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Wolf Kahlen<br />
1 . Januar u. a.<br />
John Latham<br />
12. September u. a.<br />
Ralph Metzger<br />
Max Neuhaus<br />
9. Dezember<br />
Margaret Raspé<br />
9. Januar u. a.<br />
Ruine geplanten Einzelausstellungen zum Lichtjahr NeunzehnhundertDoppeltunendlich,<br />
das ja exklusiv dem Thema<br />
Zeit gewidmet war, mit von der Partie. / In ihren Briefen,<br />
Zeichnungen oder Mitteilungen vermischen sich daher<br />
manchmal rein künstlerische mit organisatorischen Texten.<br />
Auch von solchen vor 1988 und solchen zeitlich weit danach.<br />
Ein paar aus den allerletzten Jahren habe ich hier noch<br />
hinzugefügt, weil sie einfach aufgrund ihrer Aussagekraft<br />
eigentlich damals schon hätten dabei sein müssen. Auch<br />
die Absagen sprachen meist über/von der Zeit. / Manche<br />
Zeitungen wie die Berliner TAZ (Tageszeitung) übernahmen<br />
täglich die jeweils gestrige Zeit -An-Sage, für einen Monat<br />
oder zwei, mancher Radiosender auch die jeweils aktuelle.<br />
Bis sie an undruckbarem Akustischem aufgaben. / Und immer<br />
wieder kamen schon damals (und gelegentlich noch heute<br />
nach 27 Jahren) die Anfragen: »Kann ich nicht bitte das<br />
gesamte Material schriftlich haben?«. Eine Reihe von erwünschten<br />
Hilfestellungen bei Dissertationen und anderen<br />
wissenschaftlichen Arbeiten konnten wir leider nicht geben.<br />
Schließlich lebten wir damals alle noch analog. Da konnte<br />
man nicht mal eben schnell etwas einscannen, transkribieren<br />
oder nanoskundenschnell kopieren und fast kostenlos<br />
versenden. / Den größten Teil des gesamten Materials, auch<br />
akustisch unausführbare Stücke, wie Zeichnungen oder<br />
Anweisungen für Performances, legen wir mit dieser Publikation<br />
nun erstmalig vor and beantworten damit auch alle<br />
Anfragen. Die akustischen Stücke liegen als CD (mp3) nur<br />
einem Teil der Auflage bei. Die visuellen, die sich einer akustischen<br />
Form widersetzten, zeigen wir in Reproduktionen. /<br />
Einzig die reinen Texte sind ausgenommen, sie ruhen weiter<br />
im Archiv, liegen immer noch nicht gedruckt vor, sie allein<br />
würden ein Buch von Berliner Branchenbuchumfang füllen. /<br />
Die die Kassetten begleitenden Zeichnungen, Briefe und Notate<br />
allerdings waren natürlich nicht als Ausstellungswerke<br />
gedacht. Sie waren und sind jedoch spannende Ephemera. /<br />
Ich liebe Handschriften, und bin der festen Überzeugung,<br />
dass die Handschrift einer Persönlichkeit nicht nur ein Spiegel<br />
ihres Charakters ist, sondern wie eine Handzeichnung letztlich<br />
ein Kunstwerk, versucht sie doch mit medialen Spuren<br />
eine Botschaft benennend, umschreibend, beschreibend und<br />
bezeichnend zu vermitteln. Man kann die Dokumente aber<br />
auch nur als Souvenirs von Künstlern betrachten. Es sind etwa<br />
200, davon sind 20 aus technischen Gründen nicht gesendete,<br />
aber auratisch bemerkenswerte Beiträge. / Der Sender<br />
Freies Berlin SFB produzierte acht Jahre danach mit mir eine<br />
sendefähige Radiofassung aller 365 Zeit -An-Sagen als<br />
Hörspiel, und widmete damit den Stücken eine erste Lange<br />
Nacht, vom Sommersonnenwendtag 21. Juni 1996, 19:30 Uhr,<br />
bis in den Morgen des 22. Juni 1996, 6:00 Uhr – insgesamt<br />
8 Stunden, 28 Minuten und 30 Sekunden. / Das Deutschlandradio<br />
brachte am 2. und 11. Januar 1997, jeweils um<br />
0:05 Uhr eine Kurzfassung mit 52 Zeit -An-Sagen als Hörspiel<br />
von 54 Minuten, der Deutsch-Schweizer Rundfunk SRF3<br />
sendete und interviewte mich und Andere eine Nacht lang<br />
über Zeit am symbolträchtigen 9. September 1999. Und nur<br />
die Gesamtaufzeichnung des SFB, die wir in 12 Monats-CDs<br />
(Januar bis Dezember, Abb. Dezember S. 8) in einer Auflage<br />
von 10 Exemplaren schon damals für Sammler herstellen<br />
ließen, ist akustisch so vollständig wie das vorliegende Buch<br />
hier visuell überwiegend vollständig ist. / Die einem Teil der<br />
Auflage beiliegende CD ist die Originalfassung der SFB-<br />
Hörspiel-Produktion, sie unterscheidet sich namentlich mehrfach<br />
von den aus der Ruine live und original gesendeten<br />
Beiträgen, die als Audiokassetten im Wolf Kahlen Museum ·<br />
Intermedia Arts Museum in Bernau archiviert sind. Die<br />
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