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Indien - Volker Steinbacher

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Burundi<br />

Parc de la Ruvubu, Parkeingang Gasave<br />

Am 11.September 2010 wurde der Augen-Stein auf einem Hügel<br />

im Parc de la Ruvubu abgelegt. Von hier aus hat er einen<br />

wunder-schönen Blick über den Park bis nach Tanzania. Der<br />

Park ist der größte Nationalpark Burundis und steht seit 1980<br />

unter Schutz. Der Augenstein lehnt an einem Termintenhügel.<br />

Die gibt es hier überall. Gerade wird es wieder grün um ihn<br />

herum. Die Regenzeit hat vor Kurzem begonnen. Aber es ist<br />

nicht nur die Trockenheit, die die Vegetation zurückgedrängt hat.<br />

Man sieht noch die verkohlten Grassnarben. Nicht nur hier auf<br />

dem Hügel, die gesamte Gegend ist verbrannt. Verbrannt von<br />

den Menschen, die um den Park wohnen. Sie brennen das<br />

Gebüsch nieder, damit die Tiere keinen Unterschlupf mehr finden<br />

und man sie besser jagen kann. Erlaubt ist das nicht, aber die<br />

Parkwächter können dem keinen Einhalt gebieten. Sie schützen<br />

den Park zu Fuß – ganze 50.000 ha. Die Wilderer, Brandstifter<br />

und illegalen Fischer bekommen sie aber nur selten zu fassen.<br />

Dennoch, es gibt eine Reihe von Tieren, die man im Park<br />

beobachten kann: Affen, Büffel, Antilopen und Nilpferde kann<br />

entlang windet. Das Handysignal verschwindet nach wenigen<br />

Minuten gänzlich. „Muzungu, Muzungu!“ schallt von der Straße<br />

entgegen – „Weiße!“. Die Kinder laufen schreiend und lachend<br />

neben dem Geländewagen her, der sich über die Schlaglöcher<br />

quält. Man beginnt die Fußgänger zu beneiden je mehr man im<br />

Auto durchgerüttelt wird. Doch nach etlichen Irrwegen kommt<br />

man ans Ziel, eine kleine, einfache Hütte am Rande des Parks -<br />

ohne Strom aber immerhin mit Gaskocher und tröpfelndem<br />

Wasseranschluss. Der Parkwächter und der Tourist Guide<br />

zeigen uns den Park und wie man die Tiere zu Fuß aufspürt.<br />

Vielleicht wollen wir die Nilpferde dann aber doch nicht mehr<br />

unbedingt sehen, als wir in<br />

ihren großen Fußstapfen<br />

unten an der Ruvubu stehen.<br />

Ruvubu – das ist Kirundi und<br />

bedeutet nichts weniger als<br />

„Nilpferd“ – der Fluss der<br />

Nilpferde also. Da fühlt man<br />

sich auf dem Hügel mit<br />

dieser wunderbaren Aussicht<br />

doch sicherer.<br />

Martina Gaebler, Frankfurt/Main<br />

2010<br />

man hier noch finden - wenn man Geduld und<br />

etwas Glück hat. Der Schutz des Parks steht<br />

im Konflikt mit den Bedürfnissen der<br />

Menschen, die um ihn herum leben. Da es<br />

keinen Zaun gibt gehen die Büffel auf die<br />

angrenzenden Felder und zerstören die<br />

Ernte. Im Gegenzug gehen die Menschen im<br />

Park auf Jagd.<br />

Es finden nicht viele Touristen nach Burundi.<br />

Die letzten Rebellen schlossen 2008 ein Friedensabkommen<br />

doch das Land ist noch immer<br />

nicht gänzlich zur Ruhe gekommen. Eine<br />

Tourismus-Industrie muss erst wieder aufgebaut<br />

werden. So ist die Reise in den Park<br />

auch kein ganz simples Unterfangen. Von der<br />

letzten größeren Ortschaft gibt es kein einziges<br />

Hinweisschild zum Park. Die Fahrtanweisung<br />

für die letzte Strecke kommt per<br />

Handy vom Parkwächter. Die Straße ist eine<br />

Sandpiste voller Schlaglöcher, die sich für<br />

etwa eine Stunde die hügelige Landschaft

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