13.07.2015 Aufrufe

Auf den Spuren der Böden in Niedersachsen - Niedersächsisches ...

Auf den Spuren der Böden in Niedersachsen - Niedersächsisches ...

Auf den Spuren der Böden in Niedersachsen - Niedersächsisches ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

QuellennachweisDie verwendeten Grafiken stammen aus:* Lernort Bo<strong>den</strong>, Handreichung des Bayerischen Staatsm<strong>in</strong>isteriums für Umwelt,Gesundheit und Verbraucherschutzwww.stmugv.bayern.de* hypersoil - Universität Münster:Lern- und Arbeitsumgebung zum Themenfeld „Bo<strong>den</strong>“ im Unterrichthttp://hypersoil.uni-muenster.deFotos <strong>der</strong> Bo<strong>den</strong>profile:„Bö<strong>den</strong> <strong>in</strong> Nie<strong>der</strong>sachsen“Nie<strong>der</strong>sächsisches Bo<strong>den</strong><strong>in</strong>formationssystem (NIBIS):Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG)www.lbeg.nie<strong>der</strong>sachsen.deTonm<strong>in</strong>erale:<strong>Auf</strong>nahmen mit Elektronenrastermikroskop:Stephan Dultz, Universität Hannover, Institut für Bo<strong>den</strong>kundeAbkürzungen bei weiteren Abbildungen und Fotos:LBEG: Landesamt für Bergbau, Energie und GeologieSTMUGV: Bayerisches Staatsm<strong>in</strong>isterium fürUmwelt, Gesundheit und VerbraucherschutzBBA: Biologische Bundesanstalt für Land- und ForstwirtschaftNLPV: Nationalparkverwaltung Nie<strong>der</strong>sächsisches WattenmeerFEMO: Freilicht- und Erlebnismuseum Ostfalen e.V.ISPA: Institut für Strukturforschung und Planung <strong>in</strong> agrarischenIntensivgebieten (Hochschule Vechta)Titelfotos:Feldansicht: NeidhartK<strong>in</strong><strong>der</strong> im Modellste<strong>in</strong>bruch: Naturpark TERRA.vitaMaulwurf: STMUGVLeberblümchen: Neidhart<strong>Spuren</strong> im Sand: Vonau/ Photocase.deBo<strong>den</strong>profile: LBEGSte<strong>in</strong>anschliff: Neidhart2


Bo<strong>den</strong>-BildungFür uns ist <strong>der</strong> Bo<strong>den</strong>...meistens e<strong>in</strong>fach nur die Fläche o<strong>der</strong> <strong>der</strong> festeUntergrund auf dem wir uns bewegen.Bo<strong>den</strong> ist die Basis für unsere Häuser undStraßen, Lebensort für viele Tiere und Pflanzenund, nicht zu vergessen, unsere Ernährungsgrundlage.Diese Broschüre vermittelt e<strong>in</strong> Grundwissenüber <strong>den</strong> Bo<strong>den</strong> und se<strong>in</strong>e Ausprägungen, siesoll helfen, e<strong>in</strong> neues Bo<strong>den</strong>bewusstse<strong>in</strong> zuschaffen.Prägend für die Entwicklung desBo<strong>den</strong>s...Geste<strong>in</strong>sverwitterung als Ausgang <strong>der</strong> Bo<strong>den</strong>bildung. Hammerste<strong>in</strong>klippe,Harz (Foto: Troll<strong>den</strong>ier)ist das Ausgangsmaterial, das Geste<strong>in</strong>. Die Artdes Ausgangsgeste<strong>in</strong>s bestimmt die spätereZusammensetzung des Bo<strong>den</strong>s an m<strong>in</strong>eralischenBestandteilen und dessen Eigenschaften.Die Geschw<strong>in</strong>digkeit <strong>der</strong> Bo<strong>den</strong>-Bildung...wird durch das Klima bee<strong>in</strong>flusst. Je feuchterund wärmer es ist, desto schneller laufenBo<strong>den</strong>bildungsprozesse ab.Die Vegetation ist Grundlage für die Humusbildung.Laub und an<strong>der</strong>e abgestorbenePflanzenteile verbleiben <strong>in</strong> o<strong>der</strong> auf demBo<strong>den</strong> und wer<strong>den</strong> durch Mikroorganismenund kle<strong>in</strong>e Bo<strong>den</strong>tiere zersetzt. E<strong>in</strong>e Vegetationsschichthat auch gleichzeitig schützendeFunktion: die Wurzeln halten <strong>den</strong> Bo<strong>den</strong> zusammenund verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n, dass er durch W<strong>in</strong>do<strong>der</strong> Wasser abgetragen wird.Bo<strong>den</strong>tiere haben e<strong>in</strong>en großen Anteil an<strong>der</strong> Bo<strong>den</strong>bildung. Wühlmäuse, Regenwürmerund Maulwürfe durchwühlen <strong>den</strong> Bo<strong>den</strong>und sorgen so für Durchlüftung und Durchmischungdes Bo<strong>den</strong>materials.Erste Besiedelung durch Moose und höhere Pflanzen (Foto: Neidhart)Humoser Bo<strong>den</strong> mit Vegetationsschicht (Foto: Neidhart)E<strong>in</strong> wichtiger Faktor ist die Zeit. Bö<strong>den</strong> entwickelnsich <strong>in</strong> Zeiträumen, die wenige 100bis mehrere 100.000 Jahre betragen können.In diesen Zeiträumen unterliegen die Bö<strong>den</strong>starken klimatischen Verän<strong>der</strong>ungen, verbun<strong>den</strong>mit Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Vegetation und seit esMenschen gibt auch <strong>den</strong> unterschiedlichenNutzungen. Es kann zu typischen Bo<strong>den</strong>entwicklungsreihenkommen, an <strong>den</strong>en sichsolche Verän<strong>der</strong>ungen ablesen lassen.Vom verwitterten Geste<strong>in</strong> zum Bo<strong>den</strong> (Quelle: Lernort Bo<strong>den</strong>, STMUGV)4


E<strong>in</strong> Bo<strong>den</strong> entstehtIm Ausgangsgeste<strong>in</strong>...entstehen durch E<strong>in</strong>wirkung Frost, Hitze undWasser Risse und Sprünge, die selbst großeBlöcke <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>e Bruchstücke verwandeln.Je kle<strong>in</strong>er diese Geste<strong>in</strong>steile s<strong>in</strong>d, destoangreifbarer s<strong>in</strong>d sie für weitere Verwitterung.<strong>Auf</strong> diesem Geste<strong>in</strong>sgrus siedeln sichzunächst e<strong>in</strong>ige wenige Pionierpflanzen an.Dazu gehören Algen, Flechten und Moose.Sehr viel später können sich auch höherePflanzen ansiedeln und die entstan<strong>den</strong>enZwischenräume mit ihren Wurzeln erschließen.Durch das Zusammenspiel von Frost,Hitze und Nie<strong>der</strong>schlag (physikalische Verwitterung),sowie Wurzelsprengung (biologischeVerwitterung) entstehen die unterschiedlichenHorizonte.Becherflechte (Foto: Neidhart)Landkartenflechte (Foto: Neidhart)Huflattich (Foto: Neidhart)Pestwurz (Foto: Neidhart)E<strong>in</strong>e Reise <strong>in</strong> die TiefeBo<strong>den</strong> besteht nicht nur aus dem, was wirvon ihm sehen, son<strong>der</strong>n er ist e<strong>in</strong> komplexesGefüge, das weit <strong>in</strong> die Tiefe reicht. Dieser<strong>Auf</strong>bau wird aber erst dann sichtbar, wennman sich die Mühe macht und e<strong>in</strong> entsprechendtiefes Loch gräbt. Die Bo<strong>den</strong>kundlersprechen dann von e<strong>in</strong>em <strong>Auf</strong>schluss o<strong>der</strong>e<strong>in</strong>em Bo<strong>den</strong>profil.Ganz oben...beg<strong>in</strong>nt <strong>der</strong> Bo<strong>den</strong> mit e<strong>in</strong>er Streuschicht, die,auch beson<strong>der</strong>s im Herbst, durch anfallendesLaub und Pflanzenteile (organische Substanz)entsteht. Dann folgt e<strong>in</strong>e mehr o<strong>der</strong> wenigerausgeprägte Humusschicht. Sie ist dunkelgefärbt. In dieser Schicht wird die organischeSubstanz zersetzt und mit Tonm<strong>in</strong>eralien verbun<strong>den</strong>.Darunter bef<strong>in</strong><strong>den</strong> sich die überwiegendm<strong>in</strong>eralischen Schichten des Bo<strong>den</strong>s.Der Bo<strong>den</strong> besitzt typischerweise zweiSchichten, die als Horizonte bezeichnetwer<strong>den</strong>: <strong>den</strong> A-Horizont (Oberbo<strong>den</strong>) auslockerem Verwitterungsmaterial und <strong>den</strong> C-Horizont als Ausgangsgeste<strong>in</strong>.E<strong>in</strong>gelagert se<strong>in</strong> kann e<strong>in</strong> B-Horizont (Unterbo<strong>den</strong>),<strong>der</strong> durch Verlagerungsprozesseaus dem A-Horizont entsteht.Bo<strong>den</strong>körper (Quelle: hypersoil, Uni Münster)Bo<strong>den</strong>profil e<strong>in</strong>er Schwarzerde(Foto: Sponagel, Hoffmann /LBEG)Verlagerung von humusreichemOberbo<strong>den</strong> <strong>in</strong> tiefere Schichtendurch Tiertätigkeit; Krotow<strong>in</strong>en(Grabgänge) <strong>der</strong> Maulwürfe5


(Grafik: hypersoil, Uni Münster)Handvoll Erde (Foto: LBEG)Bo<strong>den</strong>bestandteileBo<strong>den</strong> besteht aus...festen, flüssigen (Wasser) und gasförmigen(Luft) Bestandteilen. Zu <strong>den</strong> festen Bestandteilenzählen die organische und die m<strong>in</strong>eralischeSubstanz. Die M<strong>in</strong>eralien entstammen<strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel dem Ausgangsgeste<strong>in</strong>. Durchfortschreitende Verwitterung können sie auchneu gebildet wer<strong>den</strong>. <strong>Auf</strong> landwirtschaftlichenBö<strong>den</strong> beugt man <strong>der</strong> Verarmung anM<strong>in</strong>eralien auch durch Düngungsmaßnahmenvor (u.a. Kalk, Kompost, Geste<strong>in</strong>smehl).Die m<strong>in</strong>eralischen Bestandteile wie Quarz,Eisenoxide o<strong>der</strong> Tonm<strong>in</strong>eral liegen im Bo<strong>den</strong><strong>in</strong> unterschiedlicher Korngröße vor. E<strong>in</strong>geordnet<strong>in</strong> drei verschie<strong>den</strong>e Größenklassenunterscheidet man drei Hauptbo<strong>den</strong>arten:Ton (Korndurchmesser: < 0,002 mm), Schluff(0,063-0,002 mm) und Sand (0,063-2 mm).Diese Unterteilungen beschreiben <strong>den</strong> Charaktere<strong>in</strong>es Bo<strong>den</strong>s: sandig, schluffig o<strong>der</strong>tonig.Die Bo<strong>den</strong>art hat E<strong>in</strong>fluss auf die Wasserleitfähigkeit,Wasserspeicherfähigkeit, Durchlüftungund Bearbeitbarkeit des Bo<strong>den</strong>s.Schrumpfrisse e<strong>in</strong>esTonbo<strong>den</strong>s (Foto: LBEG)Plättchenstruktur von Tonm<strong>in</strong>eralen;<strong>Auf</strong>nahme mit Elektronenrastermi-kroskop(Foto: Dultz)Abgerundete Kieselste<strong>in</strong>e(Foto: LBEG)6


Bo<strong>den</strong>lebenE<strong>in</strong>e multi-kulti-GesellschaftDer Bo<strong>den</strong> gehört zu <strong>den</strong> am dichtestenbesiedelten Räumen <strong>der</strong> Erde: In e<strong>in</strong>er Handvollhumosen Bo<strong>den</strong>s gibt es weitaus mehrLebewesen als Menschen auf <strong>der</strong> Erde. In <strong>den</strong>oberen 30 Zentimetern von e<strong>in</strong>em HektarBo<strong>den</strong>fläche leben etwa zehn Tonnen Biomasse.Se<strong>in</strong>e Bewohner tragen wesentlich zurBo<strong>den</strong>bildung bei.Die Lebewesen des Bo<strong>den</strong>s wer<strong>den</strong> unterdem Begriff Edaphon zusammengefasst.Hierbei wird zwischen Bo<strong>den</strong>flora (überwiegendpflanzliche Organismen und Bakterien)und Bo<strong>den</strong>fauna (tierische E<strong>in</strong>zeller undVielzeller) unterschie<strong>den</strong>.Für die Organismen <strong>der</strong> <strong>der</strong> Bo<strong>den</strong>fauna erfolgte<strong>in</strong>e Unterteilung nach <strong>der</strong> Größe:MikrofaunaAls Mikrofauna bezeichnet man Organismendie kle<strong>in</strong>er als 0,2 Millimeter s<strong>in</strong>d. Sehenkann man sie nur mit optischen Hilfsmitteln(Mikroskop). Sie besiedeln die oberen 15 Zentimeter<strong>der</strong> Bo<strong>den</strong>krume. Die Bewegung <strong>der</strong>Mikroorganismen erfolgt durch Geißeln o<strong>der</strong>Sche<strong>in</strong>füße.Schalenamöbe, 265-fach vergrößert(Foto: Troll<strong>den</strong>ier)Kotkrümel besiedelt von Organismen<strong>der</strong> Mikrofauna, 265-fachvergrößert (Foto: Troll<strong>den</strong>ier)MesofaunaDie Mesofauna umfasst Organismen vone<strong>in</strong>er Größe zwischen 0,2 und 2 Millimeter.Sie können mit bloßem Auge gerade nochwahrgenommen wer<strong>den</strong>. Zum Erkennen vonE<strong>in</strong>zelheiten benötigt man gutes Licht undvergrößernde Lupen und B<strong>in</strong>okulare. Sie gehörenzu <strong>den</strong> häufigsten Bo<strong>den</strong>tieren.Zersetzung e<strong>in</strong>es Birkenblatts <strong>in</strong>nerhalb von 20 Tagen durch Bo<strong>den</strong>organismen(Fotos: Troll<strong>den</strong>ier)Kugelspr<strong>in</strong>gschwanz, 13-fach vergrößert(Foto: Troll<strong>den</strong>ier)Spr<strong>in</strong>gschwanz, 8-fach vergrößert (Foto: Troll<strong>den</strong>ier)8


MakrofaunaDie Organismen <strong>der</strong> Makrofauna haben e<strong>in</strong>eGröße zwischen zwei und 20 Millimeter. Eshandelt sich dabei um verschie<strong>den</strong>e Glie<strong>der</strong>würmer,Schnecken, Sp<strong>in</strong>nen o<strong>der</strong> Insekten.Ihr Lebensraum ist die Bo<strong>den</strong>auflage o<strong>der</strong> dieobere Krumschicht. Die meisten Tiere <strong>der</strong> Makrofaunaleben dauerhaft im Bo<strong>den</strong>, mancheauch nur zeitweise. <strong>Auf</strong>fällig ist ihre aktiveWühl- und Grabtätigkeit.Die Tiere können relativ leicht gefangenwer<strong>den</strong>, wenn man die oberste Bo<strong>den</strong>schichtmit <strong>der</strong> Streuauflage <strong>in</strong> e<strong>in</strong> grobes Sieb gibtund von oben mit e<strong>in</strong>er Glühlampe beleuchtet.Die Bo<strong>den</strong>tiere flüchten vor <strong>der</strong> Wärmeund <strong>der</strong> zunehmen<strong>den</strong> Austrocknung undkönnen unter dem Sieb sehr leicht <strong>in</strong> Glasschalene<strong>in</strong>gefangen und beobachtet wer<strong>den</strong>.MegafaunaDiese Gruppe umfasst die Wirbeltiere größerals 20 Zentimeter. Man unterscheidethier zwischen periodisch im Bo<strong>den</strong> leben<strong>den</strong>Tieren (Mäuse, Hamster, Kan<strong>in</strong>chen, Dachs,Fuchs) und zwischen dauerhaften Bewohnern(Maulwürfe). Sie fallen ebenfalls durch ihreWühltätigkeit auf, bei <strong>der</strong> großen Mengenan Bo<strong>den</strong>material bewegt und durchmischtwer<strong>den</strong>.Doppelfüßler, 2-fach vergrößert (Foto: Troll<strong>den</strong>ier)Der Maulwurf - e<strong>in</strong> Bo<strong>den</strong>bauarbeiter (Foto: STMUGV)Sandbiene (Foto: Neidhart)Schermaus (Foto: Walther/ BBA)9


Steckbrief: Der RegenwurmName:Regenwurm(Lumbricdae)Bekannteste Arten: Tauwurm (Lumbricusterrestris) undKompostwurm (Eiseniafoetida)Körperbau: - am Bo<strong>den</strong> leben<strong>der</strong>R<strong>in</strong>gelwurm ohneGliedmaßen- Körper besteht aus150 R<strong>in</strong>gen o<strong>der</strong>Segmenten- zum Festhalten <strong>in</strong> <strong>den</strong>Wohnröhren dienennach h<strong>in</strong>ten gerichteteBorsten- besitzt ke<strong>in</strong>e sichtbaren S<strong>in</strong>nesorganeund ke<strong>in</strong>e Zähne- Strickleiter-Nervensystem zurWahrnehmung vonLicht und Berührung,zum Schmecken undRiechen- besitzt e<strong>in</strong> Blutgefäßsystemund atmetdurch die HautLebenserwartung: durchschnittlich 2 Jahre<strong>Auf</strong>gabe: - gräbt <strong>den</strong> Bo<strong>den</strong> umund lockert ihn somitauf- vorkompostiertes altesLaub wird <strong>in</strong> die Wohnröhrengezogen unddort gefressen- hierfür benötigen dieRegenwürmer Kalk, <strong>der</strong><strong>in</strong> Kalkdrüsen <strong>in</strong> <strong>den</strong>vor<strong>der</strong>en Segmentenbevorratet wird- mit se<strong>in</strong>em nährstoffreichenKot und<strong>den</strong> Nährstoffausscheidungen<strong>in</strong><strong>den</strong> Wohnröhren düngter <strong>den</strong> Garten- die Wohnröhrenwer<strong>den</strong> von <strong>den</strong>Wurzeln <strong>der</strong> höherenPflanzen für ihrWachstum <strong>in</strong> die TiefebenutztNahrung: Blätter, abgestorbenePflanzenreste undMikroorganismen- frisst pro Tag etwa dieHälfte se<strong>in</strong>es Eigengewichts- Pilze und Bakterienzersetzen se<strong>in</strong>eNahrungLebensweise:10auf e<strong>in</strong>em QuadratmeterBo<strong>den</strong> leben jenach Bo<strong>den</strong>art 100 bis400 RegenwürmerRegenwurm: Tauwurm (Foto: Neidhart)Auch im Bo<strong>den</strong> gibt es RäuberNahrungsnetze im Bo<strong>den</strong> (Quelle: Lernort Bo<strong>den</strong>, STMUGV)Zwischen <strong>den</strong> Bo<strong>den</strong>bestandteilen und allenOrganismen im Bo<strong>den</strong> bestehen <strong>in</strong>tensiveWechselbeziehungen. Mikroorganismen undPflanzen dienen vielen Tieren als Nahrung:Die Pflanzen wie<strong>der</strong>um profitieren von <strong>den</strong>wühlen<strong>den</strong> Tieren (Bo<strong>den</strong>durchlüftung, Nährstoffe)und nutzen ihre Gänge zum Wurzeln.Innerhalb <strong>der</strong> tierischen Bo<strong>den</strong>organismenkommt es zur Ausbildung von so genanntenRäuber-Beute-Beziehungen. Zahlreiche Faktorenbee<strong>in</strong>flussen die Struktur <strong>der</strong> Räuber-Beute-Beziehungen: das Nahrungsangebot,Klima, Raumkonkurrenz, Krankheiterreger,Stress o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Räuber. Je mehr Beutetierevorhan<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d, desto mehr Räuberf<strong>in</strong><strong>den</strong> Nahrung.Durch die Vernichtung <strong>der</strong> Beutetiere s<strong>in</strong>ktaufgrund <strong>der</strong> fehlen<strong>den</strong> Nahrung auch dieAnzahl <strong>der</strong> Räuber. Zwischen Räuber undBeutetier entwickelt sich so e<strong>in</strong> biologischesGleichgewicht.


Naturräumliche Glie<strong>der</strong>ung und typische Bö<strong>den</strong>Von <strong>der</strong> Küste bis zum WurmbergNie<strong>der</strong>sachsen hat Anteil an fünf naturräumlichenGroßlandschaften, die sich aufgrundihrer natürlichen Ausstattung recht deutlichvone<strong>in</strong>an<strong>der</strong> unterschei<strong>den</strong>. Dies ist <strong>in</strong>Deutschland e<strong>in</strong>zigartig.KüstenlandGeestLössbör<strong>den</strong>Berg- und HügellandHarzKüsteFünf naturräumliche Großlandschaften Nie<strong>der</strong>sachsens (Quelle: MU)Sommer, Sonne, Strand und Mee(h)r…Das nie<strong>der</strong>sächsische Küstenland glie<strong>der</strong>t sich<strong>in</strong> Dünen<strong>in</strong>seln, Watten und Marschen. Eserstreckt sich über e<strong>in</strong>e Länge von 200 Kilometernentlang <strong>der</strong> Nordseeküste; im Westenvom Dollart begrenzt und im Osten von <strong>der</strong>Elbmündung.Das Watt ist Übergangsbereich zwischenFestland und offenem Meer, es hat e<strong>in</strong>edurchschnittliche Ausdehnung von fünf bissieben Kilometer. Es ist e<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>er Lebensraum.In diesem Ökosystem f<strong>in</strong><strong>den</strong> sichvielfältige Arten von Pflanzen und Tieren, diespeziell an <strong>den</strong> Wechsel von Ebbe und Flutangepasst s<strong>in</strong>d. Bereits 1986 wur<strong>den</strong> großeTeile des Nordsee-Wattenmeers zum Nationalparkerklärt.Der wichtigste Landschaftstyp des Küstenlandess<strong>in</strong>d die See- und Flussmarschen. Sieerstrecken sich auf e<strong>in</strong>er drei bis 17 Kilometerbreiten Ebene zwischen Watt und Geest.Marschen s<strong>in</strong>d unter dem E<strong>in</strong>fluss desMeeres entstan<strong>den</strong> und wer<strong>den</strong> heute durchDeiche vom Wattbereich getrennt. Es s<strong>in</strong>dsehr fruchtbare Bö<strong>den</strong>, die <strong>in</strong>tensiv ackerbaulichgenutzt wer<strong>den</strong>.Schilf an e<strong>in</strong>er Tertiärdüne (Foto: Müller, NLPV)Schafbeweidung am Deich (Foto:Königstedt)Queller im Watt (Foto: Neidhart)11


Humoser Oberbo<strong>den</strong> (Ah)eisenfleckiger Grundwasserschwankungsbereich;häufignass (Go)ständiger Grundwasserbereich(Gr)Bö<strong>den</strong> des KüstenlandsGleyDer Name Gley stammt aus dem russischenund bedeutet soviel wie schlammiger Bo<strong>den</strong>.Gleye gehören zu <strong>den</strong> Grundwassserbö<strong>den</strong>und weisen e<strong>in</strong> typisches Ah-Go-Gr-Profil auf.Sie entstehen unter E<strong>in</strong>fluss von sauerstoffarmemGrundwasser, was im ständig nassenGr-Horizont zu reduzierten Bed<strong>in</strong>gungenführt.Mit Anstieg des Grundwassers wer<strong>den</strong> diereduzierten Verb<strong>in</strong>dungen aufwärts verlagertund wandeln sich unter Sauerstoffe<strong>in</strong>fluss zuOxi<strong>den</strong> um. Dadurch entstehen die für <strong>den</strong>Go-Horizont typischen Rostflecken. Infolge<strong>der</strong> Grundwasserschwankung entsteht e<strong>in</strong>efür Gleye typische Marmorierung.Gley (Foto: Müller, Hoffmann/LBEG)Stark humoser Oberbo<strong>den</strong>, gutdurchwurzelteisenfleckiger Grundwasserschwankungsbereich;gelegentlichnassKnickmarschMarschen entstan<strong>den</strong> durch <strong>den</strong> E<strong>in</strong>fluss <strong>der</strong>Gezeiten. Die Knickmarsch ist e<strong>in</strong> Bo<strong>den</strong> mitStaunässe im Unterbo<strong>den</strong> und Grundwasserim Untergrund.Sie ist gut als Grünland-Standort geeignet,wegen ihrer Verdichtungsneigung allerd<strong>in</strong>gsfür <strong>den</strong> Anbau von Ackerfrüchten wenigernutzbar.eisenfleckiger Grundwasserschwankungsbereichmit Reduktionsmerkmalen,häufig nassGeestKnickmarsch (Foto: Müller, Hoffmann/LBEG)Heidelandschaft (Foto: Naturpark Lüneburger HeideVon Moorgeheimnissen und Erika …Weiter im Landes<strong>in</strong>neren stoßen wir auf dieGeest. Sie bildet e<strong>in</strong>en 100 bis 170 Kilometerbreiten Gürtel von <strong>den</strong> Marschen bis zu <strong>den</strong>Bör<strong>den</strong> und nimmt somit <strong>den</strong> größten TeilNie<strong>der</strong>sachsens e<strong>in</strong>. Die Geest entstand vorrund 180.000 Jahren unter dem E<strong>in</strong>fluss <strong>der</strong>Eiszeit, was ihr bis heute e<strong>in</strong> charakteristischesleicht hügeliges Aussehen verleiht. ImEmsland, Ostfriesland und im Ems-Weser-Dreieck f<strong>in</strong><strong>den</strong> sich noch ausgedehnte Nie<strong>der</strong>undHochmoore.Prägend für die Geest s<strong>in</strong>d neben Flusslandschaften<strong>der</strong> Aller und Elbe die ausgedehntenHeidegebiete.Sie s<strong>in</strong>d seit 1956 im „NaturschutzparkLüneburger Heide“ zusammengefasst undgehören zu <strong>den</strong> beliebtesten NaherholungsundAusflugszielen Norddeutschlands. Vorherrschends<strong>in</strong>d hier die Besenheide (Calunavulgaris) und die Glockenheide (Erica vulgaris),die <strong>der</strong> Landschaft zur Blütezeit ihrcharakteristisches rotes Aussehen verleihen.12


Bö<strong>den</strong> <strong>der</strong> GeestPodsolDer auch Bleicherde genannte Podsol kommtaus dem russischen und bedeutet „aschefarbenerBo<strong>den</strong>“.Hohe Nie<strong>der</strong>schläge und saures Geste<strong>in</strong>s<strong>in</strong>d günstige Voraussetzungen für se<strong>in</strong>eBildung. <strong>Auf</strong>grund des fast fehlen<strong>den</strong> Bo<strong>den</strong>lebensbildet sich aus <strong>der</strong> schwer abbaubarenStreu (zum Beispiel aus Heidekrautgewächsen)e<strong>in</strong>e dicke Rohhumusschicht (L). Mit demSickerwasser wer<strong>den</strong> Nährstoffe aus demOberbo<strong>den</strong> rasch <strong>in</strong> <strong>den</strong> Unterbo<strong>den</strong> ausgewaschen.Im ausgewaschenen Oberbo<strong>den</strong> bleibtfast nur <strong>der</strong> helle Quarz zurück (BleichhorizontAeh). Im Unterbo<strong>den</strong> reichern sich dieausgewaschenen Stoffe an und bil<strong>den</strong> die sogenannte Orterde (Bhs).Humusauflage (L)schwach gebleichter humoserOberbo<strong>den</strong> (Aeh)Orterde, durch Verlagerungverfestigt (Bhs)weniger verwitterter Untergrund(C)Podsol (Foto: He<strong>in</strong>emann/ LBEG)Bö<strong>den</strong> ohne GrundEs gibt auch Bö<strong>den</strong>, die ohne Ausgangsgeste<strong>in</strong>entstehen. Das s<strong>in</strong>d die, beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong><strong>der</strong> Geest vorkommen<strong>den</strong>, Nie<strong>der</strong>- und Hochmoore.Es s<strong>in</strong>d Anhäufungen von Pflanzenresten,die durch Sauerstoffmangel <strong>in</strong> Nässegebietennur unvollständig zersetzt wer<strong>den</strong>.Nie<strong>der</strong>mooreNie<strong>der</strong>moore entstehen vielfach aus verlandetenSeen o<strong>der</strong> feuchten Senken. Sie s<strong>in</strong>d sehrnährstoffreich, weil sie im E<strong>in</strong>flussbereich desnährstoffreichen Grundwassers liegen.Typische Pflanzen des Nie<strong>der</strong>moores s<strong>in</strong>dSchilfrohr, Rohrkolben und B<strong>in</strong>sen.HochmooreHochmoore s<strong>in</strong>d auf nährstoffarmes Regenwasserangewiesen. Sie haben ke<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dungzum Grundwasser. Das Hochmoorwächst jährlich etwa e<strong>in</strong> Millimeter.Typische Pflanzen des Hochmoores s<strong>in</strong>dTorfmoos (Sphagnum), Sonnentau und Wollgras,<strong>in</strong> <strong>den</strong> Randbereichen auch Heide undBirke.Hochmoore s<strong>in</strong>d beson<strong>der</strong>e Lebensräume.Nur wenige Pflanzen- und Tierarten s<strong>in</strong>ddiesen extremen Verhältnissen angepasst.Die wichtigste Pflanze des Hochmoores ist<strong>der</strong> Torfmoos, er wächst über <strong>der</strong> Oberflächewährend se<strong>in</strong>e Pflanzenteile unterhalbabsterben. E<strong>in</strong>e typische Eigenschaft <strong>der</strong>Hochmoore ist ihr hoher Säuregehalt. Er sorgtdafür, dass abgestorbene Pflanzenteile nichtabgebaut, son<strong>der</strong>n konserviert wer<strong>den</strong>. Ausdiesen Teilen des Torfmooses bildet sich <strong>der</strong>Torf. Torf wurde früher als Brennmaterialabgebaut. <strong>Auf</strong>grund des ger<strong>in</strong>gen Heizwertesund des begrenzten Vorkommens wer<strong>den</strong>Schwarz- und Weißtorf heute nur noch für<strong>den</strong> Gartenbau verwendet.Moor erleben (Foto: Naturpark Bourtanger Moor)Weißtorf, schwach zersetztSchwarztorf, stark zersetztNie<strong>der</strong>moortorf, sehr starkzersetztHochmoor aus Sphagnumtorfen(Foto: Schäfer, Hoffmann, Müller/LBEG)13


Lössbör<strong>den</strong>Alles auf ZuckerDie Lössbör<strong>den</strong> Nie<strong>der</strong>sachsens beg<strong>in</strong>nennördlich von Osnabrück zwischen dem Wiehengebirgeund dem Mittellandkanal. Sieverbreitern sich nach Osten und erreichen umSalzgitter und Helmstedt e<strong>in</strong>e Breite von 40Kilometer. Die Bö<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> <strong>in</strong>tensiv landwirtschaftlichgenutzt. Die Bö<strong>den</strong> <strong>der</strong> Bör<strong>den</strong>besitzen e<strong>in</strong>e hohe Wasserspeicherfähigkeitund zählen zu <strong>den</strong> fruchtbarsten Bö<strong>den</strong> Europas.Zuckerrüben- und Weizenanbau prägenhier das Landschaftsbild.Zuckerfabrik Nordstemmen (Foto: Neidhart)Bö<strong>den</strong> <strong>der</strong> Lössbör<strong>den</strong>schwach bis stark zersetzter <strong>Auf</strong>lagenhumus(O)tonverarmter, humoser Oberbo<strong>den</strong>(Ah)tonverarmter Ober-bo<strong>den</strong> (Al)Unterbo<strong>den</strong> mitTonanreicherung (Bt)ParabraunerdeDie Parabrauner<strong>den</strong> (auch Fahler<strong>den</strong> genannt)entwickeln sich auf fe<strong>in</strong>körnigen,meist lockeren Substraten wie Löss o<strong>der</strong>Geschiebemergel und s<strong>in</strong>d von Natur ausLaubwaldstandorte. Aus <strong>der</strong> reichlich anfallen<strong>den</strong>Streu und e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>tensiven Bo<strong>den</strong>lebenbildet sich e<strong>in</strong> Ah-Horizont.Durch <strong>den</strong> abwärts gerichteten Stoffstromkommt es nach und nach zu e<strong>in</strong>er Auswaschungvon Tonm<strong>in</strong>eralen und es entstehte<strong>in</strong> heller (fahl) wer<strong>den</strong><strong>der</strong> Al-Horizont. DieTonm<strong>in</strong>erale reichern sich im Unterbo<strong>den</strong>an und färben ihn dunkler. Sie können hierzur Verdichtung führen. Parabrauner<strong>den</strong>s<strong>in</strong>d tiefgründige, ertragreiche und leicht zubearbeitende Ackerbö<strong>den</strong>. Bei ungenügen<strong>der</strong>Bo<strong>den</strong>bedeckung und Befahren mit schweremGerät neigen sie zur Erosion.Parabraunerde (Foto: LBEG)Pflughorizont (Ap)Humusanreicherungshorizont(Axh)Mischhorizont (Axh-Cv)Krotow<strong>in</strong>enverwittertes Ausgangsgeste<strong>in</strong>(Cv)SchwarzerdeDas Ausgangsgeste<strong>in</strong> <strong>der</strong> Schwarzer<strong>den</strong>besteht meist aus kalk- und m<strong>in</strong>eralreichemLöss (Cv).Der hohe Kalkgehalt sorgt für e<strong>in</strong>e guteNährstoffverfügbarkeit. Der A-Horizont kann50 bis 70 Zentimeter mächtig se<strong>in</strong> und isttiefgründig mit Humus vermischt (Ah), was an<strong>der</strong> dunklen Farbe gut zu erkennen ist.Für die Durchmischung sorgt e<strong>in</strong> reichesBo<strong>den</strong>leben. Tiere, zum Beispiel Maulwürfe,wühlen sich bis <strong>in</strong> <strong>den</strong> C-Horizont, wasan so genannten Krotow<strong>in</strong>en sichtbar wird.Schwarzer<strong>den</strong> gehören zu <strong>den</strong> Bö<strong>den</strong> mitdem höchsten natürlichen Ertragspotential.Schwarzerde (Foto: Sponagel,Hoffmann/ LBEG)14


Berg- und HügellandDas nie<strong>der</strong>sächsische Berg- und Hügellandist e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong> gekammerte Landschaft mitBecken, Tälern, Höhenrücken, Bergkuppenund Hügeln, die große Teile Südnie<strong>der</strong>sachsensumfasst. Mit e<strong>in</strong>er Strecke von 120 km ist<strong>der</strong> Teutoburger Wald <strong>der</strong> längste unter <strong>den</strong>Höhenzügen. Beson<strong>der</strong>s markante Schichtkämmef<strong>in</strong><strong>den</strong> sich im Weser- und Wiehengebirge,die 200 bis 300 Meter über das Wesertalaufsteigen.Das Berg- und Hügelland ist e<strong>in</strong>e waldreicheLandschaft, rund 45 Prozent s<strong>in</strong>d mitWald bedeckt. Dank Lösse<strong>in</strong>wehungen kannauf unbewaldeten Flächen ertragreicherAckerbau betrieben wer<strong>den</strong>.An <strong>der</strong> Weser (Foto: Naturpark Soll<strong>in</strong>g-Vogler)Bö<strong>den</strong> des Berg- und HügellandesRendz<strong>in</strong>aDie Rendz<strong>in</strong>a (polnisch = Kratzer) ist e<strong>in</strong> typischerA-C Bo<strong>den</strong> mit e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>tensiv durchwurzelten,dunklem Ah-Horizont. Der Bo<strong>den</strong>ist flachgründig und ste<strong>in</strong>ig und trocknetdaher leicht aus. Bei stärkeren Nie<strong>der</strong>schlagsereignissenkann es leicht zur Auswaschungvon m<strong>in</strong>eralischen Substanzen aus dem Oberbo<strong>den</strong>kommen. Rendz<strong>in</strong>en wer<strong>den</strong> häufigals Grünland o<strong>der</strong> für anspruchslose Ackerkulturengenutzt. <strong>Auf</strong>grund <strong>der</strong> ger<strong>in</strong>genMächtigkeit ist sie mit e<strong>in</strong>em Pflug nur sehrflachgründig („ankratzen“) zu bearbeiten.gepflügter humoser Oberbo<strong>den</strong>(Ah)grusiger Unterbo<strong>den</strong> (Cv)Mergelste<strong>in</strong>zersatz (Cv)Rendz<strong>in</strong>a (Foto: Gehrt/LBEG)15


HarzVon Hexen, Elfen und ZwergenMoos (Foto: fransuess/photocase.com)Der Harz ist das nördlichste MittelgebirgeDeutschlands und bef<strong>in</strong>det sich zu e<strong>in</strong>emDrittel <strong>in</strong> Nie<strong>der</strong>sachsen, das restliche Gebietgehört zu Sachsen-Anhalt. Der Wurmberg(971 Meter) und <strong>der</strong> Bruchberg (928 Meter)s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Nie<strong>der</strong>sachsen se<strong>in</strong>e höchsten Erhebungen.Die Höhenflächen <strong>der</strong> Höhenzügewer<strong>den</strong> durch zahlreiche Stauseen gesäumt.Das Landschaftsbild des Harzes wird vondem größten geschlossenen WaldgebietNie<strong>der</strong>sachsens bestimmt, überwiegendvertreten durch Nadelwäl<strong>der</strong>. 1994 wurde <strong>der</strong>Oberharz zum Nationalpark erklärt und zähltheute mit rund 10 Millionen Jahresbesuchernzu <strong>den</strong> touristisch am stärksten frequentiertenNationalparks Europas. Großen Anteildaran haben auch die traditionellen Sagenund Geschichten um verwunschene Wäl<strong>der</strong>,Hexen, Elfen und Zwerge.Braunerde (Foto: Capelle/ LBEG)schwach bis stark zersetzter<strong>Auf</strong>lagehumusstark humoser Oberbo<strong>den</strong> (Ah)verbraunter Unterbo<strong>den</strong> (Bv)Sandste<strong>in</strong>zersatzBö<strong>den</strong> des HarzesBraunerdeDie Braunerde ist e<strong>in</strong> typischer Bo<strong>den</strong> <strong>der</strong>Mittelgebirgsregion Harz. Der Bv-Horizont istdas Ergebnis von Verbraunung. Darunter verstehtman die Freisetzung von Eisen und dieBildung von Eisen-Oxy<strong>den</strong> und Hydroxi<strong>den</strong>,sowie die Verlehmung duch Tonm<strong>in</strong>eralbneubildung.Diese Vorgänge f<strong>in</strong><strong>den</strong> auch im A-Horizontstatt. Das Ergebnis, die rot bis gelblich-brauneFarbe, wird jedoch durch die dunkle Farbedes Humus überdeckt. Charakteristisch s<strong>in</strong>dunscharfe Übergänge zwischen <strong>den</strong> Horizonten.Brauner<strong>den</strong> haben e<strong>in</strong>e mittlere bisger<strong>in</strong>ge Wasserkapazität. Sie s<strong>in</strong>d teilweiserecht flachgründig und s<strong>in</strong>d häufiger Waldstandort.Bei Bewässerung und Düngung ist auchAckernutzung möglich. Bei weiterer Entwicklungkann aus ihnen e<strong>in</strong>e Parabraunerdeentstehen.16


Anfassen erlaubt: <strong>der</strong> Modellste<strong>in</strong>bruch (Foto: Naturpark TERRA.vita)Lehrpfade, Schauprofile, Bo<strong>den</strong>erlebnisweltenK<strong>in</strong><strong>der</strong> am Bo<strong>den</strong>profil (Foto: OOWV/ ISPA)1. Großenkneten-BakenhusBo<strong>den</strong> des Jahres 2007Der Podsol ist e<strong>in</strong> Bo<strong>den</strong>typ, <strong>der</strong> die norddeutscheGeestlandschaft dom<strong>in</strong>iert, auchauch „Bleicherde“ genannt. Podsol (russisch:aschefarbiger Bo<strong>den</strong>) ist typisch für unsereKlimazone. E<strong>in</strong> durchlässiger, sandiger Untergrundist e<strong>in</strong>e ideale Voraussetzung für se<strong>in</strong>eBildung. Durch das Kuratorium „Bo<strong>den</strong> desJahres“ wurde für 2007 <strong>der</strong> Podsol augewählt.Auch auf dem Biohof Bakenhus <strong>in</strong> Großenknetenist <strong>der</strong> Podsol als vorherrschen<strong>der</strong>Bo<strong>den</strong>typ weit verbreitet. Der Lehrpfad desOl<strong>den</strong>burgisch-Ostfriesischen Wasserverbandes(OOWV) zum Grundwasserschutzmacht diesen Bo<strong>den</strong> direkt erlebbar: E<strong>in</strong>ebegehbare Bo<strong>den</strong>grube br<strong>in</strong>gt Besucher aufAugenhöhe mit e<strong>in</strong>em typischen Podsol-Profil.Der Lehrpfad besitzt sogar e<strong>in</strong> eigenesKlassenzimmer mit e<strong>in</strong>er eigenen Fühlstation.Zusätzlich erfährt man auf dem LehrpfadInteressantes zur Entstehung des Geestlandes,welche <strong>Auf</strong>gabe das Wasser dabei hat undzur Entwicklung <strong>der</strong> Plaggenwirtschaft.Biohof BakenhusBakenhuser Esch 826197 GroßenknetenTel.: (04435) 95112www.bakenhus.deOl<strong>den</strong>burgisch-OstfriesischerWasserverband OOWVGeorgstr. 426919 BrakeTel.: (04401) 916-017


Anfahrt ab A 7 (Hannover-Kassel),Abfahrt Hildesheim-Drispenstedt;B 494 Richtung Pe<strong>in</strong>e/Harsum, das Bo<strong>den</strong>profil liegt<strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> Aseler Mühle <strong>in</strong>31177 HarsumAnfahrtskizze unter:www.muehleasel.deDas Geotop ist gesichert undverschlossen. Der Zugang ist nurmöglich nach Kontaktaufnahmeüber:Landkreis HildesheimFachdienst UmweltBischof-Janssen-Str. 3131132 HildesheimTel.: (05121) 309-4221wulf.grube@LandkreisHildesheim.deStiftung Universität HildesheimInstitut für GeographieMarienburger Platz 2231141 HildesheimTel.: (05121) 883-545mart<strong>in</strong>.sauerwe<strong>in</strong>@uni-hildesheim.de2. Das Schwarzerde-Profil von AselDas Bo<strong>den</strong>profil bei <strong>der</strong> Aseler Mühle <strong>in</strong> <strong>der</strong>Geme<strong>in</strong>de Harsum gibt E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die Landschaftsgeschichte<strong>der</strong> Hildesheimer Bördeüber e<strong>in</strong>en Zeitraum von zirka 100 MillionenJahren. Die Lössbör<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d wegen ihrerhohen Fruchtbarkeit als Ackerland seit etwa7.000 Jahren (Neolithikum) besiedelt. Diesehohe ackerbauliche Bedeutung <strong>der</strong> Bördebö<strong>den</strong>hat sich bis heute nicht geän<strong>der</strong>t.Die Schwarzerde ist von <strong>der</strong> DeutschenBo<strong>den</strong>kundlichen Gesellschaft (DBG) und demBundesverband Bo<strong>den</strong> (BVB) zum „Bo<strong>den</strong> desJahres 2005“ gekürt wor<strong>den</strong>. Der LandkreisHildesheim hat mit Unterstützung durch dieGeme<strong>in</strong>de Harsum die Bedeutung des Profilsaufgegriffen. Mit Unterstützung durch dieNie<strong>der</strong>sächsische Umweltstiftung ist <strong>der</strong> ganzjährigeZugang zu dem als Geotop ausgewiesenenBo<strong>den</strong>profil ermöglicht wor<strong>den</strong>. DasSchwarzerde-Profil ist auch als Natur<strong>den</strong>kmalausgewiesen und somit <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zige Bo<strong>den</strong> <strong>in</strong>Nie<strong>der</strong>sachsen, <strong>der</strong> unter naturschutzrechtlichemSchutz steht.Anhand e<strong>in</strong>er Schautafel wird die nacheiszeitlicheEntstehung <strong>der</strong> Bördelandschaftdargestellt. Durch regelmäßige Veranstaltungen,die auch von <strong>der</strong> Stiftung UniversitätHildesheim durchgeführt wer<strong>den</strong>, wer<strong>den</strong> dieEntstehung <strong>der</strong> Bördelandschaft, <strong>der</strong>en Bedeutungund das Bewusstse<strong>in</strong> für das SchutzgutBo<strong>den</strong> geför<strong>der</strong>t.Schwarzerde-Bo<strong>den</strong>profil Asel (Foto: Neidhart)Das Schwarzerdeprofil ist gegen Witterungse<strong>in</strong>flüsse geschützt (Foto: LK Hildesheim)Varusschlacht im Osnabrücker Land- Museum und Park KalkrieseVennerstr. 6949565 Bramsche/ KalkrieseTel (05468) 9304-0,kontakt@kalkriese-varusschlacht.dewww.kalkriese-varusschlacht.deAnfahrt:Varusschlacht im OsnabrückerLand liegt nördlich von Osnabrück,östlich von Bramsche, nahe <strong>der</strong> A1, Abfahrt Bramsche, an <strong>der</strong> B 218.Tafel Bo<strong>den</strong>parcours(Foto: Pentermann)183. Varusschlacht im Osnabrücker Land –Museum und Park KalkrieseEigentlich fährt man wegen <strong>der</strong> Varusschlachtnach Kalkriese - doch seit 2012 gibt es e<strong>in</strong>enzweiten Grund: Mr. Reagan Wurmsky, Spezialagentund Un<strong>der</strong>cover<strong>in</strong>formant <strong>in</strong> SachenBo<strong>den</strong>. Se<strong>in</strong> Milieu ist die Unterwelt und soist er <strong>in</strong> Kalkriese genau richtig. Denn dortwo sich e<strong>in</strong>st die Varusschlacht zutrug, liegtheute e<strong>in</strong>e geschichtsträchtige Bo<strong>den</strong>schicht- und die ist nicht auf natürliche Art entstan<strong>den</strong>.Menschen haben sie dorth<strong>in</strong> geschaufelt– Schicht für Schicht. Fachleute nennen siePlaggenesch, Archäologen e<strong>in</strong>en Glücksfall!Schließlich verdanken wir es dem Bo<strong>den</strong>,<strong>der</strong> als Schutzschild die Zeugnisse <strong>der</strong> Varusschlachtvor <strong>der</strong> Zerstörung bewahrt hat.Aber warum schaufelten Menschen hier e<strong>in</strong>stso viel Bo<strong>den</strong> h<strong>in</strong>? Die Antwort liegt „un<strong>der</strong>cover“– also tief unter unseren Füßen undweit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vergangenheit. Zusammen mitMr. Wurmsky geht es durch <strong>den</strong> Park und <strong>in</strong>17 Kapiteln h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> unbekannten Kosmosunter unseren Füßen.Varusschlacht im Osnabrücker Land, Park (Foto: Derks)


4. Ste<strong>in</strong>hu<strong>der</strong> MeerZwischen Neustadt und dem Ste<strong>in</strong>hu<strong>der</strong> Meererstreckt sich das „Tote Moor“. Hier ist seitvielen Generationen Torf abgebaut wor<strong>den</strong>.Heute s<strong>in</strong>d 2/3 des Moores vom <strong>in</strong>dustriellenTorfabbau, die an<strong>der</strong>en Flächen vonjahrzehntelanger Entwässerung geprägt. In<strong>den</strong> letzten 15 Jahren renaturierten Behör<strong>den</strong>und Naturschutzgruppen geme<strong>in</strong>samgroße Flächen. Das Stauen von Gräben zurWie<strong>der</strong>vernässung und die Entfernung vonstören<strong>den</strong> Gehölzen zeigen bereits Wirkung:hochmoortypische Vegetation wie Torfmoos,Sonnentau und Wollgras breiten sich wie<strong>der</strong>aus.E<strong>in</strong>en exemplarischen E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> diesenLebensbereich, dazu e<strong>in</strong>führende Informationen,bietet <strong>der</strong> Moorerlebnisweg. Von ihmaus kann man die Moorvegetation, die sichvor allem <strong>in</strong> ehemaligen Handtorfstichenerhalten hat, aus <strong>der</strong> Nähe betrachten. Derdazu gehörige Aussichtsturm ermöglicht e<strong>in</strong>enBlick über Moor und Schilfgürtel auf <strong>den</strong>See.In <strong>den</strong> Ausstellungen des Naturparks und<strong>der</strong> Ökologischen Schutzstation s<strong>in</strong>d nebenInformationen zum Naturraum auch erläuterteMoorprofile ausgestellt.Moorerlebnisweg (Foto: Naturpark Ste<strong>in</strong>hu<strong>der</strong> Meer)Infozentrum Ste<strong>in</strong>hudeAm Graben 4-631515 Wunstorf/ Ste<strong>in</strong>hudeTel.: (05033) 939-134www.naturparkste<strong>in</strong>hu<strong>der</strong>-meer.deÖkologische Schutzstation Ste<strong>in</strong>hu<strong>der</strong>Meer e.V.Hagenburgerstr. 1631547 Rehburg-LoccumTel.: (05037) 967-0www.oessm.orgBlick vom Rundweg auf das Ste<strong>in</strong>hu<strong>der</strong> Meer (Foto: OESSM)(Fotos: Kapta<strong>in</strong>a)5. Bo<strong>den</strong>pavillon im Park <strong>der</strong> GärtenBad Zwischenahn<strong>Auf</strong> dem Gelände <strong>der</strong> Landesgartenschau2002 <strong>in</strong> Bad Zwischenahn bef<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong>von <strong>der</strong> AG Bo<strong>den</strong>kunde <strong>der</strong> Carl vonOssietzky Universität Ol<strong>den</strong>burg errichteterBo<strong>den</strong>pavillon.In diesem f<strong>in</strong><strong>den</strong> sich <strong>in</strong>teressante Informationenrund um das Thema Bo<strong>den</strong>. Lackprofilezeigen die wichtigsten Bö<strong>den</strong> Nordwestdeutschlands,verschie<strong>den</strong>e Bo<strong>den</strong>artenkönnen erfühlt o<strong>der</strong> anhand von drehbarenWürfeln die Entstehung und Weiterentwicklungvon Bö<strong>den</strong> entdeckt wer<strong>den</strong>. Lehrtafelnsowie e<strong>in</strong> <strong>in</strong>teraktiver Qua<strong>der</strong> mit Tiersteckbriefenzu <strong>den</strong> Bo<strong>den</strong>lebewesen ergänzen<strong>den</strong> Beitrag.Erreichbar ist <strong>der</strong> Bo<strong>den</strong>pavillon beiNutzung des Rundwegs durch <strong>den</strong> Park <strong>der</strong>Gärten; das gesamte Wegesystem im Geländeist barrierefrei angelegt. Die Themen desBo<strong>den</strong>pavillons s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> verschie<strong>den</strong>e pädagogischeAngebote des Parks als auch <strong>in</strong> Gästeführungenfür Erwachsene e<strong>in</strong>gebun<strong>den</strong>.Gartenkulturzentrum -Park <strong>der</strong> GärtenElmendorfer Str. 4026160 Bad ZwischenahnÖffnungszeiten Park <strong>der</strong> Gärten:Ende April bis Anfang Oktobertäglich bis 21.45 Uhr,E<strong>in</strong>lass 9.30 bis 18.30 UhrK<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche unter 18Jahren haben freien E<strong>in</strong>tritt.Weitere Informationen:www.park-<strong>der</strong>-gaerten.dewww.bo<strong>den</strong>kunde.uniol<strong>den</strong>burg.de19


Familienpark SottrumZiegeleistraße 2831188 HolleTel.: (05062) 8860www.familienpark-sottrum.deAnfahrt:Der Familienpark Sottrum liegt40km südöstlich von Hannoverdirekt an <strong>der</strong> A7 (Ausfahrt Derneburg)bzw. <strong>der</strong> A39 (AusfahrtBaddeckenstedt).Folgen Sie ab <strong>der</strong> Ausfahrt <strong>den</strong>H<strong>in</strong>weisschil<strong>der</strong>n.6. Familienpark SottrumAuch große und kle<strong>in</strong>e Menschen, die sichnoch nie für Bo<strong>den</strong>kunde <strong>in</strong>teressierten, wer<strong>den</strong>hier ihre helle Freude haben. Sie könnenBo<strong>den</strong>schätze ausgraben, im bo<strong>den</strong>losen Bo<strong>den</strong>zooriesengroße Krümelmonster bewun<strong>der</strong>n,lernen wo und wie sie Gold f<strong>in</strong><strong>den</strong>, auf<strong>der</strong> <strong>in</strong>ternationalen Sandbank Sand und imganzen Park F<strong>in</strong>dl<strong>in</strong>ge aus aller Welt bestaunen,e<strong>in</strong>en Blick <strong>in</strong>s Bergwerk werfen undWurzelk<strong>in</strong><strong>der</strong> besuchen. Im Handumdrehenwer<strong>den</strong> auch K<strong>in</strong><strong>der</strong> Verständnis für Bo<strong>den</strong>lebenbekommen.Unser Moorleichen-Liebespaar und Schattenvon Toten wer<strong>den</strong> Sie tausende vonJahren zurück versetzen. Sie wer<strong>den</strong> vordem Sottrumer Meteoritenkrater stehen undetwas über ste<strong>in</strong>ernen Regen, Eisen- undSte<strong>in</strong>meteoriten erfahren.Mit <strong>der</strong> Erkenntnis, dass die ganze Erde,<strong>der</strong> Bo<strong>den</strong> und auch Sie selbst aus Sternenstaubbestehen, wer<strong>den</strong> Ihre K<strong>in</strong><strong>der</strong> und auchSie beglückt nach Hause gehen.(Fotos: Familienpark Sottrum)UmweltbildungszentrumAmmerlandLandkreis AmmerlandElmendorfer Str. 5926160 Bad ZwischenahnTel.: (04403) 71894uwb.ammerland@ewetel.netwww.ammerland.de20(Foto: A<strong>der</strong>holz, LK Ammerland)(Foto: Küllig, LK Ammerland)7. „Bo<strong>den</strong>station Moor“ im BadZwischenahn-KayhausermoorSeit Mai 2013 gibt es die „Bo<strong>den</strong>stationMoor“ <strong>in</strong> Bad Zwischenahn-Kayhausermoor,die sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Hochmoorgebiet direkt andem Ammerlän<strong>der</strong> Fahrradrundkurs Nr. 7(Moor-Route) bef<strong>in</strong>det.Das drei mal fünf Meter große begehbareBo<strong>den</strong>profil gibt Auskunft über die Entwicklungdieses Hochmoores, das sich nachwissenschaftlichen Messungen nachweislich<strong>in</strong> <strong>den</strong> vergangenen 7000 Jahren auf e<strong>in</strong>emPodsol (nährstoffarme Beicherde) entwickelthat. E<strong>in</strong>druckvoll ist e<strong>in</strong> entsprechend alterEichenstumpf, <strong>der</strong> fest im Sand verwurzelt ist.E<strong>in</strong>e Glasstele an <strong>der</strong> abgestochenen Torfwandsetzt die unterschiedlichen Schichtendes Profils <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en historischen Bezug.Für das Umweltbildungszentrum Ammerlandist diese Bo<strong>den</strong>station e<strong>in</strong> wichtigeraußerschulischer Lernort, an dem anschaulichvor Ort das Moor <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em <strong>Auf</strong>bau und <strong>in</strong>se<strong>in</strong>er Bedeutung erlebbar wird.Darüber h<strong>in</strong>aus ist diese Station e<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>erNatur- und Erlebnisraum für alleAlters-gruppen, für die zusätzlich Informationenund Führungen von <strong>der</strong> KurbetriebgesellschaftBad Zwischenahn mbH und demörtlichen Vere<strong>in</strong> für Heimatpflege angebotenwer<strong>den</strong>.Die „Bo<strong>den</strong>station Moor“ will Verständniswecken für e<strong>in</strong>en äußerst gefährdeten undsensiblen Lebensraum.


8. Museum am Schölerberg, OsnabrückUnterhaltsam und <strong>in</strong>formativ vermitteln dieAusstellungen des Museums, was Bo<strong>den</strong> istund welche Prozesse <strong>in</strong> ihm ablaufen. DerWeg im Museum führt durch verschie<strong>den</strong>eBo<strong>den</strong>höhlen, <strong>in</strong> die Welt <strong>der</strong> Bo<strong>den</strong>organismen,zum leben<strong>den</strong> Moor und zu verschie<strong>den</strong>enBo<strong>den</strong>standorten. So entdeckt <strong>der</strong> Besucherzum Beispiel <strong>in</strong> <strong>der</strong> Waldbo<strong>den</strong>- Höhle,wie aus Blättern und Nadeln Nährstoffe undHumus wer<strong>den</strong>.Beson<strong>der</strong>s spannend ist <strong>der</strong> 2009 eröffneteunterirdische Zoo, <strong>der</strong> sich direkt an die Ausstellungunter.Welten anschließt. Hier begegnetman quasi im Bo<strong>den</strong> se<strong>in</strong>en leben<strong>den</strong>Bewohnern.Die verschie<strong>den</strong>en Ausstellungen überLandschaftstypen, Bo<strong>den</strong>welten und Bo<strong>den</strong>unterweltenwen<strong>den</strong> sich beson<strong>der</strong>s anFamilien und Schüler. Im Bo<strong>den</strong>labor kann anunterschiedlichen Versuchsstationen selberBo<strong>den</strong> untersucht wer<strong>den</strong>.Beson<strong>der</strong>s spannend ist <strong>der</strong> 2009 eröffneteunterirdische Zoo, <strong>der</strong> sich direkt an dieAusstellung unter.Welten anschließt. Hierbegegnet man „im Bo<strong>den</strong>“ se<strong>in</strong>en leben<strong>den</strong>Bewohnern.TERRA.parkDas Museum am Schölerberg (Foto: Museum Schölerberg)Zoobewohner: Riesengraumull (Foto: Zoo Osnabrück)Museum am SchölerbergKlaus- Strick- Weg 1049082 OsnabrückTel: (0541) 56003-0<strong>in</strong>fo@museum-am-schoelerberg.dewww.museum-am-schoelerberg.deNaturpark TERRA.vitaAm Schölerberg 149082 OsnabrückTel.: (0541) 501-4217www. naturpark-terravita.dewww.osnabrueck.de/ unterweltenAnfahrt:Museum und TERRA.park liegenim Südosten Osnabrücks direktneben dem Zoo.Autobahn A 30Hannover-Osnabrück,Abfahrt Osnabrück Nahne, RichtungInnenstadt, H<strong>in</strong>weis „Zoo“folgenDer TERRA.park liegt direkt am MuseumSchölerberg. Er setzt sich aus drei Elementenzusammen: dem Bo<strong>den</strong>pavillon, dem Modellste<strong>in</strong>bruchund e<strong>in</strong>em Abenteuerspielplatz.Im Bo<strong>den</strong>pavillon erfährt man alles Wissenswerteüber <strong>den</strong> Bo<strong>den</strong>, wie er entsteht,warum Bö<strong>den</strong> verschie<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d o<strong>der</strong> wie mansie nutzt.Im Modellste<strong>in</strong>bruch geht es um das Ausgangsgeste<strong>in</strong>.Wie und wann ist es entstan<strong>den</strong>und wie unterscheidet man die verschie<strong>den</strong>enGeste<strong>in</strong>sarten?<strong>Auf</strong> dem Abenteuerspielplatz können sichK<strong>in</strong><strong>der</strong> nicht nur austoben, er för<strong>der</strong>t auchdie spielerische Annäherung an das ThemaBo<strong>den</strong>.Pavillon im TRERRA.park (Foto: Museum Schölerberg)Der Bo<strong>den</strong>: e<strong>in</strong> spannendes Thema (Foto: Naturpark TERRA.vita)21


Lecht<strong>in</strong>ger W<strong>in</strong>dmühle(Geme<strong>in</strong>de Wallenhorst, LandkreisOsnabrück)Mühlenstraße 4149134 WallenhorstTel: (05407) 4263www.w<strong>in</strong>dmuehle-lecht<strong>in</strong>gen.deEschkante (Foto: Müller)9. Plaggeneschstandort an <strong>der</strong>Lecht<strong>in</strong>ger W<strong>in</strong>dmühleDie Plaggenwirtschaft ist e<strong>in</strong>e Form <strong>der</strong>Landnutzung, die vor mehr als 1000 Jahrenbegann und erst nach dem 1. Weltkrieg e<strong>in</strong>gestelltwurde. Über Jahrhun<strong>der</strong>te wur<strong>den</strong>Heide- o<strong>der</strong> Grasso<strong>den</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Flur abgestochen,als E<strong>in</strong>streu <strong>in</strong> Viehställen genutzt undnach anschließen<strong>der</strong> Kompostierung wie<strong>der</strong>als organische Dünger auf die Äcker gebracht.Diese Form <strong>der</strong> Landbewirtschaftungprägte auch nachhaltig die kulturelle Entwicklung<strong>der</strong> Bevölkerung und schuf charakteristische,bis heute unübersehbare Landschaftselementewie aufgehöhte Eschflächen,tiefer gelegte Entnahmebereiche und bis zu2 Meter hohe Eschkanten. Vor allem aberwurde dadurch e<strong>in</strong> Bo<strong>den</strong>typ geschaffen,<strong>der</strong> weltweit nur <strong>in</strong> <strong>der</strong> nordwestdeutschenTiefebene bis nach Holland h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> zu f<strong>in</strong><strong>den</strong>ist: Der Plaggenesch. Dieser Bo<strong>den</strong>typ - Bo<strong>den</strong>des Jahres 2013 - wird an e<strong>in</strong>em Bo<strong>den</strong>aufschlussvorgestellt. Zugleich s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> unmittelbarerUmgebung wesentlich Elemente <strong>der</strong>Plaggenwirtschaft wie Eschkanten, Entnahmeflächenund vor allem e<strong>in</strong> mittelalterlichesEschflächenensamble zu f<strong>in</strong><strong>den</strong>. Auch dieLecht<strong>in</strong>ger W<strong>in</strong>dmühle, <strong>in</strong> <strong>der</strong> e<strong>in</strong> Informationszentrumzur Plaggenwirtschaft aufgebautwird, kann besichtigt wer<strong>den</strong>.Lechtigner W<strong>in</strong>dmühle; Plaggenesch im Nettetal Oestr<strong>in</strong>ger Esch (Fotos: Müller)Barfußpark Egestorf,Ahornweg 921272 Egestorfwww.barfusspark-egestorf.de2210. Barfußpark Egestorf – <strong>den</strong> Bo<strong>den</strong>unter <strong>den</strong> eigenen Füßen ergrün<strong>den</strong>Der Barfußpark Egestorf ist 20 Hektar großund liegt mitten <strong>in</strong> <strong>der</strong> nördlichen Heide. <strong>Auf</strong>30 S<strong>in</strong>nes-Stationen und 30 Erlebnis-Parcoursbietet <strong>der</strong> Barfußpark nicht nur GelegenheitNatur pur zu erleben, son<strong>der</strong>n sie auch aktivmit allen S<strong>in</strong>nen zu entdecken. Es gibt kaumetwas Gesün<strong>der</strong>es für die gestressten Füße,als barfuß zu laufen. Es geht über verschie<strong>den</strong>eUntergründe wie z.B. über Ste<strong>in</strong>e,Mulch, Gras, Erde, Kiesel, Holz und Lehm.E<strong>in</strong>es <strong>der</strong> Highlights ist <strong>der</strong> Glasweg. WeitereStationen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>zwischen dazugekommen:Balancegeräte und die neue „Nass-Station“mit Nordseewatt. Der Besuch des BarfußparkEgestorf verspricht nicht nur Erholung fürKörper und Seele, son<strong>der</strong>n auch viel Spaß fürJung und Alt. In 2009 erhielt <strong>der</strong> Barfußpark<strong>den</strong> Grün<strong>der</strong>preis Tourismus als bestes touristischesProjekt im Landkreis Harburg. SeitEröffnung haben ihn schon viele zehntausendBesucher, auch K<strong>in</strong><strong>der</strong>geburtstags- gruppenund Schulklassen, genutzt. Ausgebildete Gästeführererklären <strong>den</strong> Park und se<strong>in</strong>e Beson<strong>der</strong>heiten.Barfußpark Egestorf (Foto: Peters)


11. Hof Möhr und Uhlenstieg:Geschichte, die im Bo<strong>den</strong> stecktDer Hof Möhr bei Schneverd<strong>in</strong>gen ist Sitz <strong>der</strong>Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz(NNA). Dort zeigt e<strong>in</strong> Bo<strong>den</strong>- und Landschaftspfad,<strong>der</strong> Uhlenstieg, wie <strong>der</strong> Mensch<strong>in</strong> die Landschaft <strong>der</strong> Lüneburger Heide e<strong>in</strong>gegriffenhat und sie so formte, wie wir sieheute vorf<strong>in</strong><strong>den</strong>. Nicht zufällig wurde <strong>der</strong>Hof Möhr nämlich genau an dieser Stelleerrichtet: Die Bo<strong>den</strong>verhältnisse ermöglichtenneben dem Ackerbau und <strong>der</strong> forstlichenNutzung auch <strong>den</strong> Abbau von Lehm für dieZiegel zum Hausbau. Der Bo<strong>den</strong> im Bereichdes Hofes ist lehmiger als <strong>der</strong> typische sandigeBo<strong>den</strong> <strong>der</strong> Hei<strong>den</strong>. Die Menschen erkanntenschon früh die Unterschiede, nutzten<strong>den</strong> fruchtbaren Bo<strong>den</strong> für <strong>den</strong> Ackerbauo<strong>der</strong> gewannen Ton und brannten Ziegel. DieHeide wurde abgeplaggt, um E<strong>in</strong>streu undDünger für die Ackerflächen zu gew<strong>in</strong>nen.Die ökologischen Folgen dieser e<strong>in</strong>schnei<strong>den</strong><strong>den</strong>Verän<strong>der</strong>ungen wer<strong>den</strong> hier erläutert.Drei für die Heide typische Bo<strong>den</strong>profiles<strong>in</strong>d zu besichtigen und verdeutlichen dielandschaftsökologischen Zusammenhänge.Heidelandschaft im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide (Foto: Spr<strong>in</strong>g)Bo<strong>den</strong>profil I: PodsolIm Übergang zwischen Moorwald undoffener Heide können Sie e<strong>in</strong>en Blick auf<strong>den</strong> typischen Bo<strong>den</strong> <strong>der</strong> Heide werfen. Dashier aufgegrabene Bo<strong>den</strong>profil zeigt e<strong>in</strong>enPodsol, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Heide auch „Aschenbo<strong>den</strong>“genannt.Bo<strong>den</strong>profil II: Pseudogley-Braunerde unterhistorisch altem WaldIm Möhrer Wald f<strong>in</strong><strong>den</strong> wir als Bo<strong>den</strong> e<strong>in</strong>ePseudogley-Braunerde, wie sie für Gebietemit Geschiebelehm <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lüneburger Heidetypisch ist.Die großen Buchen gedeihen <strong>in</strong> <strong>der</strong> LüneburgerHeide nur auf diesen Standorten sogut. Achten Sie auf die jungen Schössl<strong>in</strong>geund stellen Sie fest, wie schnell sich <strong>der</strong> Waldhier natürlich verjüngt.Bo<strong>den</strong>profil III: Pseudogley-Braunerde unterehemaligem AckerDeutlich ist bei dieser Pseudogley-Braunerdedie ehemalige Ackernutzung anhand <strong>der</strong>oberen, durch Humusanreicherung dunklergefärbten Schicht zu erkennen. Die scharfeuntere Kante dieser Schicht markiert <strong>den</strong>früheren Pflughorizont. In nassen Zeitenstaut sich hier deswegen das Sickerwasser.Pseudogley nennt man <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bo<strong>den</strong>kundedie durch Staunässe geprägten Bö<strong>den</strong> mite<strong>in</strong>em jahreszeitlich bed<strong>in</strong>gten Wechsel vonVernässung und Austrocknung. Das Nie<strong>der</strong>schlagswasserkann wegen des verdichtetenUntergrundes nur unvollständig versickern.NNA - Alfred Toepfer Akademiefür NaturschutzHof Möhr29640 Schneverd<strong>in</strong>gen(05199) 989-10poststelle@nna.nie<strong>der</strong>sachsen.dePodsol o<strong>der</strong> Aschenbo<strong>den</strong> – e<strong>in</strong>typischer Heidebo<strong>den</strong> (Quarzsand,gelbbraun e<strong>in</strong>gefärbtdurch Eisensalze)Pseudogley-Braunerde unterhistorisch altem WaldPseudogley-Braunerde unterehemaligem AckerLage <strong>der</strong> Bo<strong>den</strong>profile am Landschaftspfad Ihlenstieg(Fotos und Grafiken: NNA)23


LernstandortNoller SchluchtRechenbergstr. 10049201 DissenTel.: (05421) 9433-0www.nollerschlucht.org12. Lernstandort Noller SchluchtBo<strong>den</strong>weg „Rund um <strong>den</strong> Asberg“An <strong>den</strong> elf Stationen des ca. 4 km langenErkundungsweges Bo<strong>den</strong> - rund um <strong>den</strong>Asberg - s<strong>in</strong>d unterschiedliche Bo<strong>den</strong>arten(Braunerde, Rendz<strong>in</strong>a u.a.), e<strong>in</strong>e Laubstation,eiszeitliche Geschiebelehme, Wurzelteller undvieles mehr zu bestaunen. Selber Hand anlegenkann man u.a. bei <strong>der</strong> Bo<strong>den</strong>artbestimmungmit <strong>der</strong> F<strong>in</strong>gerprobe. Hilfsmittel undWerkzeuge wie zum Beispiel Schüttelsiebe,Sägen, Lupen und Farbskalen können mite<strong>in</strong>er Rucksackschule am Besucher- und InformationszentrumLernstandort Noller Schluchtausgeliehen wer<strong>den</strong>.Kalkste<strong>in</strong>schichten im Ste<strong>in</strong>bruch am AsbergKalks<strong>in</strong>terterrasse (Foto: Gebbe)Kalks<strong>in</strong>terterrassen und „Weg <strong>der</strong>Entstehung“E<strong>in</strong> ganz beson<strong>der</strong>es Phänomen im <strong>der</strong> Nähedes Lernstandortes Noller Schlucht s<strong>in</strong>d dieKalks<strong>in</strong>terterrassen. Am Fuße des TeutoburgerWaldes liegen die S<strong>in</strong>terterrassen imNatur- und Geopark Terra.vita.E<strong>in</strong> 2,5 km langer Rundweg führt durch250 Millionen Jahre Erdgeschichte un<strong>der</strong>läutert an acht Stationen <strong>in</strong>teraktiv dieEntstehung <strong>der</strong> Kalks<strong>in</strong>terterrassen und se<strong>in</strong>eBedeutung.E<strong>in</strong> Holzsteg entlang des empf<strong>in</strong>dlichenGeländes schafft für Besucher E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> diesesseltene Phänomen.Im Lernstandort Noller Schlucht f<strong>in</strong>detsich e<strong>in</strong> S<strong>in</strong>terpo<strong>in</strong>t – e<strong>in</strong>e Informationsausstellungzur örtlichen Geologie mit Geste<strong>in</strong>ssammlungund <strong>in</strong>teraktiven Angeboten fürBesucher und Schulgruppen.Station Laubstreu mit LaubbehälterKalks<strong>in</strong>terterrasse (Fotos: Gebbe)24


13. MoorIZ AhlenmoorIm Landkreis Cuxhaven nahe <strong>der</strong> Nordseeküsteund mitten im Elbe-Weser-Dreieckliegt das Ahlenmoor. Es ist e<strong>in</strong> großes undtypisches nordwestdeutsches Hochmoor, dasdurch <strong>den</strong> Menschen <strong>in</strong> Teilen genutzt undverän<strong>der</strong>t wurde. Landwirtschaft, Torfabbau,aber auch Wie<strong>der</strong>vernässung und Naturschutzhaben ihre <strong>Spuren</strong> h<strong>in</strong>terlassen. So bietet sichheute e<strong>in</strong> Mosaik unterschiedlichster Hochmoorlebensräumevon seltenen, naturnahenGebieten, renaturierten Torfabbauflächen,Moorheide und -birkenwald, Moorrandseen,Landwirtschaft und mehr. Das MoorInformationsZentrumMoorIZ Ahlenmoor ist <strong>der</strong>Ausgangspunkt für Entdeckertouren <strong>in</strong> diesespannende Landschaft. Mit e<strong>in</strong>er Moorbahnkann man e<strong>in</strong>en Teil des Naturschutzgebieteskennenlernen.Zu Fuß o<strong>der</strong> mit dem Fahrradlassen sich <strong>der</strong> Moorerlebnispfad, <strong>der</strong> Moorrundwegmit Aussichtstürmen o<strong>der</strong> <strong>der</strong> großeRundweg um die Moorrandseen erkun<strong>den</strong>.Im MoorIZ gibt es e<strong>in</strong>e Moorausstellung, diezusätzliche Informationen bietet. E<strong>in</strong> Themenspielplatzerlaubt K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Erwachsenendie spielerische Annäherung an das Moorund selbst die Gastronomie Torfwerk greiftauf <strong>der</strong> Speisekarte das Thema auf.Blick <strong>in</strong>s Moor und Moorbahn (Fotos: Samtgeme<strong>in</strong>de Land Handeln)MoorIZ AhlenmoorAm Hohen Kopf 321776 WannaTel.: (04757) 8189558www.ahlenmoor.de14. E<strong>in</strong>e-Welt-Kirche und E<strong>in</strong>e-Erde-Altar <strong>in</strong>Schneverd<strong>in</strong>genE<strong>in</strong>e ganz beson<strong>der</strong>e „Bo<strong>den</strong>station“ ist dieE<strong>in</strong>e-Welt-Kirche <strong>in</strong> Schneverd<strong>in</strong>gen. Sie wurde1999 als Projekt <strong>der</strong> EXPO 2000 gebaut.Den Besucher empfängt e<strong>in</strong> heller, freundlicherBau, es duftet nach Holz. Die Außenwändes<strong>in</strong>d aus Eiche erstellt, die Innenwändeaus Kiefer. Sie ist weltweit die erste Kirche,die <strong>in</strong> Brettstapelbauweise erstellt wurde.Der Baukörper propagiert <strong>den</strong> schonen<strong>den</strong>Umgang mit dem Rohstoff Holz und an<strong>der</strong>enRessourcen. E<strong>in</strong>e Photovoltaikanlage sorgt füre<strong>in</strong>e nachhaltige Stromerzeugung.Sand o<strong>der</strong> Erde gefüllte Plexiglasbehälter – <strong>in</strong>sich vere<strong>in</strong>igen. Er<strong>den</strong> aus aller Welt symbolisierendie Verbun<strong>den</strong>heit aller Kulturen undNationen und rufen zu e<strong>in</strong>em schonen<strong>den</strong>Umgang mit <strong>der</strong> Welt, <strong>in</strong> <strong>der</strong> wir leben, auf.Führungen wer<strong>den</strong> von <strong>der</strong>Markus-Kirchengeme<strong>in</strong>dekostenlos angeboten.Ev.-luth. Markusgeme<strong>in</strong>deE<strong>in</strong>e-Welt-KircheErnst-Dax-Straße 8,29640 Schneverd<strong>in</strong>genMarkusgeme<strong>in</strong>de@E<strong>in</strong>e-Welt-Kirche.dewww.E<strong>in</strong>e-Welt-Kirche.dewww.E<strong>in</strong>e-Erde-Altar.deE<strong>in</strong>malig ist <strong>der</strong> E<strong>in</strong>e-Erde-Altar <strong>in</strong> <strong>der</strong> Forme<strong>in</strong>es Triptychons. Er er<strong>in</strong>nert mit geöffnetenFlügeln an das Kreuz und ist <strong>der</strong> SchöpfungGottes gewidmet. Er wird nach <strong>der</strong> endgültigenFertigstellung 7.000 Erdbücher – mitE<strong>in</strong>e-Welt-Kirche (Fotos: Ev.-luth. Markusgeme<strong>in</strong>de)E<strong>in</strong>e-Erde-Altar25


1. Biohof Bakenhus, Großenkneten2. Aseler Mühle, Harsum3. Museum und Park Kalkriese, Bramsche4. Infozentrum Ste<strong>in</strong>hu<strong>der</strong> Meer, Wunstorf/ Ste<strong>in</strong>hude5. Park <strong>der</strong> Gärten, Bad Zwischenahn6. Familienpark Sottrum, Holle7. Kayhauser Moor, Bad Zwischenahn8. Museum am Schölerberg, Osnabrück9. Lecht<strong>in</strong>ger W<strong>in</strong>dmühle, Wallenhorst10.Barfußpark Egestorf, Egestorf11. Hof Möhr, Schneverd<strong>in</strong>gen12. Lernstandort Noller Schlucht, Dissen13. MoorIZ Ahlenmoor, Wanna14. E<strong>in</strong>e-Welt-Kirche, Schneverd<strong>in</strong>gen26 27


Steckbrief: Maßgeschnei<strong>der</strong>te Programme für <strong>den</strong> UnterrichtBo<strong>den</strong>bildungInfomaterial für <strong>den</strong> Unterricht aus demInternet:- virtuelle Bo<strong>den</strong>exkursionen- Bo<strong>den</strong>baukasten <strong>in</strong> dem handlungsorientiertBo<strong>den</strong>profile selbst zusammengestelltwer<strong>den</strong> können- Filme zum Thema Bo<strong>den</strong>- Bo<strong>den</strong>spielewww.bo<strong>den</strong>welten.deLern- und Arbeitsumgebung zum Themenfeld „Bo<strong>den</strong>“ im Unterricht(Uni Münster)hypersoil.uni-muenster.deProjekteBildungskampagne Bo<strong>den</strong>„Bo<strong>den</strong> unter <strong>den</strong> Füßen gew<strong>in</strong>nen!“Projektträger: European Land and Soil Alliance (ELSA) (Bo<strong>den</strong>-Bündniseuropäischer Städte, Kreise und Geme<strong>in</strong><strong>den</strong>)Stadt OsnabrückPostfach 44 60; 49034 OsnabrückUta Mählmann, Geschäftsführer<strong>in</strong>Tel.: (0541) 323 2000e-Mail: bo<strong>den</strong>buendnis@osnabrueck.dewww. bo<strong>den</strong>buendnis.orgUnterrichtsmaterialienDer „Medienkatalog Bo<strong>den</strong>“ bietet e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>führung bo<strong>den</strong>kundlicherInhalte <strong>in</strong> <strong>den</strong> Unterricht.Vom K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten über Grundschule und weiterführende Schulen biszur Erwachsenenbildung deckt <strong>der</strong> Katalog alle Jahrgangsstufen undAltersklassen ab.Kontakt:FH Osnabrück - Fakultät Agrarwissenschaften undLandschaftsarchitektur - Bo<strong>den</strong>wissenschaften -Prof. Dr. K. MüllerOl<strong>den</strong>burger Landstr. 24; 49090 OsnabrückTel.: (0541) 969-5110e-Mail: Dekanat-Al@fh-osnabrück.deLernort Bo<strong>den</strong>Handreichung des Bayrischen Staatsm<strong>in</strong>isteriums für Umwelt, Gesundheitund Verbraucherschutz (STMUGV)www.stmugv.bayern.deausgewählte Internetadressen:www.geopark-harz.dewww.bo<strong>den</strong><strong>in</strong>fo.netwww.umweltschulen.de > Bo<strong>den</strong>28


Diese Druckschrift wurde im Rahmen <strong>der</strong> Öffentlichkeitsarbeit desNie<strong>der</strong>sächsischen M<strong>in</strong>isteriums für Unwelt, Energie und Klimaschutzherausgegeben. Sie darf we<strong>der</strong> von Parteien noch von Personen, dieWahlwerbung o<strong>der</strong> Wahlhilfe betreiben, im Wahlkampf zum Zwecke<strong>der</strong> Wahlwerbung verwendet wer<strong>den</strong>. Auch ohne zeitlichen Bezug zue<strong>in</strong>er bevorstehen<strong>den</strong> Wahl darf die Druckschrift nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Weiseverwendet wer<strong>den</strong>, die als Parte<strong>in</strong>ahme <strong>der</strong> Landesregierung zugunstene<strong>in</strong>zelner Gruppen verstan<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> könnte.


Herausgeber:Nie<strong>der</strong>sächsisches M<strong>in</strong>isteriumfür Umwelt, Energie und KlimaschutzKommunikation, Presse und ÖffentlichkeitsarbeitArchivstraße 230169 Hannover3. aktualisierte <strong>Auf</strong>lage Dezember 2013E-Mail: poststelle@mu.nie<strong>der</strong>sachsen.dewww.umwelt.nie<strong>der</strong>sachsen.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!