong>der</strong> Fuß <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Gesellschaft fassen. Durch die ehrenamtliche Mitarbeit <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Bewährungshilfe</strong> werden zusätzliche Hilfen ermöglicht, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />
<strong>in</strong> alltagsnahen Fragen und Bereichen.<br />
Ehrenamtliches Wirken hat <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gefangenen- und Straffälligenhilfe<br />
e<strong>in</strong>e lange Tradition. Unabhängig von <strong>der</strong> weltanschaulichen<br />
Ausrichtung liegt hier e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> Wurzeln jeglichen<br />
professionellen sozialen Handelns. Es ist von unabd<strong>in</strong>gbarer<br />
Bedeutung, wenn es darum geht, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesellschaft für<br />
Akzeptanz und Unterstützung des Bemühens um Resozialisierung<br />
von Straffälligen zu werben. Die <strong>För<strong>der</strong>ung</strong> ehrenamtlichen<br />
Engagements ermöglicht Bürger<strong>in</strong>nen und Bürgern,<br />
Verantwortung für die sozialen Belange ihrer Mitmenschen<br />
zu erkennen und zu übernehmen. Die Delegation <strong>der</strong> Lösung<br />
sozialer Probleme ausschließlich an professionelle Sozialarbeit<br />
kann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em demokratischen Zusammenleben ke<strong>in</strong><br />
wünschenswerter Zustand se<strong>in</strong>. Nimmt man das Ziel ernst,<br />
straffällig gewordenen Menschen den Weg <strong>in</strong> die Gesellschaft<br />
zurück zu ermöglichen, muss <strong>der</strong> Gesellschaft auch die<br />
Chance geboten werden, sich für den E<strong>in</strong>zelnen e<strong>in</strong>zusetzen.<br />
Ehrenamtliche setzen <strong>in</strong> ihrem persönlichen Engagement Zeit<br />
und Vertrauen e<strong>in</strong>. Ihre E<strong>in</strong>satzbereitschaft und ihre Kompetenzen<br />
– Geduld, Lebenserfahrung, Realitätss<strong>in</strong>n, vielfältige<br />
Kontakte und an<strong>der</strong>es mehr – können e<strong>in</strong>e Brücke se<strong>in</strong> auf<br />
dem Weg <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Leben ohne Straftaten – o<strong>der</strong> zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong><br />
schmaler, manchmal wackeliger Steg. Ehrenamtliche s<strong>in</strong>d<br />
aber auch Vermittler ihrer E<strong>in</strong>drücke vom Leben <strong>der</strong><br />
Probanden <strong>der</strong> <strong>Bewährungshilfe</strong> und nicht zuletzt auch von <strong>der</strong><br />
Arbeit <strong>der</strong> hauptamtlichen <strong>Bewährungshilfe</strong>. Sie s<strong>in</strong>d Botschafter<br />
<strong>in</strong> beide Richtungen. Die wichtige und oftmals nicht<br />
e<strong>in</strong>fache Aufgabe <strong>der</strong> <strong>Bewährungshilfe</strong> f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />
nur wenig Beachtung. Wünschenswert ist, den Bürgern<br />
auch auf diesem Wege stärker zu vermitteln, dass diese<br />
Aufgabe mit e<strong>in</strong>er sehr hohen Erfolgsquote geleistet wird.<br />
Als Träger des Projekts Ehrenamtliche Mitarbeit <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Bewährungshilfe</strong> übernimmt es unser Vere<strong>in</strong> Bürger<strong>in</strong>nen und<br />
JAHRESBERICHT 2008<br />
Bürger für e<strong>in</strong>e ehrenamtliche Mitarbeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Bewährungshilfe</strong><br />
zu gew<strong>in</strong>nen, zu schulen und bei ihrer Arbeit zu begleiten<br />
und zu unterstützen. Um dies mit <strong>der</strong> gebotenen Sorgfalt und<br />
Umsicht zu gewährleisten, beschäftigen wir sozialpädagogisch<br />
ausgebildete Mitarbeiter<strong>in</strong>nen als Koord<strong>in</strong>ator<strong>in</strong>nen. Das<br />
Projekt wird seit se<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>richtung im Jahr 2001 kont<strong>in</strong>uierlich<br />
geför<strong>der</strong>t durch das Hessische M<strong>in</strong>isterium <strong>der</strong> Justiz.<br />
Haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />
und Mitarbeiter<br />
Hauptamtliche Mitarbeiter<strong>in</strong> im Projekt ist die Diplom-<br />
Sozialarbeiter<strong>in</strong> Damaris Quandt-Wiese. Als teilzeitbeschäftigte<br />
Ansprechpartner<strong>in</strong> für den süd- und mittelhessischen<br />
Bereich hat ihren Arbeitplatz <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geschäftsstelle des<br />
Vere<strong>in</strong>s. In Kassel ist die Diplom-Sozialpädagog<strong>in</strong> Sibylle<br />
Lachmitz auf Honorarbasis als Projektkoord<strong>in</strong>ator<strong>in</strong> tätig. Sie<br />
hat die Möglichkeit e<strong>in</strong>en Raum <strong>in</strong> <strong>der</strong> Beratungsstelle <strong>der</strong><br />
<strong>Bewährungshilfe</strong> zu nutzen und ist dort zu festen Zeiten<br />
erreichbar. Sie ist Ansprechpartner<strong>in</strong> für Kassel und den<br />
Schwalm-E<strong>der</strong>-Kreis.<br />
Im Jahr 2008 standen <strong>in</strong>sgesamt <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong> 84 Ehrenamtliche<br />
zur Mitarbeit zur Verfügung. 48 <strong>der</strong> Ehrenamtlichen waren<br />
Frauen und 36 Männer. 100 Proband<strong>in</strong>nen und Probanden <strong>der</strong><br />
<strong>Bewährungshilfe</strong> wurden ganzjährig o<strong>der</strong> zeitweise zusätzlich<br />
von e<strong>in</strong>er/m Ehrenamtlichen unterstützt. Ehrenamtliche und<br />
Betreuungen gab es <strong>in</strong> <strong>Frankfurt</strong> (38 Personen/40 Betreuungen),<br />
Kassel (14/14), Schwalm-E<strong>der</strong> (9/5), Marburg (6/14),<br />
Wiesbaden (4/11), Hanau (4/5), Gießen (2/3), Darmstadt (1/6)<br />
und Fulda (1/1). Neu geworben wurden Ehrenamtliche <strong>in</strong><br />
Bensheim, ohne dass es dort schon zu Betreuungen gekommen<br />
ist.<br />
Menschen aller Altersgruppen engagieren sich <strong>in</strong> unserem<br />
Projekt. E<strong>in</strong> deutlicher Schwerpunkt lässt sich bei denjenigen<br />
Sibylle Lachmitz,<br />
Projektkoord<strong>in</strong>ator<strong>in</strong><br />
im Landgerichtsbezirk Kassel<br />
Damaris Quandt-Wiese,<br />
Projektkoord<strong>in</strong>ator<strong>in</strong><br />
<strong>in</strong> Süd- und Mittelhessen<br />
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