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kreisteil - CDU-Kreisverband Rems-Murr

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Unsere Abgeordneten KREISTEIL<br />

Dr. Joachim<br />

Pfeiffer MdB<br />

Liebe Mitglieder<br />

und Freunde der <strong>CDU</strong>,<br />

das Wahlergebnis in Hessen hat gezeigt,<br />

dass in Zeiten der Krise die Wähler keine<br />

Experimente eingehen und einer bürgerlich-liberalen<br />

Regierung vertrauen - so wie<br />

die Bürger in den fünf einwohnerstärksten<br />

Bundesländern. Das ist für die Union ein<br />

guter Start in das Superwahljahr 2009.<br />

Dies gibt uns das Selbstbewusstsein und<br />

die Motivation für weitere Erfolge auf<br />

Kommunal-, Europa, und Bundesebene zu<br />

kämpfen.<br />

Bis dahin werden wir allerdings mit Problemen<br />

konfrontiert sein, deren Lösung eigentlich<br />

schon beschlossene Sache war.<br />

Die Finanzmarktkrise und die daraus resultierende<br />

Rezession haben aber den politischen<br />

Fahrplan gehörig durcheinander gewirbelt.<br />

Einige Projekte hat die Große Koalition<br />

mit den beiden Konjunkturpaketen<br />

<strong>Rems</strong>-<strong>Murr</strong> 2/2009 >>> Seite 2<br />

beschleunigt, wie die Entlastung von Familien,<br />

die CO2-Sanierungen von Gebäuden<br />

oder viele Verkehrsprojekte, wie unter anderem<br />

der vorzeitige Ausbau des B 14-Knotenpunkts<br />

Waldrems. Dafür werden wir<br />

beispielsweise das Ziel eines ausgeglichen<br />

Haushaltes in 2011 nicht erreichen.<br />

Bei einem weiteren Projekt der Großen<br />

Koalition, das hauptsächlich von der Union<br />

vorangetrieben wird, mussten ebenfalls<br />

die Bremsen gezogen werden. Der Börsengang<br />

der Bahn hätte sich Ende Oktober<br />

vergangen Jahres einfach nicht rentiert.<br />

Letztlich wäre nur ein Erlös von etwa zwei<br />

Milliarden Euro für die Teilprivatisierung<br />

von 24,9% der DB Mobility Logistics AG<br />

(ML AG) realisierbar gewesen - ein inakzeptabler<br />

Betrag hinsichtlich der Substanz<br />

und der Marktaussichten des Unternehmens.<br />

Dennoch ist diese unvorhersehbare aber<br />

notwendige Verschiebung des Börsengangs<br />

zu bedauern. Schließlich hatte die<br />

DB AG und vor allem die ML AG in den vergangenen<br />

Jahren hervorragende Ergebnisse<br />

aufzuweisen. Alle unternehmerischen<br />

Daten sprachen für einen großen Erfolg<br />

des Privatisierungsvorhabens.<br />

Wichtig ist nun wieder Fahrt in Richtung<br />

Börsengang aufzunehmen, denn der ist<br />

aus Unternehmenssicht unverzichtbar. Die<br />

durch die Verschiebung gewonnene Zeit<br />

muss genutzt werden, um sachliche und<br />

intensive Gespräche mit den institutionellen<br />

Investoren zu führen, um die Erlöserwartungen<br />

zu stabilisieren.<br />

Dabei geht es um mehrere Aspekte. Zum<br />

einen muss die Motivation der Mitarbeiter<br />

des Unternehmens erbracht bleiben, die<br />

erhebliche Vorleistungen für die Erfolgsgeschichte<br />

der DB AG geleistet haben.<br />

Diese Motivation ist nur über eine begrenzte<br />

Zeit in der notwendigen Intensität<br />

zu erhalten. Zweitens muss Sorge dafür<br />

getragen werden, dass jene politischen<br />

Kräfte, die eine Teilprivatisierung vor al-<br />

lem aus ideologischen Gründen heraus<br />

verhindern wollen, nicht erneut eine<br />

Grundsatzdiskussion entfachen und hierbei<br />

mehr mit Emotionen denn sachlichen<br />

Argumenten eine Verschleppung oder sogar<br />

Aufgabe von Entscheidungen anstreben.<br />

Die von diesen Interessensgruppen<br />

gewünschte Rückkehr zur Staatsbahn<br />

setzt offensichtlich stark auf die nachlassende<br />

Erinnerung an die Deutsche Bundesbahn<br />

und Deutsche Reichsbahn, wie sie<br />

sich vor der Bahnreform 1994 in ihren<br />

Wirtschaftsergebnissen, aber vor allem<br />

auch in ihrer Qualität darstellt. Man erinnere<br />

sich, damals waren die Schaffner<br />

noch Beamte!<br />

Dabei wird oft bewusst übersehen, dass<br />

das Eisenbahnsystem in Deutschland international<br />

führend ist und ein Vorbild für<br />

viele Bahnunternehmen weltweit. Auch in<br />

der EU stellt sich das deutsche Bahnsystem<br />

mit den vergleichsweise höchsten<br />

Zuwachsraten der vergangenen Jahre gegen<br />

den in vielen Ländern feststellbaren<br />

Trend eines weiteren Rückgangs der Bedeutung<br />

des Schienenverkehrsystems.<br />

Dies sollten vor allem wir von der Union<br />

immer wieder verdeutlichen, auch wenn<br />

viele Medien darauf ausgerichtet sind, tatsächliche<br />

oder behauptete Schwächen und<br />

Fehlentscheidungen im Schienenverkehrssystem<br />

und insbesondere der DB AG plakativ<br />

und häufig mit sachlichen Fehlern<br />

darzustellen.<br />

Dies gilt auch für technische Probleme,<br />

die in einem technologisch komplexen System<br />

wie der Eisenbahn leider kaum zu<br />

vermeiden sind. Wenn sicherheitsrelevante<br />

Mängel auftreten, die von dem Hersteller<br />

der Produkte so nicht erwartet wurden,<br />

wirkt das auf die Kunden zwar negativ, hat<br />

aber nichts mit einer „Privatisierungseuphorie“<br />

zu tun.<br />

Auch wenn viel Mitbürger der Meinung<br />

sind, dass die Bahnkunden von einer Privatisierung<br />

negativ betroffen werden, ist das<br />

Gegenteil der Fall.<br />

Die privaten Eigentümer der ML AG sind<br />

in höchstem Maße daran interessiert,<br />

Druck hinsichtlich eines qualitativ hochwertigen<br />

und sicheren Eisenbahnbetriebs<br />

auszuüben. Ferner wird ein Teil des Privatisierungserlöses<br />

dazu verwandt, Investitionen<br />

sowohl bei den Bahnhöfen als auch bei<br />

den Fahrzeugen zu finanzieren. Deshalb<br />

gilt: Der Börsengang ist für die Zukunftsfähigkeit<br />

und die Qualität der Bahn unverzichtbar<br />

und sollte, trotz aller politischen<br />

Widerstände, bald erfolgen. Ein Wahlergebnis<br />

bei den Bundestagswahlen im September,<br />

wie jetzt in Hessen, wäre auch<br />

hierfür ein Garant.<br />

MdB und Kreisvorsitzender

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