Haus mit Garten wird zum unleistbaren Luxus - AK - Vorarlberg
Haus mit Garten wird zum unleistbaren Luxus - AK - Vorarlberg
Haus mit Garten wird zum unleistbaren Luxus - AK - Vorarlberg
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November 2011<br />
Nr. 9/2011, XXV. Jahrgang<br />
Zugestellt durch Post.at<br />
„Bei der Zunahme psychischer<br />
Belastungen am Arbeitsplatz<br />
brauchen die Menschen im<br />
Land dringend eine solche<br />
Beratungsstelle.“<br />
(Seite 5)<br />
<strong>AK</strong>-Präsident<br />
Hubert Hämmerle<br />
Die <strong>Vorarlberg</strong>er Monatszeitung für Arbeit und Konsumentenschutz www.ak-vorarlberg.at<br />
<strong>Haus</strong> <strong>mit</strong> <strong>Garten</strong> <strong>wird</strong><br />
<strong>zum</strong> <strong>unleistbaren</strong> <strong>Luxus</strong>Seiten<br />
6 und 7<br />
Junge Familien können sich Einfamilienhäuser kaum mehr leisten, wenn die Förderungen vordergründig auf ökologische Kriterien abzielen. Die <strong>AK</strong> fordert hier ein Umdenken!<br />
Jahreskalender 2012<br />
Das Jahr 2012 nähert sich <strong>mit</strong><br />
großen Schritten. Rechtzeitig vor<br />
dem Jahreswechsel können Sie<br />
den praktischen <strong>AK</strong>-Kalender im<br />
handlichen Kleinformat bestellen.<br />
Neben Ferienterminen und den<br />
Kontaktadressen der <strong>AK</strong> sind<br />
auch die wichtigsten<br />
Veranstaltungen im<br />
Jahr aufgelistet. Er<br />
eignet sich aber auch<br />
für die Eintragung<br />
der persönlichen<br />
Arbeitsstunden.<br />
Telefon 050/258-8000,<br />
bestellen@ak-vorarlberg.at<br />
Wissenschaftlichere<br />
Ausbildung für Lehrer<br />
Gegen jegliche Studienbeschränkungen<br />
und für die gemeinsame Schule<br />
der 7- bis 14-Jährigen spricht sich<br />
im <strong>AK</strong>tion-Interview Univ.-Prof. Dr.<br />
Elke Gruber aus.<br />
Gruber ist Inhaberin des Lehrstuhles<br />
für Erwachsenen- und Berufsbildung<br />
am Institut für Erziehungswissenschaften<br />
und Bildungsforschung der<br />
Alpen-Adria-Universität Klagenfurt<br />
und gefragte Referentin, wenn es um<br />
Berufspädagogik, lebenslanges Lernen<br />
oder Erwachsenenbildung geht.<br />
Defizite in der Lehrerausbildung<br />
Aus der Sicht Grubers sei zwar in der<br />
frühkindlichen Pädagogik in den 25<br />
Jahren, die sie nun schon in Österreich<br />
ist, vieles passiert, in der Lehrerausbildung<br />
sieht sie aber noch Defizite. „Die<br />
Lehrerausbildung neu sollte eine starke<br />
wissenschaftliche Fundierung enthalten.<br />
Interkulturalität, gesellschaftliche<br />
Entwicklungen, Änderung des Frauen-<br />
und Familienbildes, Arbeitsweltveränderung<br />
– darauf <strong>wird</strong> man aus meiner<br />
Sicht auf der pädagogischen Hochschule<br />
derzeit nicht vorbereitet“, sagt<br />
Gruber. Lehrer zu sein heiße heute,<br />
nicht mehr nur unterrichten, sondern<br />
die ganze Lebenswelt <strong>mit</strong> in den Blick<br />
zu nehmen.<br />
Schuldzuweisungen hält sie aber<br />
nicht für zielführend. Jugendliche<br />
würden auch nicht ausschließlich in<br />
der Schule gebildet, die Frage der Bildung<br />
habe auch eine familien- und gesellschaftspolitische<br />
Komponente, die<br />
bedacht werden sollte. Seite 11<br />
Aus dem Inhalt<br />
<strong>AK</strong> tritt für höhere<br />
Spekulantensteuer ein<br />
Der EU-Vorschlag für eine Finanztransaktionssteuer<br />
ist vom Ansatz her richtig,<br />
doch ihre geplante Einführung und die<br />
niedrige Höhe stoßen auf Kritik.<br />
Seite 3<br />
Lehrling: Arbeit am<br />
Bau macht Spaß<br />
Nicht alle Firmen praktizieren die<br />
gesamte Palette des Berufsbildes der<br />
Stuckateure und Trockenausbauer.<br />
Ein neuer Verbund schließt für die<br />
Lehrlinge Ausbildungslücken.<br />
Seite 4<br />
EU: Mehr Schutz vor<br />
Glücksspiel im Internet<br />
Die europäischen Verbraucher<br />
sollen besser vor Suchtgefahr und<br />
kriminellen Aktivitäten im Bereich<br />
von Online-Glückspielen geschützt<br />
werden.<br />
Seite 8<br />
Daten von junger Frau<br />
wurden veröffentlicht<br />
Ohne Einwilligung hat eine noch<br />
unbekannte Person die Daten von<br />
Corinna F. in einem sozialen Netzwerk<br />
veröffentlicht.<br />
Seite 9<br />
Die Lust am Schreiben<br />
wieder entdecken<br />
Im Seminar „Lust statt Frust beim<br />
Schreiben“ erhalten alle, die schreiben<br />
müssen oder gern schreiben, das<br />
nötige Rüstzeug um lebendige und<br />
überzeugende Texte zu verfassen.<br />
Seite 10<br />
Gewinnen: Sony<br />
eBook-Reader<br />
Seite 12<br />
<strong>AK</strong>-Kontakte<br />
<strong>AK</strong>-Rechtsservice<br />
Tel. 050/258<br />
Betriebsreferat – 1500<br />
Info Arbeitsrecht – 2000<br />
Insolvenzrecht – 2100<br />
Sozialrecht – 2200<br />
Lehrlinge/Jugend – 2300<br />
Arbeitsrecht Feldkirch – 2500<br />
Familie/Frauen – 2600<br />
Konsumentenschutz – 3000<br />
Steuerrecht – 3100<br />
<strong>AK</strong> Bregenz – 5000<br />
<strong>AK</strong> Dornbirn – 6000<br />
<strong>AK</strong> Bludenz – 7000
2 Reaktionen November 2011<br />
Kommentar von <strong>AK</strong>-Direktor Rainer Keckeis: „Der stille Heimgang des Hüslebauers“<br />
Liebe<br />
Leserinnen,<br />
liebe Leser,<br />
<strong>Vorarlberg</strong> als das<br />
Land der Hüslebauer – das war einmal.<br />
In Zukunft <strong>wird</strong> es wohl immer<br />
öfter heißen „Schaffa, schaffa, Miete<br />
zahla“. Dies deshalb, weil der Erwerb<br />
von Wohnungseigentum für die<br />
Mehrheit der Menschen in diesem<br />
Land schlicht und einfach nicht mehr<br />
finanzierbar ist. Mit der eigenen Hände<br />
Arbeit geht sich das „Hüsle“ immer<br />
seltener aus.<br />
Ein kleines Rechenbeispiel macht<br />
es klar: Verdient jemand 2000 Euro<br />
netto pro Monat und kostet ein <strong>Haus</strong><br />
<strong>mit</strong> Grundstück rund 450.000 Euro,<br />
dann müsste der- oder diejenige 16<br />
Jahre lang arbeiten, bis sie diese Sum-<br />
Leserforum<br />
Grenze zwischen<br />
„Reich” und „Arm“<br />
Dass unser Steuersystem in Zeiten<br />
knapper werdender Mittel zu einem<br />
zentralen Thema <strong>wird</strong> und die Umverteilungsfrage<br />
deshalb verstärkt in<br />
den Vordergrund tritt, ist durchaus<br />
verständlich und auch der Ruf nach<br />
einer transparenten und stark vereinfachten<br />
Steuergesetzgebung ist eine<br />
Konsequenz des von vielen als ungerecht<br />
empfundenen derzeitigen Steuersystems,<br />
das den Faktor Arbeit gegenüber<br />
dem Faktor Kapital oftmals<br />
stark benachteiligt. Trotzdem sollten<br />
wir gerade in härter werdenden Zeiten<br />
darauf achten, dass keine Fronten geschaffen<br />
werden, denn wer kann die<br />
Unterscheidung zwischen „Arm“ und<br />
„Reich“ klar treffen? Dies hängt doch<br />
sehr stark von der wirtschaftlichen Situation<br />
des jeweiligen Betrachters ab.<br />
So <strong>wird</strong> ein gut verdienender Facharbeiter<br />
aus Sicht eines Hilfsarbeiters<br />
bereits als „reich“ gelten und über die<br />
Besteuerung alleine kann nie eine soziale<br />
Ausgewogenheit geschaffen werden<br />
– schon gar nicht in einem vernetzten<br />
Staatensystem, wie es die EU darstellt,<br />
<strong>zum</strong>al jeder Staat <strong>mit</strong> Hilfe der Besteuerung<br />
versuchen <strong>wird</strong>, ein möglichst<br />
attraktives Umfeld zugunsten seines ei-<br />
me nur verdient hat. Gelingt es, ein<br />
Drittel des Einkommens zu sparen,<br />
dann wäre das <strong>Haus</strong> in 48 Jahren finanziert<br />
– Kreditzinsen sind da noch<br />
gar nicht <strong>mit</strong>gerechnet. Auch keine<br />
Reparaturen und dergleichen.<br />
Es muss aber ja nicht unbedingt ein<br />
<strong>Haus</strong> sein, eine Eigentumswohnung<br />
wär doch auch<br />
schon was. Aber<br />
auch bei diesem<br />
Thema winkt<br />
man <strong>zum</strong> Beispiel<br />
bei der Vogewosi<br />
ab. Fast<br />
niemand steht<br />
mehr auf dieses Modell, weil sich die<br />
Leute das nicht leisten können.<br />
Bauen war noch nie wirklich billig.<br />
In den letzten Jahren sind die Kosten<br />
aber regelrecht explodiert. Unterstützung<br />
für kostensparendes Bauen gibt<br />
genen Steueraufkommens zu schaffen.<br />
In einer von Rezession geprägten Zeit,<br />
die für die meisten von uns völlig ungewohnt<br />
ist, sollten meiner Meinung<br />
nach Themen wie Engagement, Zusammenhalt<br />
und Solidarität viel mehr<br />
in den Vordergrund gerückt werden.<br />
Die Nachkriegsgeneration hat es uns<br />
bereits bewiesen, wie selbst aus einer<br />
oftmals hoffnungslos erscheinenden<br />
Lage heraus ein Aufbau gelingt. Und<br />
wenn wir ehrlich sind: War es nicht absehbar,<br />
dass der allgemeine Wohlstand<br />
einmal eine Grenze erfahren <strong>wird</strong> und<br />
dass wir dafür einen recht hohen Preis<br />
bezahlen? Das Thema „Reichensteuer“<br />
sollte daher stets in Verbindung <strong>mit</strong><br />
diesen Aspekten diskutiert bzw. zuerst<br />
alle Verschwendungen an Steuergeldern<br />
gestoppt werden.<br />
Andrea Ender, Götzis<br />
Gute Einrichtung:<br />
„Lern & Sprachraum“<br />
Ich finde die Einrichtung „Lern &<br />
Sprachraum“ sehr gut, weil manche<br />
Kinder und Jugendlichen aufgrund<br />
individueller Problemstellungen – wie<br />
beispielsweise Sprachdefiziten, Entwicklungs-<br />
oder Verhaltensauffälligkeiten<br />
– in der normalen Schule wirklich an<br />
Die Frage, was ist „Reich“ und was ist „Arm“ beschäftigt die <strong>Vorarlberg</strong>er Bevölkerung.<br />
„Schaffa, schaffa“ stimmt im<br />
Ländle noch immer, bei der<br />
zweiten Hälfte der Spruchzeile<br />
schaut es für die Zukunft aber<br />
zappenduster aus.<br />
es trotzdem wenig. Sogar das gute alte<br />
„Landgeld“ ist nicht mehr das, was es<br />
einmal war. Stand früher der soziale<br />
Aspekt, nämlich den Menschen das<br />
Bauen finanziell möglich zu machen,<br />
im Mittelpunkt, hat sich die Wohnbauförderung<br />
auf ein ökologisches<br />
Leitinstrument reduziert. Die lapidare<br />
Begründung:<br />
Der Einfamilienhausbau<br />
ist<br />
politisch nicht<br />
mehr erwünscht.<br />
Das war’s dann<br />
<strong>mit</strong> dem Land<br />
der Hüslebauer.<br />
In Zukunft werden wir wohl ein Land<br />
der Sanierer und Mieter. Allein: Auch<br />
die Wohnungsmieten im Ländle sind<br />
nicht gerade das, was man eine Occasion<br />
nennt. Der soziale Wohnbau<br />
<strong>wird</strong> deshalb in Zukunft eine zentrale<br />
ihre Grenzen stoßen. Das weiß ich von<br />
unserer Schule damals. Die anderen<br />
Schüler kommen leider auch nicht<br />
mehr <strong>mit</strong> dem Stoff voran, auch wenn<br />
die Lehrer Verständnis aufbringen.<br />
Wie lange kann das weitergehen? Dass<br />
es solche Einrichtungen hier in <strong>Vorarlberg</strong><br />
gibt, finde ich ausgezeichnet. Die<br />
Lerngruppen sind klein, <strong>mit</strong> maximal<br />
acht Kindern pro Klasse. Was will man<br />
mehr? Die Pädagogen haben viel mehr<br />
Zeit, sich den Kindern aufmerksam<br />
zu widmen und unternehmen vieles<br />
<strong>mit</strong>einander. Was in manchen Volks-<br />
und Hauptschulen meistens jedoch<br />
nicht der Fall ist, weil die Klassen so<br />
voll sind und <strong>mit</strong> dem Stoff sollten alle<br />
gleichzeitig voran kommen. Vor allem<br />
die persönlichen Probleme der Kinder<br />
könnten diskutiert und nach Lösungen<br />
dafür gesucht werden. Ich finde auch<br />
super, dass die Kinder sehr individuell<br />
behandelt werden, vor allem wenn sie<br />
aus einem anstrengenden Wochenende<br />
zurück kommen. Die Konzentration<br />
der Kinder ist sehr wichtig, ich kenne<br />
das aus eigenen Erfahrungen <strong>mit</strong><br />
meinen Geschwistern. Mein Bruder<br />
tut sich besonders schwer am Montag.<br />
Kaum ist er von der Schule zurück,<br />
möchte er sich ausruhen. Das vorgestellte<br />
Konzept sollte man auch in den<br />
Volks- und Hauptschulen einsetzen.<br />
Meiner Meinung nach sollten solche<br />
Einrichtungen erweitert und mehr im<br />
Internet oder den Nachrichten veröffentlicht<br />
werden. Auch Eltern sollten<br />
informiert sein, da<strong>mit</strong> die Erziehungsberechtigten<br />
auch von solchen Einrichtungen<br />
Gebrauch machen können.<br />
Kirgöz Aylin, Dornbirn<br />
Sanfte Rückkehr an<br />
den Arbeitsplatz<br />
Es ist unverständlich, dass es einen<br />
gemeinsamen Kampf für die sanfte<br />
Rückkehr an den Arbeitsplatz von<br />
Rolle spielen (siehe auch Seiten 6/7).<br />
Der Bedarf ist vor allem in den Ballungsräumen<br />
des Rheintals ungebrochen.<br />
Allein in Bregenz warten fast<br />
1000 Personen auf eine geförderte<br />
Wohnung. Und das, obwohl die Landeshauptstadt<br />
bereits über rund 4000<br />
„Sozialwohnungen“ verfügt.<br />
Die Entwicklung zeigt aber noch etwas<br />
deutlich auf: Die arbeitenden<br />
Menschen in diesem Land zahlen zu<br />
viel Steuern, es bleibt ihnen zu wenig<br />
Netto vom Brutto. So wenig, dass das<br />
gelobte Land der Hüslebauer im Kostensumpf<br />
versinkt. „D’Katz verkofa“<br />
macht da das Kraut auch nicht mehr<br />
fett.<br />
<strong>AK</strong>-Direktor Rainer Keckeis<br />
Wertschätzung und Honorierung der<br />
Leistung sorgt für Motivation.<br />
„Menschen“ <strong>mit</strong> Langzeitkrankenständen<br />
geben soll/muss. Sämtliche Führungskräfte<br />
müssten eigentlich wissen,<br />
was <strong>mit</strong> den Menschen, auf die Druck<br />
ausgeübt <strong>wird</strong>, geschieht – es <strong>wird</strong> jedoch<br />
trotzdem starker Druck ausgeübt.<br />
Auf Kosten der fleißig arbeitenden<br />
Menschen, die sowieso alles, was<br />
sie geben können, geben. Dass bereits<br />
65 Prozent der Beschäftigten unter<br />
starker Überlastung leiden, ist nicht<br />
menschenwürdig. 65 Prozent überbelastete<br />
Menschen sind 65 Prozent<br />
zuviel. Wieso lassen es die uns unterstützenden<br />
Institutionen überhaupt so<br />
weit kommen? Ich finde, das ist eine<br />
erschütternde Bilanz, die umgehend so<br />
abgeändert gehört, dass sich die Menschen,<br />
die für die verschiedensten Betriebe<br />
so gut sie nur können, arbeiten,<br />
sich auch wohlfühlen dürfen. Motivation<br />
und Lob von der Chefität, Arbeitspausen,<br />
flexible Arbeitszeiten, reden<br />
<strong>mit</strong>einander in den Betrieben, die<br />
Menschen sollen sich in die verschiedensten<br />
Betriebe einbringen können<br />
und die Schätzung und die Honorierung<br />
der Menschen muss stattfinden.<br />
Ingrid Grasbon, Bludenz<br />
VKI: Alkoholwerbung<br />
für Maturareise<br />
Das Unternehmen DocLX Travel<br />
Events bietet – in Zusammenarbeit<br />
<strong>mit</strong> dem Reiseveranstalter Ruefa –<br />
Maturareisen nach Zypern an. Im<br />
Prospekt und auf der Homepage<br />
des Event-Unternehmens <strong>wird</strong> die<br />
Reise aggressiv da<strong>mit</strong> beworben,<br />
dass es hochprozentigen Alkohol<br />
„jederzeit und überall und immer<br />
und alle Tage und die ganze Woche<br />
und rund um die Uhr und im<br />
gesamten Club 4 Free“ gibt. Diese<br />
Reisen werden in den Maturajahrgängen<br />
österreichischen Schulen<br />
angeboten. Gleichzeitig ist in<br />
vielen Bundesländern den Schülern<br />
– nach den Jugendschutzbestimmungen<br />
– der Konsum harter<br />
Getränke wie Rum und Wodka<br />
sogar noch verboten. Der Verein für<br />
Konsumenteninformation (VKI)<br />
geht daher gegen diese aggressive<br />
Alkohol-Werbung <strong>mit</strong> Verbandsklage<br />
vor und klagt auf Unterlassung<br />
solcher Werbemaßnahmen.<br />
Gold: Nichts für<br />
konservative Sparer<br />
Gold ist ein risikoreiches Produkt<br />
und für konservative Sparer als<br />
Anlageform nicht geeignet. Insbesondere<br />
bei im Internet angebotenen<br />
Goldsparplänen würde man<br />
selbst bei jährlichen Goldpreis-<br />
Steigerungen von 6,5 Prozent <strong>mit</strong><br />
Verlust aussteigen, rechnen die<br />
<strong>AK</strong>-Experten vor. Gold unterliegt<br />
Wertschwankungen und hat ein<br />
Währungsrisiko aufgrund der Kursbildung<br />
in US-Dollar. Außerdem<br />
können Spesen den Gewinn, wenn<br />
es überhaupt einen solchen gibt,<br />
wieder auffressen.<br />
Liebe Leserinnen und Leser<br />
Wegen der vielen<br />
Zusendungen war<br />
es uns leider nicht<br />
möglich, alle erhaltenen<br />
Beiträge zu<br />
veröffentlichen.<br />
Den Sony eBook-<br />
Reader im Wert von<br />
rund 150 Euro aus<br />
der letzten <strong>AK</strong>tion<br />
hat Kirgöz Aylin aus<br />
Dornbirn gewonnen.<br />
Der Gewinn <strong>wird</strong> in<br />
den nächsten Tagen<br />
per Post zugesandt.<br />
Wir gratulieren!<br />
Impressum<br />
Die <strong>Vorarlberg</strong>er Zeitung für<br />
Arbeit und Konsumentenschutz<br />
Herausgeber, Medieninhaber<br />
und Sitz der Redaktion:<br />
Arbeiterkammer <strong>Vorarlberg</strong>,<br />
6800 Feldkirch, Widnau 2–4<br />
presse@ak-vorarlberg.at<br />
Redaktionsleitung:<br />
Mag. Martina Podgornik<br />
Grafik: Baschnegger Ammann<br />
und Partner<br />
Fotografie: Georg Alfare,<br />
Dietmar Mathis, fotolia, Bilderbox,<br />
Jürgen Gorbach, Dietmar<br />
Brunner, WKO, World Skills, Lisa<br />
Mathis, Christine Branner<br />
Druck: <strong>Vorarlberg</strong>er Medienhaus,<br />
Schwarzach<br />
Aus Gründen der Lesbarkeit <strong>wird</strong><br />
in der <strong>AK</strong>tion nur die männliche<br />
Form verwendet. Selbstverständlich<br />
sind Frauen und Männer<br />
gleichermaßen angesprochen.
Vielen geht Vorschlag noch zu wenig weit: EU-Kommission kündigte eine Finanztransaktionssteuer ab 2014 an<br />
Endlich soll Finanzspekulanten<br />
ein Riegel vorgeschoben werden<br />
Lange hat sich die EU-Kommission<br />
dagegen gesträubt, aber die von profitgierigen<br />
Spekulanten ausgelöste<br />
größte Wirtschafts-, Finanz- und Sozialkrise<br />
seit den 1930ern hat nun doch<br />
bewirkt, was kaum mehr für möglich<br />
gehalten wurde: EU-Kommissionspräsident<br />
José Manuel Barroso hat die<br />
Einführung einer Finanztransaktionssteuer<br />
(FTS) in den 27 Mitgliedsstaaten<br />
der EU vorgelegt.<br />
Die neue EU-Steuer soll auf Transaktionen<br />
<strong>mit</strong> Finanzinstrumenten erhoben<br />
werden, wobei zwei unterschiedliche<br />
Steuersätze <strong>zum</strong> Einsatz kommen sollen.<br />
Der Kommissionsvorschlag sieht<br />
vor, Aktien und Anleihen ab 2014 <strong>mit</strong><br />
0,1 Prozent zu besteuern. Für Derivate<br />
– auch bekannt als hochspekulative<br />
(Finanz-)Termingeschäfte – würden<br />
0,01 Prozent fällig.<br />
Die EU-Kommission beziffert die<br />
erwarteten Einnahmen nach ihrem<br />
Modell auf bis zu 57 Milliarden Euro<br />
pro Jahr. Sie könnten teilweise dem<br />
EU-<strong>Haus</strong>halt zufließen und so die<br />
Beiträge der einzelnen Mitgliedsstaaten<br />
reduzieren. Gleichzeitig stünde es<br />
den Mitgliedsstaaten frei, auch einen<br />
höheren Steuersatz zu veranschlagen.<br />
Diese Einnahmen kämen dann direkt<br />
der jeweiligen Staatskasse zu, so die<br />
Kommission.<br />
Ausgenommen vom Anwendungsbereich<br />
der EU-Finanztransaktionssteuer<br />
sind Hypotheken, Kredite,<br />
Versicherungsverträge und andere<br />
„normale“ Finanztätigkeiten von Privatpersonen<br />
oder Unternehmen. Finanzspekulanten<br />
hingegen sollen an<br />
den Krisenkosten auch wirklich beteiligt<br />
werden (siehe Artikel rechts).<br />
Fluchtgefahr verringern<br />
Die FTS würde sich auf das Prinzip der<br />
steuerlichen Ansässigkeit des Finanzinstituts<br />
oder des Händlers gründen.<br />
Die Besteuerung würde daher in dem<br />
Mitgliedsstaat erfolgen, in dem das an<br />
der Transaktion beteiligte Finanzinsti-<br />
tut als ansässig gilt. Dies würde dazu<br />
beitragen, die Gefahr der Standortverlagerung<br />
zu verringern, da eine Finanztransaktion<br />
in jedem Fall, in dem eine<br />
in der EU ansässige Person daran beteiligt<br />
ist, besteuert würde, auch wenn die<br />
Transaktion außerhalb der EU durchgeführt<br />
wurde.<br />
Der Ausbau der Kinderbetreuungsplätze<br />
kann weiter voranschreiten:<br />
Der Nationalrat hat eine entsprechende<br />
Bund/Länder-Vereinbarung<br />
einstimmig verabschiedet. Besonderes<br />
Augenmerk <strong>wird</strong> diesmal auf Plätze<br />
für Unter-Dreijährige gelegt.<br />
Bund und Länder haben sich auf eine<br />
Vereinbarung verständigt, die für beide<br />
Seiten eine Zahlung von zusätzlichen<br />
55 Millionen Euro bis <strong>zum</strong> Jahr<br />
EU macht Ernst. Von jedem Euro (und anderern EU-Währungen) aus Finanztransaktionen soll ein geringer Teil als Steuer bezahlt werden.<br />
Aber innerhalb der EU ist die Finanztransaktionssteuer<br />
noch umstritten.<br />
Vor allem Großbritannien sperrt<br />
sich wegen etwaiger negativer Auswirkungen<br />
auf den Finanzplatz London<br />
und will nur bei einer weltweiten Einführung<br />
zustimmen, was aber höchst<br />
unwahrscheinlich ist. Österreich,<br />
Deutschland und Frankreich hingegen<br />
unterstützen die Pläne zur Einführung<br />
einer FTS.<br />
Zahlreiche zivilgesellschaftliche Initiativen<br />
und Organisationen, darunter<br />
„61 Prozent der EU-Bürger sind für diese Steuer.<br />
Sie haben wie ich kein Verständnis für Spekulanten,<br />
die der Realwirtschaft immens schaden!“<br />
<strong>AK</strong>-Präsident Hubert Hämmerle<br />
auch die Arbeiterkammer, kämpfen<br />
seit Jahren für die Einführung der Finanztransaktionssteuer,<br />
die auch als<br />
„Robin-Hood-Steuer“ oder „Steuer<br />
gegen Armut“ bezeichnet <strong>wird</strong>. Die zivilgesellschaftlichen<br />
Befürworter einer<br />
solchen Steuer möchten, dass die Einnahmen<br />
auch für weltweite und öffent-<br />
Bund und Länder machen bis 2014 jeweils 55 Millionen Euro für Ausbau der Kinderbetreuung locker<br />
2014 vorsieht. Für dieses Jahr gibt es<br />
vom Bund zehn Millionen Euro, in<br />
den weiteren drei Jahren machen die<br />
Bundes<strong>mit</strong>tel jeweils 15 Millionen<br />
Euro aus. Davon darf maximal ein<br />
Viertel für den Ausbau des Kinderbetreuungsangebotes<br />
für 3- bis 6-Jährige<br />
verwendet werden, weil die Schwerpunktsetzung<br />
bei der Betreuung der<br />
ganz Kleinen liegt.<br />
Zudem sollen die Öffnungszeiten<br />
sukzessive ausgeweitet werden. Des-<br />
liche Angelegenheiten wie Gesundheit,<br />
Bildung, Trinkwasserversorgung und<br />
die Bekämpfung des Klimawandels<br />
verwendet werden sollen.<br />
Laut einer Meinungsumfrage von<br />
Eurobarometer unterstützen 61 Prozent<br />
der EU-Bürger die Einführung<br />
einer FTS auf globaler oder <strong>zum</strong>indest<br />
europäischer Ebene. Eine breite Mehrheit<br />
dieser Befürworter (81Prozent)<br />
unterstützt die Einführung dieser Steuer,<br />
auch wenn sie nur auf EU-Ebene<br />
erfolgen sollte. Mit 80 Prozent Zustimmung<br />
liegen die österreichischen<br />
Bürger europaweit an erster Stelle,<br />
gefolgt von Deutschland (70). Bemerkenswert:<br />
Auch 65 Prozent der Briten<br />
unterstützen eine FTS.<br />
EU-Parlament stimmte zu<br />
Das Europäische Parlament sprach<br />
sich bereits im März für eine Finanztransaktionssteuer<br />
aus. Jetzt müssen<br />
die Mitgliedsstaaten im EU-Ministerrat<br />
dem Vorschlag zustimmen, wobei<br />
Einstimmigkeit erforderlich ist. Sollte<br />
diese nicht erreicht werden, will die<br />
Kommission die Steuer nur in den 17<br />
Staaten der Eurozone einführen.<br />
Familie und Beruf: Zusätzliches<br />
Geld für mehr Vereinbarkeit<br />
halb gibt es hier Vorgaben: Betreuungsplätze<br />
müssen heuer mindestens<br />
30 Wochen zur Verfügung stehen, im<br />
Betreuungsjahr 2011/12 sind es 37<br />
Wochen, im Jahr darauf 44 Wochen,<br />
das Ziel von 47 Wochen muss spätestens<br />
2013/14 erreicht sein.<br />
Indikator für Vereinbarkeit<br />
Diese Vorgaben orientieren sich am so<br />
genannten Vereinbarkeitsindikator für<br />
Familie und Beruf (VIF): Dessen Kri-<br />
terien sollen sicherstellen, dass es speziell<br />
für erwerbstätige Eltern ausreichend<br />
Kinderbetreuungseinrichtungen gibt.<br />
Unter allen Bundesländern schneidet<br />
<strong>Vorarlberg</strong> dabei am schlechtesten ab.<br />
Bis zu 4000 € pro Kind<br />
So bewegt sich der Zuschuss des Bundes<br />
zwischen jährlich 1500 Euro für jedes<br />
zusätzlich halbtägig betreute Kind<br />
und 4000 Euro für jedes zusätzliche<br />
Kind, das in Einrichtungen betreut<br />
<strong>wird</strong>, die besonders auf die Arbeitszeiten<br />
voll berufstätiger Eltern ausgerichtet<br />
sind. Die Bundes<strong>mit</strong>tel können<br />
unter anderem für die Aufnahme zusätzlichen<br />
Personals, für Ausbildung<br />
oder neue Tagesmütter-Angebote verwendet<br />
werden.<br />
November 2011 Politik 3<br />
Stichwort Finanztransaktionssteuer<br />
Über eine Steuer auf Finanzmarktgeschäfte<br />
<strong>wird</strong> seit Jahrzehnten<br />
diskutiert. Die Idee einer<br />
Finanztransaktionssteuer geht<br />
auf den US-Ökonomen James<br />
Tobin zurück und <strong>wird</strong> deshalb<br />
<strong>mit</strong>unter auch als Tobin-Steuer<br />
oder Tobin-Tax betitelt. Tobin<br />
brachte 1972 eine Steuer auf alle<br />
grenzüberschreitenden Devisenspekulationen<br />
ins Spiel. Er schlug<br />
damals eine Abgabe von einem<br />
Prozent vor.<br />
Vor allem Globalisierungsgegner<br />
fordern seit Jahren eine Spekulationssteuer.<br />
Sie war auch einer der<br />
zentralen Gedanken bei der Gründung<br />
des Netzwerks „Attac“.<br />
Mächtige Gegner<br />
Eine Finanztransaktionssteuer hat<br />
aus unterschiedlichen Gründen<br />
mächtige Gegner. In der EU stellt<br />
sich vor allem Großbritannien<br />
quer. Die Briten fürchten um den<br />
Finanzplatz London, sollte die<br />
Formel „Europa gegen den Rest<br />
der Welt“ lauten und Spekulanten<br />
ihre Geschäfte verlagern.<br />
Nagelprobe beim G-20-Gipfel<br />
Das Vorhaben einer EU-weiten<br />
Finanztransaktionssteuer soll bis<br />
<strong>zum</strong> 3. November soweit vorbereitet<br />
sein, dass weitere Einzelheiten<br />
beim Treffen der G-20 im französischen<br />
Cannes vorgestellt werden<br />
können. Die möglichst weltweite<br />
Einführung einer derartigen Steuer<br />
stand bereits beim G-20-Treffen<br />
im Herbst 2009 auf der Tagesordnung<br />
– beschlossen wurde sie<br />
damals bekanntlich nicht.<br />
Steuervorschlag beschäftigt auch nächste <strong>AK</strong>-Vollversammlung<br />
Hämmerle: Der Vorschlag der<br />
EU geht der <strong>AK</strong> zu wenig weit<br />
„Der Ansatz einer Finanztransaktionssteuer ist richtig und überfällig!“, erklärt<br />
<strong>AK</strong>-Präsident Hubert Hämmerle <strong>zum</strong> EU-Kommissionsvorschlag. Um<br />
die Finanzmärkte und die Wirtschaft nachhaltig zu stabilisieren, müsse aber<br />
noch kräftig nachgebessert werden.<br />
Als Folge der Finanz- und Wirtschaftskrise haben die EU-Staaten allein in den<br />
letzten drei Jahren dem Finanzsektor Darlehen und Hilfen von 4,6 Billionen<br />
Euro gewährt. „Jetzt ist es an der Zeit, dass der Finanzsektor auch eine entsprechende<br />
Gegenleistung für die Gesellschaft erbringt“, so José Manuel Barroso.<br />
In diesem Punkt ist <strong>AK</strong>-Präsident Hubert Hämmerle einer Meinung <strong>mit</strong> dem<br />
EU-Kommissionspräsidenten. Dessen Ankündigung einer Finanztransaktionssteuer<br />
ab 2014 geht Hämmerle allerdings zu wenig weit: Die Steuer muss<br />
früher kommen und sie soll vor allem spürbarer ausfallen, „um hochriskante<br />
Spekulationsgeschäfte wirksam einzudämmen“.<br />
Bei den so genannten Derivaten (Termingeschäften) sollte der Steuersatz<br />
statt 0,01 Prozent mindestens 0,05 Prozent betragen. Die Spekulationen <strong>mit</strong><br />
Derivaten sind nach Ansicht Hämmerles „eine besonders perfide Zockerei“:<br />
Denn dieses Geschäft <strong>wird</strong> meistens speziellen Computerprogrammen überlassen,<br />
die automatisch Kursschwankungen ausnutzen. Hämmerle: „Im Gegensatz<br />
dazu geht es bei Aktien und Anleihen um die reale Wirtschaft, um<br />
reale Investoren. Dass diese höher besteuert werden, ist nicht verständlich.“<br />
Kurz gemeldet ...<br />
q Mangelernährung gibt es auch<br />
in Europa: 30 Millionen sind davon<br />
betroffen, und der Großteil von<br />
ihnen sind alte Menschen. q Einen<br />
Breitbandanschluss <strong>mit</strong> mindestens<br />
30 Megabit pro Sekunde (Mbps)<br />
soll jeder <strong>Haus</strong>halt innerhalb der<br />
EU bis 2020 haben – so lautet das<br />
Fernziel einer Initiative der<br />
EU-Kommission. q Mehrere große<br />
deutsche Unternehmen wollen<br />
ihren Beschäftigten ab 2012 ein<br />
neues Teilzeitmodell zur Pflege von<br />
Angehörigen ermöglichen: Reduzierung<br />
auf bis zu 15 Wochenstunden<br />
bei Verteilung der Lohneinbuße auf<br />
mehrere Jahre. q Nur ein Drittel<br />
der österreichischen Aufsichtsräte<br />
fühlt sich für seine Arbeit ausreichend<br />
entlohnt.
4 Jugend November 2011<br />
Vielseitige Aufgaben als Stuckateur- und Trockenausbauer: Jede Baustelle ist anders, sagt Simon Troisler, Lehrling im 3. Lehrjahr – ein Job an der Maschine wäre nichts für ihn.<br />
Entgegen allen Vorurteilen:<br />
Auch am Bau braucht es Gefühl<br />
Das Rheintal liegt wieder einmal<br />
unter einer geschlossenen Wolkendecke.<br />
Das Thermometer kommt über<br />
6 Grad nicht hinaus. Nicht wirklich<br />
einladende Bedingungen, in einem<br />
zugigen offenen Stiegenhaus Dämmplatten<br />
an die Wand zu kleben. Lehrling<br />
Simon Troisler nimmt’s gelassen.<br />
Der heute 18 Jahre alte Stuckateur-<br />
und Trockenausbauer-Lehrling aus<br />
Hard hat in vielen Firmen geschnuppert.<br />
„Es hat mir nirgendwo getaugt.“<br />
Bis er bei einem Installateur schnupperte<br />
und erkannt habe: Der Bau, das<br />
ist seine Sache. Den ganzen Tag an einer<br />
Maschine zu stehen, das kam für<br />
ihn nicht in Frage: „Am Bau, da bist<br />
du immer an der frischen Luft, es ist<br />
immer anders, du kommst <strong>mit</strong> vielen<br />
Leuten zusammen.“<br />
Dem Wetter ausgesetzt zu sein –<br />
„man gewöhnt sich dran.“ Aber eigentlich,<br />
sagt er, freut er sich auf den Winter:<br />
„Da machen wir drinnen wieder<br />
Berufe abseits vom Mainstream<br />
Die <strong>AK</strong>tion stellt in dieser Serie<br />
Berufsfelder vor, die im Schatten<br />
der am meisten gewählten<br />
Ausbildungsberufe stehen. Wir<br />
freuen uns über Anregungen zu<br />
ungewöhnlichen und zukunftsträchtigen<br />
Lehrberufen !<br />
Senden Sie Ihren Vorschlag an<br />
presse@ak-vorarlberg.at<br />
Grundputz.“ Ausbildner Joachim Funder<br />
zeigt Verständnis, dass diese Bedingungen<br />
nicht jedermanns Sache sind.<br />
Doch „das Schöne an unserem Beruf<br />
ist, dass du am Ende das anschauen<br />
kannst, was du gemacht hast“, sagt der<br />
38-jährige Höchster. Das befriedigt<br />
un<strong>mit</strong>telbar und macht stolz. So sieht’s<br />
auch Simon: „Tropfkanten und Winkel<br />
setzen, <strong>mit</strong> der Wasserwaage arbeiten,<br />
das macht schon Spaß!“, wenn von<br />
Lehrjahr zu Lehrjahr ihm selbstständige<br />
Aufgaben überantwortet werden.<br />
Eltern anfangs skeptisch<br />
Einen Plan lesen und handwerkliche<br />
Fähigkeiten, das lernt man, sagt Funder,<br />
ein „guter“ Trockenbauer und<br />
Stuckateur müsse aber auch Gefühl<br />
<strong>mit</strong>bringen: „Wenn du den Putz aufbringst,<br />
sollte das g’rad und im Wasser<br />
sein“, schmunzelt Funder. Entlohnt<br />
werde die Arbeit übrigens besser als<br />
in den meisten anderen Baubranchen:<br />
„Unsere Leute verdienen sogar mehr<br />
als die Metaller, wenn man bei denen<br />
die ganzen Überstunden und Zulagen<br />
abzieht.“ Vielleicht haben das Simons<br />
Eltern nicht gewusst, als er ihnen seinen<br />
Berufswunsch <strong>mit</strong>teilte. „Am<br />
Bau? Die waren nicht begeistert. Die<br />
hätten lieber gesehen, wenn ich <strong>zum</strong><br />
Blum ginge“, erzählt er und verdreht<br />
unmerklich die Augen, „wie halt jede<br />
Mama in <strong>Vorarlberg</strong> …“<br />
Baustellen sind vielseitig. Auf dieser<br />
<strong>zum</strong> Beispiel – hier entstehen in<br />
Hohenems mehrere Wohnblocks – hat<br />
Aus London Goldmedaille <strong>mit</strong>gebracht<br />
Renate Lässer (r.) aus Riefensberg siegte bei den Berufsweltmeisterschaften<br />
„World Skills 2011“ in London in der Gruppe der Maler. Sie hat ihre Lehre<br />
von 2005 bis 2008 absolviert. Ihre Selbsteinschätzung: „Ich bin eine lebensfrohe<br />
junge Frau, und was ich mache, mache ich zu 100 Prozent!“<br />
Ausbilder Joachim Funder: „Das Schöne<br />
ist, man sieht was man gemacht hat!“<br />
Simons Ausbildungsbetrieb (Brunner<br />
Verputz und Gerüstbau, Höchst) den<br />
Auftrag für Wärmedämmung, Innen-<br />
und Außenputz erhalten. Zwar gehört<br />
auch das Aufstellen von Gipskartonwänden<br />
<strong>zum</strong> Berufsbild, doch seine<br />
Firma macht diese Arbeit gar nicht.<br />
Simon ist froh darüber: „Das Rigipsen<br />
taugt mir weniger.“ Bei der Gesellenprüfung<br />
muss er es trotzdem können.<br />
Er lernt es in der Berufsschule und im<br />
Ausbildungsverbund (siehe Kasten).<br />
Mann für „höhere“ Arbeiten<br />
Wo andere eine Leiter brauchen, langt<br />
Simon <strong>mit</strong> seinen 1,98 noch locker<br />
hin. Seine Körpergröße habe aber auch<br />
Nachteile: „Die Arbeitsschuhe dazugerechnet<br />
… die Gerüstböden sind<br />
auf zwei Meter, da habe ich mir früher<br />
dauernd den Kopf angehaut!“<br />
<strong>AK</strong> unterstützt Berufsschulen<br />
Der <strong>AK</strong> <strong>Vorarlberg</strong> sind das hohe<br />
Niveau für die Lehre und da<strong>mit</strong><br />
auch die Berufsschulen wichtig. Im<br />
Rahmen einer Exkursion hatten<br />
sieben Berufsschuldirektoren<br />
die Möglichkeit die Europäische<br />
Agentur für Sicherheit und<br />
Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz<br />
in Bilbao kennenzulernen.<br />
Deren Aufgabe ist es, Betroffenen<br />
alle sachdienlichen technischen,<br />
wissenschaftlichen und wirtschaftlichen<br />
Informationen auf ihrem<br />
Gebiet zur Verfügung zu stellen.<br />
Die Agentur initiiert dazu auch<br />
Vernetzungen, von denen die <strong>Vorarlberg</strong>er<br />
Berufsschulen in Zukunft<br />
profitieren.<br />
Stuckateur und Trockenausbauer<br />
Aktuell stehen in <strong>Vorarlberg</strong> 58<br />
Burschen in diesem Beruf in Ausbildung.<br />
Die Lehrzeit beträgt drei<br />
Jahre, an der Berufsschule Dornbirn<br />
umfasst der Blockunterricht<br />
zwei Monate pro Lehrjahr.<br />
Es gibt rund 100 einschlägige<br />
Betriebe, etwa ein Drittel bildet<br />
Lehrlinge aus. Die Berufsgruppe<br />
hat sich zu einem überbetrieblichen<br />
Ausbildungsverbund<br />
entschlossen, da nicht alle Teile des<br />
Berufsbildes in allen Firmen praktiziert<br />
werden, erklärt Berufsgruppenobmann<br />
Manfred Brunner:<br />
Ab diesem Winter werden die<br />
Lehrlinge aller drei Lehrjahre in<br />
Schwerpunktkursen am Wifi Hohenems<br />
ihr Können vertiefen.<br />
Mit neuen Techniken und Materialien<br />
„ist es nicht mehr ganz so streng<br />
wie früher“, berichtet Joachim Funder.<br />
Musste zu seiner Lehrzeit der Putz<br />
noch an der Baustelle angerührt (und<br />
geschleppt) werden, kommen Putz<br />
und Kleber heute fixfertig im Silo angeliefert<br />
und von dort über Schläuche<br />
direkt <strong>zum</strong> Einsatzort. Den Kleber, der<br />
die Styroporplatten an der Wand hält,<br />
dosiert Simon auf Pistolendruck.<br />
Trotzdem: Man <strong>wird</strong> dreckig, hebt<br />
Lasten – und immer wieder das Wetter.<br />
Simon weiß, dass er von Kollegen<br />
um seine Arbeit nicht immer beneidet<br />
<strong>wird</strong>. „Die machen ihr Ding, ich mach<br />
meines“, sagt er trocken.<br />
Lehrlingstipp<br />
Probezeit hat<br />
Grenzen<br />
Matthias möchte<br />
nach der Polytechnischen<br />
Schule eine<br />
Lehre als Einzelhandelskaufmann<br />
absolvieren. Um die<br />
passende Anstellung zu finden,<br />
nimmt er während der Schule die<br />
Möglichkeit von Schnuppertagen<br />
in Anspruch und findet dadurch<br />
einen Betrieb, in dem er anschließend<br />
die gewünschte Lehrausbildung<br />
beginnen kann.<br />
Während des dritten Monats seiner<br />
Lehre teilt ihm sein Ausbilder <strong>mit</strong>,<br />
dass er die Probezeit gerne nochmals<br />
um drei Monate verlängern<br />
möchte, da er Matthias und seine<br />
Arbeitsleistung noch zu wenig<br />
kennen würde.<br />
Matthias nimmt umgehend<br />
Kontakt <strong>mit</strong> der Lehrlings- und<br />
Jugendabteilung der <strong>AK</strong> <strong>Vorarlberg</strong><br />
auf. Dort erklärt man ihm, dass die<br />
Probezeit drei Monate (ab Beginn<br />
des Lehrverhältnisses) dauert und<br />
der Lehrherr die Probezeit nicht<br />
verlängern kann. Die Dauer der<br />
Probezeit ist nämlich aus gutem<br />
Grund gesetzlich geregelt.<br />
Nur im Zeitraum der Probemonate<br />
können sowohl Lehrling als<br />
auch Arbeitgeber ohne Angabe<br />
von Gründen das Lehrverhältnis<br />
(ausschließlich schriftlich) lösen.<br />
Zudem erfährt Matthias von der<br />
Lehrlingsabteilung, dass er ab dem<br />
Beginn seiner Lehre Anspruch auf<br />
ein Exemplar seines Lehrvertrages<br />
hat, in dem alle wesentlichen<br />
Details zu seinem Lehrverhältnis<br />
geregelt und festgehalten sind.<br />
Schüler besuchen die<br />
<strong>AK</strong> <strong>Vorarlberg</strong><br />
Wieder haben viele Schüler und<br />
deren Lehrer die <strong>AK</strong> <strong>Vorarlberg</strong> in<br />
Feldkirch besucht. Dabei wurden<br />
ihnen von den Referenten der<br />
Lehrlings- und Jugendabteilung die<br />
zahlreichen Serviceleistungen der<br />
Arbeiterkammer erläutert. Zum<br />
Abschluss gab es einen kleinen<br />
Imbiss und ein Geschenk für die<br />
Jugendlichen.<br />
Metallbautechnik:<br />
Bester aus dem Ländle<br />
Der beste Lehrling Österreichs<br />
unter den Metallbautechnikern<br />
kommt aus <strong>Vorarlberg</strong>: Beim diesjährigen<br />
Bundeslehrlingswettbewerb<br />
der Berufsgruppen Metallbearbeitungs-,Maschinenbau,Schmiede-,<br />
Stahl- und<br />
Schweißtechnik<br />
sowie Landmaschinen-<br />
und<br />
Fahrzeugbautechnik<br />
sicherte sich<br />
Michael Moos-<br />
Mag. Marcus<br />
Mayer<br />
Informationen und Beratung:<br />
www.akbasics.at<br />
Klasse IIIc der H<strong>AK</strong> Lustenau<br />
2. Klasse der HAS Feldkirch<br />
Sieger Michael<br />
Moosmann.<br />
mann aus Bizau vom Lehrbetrieb<br />
Harald Simeoni in Andelsbuch den<br />
ersten Platz.
Fit im Job bleiben: Bewährtes Präventions-Management jetzt auch in der <strong>AK</strong> Feldkirch<br />
<strong>AK</strong> und Krankenkasse sichern<br />
wichtiges Beratungsangebot<br />
Ein neues Gesetz sieht in ganz Österreich<br />
Beratungsstellen für Arbeit und<br />
Gesundheit vor. Diese Bundeseinrichtung<br />
<strong>wird</strong> es in <strong>Vorarlberg</strong> allerdings<br />
erst ab 2013 geben. Um den Beschäftigten<br />
bis dahin ein entsprechendes<br />
Angebot zu machen, unterstützen die<br />
<strong>AK</strong> <strong>Vorarlberg</strong> und die Gebietskrankenkasse<br />
(VGKK) das bereits im Land<br />
etablierte „Präventions Management<br />
<strong>Vorarlberg</strong>“.<br />
<strong>AK</strong> <strong>Vorarlberg</strong> und VGKK werden das<br />
„Präventions Management <strong>Vorarlberg</strong>“<br />
bis Ende 2012 finanziell unterstützen.<br />
„Gleichzeitig rückt das Beratungsangebot<br />
noch näher zu den Menschen“,<br />
freut sich <strong>AK</strong>-Präsident Hubert Hämmerle<br />
über die Kooperation, „Beratungen<br />
sind ab sofort auch in der Arbeiterkammer<br />
in Feldkirch möglich.“ Die<br />
Zusammenarbeit <strong>wird</strong> auch von der<br />
Wirtschaftskammer und dem Bundessozialamt<br />
unterstützt.<br />
Das Bundessozialamt hatte bisher<br />
das „Präventions Management <strong>Vorarlberg</strong>“<br />
finanziert. Im Sommer wäre<br />
dieses Service allerdings ausgelaufen,<br />
weil ab diesem Zeitpunkt der Bund die<br />
„Fit2Work“-Anlaufstellen einrichtet.<br />
Doch <strong>Vorarlberg</strong> wäre erst 2013 an die<br />
Reihe gekommen.<br />
Gleiche Zielsetzung<br />
Die Zielsetzung von „Präventions Management<br />
<strong>Vorarlberg</strong>“ und „Fit2Work“<br />
auf Basis des neuen Arbeits- und Gesundheitsgesetzes<br />
(AGG) ist die gleiche:<br />
Berufsunfähigkeit und Langzeitkrankenstände<br />
verhindern sowie die<br />
Arbeitsfähigkeit von Menschen <strong>mit</strong><br />
langem Krankenstand zu erhalten bzw.<br />
Zehn Jahre Allianz<br />
für freien Sonntag<br />
Die Gründung einer „Allianz für<br />
den freien Sonntag“ vor <strong>mit</strong>tlerweile<br />
zehn Jahren war visionär:<br />
Der Sonntag soll nicht auch noch<br />
„verwirtschaftet“ werden. Über 50<br />
Institutionen, darunter Kirchen,<br />
Gewerkschaften und NGOs sind<br />
Teil der Allianz und Vorreiter für<br />
eine gesamteuropäische Initiative.<br />
<strong>AK</strong>-Vortrag zur Krise:<br />
„Zahlen bitte!“<br />
Markus Marterbauer zählt zu den<br />
profiliertesten Wirtschaftsforschern<br />
Österreichs. In seinem neuen<br />
Buch „Zahlen bitte! Die Kosten<br />
der Krise tragen wir alle“ kritisiert<br />
er vor allem<br />
die zunehmende<br />
Ungleichheit in<br />
der Verteilung von<br />
Vermögen und Einkommen.<br />
Sie drohe<br />
die Wirtschaftsprobleme<br />
weiter<br />
zu verschärfen. Bei<br />
einer gemeinsamen<br />
Vortrags- und Diskussionsveranstal<br />
Marterbauers<br />
neues Buch.<br />
tung der <strong>AK</strong> <strong>Vorarlberg</strong> und dem<br />
Renner-Institut stellt Marterbauer<br />
seine Forderungen an die Politik<br />
vor: Die nachhaltige Änderung des<br />
Systems soll verhindern, dass wir<br />
noch lange für die Krise zahlen. Die<br />
Veranstaltung in der <strong>AK</strong> <strong>Vorarlberg</strong><br />
moderiert Dr. Franz Josef Köb.<br />
Vortrag <strong>mit</strong> Dr. Markus Marterbauer:<br />
„Zahlen bitte!“, <strong>AK</strong>-<br />
Festsaal Feldkirch, Widnau 2-4,<br />
Mittwoch, 16. November, 19.30<br />
Uhr, Eintritt frei. Anmeldung:<br />
Tel. 050/258-1622<br />
Belastungen und Erkrankungen im beruflichen Umfeld nehmen zu – rechtzeitige Information und Hilfe sind deshalb entscheidend.<br />
die Jobs der Betroffenen zu sichern.<br />
Zum Angebot gehören deshalb die Erfassung<br />
der momentanen beruflichen<br />
Situation, arbeitsmedizinische Abklärungen,<br />
Einzelcoachings und Begleitung<br />
beim beruflichen Wiedereinstieg.<br />
Seit dem Start des „Präventions<br />
Management <strong>Vorarlberg</strong>“ im Jahr<br />
2009 wurden rund 250 Arbeitnehmer<br />
und Betriebe beraten. „Die Menschen<br />
im Land brauchen dringend eine solche<br />
Beratungsstelle“, erklärt <strong>AK</strong>-Präsident<br />
Hämmerle und verweist auf<br />
„verschiedene Studien der <strong>AK</strong>, dass vor<br />
allem die psychischen Belastungen und<br />
Das 4. <strong>AK</strong>-Charity-Race zugunsten<br />
von „Ma hilft“ war ein Ereignis <strong>mit</strong><br />
vielen Höhepunkten.<br />
415 Fahrer bzw. 83 Firmenteams (Sieg:<br />
Salon Schedler) stellten sich dieses<br />
Jahr der Herausforderung. Der Erlös<br />
kommt in Not geratenen Familien<br />
in <strong>Vorarlberg</strong> zugute. Daniel Schabus<br />
gewann <strong>mit</strong> neuem Bahnrekord<br />
(29,86 Sekunden) die Einzelwertung<br />
der Herren. Jessica Dobler als schnellste<br />
Frau folgte nur einen Hauch entfernt<br />
(30,41). Als bester Promi kam<br />
Skispringer Balthasar Schneider <strong>mit</strong><br />
31,36 Sekunden vor Olympiasieger<br />
Patrick Ortlieb ins Ziel.<br />
Erkrankungen im beruflichen Umfeld<br />
sprunghaft ansteigen. Bei dieser Entwicklung<br />
wäre es geradezu unverantwortlich<br />
gewesen, die Menschen längere<br />
Zeit im Regen stehen zu lassen.“<br />
Ab sofort auch in Feldkirch<br />
Gab es bisher nur am Sitz der Einrichtung<br />
in Dornbirn die Möglichkeit zur<br />
Beratung, können ab sofort auch Termine<br />
in der Arbeiterkammer in Feldkirch<br />
vereinbart werden.<br />
Das Angebot richtet sich vor allem an<br />
• Beschäftigte, die aufgrund von<br />
gesundheitlichen Einschränkungen<br />
Probleme am Arbeitsplatz befürchten<br />
bzw. bereits haben,<br />
• Personen <strong>mit</strong> längeren Krankenständen,<br />
• kurzzeit arbeitslose Menschen <strong>mit</strong><br />
gesundheitlichen Einschränkungen,<br />
die Probleme haben, einen Arbeitsplatz<br />
zu finden,<br />
• Unternehmen, die auf Wunsch der<br />
Beschäftigten in den Beratungsprozess<br />
eingebunden werden.<br />
Präventions Management <strong>Vorarlberg</strong>,<br />
Edeltraud Bischof, Telefon<br />
05572/394618-51, Mo-Do von 8<br />
bis 17 Uhr, Fr von 8 bis 12 Uhr<br />
Quietschende Reifen, Einsatz bis <strong>zum</strong> Letzten, Nervenkitzel pur: 415 Fahrerinnen und Fahrer kämpften beim 4. <strong>AK</strong>-Charity-Race.<br />
11.000 Euro für guten<br />
Zweck „eingefahren“<br />
Voller Einsatz der <strong>AK</strong>-Mitarbeiter und<br />
-Funktionäre: <strong>AK</strong>-Vizepräsident Bernhard<br />
Heinzle als „Maître des crepes“.<br />
Die Schnellsten der einzelnen Kategorien<br />
gemeinsam am Podium.<br />
Heiß her ging’s nicht nur auf der Piste:<br />
Fans feuerten ihre Piloten lautstark an.<br />
November 2011 Arbeit 5<br />
Weiberkram<br />
Gender-<br />
Index<br />
Metaller müsste man<br />
sein. Dann wäre<br />
man gut bezahlt, in<br />
einer Schlüsselbranche,<br />
und bei den Univ.-Prof. Dr.<br />
Lohnverhandlungen Irene Dyk-Ploss<br />
hätte man energische Gewerkschafter<br />
und Betriebsräte zur Seite,<br />
die gleich einmal ein Plus von<br />
fünfeinhalb Prozent fordern. Das<br />
absehbare Nein der Arbeitgeberseite<br />
<strong>wird</strong> sofort <strong>mit</strong> Streik beantwortet,<br />
es <strong>wird</strong> ein bisschen hin und<br />
her verhandelt, und mehr als vier<br />
Prozent Lohnerhöhung kommen<br />
auf jeden Fall heraus.<br />
Wer aber kein Mann in der Metallbranche<br />
ist (oder eine der wenigen<br />
Frauen dort), sondern Kindergärtnerin,<br />
Friseurin oder Verkäuferin,<br />
kann von derlei öffentlichkeitswirksamen<br />
Aktionen und Verhandlungsglück<br />
bei Lohnabschlüssen<br />
(von einer ohnedies viel niedrigeren<br />
Kollektivvertragsbasis aus) nur<br />
träumen.<br />
Obwohl: Das Frauenministerium<br />
hat in den letzten Wochen deutliche<br />
Lebenszeichen gegeben. Mit<br />
der Einrichtung einer Website, <strong>mit</strong><br />
deren Hilfe frau feststellen kann,<br />
ob man grundsätzlich und auch<br />
im Vergleich zu Männern gerecht<br />
entlohnt <strong>wird</strong> bzw. <strong>mit</strong> einem<br />
Gender-Index, der nun jährlich<br />
den Stand der Gleichberechtigung<br />
in Österreich messen soll.<br />
So weit, so gut. Der Gehaltsvergleichsrechner<br />
verlangt abgesehen<br />
vom Zugang zu einem PC und<br />
diesbezüglichen Grundkenntnissen<br />
auch eine gewisse Sicherheit<br />
im Hinblick auf arbeitsrechtliche<br />
Einstufungsverfahren, und was<br />
dann in den meisten Fällen herauskommt,<br />
ist nicht neu: Frauenberufe<br />
sind an sich schlecht bezahlt, im<br />
Einzelfall sogar unter dem irgendwie<br />
umgangenen Kollektivvertrag,<br />
und in vergleichbaren Berufen<br />
und Positionen verdienen Männer<br />
(dienst- und arbeitszeitbereinigt)<br />
mindestens um ein Viertel mehr.<br />
Genau das er<strong>mit</strong>telt auch der<br />
stolz präsentierte Gender-Index:<br />
Trotz steigendem Bildungsstand<br />
sind Frauen im Arbeitsleben<br />
benachteiligt. „Superg’scheit, aber<br />
unterbezahlt“, sagt Ministerin<br />
Heinisch-Hosek und rät Frauen<br />
zu technischen Berufen.<br />
Metaller müsste frau sein …<br />
E-Mail:<br />
irene.dyk@jku.at<br />
Betriebsräte beklagen<br />
dünne Personaldecke<br />
Die Zunahme des Leistungsdrucks<br />
ist das häufigste Thema und größte<br />
Problem der Betriebsratsarbeit. Das<br />
geht aus der jüngsten Betriebsrätebefragung<br />
des Instituts für Sozial-<br />
und Wirtschaftswissenschaften<br />
(ISW) hervor. In etwa 60 Prozent<br />
der 585 Betriebe, die von der Studie<br />
erfasst sind, gibt es bereits Zielvereinbarungen<br />
bzw. Leistungsvorgaben<br />
für die einzelnen Mitarbeiter,<br />
in der Hälfte der Betriebe ist das<br />
Nichterreichen der Vereinbarungen<br />
<strong>mit</strong> Einkommensverlusten verbunden.<br />
Die so genannte Arbeitsverdichtung<br />
sei eng <strong>mit</strong> der Personalbemessung<br />
des Betriebs verbunden,<br />
sprich: zu dünne Personaldecke.<br />
Für Sie da: <strong>AK</strong>-Präsident Hämmerle<br />
Sie haben Fragen an<br />
den <strong>AK</strong>-Präsidenten<br />
oder ein persönliches<br />
Anliegen?<br />
• Telefonsprechstunde<br />
am 15.<br />
November und am<br />
13. Dezember jeweils von 14 bis 15<br />
Uhr unter 050/258-6800<br />
• Sprechstunde am 29. November<br />
von 18 bis 19 Uhr im Gemeindeamt<br />
Koblach
6 Gemeinnütziger Wohnbau November 2011<br />
Dr. Hans-Peter Lorenz, Geschäftsführer der Vogewosi, ist <strong>mit</strong> einer rasant wachsenden Anzahl an Wohnungssuchenden konfrontiert<br />
Auslaufmodell Einfamilienhaus:<br />
Sozialbau gefragter denn je<br />
„Schaffa, schaffa, Hüsle baua“ – diese<br />
Tugend der <strong>Vorarlberg</strong>er ist weitläufig<br />
bekannt. Ein <strong>Haus</strong> <strong>mit</strong> <strong>Garten</strong> erträumen<br />
sich viele, doch es <strong>wird</strong> immer<br />
schwieriger, diesen Wunsch auch in<br />
die Realität umzusetzen. Das Problem:<br />
Es fehlt an leistbaren Grundstücken<br />
und die Einkommensschere öffnet<br />
sich immer weiter.<br />
Dr. Hans-Peter Lorenz, Geschäftsführer<br />
der <strong>Vorarlberg</strong>er gemeinnützigen<br />
Wohnungsbau- und Siedlungsgesellschaft<br />
m.b.H., kurz Vogewosi, zur<br />
steigenden Nachfrage nach Sozialwohnungen,<br />
zur politischen Entscheidung,<br />
dass Einfamilienhäuser weniger gefördert<br />
werden, und <strong>zum</strong> Passivhausstandard.<br />
<strong>AK</strong>tion: Wer hat Anspruch auf eine gemeinnützige<br />
Wohnung?<br />
Dr. Hans-Peter Lorenz: Um eine Wohnung<br />
zu erhalten, müssen die Interessenten<br />
eine gewisse Zeit in der jeweiligen<br />
Stadt oder Gemeinde wohnen.<br />
Nur in Bregenz <strong>wird</strong> das – soweit ich<br />
weiß – anders gehandhabt, deshalb<br />
gibt es dort auch so viele Wohnungssuchende.<br />
Derzeit verfügen wir über<br />
3700 Wohnungen in Bregenz. Das<br />
heißt, jeder dritte Bregenzer wohnt in<br />
einer verwalteten Wohnung der Vogewosi.<br />
Eine weitere Voraussetzung: Die<br />
Wohnungsinteressenten dürfen die<br />
80-Prozent-Grenze der Neubauförderungsgrenzen<br />
für Eigentum nicht<br />
überschreiten. Der Wert für drei Personen<br />
liegt im Moment bei etwa 3440<br />
Euro Nettoverdienst.<br />
Wie sieht es derzeit bezüglich der Wohnungsnachfrage<br />
aus?<br />
Die Nachfrage nach Mietwohnungen<br />
ist stark steigend. Das kann man ohne<br />
Übertreibung sagen. Wir haben im<br />
Jahr 2008 zwölf Millionen an Bauvolumen<br />
gehabt, im Jahr 2009 waren es<br />
20 Millionen und 2010 sind es bereits<br />
über 30 Millionen Euro.<br />
Wer ist an Ihren Wohnungen interessiert?<br />
Es drängen sehr viele junge Menschen<br />
auf den Wohnungsmarkt und auch<br />
viele Migranten.<br />
Woran liegt das?<br />
Die finanziellen Möglichkeiten und<br />
die Einkommenssituation verbessern<br />
sich nicht. Die Schere geht mehr auseinander.<br />
Natürlich <strong>wird</strong> es immer<br />
Menschen geben, die nichts <strong>mit</strong> uns<br />
am Hut haben. Diese Personen wachsen<br />
sozusagen nach oben weg, aber viel<br />
mehr Personen fallen zu uns herunter.<br />
In diesem Zusammenhang stellt<br />
sich die Frage, ob der gemeinnützige<br />
Wohnbau nicht etwas ausgedehnt<br />
werden sollte – in einen Mittelstands-<br />
Vogewosi-Geschäftsführer Dr. Hans-Peter Lorenz: „Im Jahr 2010 hatten wir ein Bauvolumen<br />
in der Höhe von 30 Millionen Euro.“<br />
<strong>AK</strong> <strong>Vorarlberg</strong> fordert mehr Wohnraum für Jungfamilien und leistbare Mietpreise<br />
Einfamilienhäuser zählen bald <strong>zum</strong><br />
<strong>unleistbaren</strong> <strong>Luxus</strong>. Ökologie lautet<br />
heute das Stichwort, wenn um Wohnbauförderung<br />
angesucht <strong>wird</strong>. Die soziale<br />
Komponente <strong>wird</strong> immer mehr<br />
außer Acht gelassen.<br />
Der Wohnungsbedarf im niedrigen<br />
Mietpreissegment steigt kontinuierlich<br />
an. Viele junge Menschen können sich<br />
eine Wohnung auf dem privaten Markt<br />
nicht mehr leisten und suchen gehäuft<br />
um gemeinnützige Wohnungen an.<br />
„Wir haben die fehlende soziale Komponente<br />
bei der Wohnbauförderung<br />
bereits öfters kritisiert. Ökologie gut<br />
und recht, aber Wohnen muss wieder<br />
leistbar werden“, fordert <strong>AK</strong>-Direktor<br />
Rainer Keckeis. Die nun vorliegenden<br />
Zahlen der Wohnbedarfserhebung für<br />
Vorarl berg sprechen für sich. Natürlich<br />
sind Wohnungen sehr wohl vorhanden,<br />
aber zu horrenden Preisen. „Gehen<br />
wir von einem Single aus, der seit<br />
drei Jahren Tischlergeselle ist und nun<br />
von zuhause auszieht. Er muss heute<br />
für eine 32 Quadratmeterwohnung<br />
in Lustenau 530 Euro inklusive Betriebskosten<br />
und Heizung berappen.<br />
Im Gegensatz dazu verdient er weniger<br />
als 1300 Euro netto. Also geht fast die<br />
Hälfte des Einkommens für das Wohnen<br />
drauf“, rechnet Keckeis vor. Was<br />
auf dem privaten Markt zudem häufig<br />
hinzu kommt: Eine Kaution (ca. drei<br />
Monatsmieten), Finanzamtgebühr,<br />
Ver<strong>mit</strong>tlungsgebühr usw.<br />
So viel verdienen <strong>Vorarlberg</strong>er<br />
Die <strong>AK</strong> <strong>Vorarlberg</strong> hat auf Basis der<br />
Statistik der Sozialversicherungsträger<br />
errechnet, dass mehr als die Hälfte der<br />
<strong>Vorarlberg</strong>er weniger als 1398 Euro<br />
netto verdient. Im Gegensatz dazu<br />
sind die Mietpreise horrend – von<br />
Eigentum ganz zu schweigen. „Entwickelt<br />
sich das weiter in diese Richtung,<br />
haben wir innerhalb kürzester Zeit ein<br />
riesiges Wohnungsproblem. Stehen die<br />
Wohnungen leer, weil sich die Men-<br />
wohnbau. Aber das entscheidet die Politik.<br />
Wichtig in unseren Anlagen ist,<br />
dass auch sozial besser gestellte Menschen<br />
in die Wohnungen kommen.<br />
Eine gute Durchmischung ist extrem<br />
wichtig. Und natürlich stabile Preise.<br />
Apropos Preise – in welcher Höhe bewegen<br />
sich die Mietpreise der Vogewosi<br />
beim Neubau?<br />
Pro Quadratmeter Wohnfläche beläuft<br />
sich die Gesamtmiete auf ca. 8,30<br />
Euro. In diesem Preis sind Betriebskosten,<br />
Müll, Kanal, Wasser, Strom, Lift,<br />
Heiz- und Warmwasserkosten sowie<br />
<strong>Garten</strong>pflege enthalten. Und natürlich<br />
die Mehrwertsteuer. Auch der Annuitätenzuschuss<br />
für Neubauwohnungen<br />
(siehe Factbox) ist in diesen Preis eingerechnet.<br />
Hier achten wir aber darauf,<br />
diesen niedrig zu halten. Kann sich das<br />
ein Mieter dennoch nicht leisten, deckt<br />
die Differenz die Wohnbeihilfe ab.<br />
Ist Mietkauf noch ein Thema?<br />
Früher haben wir das schon gemacht.<br />
Heute scheitert das meist an den finanziellen<br />
Möglichkeiten der Bewerber.<br />
Wir stellen das Finanzierungsmodell<br />
zwar vor, merken aber bald, dass das<br />
nicht mehr umsetzbar ist.<br />
Haben Sie in Bezug auf die Wirtschaftskrise<br />
Veränderungen auf dem<br />
Wohnungsmarkt bemerkt?<br />
Interessanterweise war das im Jahr<br />
2010 der Fall. Damals sind die Wohnungswechsel<br />
um knapp 20 Prozent<br />
zurückgegangen. Das habe ich noch<br />
nie erlebt. Hintergrund dafür dürfte<br />
sein, dass niemand mehr ein Risiko<br />
eingehen möchte. Zumindest trifft das<br />
auf unsere Klientel zu. Bei uns liegt<br />
die Fluktuation grundsätzlich bei ungefähr<br />
800 Wohnungen im Jahr. Im<br />
letzten Jahr waren es jedoch deutlich<br />
unter 700.<br />
Wie beurteilen Sie den Passivhaus-<br />
Standard, der seit dem Jahr 2007 für<br />
gemeinnützige Wohnungen vorgeschrieben<br />
<strong>wird</strong>?<br />
Energetisch bringt das viel, aber die<br />
errechneten Werte stimmen <strong>mit</strong> der<br />
Realität häufig nicht überein. Man darf<br />
auch den Energiebedarf für die Warm-<br />
schen schlichtweg keinen Wohnraum<br />
mehr leisten können, fahren die Bauträger<br />
rasch enorme Verluste ein. Das<br />
wiederum schwächt das Wirtschaftswachstum<br />
und führt zu Arbeitslosigkeit“,<br />
mahnt Keckeis. Für ihn stellt es<br />
eine besondere Herausforderung dar,<br />
wasseraufbereitung nicht vergessen.<br />
Das heißt, scheint die Sonne nicht,<br />
muss Warmwasser über einen anderen<br />
Energieträger – meist über eine<br />
Gastherme – abgedeckt werden. Diese<br />
Situation haben wir den gesamten<br />
Winter hindurch. Zudem ist die Wartung<br />
von Passivhäusern noch teuer.<br />
Energiesparen ist wichtig, keine Frage,<br />
aber die Kosteneinsparung durch Passivhaus-Standard<br />
bei Mehrwohnhäusern<br />
bringt nicht das, was man sich im<br />
Allgemeinen erwartet.<br />
Diese Standards werden bei Einfamilienhäusern<br />
auch immer mehr gefordert?<br />
Es werden sich bei den jetzigen Auflagen<br />
bestimmt immer mehr Private fragen,<br />
ob sie bei diesen Anforderungen<br />
öffentliche Mittel in Anspruch nehmen<br />
oder nicht. Irgendwann <strong>wird</strong> hier<br />
die Grenze erreicht sein.<br />
Hat das klassische Einfamilienhaus<br />
ausgedient?<br />
Also wenn man sich die Förderungszahlen<br />
ansieht, ist das Einfamilienhaus<br />
eher ein Auslaufmodell. Es <strong>wird</strong> zwar<br />
immer welche geben, doch die werden<br />
schwächer gefördert. Das ist eine politische<br />
Entscheidung. Es ist aber klar<br />
Programm der Wohnbauförderung,<br />
dass Einfamilienhäuser weniger forciert<br />
werden.<br />
Anstatt dessen eher Wohnanlagen?<br />
Wir haben den Auftrag des Landes erhalten,<br />
in die kleinen Gemeinden zu<br />
gehen und dort auch kleine Anlagen<br />
zu errichten, die ins Landschaftsbild<br />
passen. Wir haben im Moment 220<br />
Wohnungen in zahlreichen Anlagen<br />
im Bau. Zum Vergleich: Früher haben<br />
wir etwa drei Anlagen <strong>mit</strong> insgesamt<br />
260 Wohnungen gebaut.<br />
Annuitätenzuschuss<br />
Mietunterstützung bzw. Zuschuss<br />
des Landes, der 20 Jahre lang<br />
ausbezahlt <strong>wird</strong>. Wurde in den<br />
letzten Jahren von der Vogewosi<br />
bei abgerechneten Bauten nicht in<br />
Anspruch genommen, <strong>wird</strong> sich<br />
aber künftig aufgrund der höheren<br />
Baukosten ändern.<br />
„Leistbare Wohnungen sind Mangelware“<br />
jungen Familien günstigen Wohnraum<br />
zur Verfügung zu stellen. Passiere hier<br />
nichts, sei die nächste – dieses Mal<br />
hausgemachte – Krise vorprogrammiert.<br />
Für ihn sei es ein Gebot der<br />
Stunde, den Wohnraum wieder an die<br />
Einkommensverhältnisse anzupassen.<br />
<strong>AK</strong>-Direktor Keckeis: „Ökologie gut und recht, aber Wohnen muss wieder leistbar werden.“<br />
Vogewosi-Bauleiter Ing. Hansjörg Österle auf einer B<br />
Die Wohnungswerber (ausschließlich<br />
dringender Wohnbedarf) teilen sich<br />
auf wie folgt:<br />
<strong>Haus</strong>haltsgröße<br />
Bezirke 1 2 3 4 5+<br />
Bludenz 308 124 101 46 21 16<br />
Bregenz 640 298 163 71 55 53<br />
Dornbirn 270 80 87 49 31 23<br />
Feldkirch 160 53 57 26 13 11<br />
<strong>Vorarlberg</strong> 1378 555 408 192 120 103<br />
Quelle: Land <strong>Vorarlberg</strong>, Abteilung<br />
Wohnbauförderung, Stand 14.1.2011<br />
Bestand an gemeinnützigen<br />
Wohnungen<br />
Wohnungen<br />
Bezirke Bestand in Bau<br />
Bludenz 2308 163<br />
Bregenz 6714 60<br />
Dornbirn 4738 97<br />
Feldkirch 3227 98<br />
<strong>Vorarlberg</strong> 16.987 418<br />
Quelle: Land <strong>Vorarlberg</strong>, Abteilung<br />
Wohnbauförderung, Stand 30.6.2010
November 2011 Gemeinnütziger Wohnbau<br />
austelle in Dornbirn. Die Auftragsbücher sind voll. Immer mehr junge Familien drängen auf den sozialen Wohnungsmarkt, weil sie sich Eigentum und private Wohnungen nicht mehr leisten können.<br />
Gesamtanträge und Bestand gemeinnütziger Wohnungen in <strong>Vorarlberg</strong>s Städten<br />
4000<br />
3750<br />
3500<br />
3250<br />
3000<br />
2750<br />
2500<br />
2250<br />
2000<br />
1750<br />
1500<br />
1250<br />
1000<br />
750<br />
500<br />
250<br />
1000<br />
Bregenz<br />
4000<br />
130<br />
1560<br />
Angemeldeter Bedarf Gesamt: 2462<br />
Bestand Gesamt: 10.865<br />
909<br />
2906<br />
300<br />
900<br />
123<br />
Bludenz Dornbirn Hohenems Feldkirch<br />
1499<br />
Quelle: Städte Bregenz, Bludenz,<br />
Dornbirn, Hohenems, Feldkirch<br />
Stand 20.11.2011<br />
Vogewosi-Aufsichtsratsvorsitzender Günter Lampert im Interview<br />
„Die Wohnung darf kein<br />
Abwanderungsgrund sein“<br />
Bauen und Wohnen ist teuer. Nachdem<br />
immer mehr Menschen im Land<br />
finanziell nicht mehr in der Lage sind,<br />
sich Wohnungseigentum zu leisten,<br />
<strong>wird</strong> der soziale Wohnbau dringender<br />
denn je, weiß Vogewosi-Aufsichtsratsvorsitzender<br />
Günter Lampert.<br />
Gleichzeitig ist es ihm ein Anliegen,<br />
die Abwanderung aus den Talschaften<br />
einzudämmen.<br />
<strong>AK</strong>tion: Ist Wohnungseigentum in <strong>Vorarlberg</strong><br />
überhaupt noch leistbar?<br />
Günter Lampert: Für viele Menschen<br />
ist das sehr schwierig. Mein Grundsatz<br />
ist: So viel Eigentum wie möglich, so<br />
viele Mietwohnungen wie nötig.<br />
Viele Städte, allen voran Bregenz,<br />
stöhnen unter einem enormen Zuzugsdruck.<br />
Wie kann man da gegensteuern?<br />
Sinnvoll wäre es, idente Wohnungsvergaberichtlinien<br />
für alle Städte und<br />
Gemeinden des Landes festzulegen,<br />
dann gäbe es eine vergleichbare, solide<br />
Grundlage für einen bedarfsgerechten<br />
sozialen Wohnbau in allen Regionen<br />
des Landes.<br />
Hinken die kleineren Gemeinden beim<br />
sozialen Wohnbau hinterher?<br />
Man kann keine riesigen Wohnanlagen<br />
in Kleingemeinden bauen, das ist auch<br />
nicht nötig. Als Vogewosi verstehen<br />
wir uns als Partner der Gemeinden,<br />
der dort maßgeschneiderte Lösungen<br />
anbietet, wo es Bedarf gibt.<br />
Fehlender Bedarf ist meist das Killerargument,<br />
wenn es keinen sozialen<br />
Wohnbau in Gemeinden gibt.<br />
Wenn in Talschaften Schulen geschlos-<br />
7<br />
Günter Lampert: „Wohnbedarf<br />
seriös erheben.“<br />
sen werden müssen und Bürgermeister<br />
darüber jammern, dass junge Menschen<br />
aus dem Tal abwandern, dann<br />
steht das Argument des mangelnden<br />
Bedarfs auf tönernen Füßen.<br />
Was raten Sie diesen Gemeinden?<br />
Nicht jammern, sondern den Bedarf in<br />
der eigenen Gemeinde seriös erheben<br />
und sich <strong>mit</strong> den sozialen Wohnbauträgern<br />
über machbare Lösungen unterhalten.<br />
Die gibt es.<br />
Die Gemeinden würden da<strong>mit</strong> bei der<br />
Vogewosi offene Türen einrennen?<br />
Auf jeden Fall. Keiner soll seine Heimatgemeinde<br />
nur darum verlassen<br />
müssen, weil es keinen leistbaren<br />
Wohnraum für junge Menschen oder<br />
Familien gibt. Das liegt klar in der Verantwortung<br />
der jeweiligen Gemeinde.
8 Konsumentenschutz November 2011<br />
Die Öffnung der Konsumentenberatung für alle <strong>Vorarlberg</strong>er vor ca. 1000 Tagen brachte einen regelrechten Anfragenansturm <strong>mit</strong> sich<br />
73.945 Konsumenten suchten<br />
in 1000 Tagen um Hilfe an<br />
Seit Jänner 2009 ist die <strong>AK</strong>-Konsumentenberatung<br />
für alle <strong>Vorarlberg</strong>er<br />
zugänglich. In diesen etwas über 1000<br />
Tagen wurden insgesamt 73.945 Anfragen<br />
von den <strong>AK</strong>-Mitarbeitern beantwortet.<br />
Es hat sich viel getan, seit die Konsumentenberatung<br />
auch für nicht <strong>AK</strong>-<br />
Mitglieder geöffnet ist. Seit den ersten<br />
Tagen haben die <strong>AK</strong>-Mitarbeiter einen<br />
rasanten Anstieg an Anfragen verzeichnet.<br />
Bereits im ersten Jahr stiegen die<br />
Beratungen um beachtliche 20 Prozent.<br />
Besonders Fragen rund um die<br />
Finanzkrise schnellten damals um satte<br />
40 Prozent auf 2407 in die Höhe.<br />
Auch Werbefahrten und Gewinnspiele<br />
hielten die <strong>AK</strong>-Konsumentenberatung<br />
auf Trab. Von 784 Anfragen im Jahr<br />
2008 stiegen die Beratungen in diesem<br />
Themenbereich auf beachtliche<br />
2683.<br />
Informationen sind Um und Auf<br />
Aufgrund der hohen Anfrage-Zahlen<br />
in Bezug auf Gewinnspiele und Werbefahrten<br />
widmete sich der <strong>AK</strong>-Messestand<br />
auf der Frühlingsmesse 2011<br />
diesem Thema. Gleichzeitig wurde auf<br />
der <strong>AK</strong>-Homepage eine separate Rubrik<br />
<strong>mit</strong> Tipps und Warnungen eingerichtet.<br />
„Diese Vorgehensweise hat nun<br />
Früchte getragen. Waren es im Jahr<br />
2010 noch 1181 Anfragen alleine <strong>zum</strong><br />
Thema Werbefahrten, reduzierte sich<br />
diese Zahl in den bisherigen Monaten<br />
im Jahr 2011 auf 186“, freut sich Dr.<br />
Karin Hinteregger, Leiterin der <strong>AK</strong>-<br />
Konsumentenberatung.<br />
Problemkind Telekommunikation<br />
Langeweile kam bei den <strong>AK</strong>-Mitarbeitern<br />
jedoch keine auf, da im Jahr<br />
2011 die Anzahl der Anfragen im Bereich<br />
Telekommunikation regelrecht<br />
explodierten. Bereits in den ersten<br />
neun Monaten wurden 3738 diesbezügliche<br />
Anfragen registriert. Mehr als<br />
1400 mehr als im gesamten Jahr 2010.<br />
Der Grund für diese Zunahme hat <strong>mit</strong><br />
den Praktiken der Mobilfunkbetreiber<br />
zu tun. „Wie in den Medien berichtet<br />
wurde, sahen wir uns aufgrund<br />
massiv erhöhter Handyrechnungen<br />
gezwungen, die Netzbetreiber bei der<br />
Staatsanwaltschaft anzuzeigen“, erklärt<br />
Hinteregger. Eine Entscheidung stehe<br />
bisher jedoch noch aus.<br />
Wohn- und Mietrecht<br />
Im Bereich Bauen und Wohnen bewegen<br />
sich die Beratungen seit Jahren<br />
auf einem konstant hohen Level. Im<br />
Jahr 2010 bewältigten die Mitarbeiter<br />
beispielsweise 6174 Anfragen. Im<br />
Jahr 2011 wurde bisher bereits 5097<br />
Mal Hilfestellung geleistet. Neben der<br />
Europaweite Mindeststandards für den Schutz von Minderjährigen gefordert<br />
Dr. Karin Hinteregger, Leiterin der <strong>AK</strong>-Konsumentenberatung und ihre 13 Kollegen haben alle Hände voll zu tun.<br />
täglichen Beratung von Konsumenten<br />
in der <strong>AK</strong> werden auch laufend Musterprozesse<br />
sowie Verbandsklagen geführt<br />
und Öffentlichkeitsarbeit <strong>mit</strong>tels<br />
Presseaussendungen, Pressekonferenzen,<br />
Artikel für die Homepage uvm.<br />
betrieben.<br />
„Wir führen auch laufend Tests<br />
durch, wie beispielsweise den Ankauf<br />
von zwei Daten-CDs im Jahr 2009,<br />
die sehr sensible Daten zu 2600 <strong>Vorarlberg</strong>ern<br />
lieferten“, erklärt Hinteregger.<br />
Auch der Goldverkaufstest im Jahr<br />
2010 legte massive Preisunterschiede<br />
offen. Bei einem Solarientest 2011 fielen<br />
sogar alle Bräunungsstudios durch.<br />
Der vor kurzem durchgeführte Schinkensandwichtest<br />
hingegen brachte ein<br />
positives Ergebnis. Keine der Proben<br />
EU-Parlament will mehr Schutz<br />
vor Glücksspielen im Internet<br />
Die europäischen Verbraucher sollen<br />
besser vor Suchtgefahr und kriminellen<br />
Aktivitäten im Bereich von<br />
Online-Glücksspielen geschützt werden.<br />
Die Europaabgeordneten haben<br />
im Ausschuss für Binnenmarkt und<br />
Verbraucherschutz einem entsprechenden<br />
Initiativbericht <strong>mit</strong> großer<br />
Mehrheit zugestimmt.<br />
Aktuellen Zahlen zufolge finden<br />
heutzutage etwa zehn Prozent aller<br />
Glücksspiele in Europa (Lotto- und<br />
Lotteriespiele, Sportwetten, Poker,<br />
Bingo oder Wetten auf Pferde- und<br />
Windhunderennen) im Internet oder<br />
über vergleichbare Vertriebskanäle wie<br />
Mobiltelefone oder interaktive Fernsehplattformen<br />
statt. Die Tendenz ist<br />
steigend, das Marktvolumen beträgt<br />
mehr als zehn Milliarden Euro. In vielen<br />
EU-Mitgliedsstaaten bestehen totale<br />
Verbote oder Verbote <strong>mit</strong> Erlaubnisvorbehalt,<br />
andere haben einen völlig<br />
offenen und liberalisierten Markt.<br />
Verbraucherschutz gewährleisten<br />
Die deutsche Europaabgeordnete<br />
Evelyne Gebhardt forderte die EU-<br />
Kommission auf, einen gesetzlichen<br />
Rahmen für das bisher so gut wie gar<br />
nicht geregelte Zocken im Internet zu<br />
prüfen, auch wenn das Europäische<br />
Parlament ein eigenes EU-Gesetz dazu<br />
ablehnt. „Der Glücksspielsektor in Europa<br />
ist geprägt von sehr unterschiedlichen<br />
Traditionen und Kulturen. Daher<br />
weichen auch die jeweiligen Regelungen<br />
in den einzelnen Mitgliedsstaaten<br />
teilweise stark voneinander ab. Nationale<br />
Vorschriften müssen gewahrt bleiben,<br />
aber nur, wenn sie auch ein hohes<br />
Verbraucherschutzniveau gewährleisten“,<br />
betonte Gebhardt.<br />
Strenge staatliche Aufsicht<br />
Europaweite Mindeststandards für den<br />
Schutz von Minderjährigen, die Bekämpfung<br />
von Spielsucht, aber auch<br />
von Geldwäsche und anderer <strong>mit</strong> dem<br />
Glücksspiel assoziierter Kriminalität<br />
werden von den EU-Abgeordneten als<br />
sinnvoll erachtet. Zu den wichtigsten<br />
Punkten der Resolution zählt, dass die<br />
Mitgliedsstaaten allen illegalen Anbietern<br />
den Marktzugang verweigern<br />
und dabei auf eine Vielzahl repressiver<br />
Maßnahmen zurückgreifen dürfen.<br />
Hervorzuheben ist auch die Forderung,<br />
dass Online-Glücksspielanbieter,<br />
die in einem Mitgliedsstaat die Gesetze<br />
missachten, ihre Lizenz in den anderen<br />
Mitgliedsstaaten verlieren sollten.<br />
Der Ausschuss lehnte Forderungen<br />
nach einem gesamteuropäischen Lizenzsystem<br />
und nach grenzüberschreitender<br />
gegenseitiger Anerkennung von<br />
nationalen Lizenzen ab. Die Europaabgeordneten<br />
sind der Ansicht, dass<br />
Glücksspielmonopole unter strenger<br />
staatlicher Aufsicht den Verbraucherschutz<br />
und die Kriminalitätsbekämpfung<br />
effektiver gewährleisten können<br />
als ein Wettbewerb.<br />
EU möchte Minderjährige im Internet<br />
schützen und Spielsucht bekämpfen.<br />
hat die gesetzlich vorgeschriebene<br />
Keimzahlgrenze überschritten.<br />
Verlagerung der Themenbereiche<br />
Grundsätzlich bewegen sich die Anfragen<br />
der <strong>AK</strong>-Konsumentenberatung<br />
weg von den typischen Beratungsthemen<br />
wie Werbefahrten oder Internetabzocke<br />
hin zu Telekommunikation<br />
und Anfragen im Bereich Geld (Geldanlage,<br />
Gebühren etc.). Die Bereiche<br />
Reisen, Bauen und Wohnen sind seit<br />
Jahren stark gefragt.<br />
Um einen so großen Ansturm auch<br />
bewältigen zu können, braucht es ein<br />
starkes Team. Aktuell sind in der <strong>AK</strong>-<br />
Konsumentenberatung vier Sekretariats<strong>mit</strong>arbeiter<br />
sowie zehn Referenten<br />
beschäftigt.<br />
Ein Konsument wollte sein erspartes<br />
Vermögen in Immobilien investieren.<br />
Sein Berater der Firma B&S Gesellschaft<br />
für <strong>Haus</strong>halts- und Budgetberatung<br />
GmbH riet ihm ab und empfahl<br />
ihm dringend den Erwerb von AvW-<br />
Genussscheinen und Meinl European<br />
Land Aktien.<br />
Konrad F. (Name geändert) hatte lange<br />
unter harten Bedingungen im Ausland<br />
gearbeitet und einiges an Geld zurücklegen<br />
können. Er entschied, sich dafür<br />
eine Immobilie zu kaufen und wandte<br />
sich an einen Berater der B&S <strong>Haus</strong>halts-<br />
und Budgetberatung GmbH. Im<br />
Gespräch drängte der Berater darauf,<br />
dass Konrad F. nicht in Immobilien,<br />
sondern in AvW-Genussscheine investieren<br />
solle. Der Haken an der Geschich-<br />
Gesund essen in allen<br />
Lebensphasen<br />
Der November steht bei der<br />
<strong>Vorarlberg</strong>er Gebietskrankenkasse<br />
(VGKK) ganz im Zeichen der<br />
gesunden Ernährung. Gesundes<br />
Essen und Trinken tragen in allen<br />
Lebensphasen und Lebensbereichen<br />
zu mehr Leistungsfähigkeit und<br />
Wohlbefinden bei. Die Ernährungsvorträge,<br />
<strong>mit</strong> denen vor allem<br />
Senioren, Berufstätige und Familien<br />
angesprochen werden sollen, führt<br />
Diätologin Julia Giacomuzzi.<br />
Vorträge<br />
• Mit 66 Jahren fängt das Leben<br />
an: 22. November, 15-16 Uhr<br />
sowie 30 November, 15-16 Uhr<br />
• Mehr Genuss im Berufsalltag:<br />
22. November, 19-20 Uhr<br />
• Gesunde Ernährung für die<br />
ganze Familie: 30. November,<br />
19-20 Uhr<br />
Alle Vorträge finden im<br />
Sitzungssaal der VGKK in<br />
Dornbirn statt.<br />
Versteckte Kosten für<br />
Jahres<strong>mit</strong>gliedschaft<br />
Beim ersten Hinhören klingt<br />
die Nachricht vielversprechend:<br />
Der deutsche Download-Service<br />
„Content4U“ bietet im Internet<br />
kostenlose Programme <strong>zum</strong> Herunterladen<br />
an. Nicht ganz, denn ganz<br />
versteckt <strong>wird</strong> auf eine notwendige<br />
Jahres<strong>mit</strong>gliedschaft in der Höhe<br />
von 96 Euro hingewiesen. Der Verein<br />
für Konsumenteninformation<br />
(VKI) hat daraufhin geklagt. Das<br />
Handelsgericht Wien hat nun klargestellt,<br />
dass die Information über<br />
den Preis von Internetdienstleistungen<br />
klar und deutlich zu erfolgen<br />
hat und da<strong>mit</strong> der beklagten Firma<br />
ihre Praxis untersagt. Das Urteil<br />
ist nicht rechtskräftig. Der VKI<br />
appelliert an die Konsumenten,<br />
bei Bestellungen beziehungsweise<br />
angeblichen Gratis-Downloads im<br />
Internet noch aufmerksamer zu<br />
sein.<br />
Falsche Beratung machte den Wunsch nach einer Immobilie zunichte.<br />
Anmeldung: Vorarlbeger<br />
Gebietskrankenkasse, Carolin<br />
Amann, Telefon 050/8455-<br />
1112 oder E-Mail gesundheitsfoerderung@vgkk.at<br />
Die Vorträge sind kostenlos.<br />
Urteil: B&S muss über<br />
200.000 Euro ersetzen<br />
te: B&S war <strong>zum</strong> damaligen Zeitpunkt<br />
eine 75-prozentige Tochter von AvW.<br />
Einige Zeit später riet ihm der Berater,<br />
weiteres Geld in Meinl European Land-<br />
Aktien zu investieren. Nachdem 2008<br />
sprichwörtlich alle Investitionen von<br />
Konrad F. den Bach hinunter gingen,<br />
wandte er sich an die <strong>AK</strong>-Konsumentenberatung.<br />
Eine außergerichtliche<br />
Einigung war damals nicht möglich.<br />
Nachdem der Konsument über eine<br />
Rechtsschutzversicherung verfügte, riet<br />
die <strong>AK</strong>-Konsumententberatung <strong>zum</strong><br />
Gang vor Gericht. Nach einem Rechtsstreit,<br />
der sich bis heuer hinzog, ist nun<br />
geklärt, dass Konrad F. 183.489,70<br />
Euro plus Zinsen und inklusive Prozesskosten<br />
rückerstattet werden. Er hätte 37<br />
Jahre lang 500 Euro sparen müssen, um<br />
den Verlust wieder hereinzusparen.
Eine unbekannte Person hat im Namen von Corinna F. in einem sozialen Netzwerk ein Profil angelegt und beleidigende Inhalte eingefügt.<br />
Strafbar: Identitätsklau im<br />
Internet ist kein Kavaliersdelikt<br />
Es ist ein Alptraum für jeden Internet-Benutzer:<br />
Corinna F. findet ihr<br />
eigenes Profil auf einer sozialen Netzwerkseite,<br />
obwohl sie dort niemals eines<br />
angelegt hat. Der Inhalt entpuppt<br />
sich zudem als tief beleidigend und<br />
kompro<strong>mit</strong>tierend.<br />
Corinna F. kann es nicht fassen. Als<br />
sie eines Tages aus Zufall eine soziale<br />
Plattform besucht, findet sie dort ein<br />
Profil <strong>mit</strong> ihrem vollständigen Namen<br />
inklusive Foto. Nachdem sie selbst nie<br />
auf dieser Seite aktiv war, klickt sie das<br />
Profil an und ist außer sich. Kuriose<br />
Inhalte zu Aktivitäten und Urlaubszielen,<br />
aber auch inkorrekte Angaben zu<br />
Alkoholkonsum und Rauchgewohnheiten<br />
werden hier – für jeden zugänglich<br />
– angeführt. Besonders abstoßend<br />
wurde zudem ihr derzeitiger „Zustand“<br />
formuliert, der – aus sexueller Hinsicht<br />
Kinder gehören vor diversen Internetseiten geschützt<br />
– keine Interpretationen zulässt, worauf<br />
sie angeblich aus sei.<br />
Odyssee nimmt ihren Lauf<br />
Nachdem Corinna F. dieses Profil nicht<br />
persönlich angelegt hat, war es ihr auch<br />
nicht möglich, die Seite zu deaktivieren<br />
oder zu löschen. Sie wandte sich daraufhin<br />
hilfesuchend an die <strong>AK</strong>-Konsumentenberatung.<br />
„Wurde einmal ein Profil<br />
auf einer Plattform erstellt, lässt sich<br />
das schwer rückgängig machen beziehungsweise<br />
löschen. Nochmals schwieriger<br />
<strong>wird</strong> es, wenn ein Unbekannter<br />
die Identität einer Person annimmt“,<br />
warnt Mag. Paul Rusching von der <strong>AK</strong>-<br />
Konsumentenberatung. Nach etlichen<br />
Versuchen von Corinna F. das Profil zu<br />
löschen sowie einer schriftlichen Intervention<br />
der <strong>AK</strong>-Konsumentenberatung<br />
beim Betreiber der Plattform klappte<br />
es nach langen Wochen endlich, die<br />
Gefahr im Netz: Eltern<br />
sollten Kind aufklären<br />
Verschiedenste Anbieter haben bisher<br />
<strong>mit</strong>tels unterschiedlicher Filter<br />
versucht, Kinder vor Gefahren im<br />
Internet zu schützen. Das nutzt nicht<br />
immer. Deshalb ist die Unterstützung<br />
der Eltern dringend notwendig.<br />
Klingelton-Betrügereien, Gewaltspiele,<br />
Beleidigungen in Chatrooms<br />
bis hin zu Rassismus und Pornografie<br />
zählen zu den Gefahren, denen Kinder<br />
im Internet ausgesetzt sind. Neben<br />
der Sperre von gewissen Seiten<br />
Kinder müssen vor den Gefahren im Internet geschützt werden.<br />
können auch Filter eingebaut werden,<br />
die verhindern, dass Kinder auf gewisse<br />
Beiträge <strong>mit</strong> gefährlichen Inhalten<br />
zugreifen können. Hier gibt es aber<br />
Schwachstellen, die nie völlig aus dem<br />
Weg geräumt werden können.<br />
Datenschutz als erste Maßnahme<br />
Der erste Schritt, der bei Internetsicherheit<br />
beachtet werden sollte und<br />
dem Kind auch klar kommuniziert<br />
werden muss, ist Datenschutz. Persönliche<br />
Daten, Fotos, Adressen, Tele-<br />
Daten unsichtbar zu machen. „Zudem<br />
hatte Corinna F. einen Verdacht, wer<br />
sich <strong>mit</strong> ihren Daten ausgegeben haben<br />
könnte und versandte an diese Person<br />
eine SMS. Ob nun die Intervention<br />
beim Betreiber den Ausschlag für die<br />
Deaktivierung der Seite oder das SMS<br />
Wirkung zeigten, kann ich nicht beurteilen“,<br />
so Rusching. Für Corinna F.<br />
spielt das keine große Rolle. Die junge<br />
Frau hat unter dieser Vorgehensweise<br />
enorm gelitten und kann immer noch<br />
nicht verstehen, wie jemand so respektlos<br />
<strong>mit</strong> ihren Daten umgehen konnte.<br />
Strafbare Handlung<br />
Identitätsklau ist grundsätzlich eine<br />
strafbare Handlung. Werden zudem<br />
beleidigende sowie kompro<strong>mit</strong>tierende<br />
Inhalte an die Öffentlichkeit transportiert,<br />
vergrößert sich der Strafrahmen.<br />
„Jeder Mensch hat ein Recht auf Pri-<br />
fonnummern usw. haben im Internet<br />
nichts verloren. Auch die Gefahr ein<br />
fragwürdiges Vertrauensverhältnis über<br />
das Internet zu fremden Personen aufzubauen,<br />
ist bei Kindern viel höher als<br />
bei Erwachsenen.<br />
Verantwortung der Eltern<br />
„Es ist wichtig, dass die Eltern ihr Kind<br />
im Internet ‚begleiten‘ und auf Gefahren<br />
und Risiken von Handlungen<br />
aufmerksam machen“, erklärt Sandra<br />
Leichte, BBA von der <strong>AK</strong>-Konsumentenberatung.<br />
Ziel sollte es sein, den<br />
Kindern der heutigen Internetgeneration<br />
eine gewisse Medienkompetenz<br />
zu über<strong>mit</strong>teln. „Hier sind neben den<br />
Eltern auch die Schulen gefragt, denn<br />
ein Computerprogramm kann diese<br />
verantwortungsvolle Aufgabe nicht<br />
erfüllen“, sagt Leichte. Voraussetzung<br />
für ein solches Miteinander sei jedoch,<br />
dass die Eltern wie auch Lehrer <strong>mit</strong> der<br />
Technik Schritt halten und das Kind in<br />
diesem Prozess begleiten.<br />
Tipps für Eltern<br />
• Beobachten Sie das Surf-Verhalten<br />
Ihres Kindes genau.<br />
• Setzen Sie Filterfunktionen im<br />
Browser ein oder richten Sie einen<br />
speziellen Online-Zugang für Ihr<br />
Kind ein, den bereits einige Provider<br />
anbieten.<br />
• Melden Sie kriminelle oder<br />
jugendgefährdende Seiten einer<br />
offiziellen Stelle wie beispielsweise<br />
www.stopline.at.<br />
November 2011 Konsumentenschutz<br />
vatsphäre. Wird gegen dieses Recht<br />
verstoßen, können auch Schadenersatzansprüche<br />
geltend gemacht werden“,<br />
bestätigt Rusching. Es handle sich hier<br />
um alles andere als ein Kavaliersdelikt.<br />
Auch die Veröffentlichung eines Fotos<br />
ohne Zustimmung der abgebildeten<br />
Person ist haftbar und verstößt gegen<br />
das Recht am eigenen Bild. Würde die<br />
Identität der handelnden Person doch<br />
noch ans Tageslicht rücken, wäre der<br />
Weg vor Gericht vorprogrammiert.<br />
„Nur wenn hier klare Grenzen aufgezeigt<br />
werden, lässt sich eine solche Vorgehensweise<br />
künftig verhindern. Wir<br />
raten allen, sich in solchen Fällen an<br />
die <strong>AK</strong>-Konsumentenberatung zu wenden“,<br />
so Rusching abschließend.<br />
<strong>AK</strong>-Konsumentenberatung, Telefon<br />
050/258-3000, www.konsumentenberatung@ak-vorarlberg.at<br />
Figurella-Werbung hält<br />
nicht, was sie verspricht<br />
Unter der Marke „Figurella“ werden<br />
in ganz Österreich Schlankheitsstudios<br />
betrieben, die – laut rechtskräftigem<br />
Gerichtsurteil – <strong>mit</strong>tels irreführender<br />
Werbung eine Traumfigur versprechen.<br />
„Ohne Chemie, ohne Wunder<strong>mit</strong>tel,<br />
ohne einseitige Hungerkur, ohne<br />
schmerzhafte Behandlung! Völlig natürlich!<br />
Erfolgreich <strong>mit</strong> Garantie! Für<br />
jede Frau leistbar! Das Geheimnis des<br />
Erfolgs ist die TPM-Methode! - Keine<br />
Scheu – auch wenn Sie stark übergewichtig<br />
sind!“ So lautet beispielsweise<br />
auf der Homepage von „Figurella“ die<br />
Werbeaussage. Die „Figurella“-Methode<br />
besteht aus einer Aktiv-Sauerstoff-<br />
Behandlung. Dabei <strong>wird</strong> der Körper der<br />
Kundin bei 37 Grad <strong>mit</strong> Aktivsauerstoff<br />
umspült. Im Anschluss daran folgt die<br />
Online-Shopping ist<br />
stark im Trend<br />
9<br />
Solange der Anbieter im Inland<br />
sitzt, <strong>wird</strong> immer häufiger auf<br />
Online-Shopping zurückgegriffen.<br />
Vergangenes Jahr haben nach<br />
Zahlen der EU-Kommission bereits<br />
40 Prozent der Konsumenten<br />
europaweit im Netz eingekauft. Im<br />
Ausland kaufen dagegen nur neun<br />
Prozent, weil sie Betrug oder Übervorteilung<br />
fürchten.<br />
Biowelle in Österreich<br />
ist ungebrochen hoch<br />
Im vergangenen Jahr ist der Markt<br />
um 20 Prozent auf rund 1,05<br />
Milliarden Euro Umsatz gewachsen.<br />
Da<strong>mit</strong> macht der Biobereich,<br />
der sowohl Lebens<strong>mit</strong>tel als auch<br />
Non-Food-Produkte umfasst, sechs<br />
Prozent des gesamten Umsatzes<br />
im Lebens<strong>mit</strong>telhandel aus. Vom<br />
grünen Boom profitieren jedoch<br />
laut einer RegioPlan-Studie weniger<br />
kleine Biogeschäfte, sondern immer<br />
mehr die großen Supermarktketten.<br />
Diese machen dank Eigenmarken<br />
auch gegenüber den Diskontern an<br />
Boden gut.<br />
EU will Spekulation<br />
und Betrug stoppen<br />
Die EU-Kommission will Betrug<br />
und Spekulation an den Finanzmärkten<br />
einen Riegel vorschieben. Wer<br />
Insiderhandel betreibt oder Kurse<br />
manipuliert, soll in der EU künftig<br />
nicht mehr ohne Strafe davonkommen.<br />
Im Rahmen der Vorschläge<br />
für eine schärfere Regulierung der<br />
Finanzmärkte präsentierte die EU-<br />
Kommission zwei umfangreiche<br />
Gesetzesentwürfe: die Revision der<br />
Finanzdienstleistungs-Richtlinie<br />
sowie eine Finanzmarkt-Verordnung.<br />
Kurz gemeldet ...<br />
qDrei von vier Österreicherinnen<br />
können sich ein Leben ohne Handy<br />
nicht mehr vorstellen. Bei den Männern<br />
ist es nur jeder Zweite, wie<br />
eine Studie herausgefunden hat.<br />
Abnehmen im Schlaf würden sich viele wünschen, doch es funktioniert leider nicht.<br />
TPM-Methode. In diesem Fall führt die<br />
Kundin gymnastische Übungen unter<br />
Plexiglaskuppeln durch, wobei im Inneren<br />
dieser Plexiglashaube die Temperatur<br />
bis auf die Körpertemperatur erhöht<br />
werden kann. Soviel zur Methode.<br />
Die Wirkung lässt im Gegensatz<br />
dazu zu wünschen übrig, wie ein Sachverständigengutachten<br />
bestätigt. Aufgrund<br />
dieser irreführenden Werbung<br />
hat die Bundesarbeitskammer <strong>mit</strong>tels<br />
eines Wettbewerbsprozesses „Figurella“<br />
geklagt und nun auch vom Oberlandesgericht<br />
Linz als Berufungsgericht<br />
Recht erhalten. Die Werbeaussagen<br />
zur „Figurella-Methode“ sind irreführend<br />
und weder die Aktiv-Sauerstoff<br />
noch die TPM-Methode können das<br />
Gewicht nachhaltig reduzieren noch<br />
die Figur straffen. Das Urteil ist rechtskräftig.
10 Bildung November 2011<br />
Computer-Tipp<br />
Everything<br />
Bei diesem Programm<br />
handelt<br />
es sich um einen<br />
Ersatz der Windows-Dateisuche.<br />
Dieses Programm Oliver Fink<br />
ist um ein Vielfaches<br />
schneller als die in Windows integrierte<br />
Suche und meiner Meinung<br />
nach auch komfortabler. Natürlich<br />
unterstützt Everything auch<br />
Wildcards wie „*“ und „?“, wobei<br />
der Stern beliebig viele Zeichen<br />
ersetzt und das Fragezeichen genau<br />
ein Zeichen. So gibt <strong>zum</strong> Beispiel<br />
eine Suche nach „te?t“ Dateien<br />
wie „test“ und „text“ aus und eine<br />
Suche nach „te*t“ alle Dateien<br />
die <strong>mit</strong> „te“ beginnen und auf<br />
„t“ enden wie <strong>zum</strong> Beispiel auch<br />
„Teamarbeit“, „Telnet“ usw. Mit<br />
einem zusätzlichen Paket lässt sich<br />
das Programm auch auf Deutsch<br />
umstellen. Bei diesem Programm<br />
handelt es sich um Freeware, es<br />
kann direkt von der Herstellerseite<br />
heruntergeladen werden.<br />
Download:<br />
http://www.voidtools.com<br />
Seminar: Selbstsicher<br />
und souverän auftreten<br />
Sie fühlen sich bei Gesprächen <strong>mit</strong><br />
Kunden, Vorgesetzten oder Mitarbeitern<br />
unruhig und blockiert? Sie<br />
haben Angst, Fehler bei wichtigen<br />
Gesprächen oder Präsentationen zu<br />
machen? In diesem Seminar lernen<br />
Sie Ihre Stärken und Talente einzusetzen<br />
und souverän aufzutreten.<br />
Das Seminar unter der Leitung von<br />
Karin Weiß startet am 26. November<br />
2011 im <strong>AK</strong>-Bildungscenter in<br />
Feldkirch.<br />
Persönlichkeit: Sandra Studer,<br />
050/258-4032,<br />
sandra.studer@ak-vorarlberg.at<br />
Energieblockaden <strong>mit</strong><br />
Jin Shin Jyutsu lösen<br />
Jin Shin Jyutsu ist eine uralte<br />
japanische Heilkunst, die uns hilft,<br />
unsere Lebensenergie wieder ins<br />
Fließen zu bringen und unsere<br />
Selbstheilungskräfte zu stärken.<br />
Indem wir die Hände gezielt auf<br />
bestimmte Körperregionen legen,<br />
bringen wir die Energie wieder<br />
ins Fließen und fördern so den<br />
Genesungsprozess. Die Teilnehmer<br />
lernen die Bedeutung, Symbolik<br />
und Lage der „Energieschlösser“<br />
kennen. Sie erfahren die Harmonisierung<br />
der „Energieschlösser“<br />
in der praktischen Anwendung.<br />
Der Kurs startet am 25. November<br />
2011 im <strong>AK</strong>-Bildungscenter in<br />
Feldkirch.<br />
Gesundheit und Soziales:<br />
Sandra Studer, 050/258-4032,<br />
sandra.studer@ak-vorarlberg.at<br />
Professionelles<br />
Projektmanagement<br />
Ob Sie aktuell oder zukünftig<br />
<strong>mit</strong> kleinen oder großen Projekten<br />
befasst sind, erfolgreiches<br />
Projektmanagement braucht eine<br />
klare Zieldefinition, gute Planung<br />
bzw. disziplinierte Steuerung und<br />
Überwachung des Projektverlaufs.<br />
Dieses Seminar unter der Leitung<br />
von Günter Lenz liefert Ihnen fundiertes<br />
Handwerkszeug für professionelles<br />
Projektmanagement und<br />
beginnt am 18. November 2011 im<br />
<strong>AK</strong>-Bildungscenter in Feldkirch.<br />
Wirtschaft: Sandra Studer,<br />
050/258-4032,<br />
sandra.studer@ak-vorarlberg.at<br />
Im Seminar „Lust statt Frust beim Schreiben“ lernen die Teilnehmer <strong>mit</strong> mehr Sicherheit zu formulieren und dadurch lebendige und überzeugende Texte zu verfassen.<br />
Der Angst vor dem leeren Blatt<br />
ein Schnippchen schlagen<br />
Die Angst vor dem leeren Blatt muss<br />
nicht sein. Wer Methoden und Strategien<br />
zur Hand hat, kann sich ganz auf<br />
den Inhalt konzentrieren ohne über<br />
den Rahmen nachdenken zu müssen.<br />
Die Teilnehmer des Seminares „Lust<br />
statt Frust beim Schreiben“ lernen, <strong>mit</strong><br />
Leichtigkeit und Freude zu schreiben,<br />
<strong>mit</strong> mehr Sicherheit zu formulieren<br />
und auf diese Weise lebendige und<br />
überzeugende Texte zu verfassen.<br />
Bessere Ergebnisse<br />
Ob Geschäftsbrief, Dokumentation<br />
oder Projektbericht: Schreiben kann<br />
<strong>AK</strong>-Präsident Hubert Hämmerle zu Besuch in Sonntag<br />
leicht von der Hand gehe und muss<br />
keine Qual sein! Egal ob Sie privat<br />
oder beruflich mehr schreiben wollen<br />
oder müssen, <strong>mit</strong> dem nötigen Rüstzeug<br />
geht es leichter von der Hand und<br />
führt außerdem zu besseren Ergebnissen.<br />
Sie lernen kreative Schreibtechniken<br />
kennen, die den Schreibfluss aktivieren<br />
und Ihr kreatives Potenzial anregen.<br />
Sie probieren die Methoden an<br />
Ihren eigenen Anliegen/Projekten aus<br />
und werden die neue Lust am Schreiben<br />
dabei spüren. Auch für die Überarbeitung<br />
dieser schnell geschriebenen<br />
Texte erhalten Sie dann das nötige<br />
Einen Einblick ins Bankenwesen bekam Hämmerle bei der Raiba Großes Walsertal.<br />
Der <strong>AK</strong>-Präsident im Gespräch <strong>mit</strong> der Belegschaft von Gebhard Burtscher.<br />
Handwerkszeug. Auf diese Weise entstehen<br />
Schritt für Schritt ansprechende<br />
und lebensnahe Texte.<br />
Mehr Lust beim Schreiben<br />
Dieses Seminar richtet sich an Menschen,<br />
die viel schreiben und sich dabei<br />
oft quälen müssen, Schreibende,<br />
die ihre Schreibkompetenz verbessern<br />
wollen oder einfach mehr Lust in ihr<br />
tägliches Schreiben bringen möchten.<br />
Neben kreativen Methoden wie<br />
Freewriting oder Clustering erhalten<br />
Teilnehmer Tipps und hilfreiche Strategien<br />
für das Selbstmanagement beim<br />
Schreiben.<br />
Arbeitnehmertag im<br />
Großen Walsertal<br />
<strong>AK</strong>-Präsident Hubert Hämmerle<br />
schafft sich auf seinem Besuch im<br />
Großen Walsertal einen Überblick in<br />
verschiedenen Sparten.<br />
Hämmerle war in Sonntag beim Sägewerk<br />
Erhard, der Raiba Großes Walser-<br />
Lust statt Frust am Schreiben<br />
Kursleiterin: Mag. Alexandra Peischer<br />
Kursdauer: acht Stunden an zwei<br />
Tagen<br />
Kursort: <strong>AK</strong>-Bildungscenter in<br />
Feldkirch<br />
Kurszeiten: 11. und 12. November<br />
2011, Freitag von 18.30 bis 21.30<br />
und Samstag von 9 bis 14 Uhr<br />
Kurspreis: 110 Euro<br />
Wirtschaft: Sandra Studer,<br />
050/258-4032,<br />
sandra.studer@ak-vorarlberg.at<br />
tal, Konsum Müller und Gebhard<br />
Burtscher Fahrzeugtechnik zu Gast.<br />
Er konnte sich beim Arbeitnehmertag<br />
in Sonntag einen breiten Überblick<br />
der regionalen und branchenspezifischen<br />
Problemstellungen und<br />
Herausforderungen machen.<br />
Alles über Holz- und Sägetechnik erfuhr Hubert Hämmerle beim Sägewerk Erhard.<br />
<strong>AK</strong>-Präsident Hämmerle im Gespräch <strong>mit</strong> Konsum-Marktleiter Florian Müller.
Die <strong>AK</strong>tion sprach <strong>mit</strong> Elke Gruber, Inhaberin des Lehrstuhls für Erwachsenen- und Berufsausbildung an der Alpen Adria-Universität Klagenfurt<br />
„Bildung macht<br />
zufriedener“<br />
Im Rahmen der diesjährigen Enquete<br />
der ARGE <strong>Vorarlberg</strong>er Erwachsenenbildung<br />
war Univ.-Prof. Dr. Elke Gruber<br />
von der Alpen Adria-Universität<br />
Klagenfurt im Landhaus in Bregenz<br />
<strong>mit</strong> einem Vortrag <strong>zum</strong> Thema „Inszenierung<br />
von Lern-Möglichkeiten<br />
– eine Aufgabe zeitgemäßer Erwachsenenbildung“<br />
zu Gast.<br />
Sie hat am Institut für Erziehungswissenschaft<br />
und Bildungsforschung im<br />
Jahr 2002 den Lehrstuhl für Erwachsenen-<br />
und Berufsbildung übernommen<br />
und lehrt beziehungsweise forscht in<br />
Themenfeldern wie <strong>zum</strong> Beispiel Berufspädagogik,<br />
lebenslanges Lernen<br />
und internationale Bildungsentwicklung.<br />
Die <strong>AK</strong>tion hat <strong>mit</strong> ihr über die Effizienz<br />
des österreichischen Bildungssystems,<br />
internationale Vorbilder und<br />
das Reparatursystem Erwachsenenbildung<br />
gesprochen.<br />
<strong>AK</strong>tion: Sie haben einen vielschichtigen<br />
Bildungsweg hinter sich – Diplomkrankenschwester,<br />
berufsbegleitende<br />
Matura, Studium, Professur – warum<br />
der Umweg?<br />
Elke Gruber: Da gehen Sie wirklich<br />
tief in meine Biografie hinein (lacht).<br />
Ich komme ja aus der ehemaligen<br />
DDR und meine Bildungslaufbahn<br />
hat sicher etwas <strong>mit</strong> dieser spezifischen<br />
Situation zu tun. Wir hatten eine Art<br />
Numerus Clausus, es konnten nur bestimmte<br />
Kinder Matura machen und<br />
ich habe nicht zu dieser privilegierten<br />
Schicht gehört. Deswegen bin ich auch<br />
heute gegen jegliche Studienbeschränkungen,<br />
weil ich das selbst erlebt habe<br />
und es bitter für mich war. Im Nachhinein<br />
denke ich, ist es für meine<br />
momentane Tätigkeit sogar gut. Ich<br />
habe einen Beruf erlernt, neben dem<br />
Beruf Matura gemacht, verschiedene<br />
Lernwelten kennengelernt und das ist<br />
aus meiner Sicht ein besserer Weg auf<br />
dem Gebiet der Berufspädagogik be-<br />
Neues MEMO in<br />
allen <strong>Haus</strong>halten<br />
Mit einem breiten Themenmix<br />
präsentiert sich am 5. November<br />
die neue Ausgabe des Bildungsmagazins<br />
„MEMO“ allen <strong>Vorarlberg</strong>er<br />
<strong>Haus</strong>halten. Neben einem<br />
Interview <strong>mit</strong> dem erfolgreichen<br />
Ex-Sportler und Trainer Toni<br />
Innauer finden sich auch spannende<br />
und vertiefende Geschichten über<br />
Seminare und Kurse im redaktionellen<br />
Teil des Bildungsmagazins<br />
der <strong>AK</strong> Vorarl berg. Im umfassenden<br />
Kursprogramm finden Sie zudem<br />
alle Kurse und Seminare, die das<br />
<strong>AK</strong>-Bildungscenter von Dezember<br />
2011 bis Februar 2012 anbietet.<br />
Das neue MEMO: Am 5. November in<br />
jedem <strong>Vorarlberg</strong>er Briefkasten.<br />
ziehungsweise Erwachsenenbildung zu<br />
forschen und lehren.<br />
Es hagelte in den letzten Jahren Kritik<br />
am österreichischen Bildungswesen,<br />
was müsste man verändern um Verbesserungen<br />
zu erreichen?<br />
Ich bin sehr froh darüber, dass sich<br />
die frühkindliche Pädagogik endlich<br />
einen Stellenwert im Sinne der Pädagogik<br />
bekommen hat und nicht mehr<br />
nur Sozial dienstleistung ist. Da ist unglaublich<br />
viel passiert, seit ich vor 25<br />
Jahren nach Österreich gekommen<br />
bin, es muss zwar noch einiges umgesetzt<br />
werden, aber im Denken ist<br />
man da schon sehr viel weiter. Was<br />
derzeit sicher eine große Aufgabe ist,<br />
es braucht endlich eine gemeinsame<br />
Schule, <strong>zum</strong>indest der 7- bis 14-Jährigen,<br />
wie es in der überwiegenden<br />
Anzahl der europäischen Länder längst<br />
praktiziert <strong>wird</strong>. Für mich als Hochschulrätin<br />
der pädagogischen Hochschule<br />
Steiermark auch noch ein wichtiger<br />
Punkt, die ,Pädagogenausbildung<br />
neu‘ sollte eine starke wissenschaftliche<br />
Fundierung enthalten. Interkulturalität,<br />
gesellschaftliche Entwicklungen,<br />
Änderung des Frauen- und Familienbildes,<br />
Arbeitsweltveränderungen –<br />
darauf <strong>wird</strong> man aus meiner Sicht auf<br />
der pädagogischen Hochschule derzeit<br />
nicht vorbereitet. Lehrer zu sein heißt<br />
heute, nicht mehr nur unterrichten,<br />
sondern die ganze Lebenswelt <strong>mit</strong> in<br />
den Blick zu nehmen.<br />
In der Debatte werden immer wieder<br />
internationale Vorbilder – wie die<br />
skandinavischen Staaten – genannt.<br />
Was machen diese Länder besser?<br />
Das kann ich am besten an einem<br />
Beispiel erklären, ich war <strong>mit</strong> Erwachsenenbildnern<br />
in Finnland und wir<br />
wurden in Kindergärten, Schulen und<br />
Erwachsenenbildungseinrichtungen<br />
geführt, um uns das Lernen über die<br />
Lebensspanne anzusehen. Und was wir<br />
immer wieder gehört haben, ist, ,un-<br />
„Flugblind“: 5 mal 2 Karten<br />
gewinnen!<br />
Die Revanche nach dem kabarettistischen Höhenflug<br />
von „Blindflug“ – von und <strong>mit</strong> George Nussbaumer und<br />
Stefan Vögel<br />
Wer hat Blindflug nicht gesehen? Ein blinder Schauspieler<br />
und ein stimmloser Sänger in ihrem ersten musikalischen<br />
Kabarett. Kein Streit war laut genug, keine<br />
Beleidigung zu verletzend, kein Tiefschlag zu schmerzhaft.<br />
Zwei Individuen, die sich partout auf Anhieb nicht<br />
leiden können.<br />
Ab November 2011 stehen Stefan Vögel und George<br />
Nussbaumer wieder im Ring zur Revanche, genauer<br />
auf der Bühne. Flugblind knüpft dort an, wo Blindflug<br />
aufgehört hat: Zwei Künstler, die sich in einem unlauteren<br />
und <strong>mit</strong>reißenden Wettbewerb gegenseitig die<br />
Bühne streitig machen, um die Gunst des Publikums zu<br />
gewinnen.<br />
Ring frei! Sichern Sie sich schon jetzt die vordersten<br />
Plätze für den Rückkampf der kabarettistischen<br />
Schwergewichte unter dem Motto: Blinder Musiker <strong>mit</strong><br />
gesanglicher Komik gegen stimmschwachen Schauspieler<br />
<strong>mit</strong> komischen Gesang.<br />
Termine Kulturbühne AMBACH Götzis (Beginn 20 Uhr,<br />
sonntags 18 Uhr): 27. und 30. November 2011, 1., 6.,<br />
9., 10., 11., 12., 14., 15., 16., 17., 18., 19., 20., 21.,<br />
27., 28., 31. Dezember 2011 ( am 31. Dezember finden<br />
zwei Vorstellungen –16 und 20 Uhr – statt, inkludiert<br />
ist ein Glas Sekt für jeden Besucher). Weitere Termine<br />
(Gastspiele) finden Sie unter www.vovo.at.<br />
Tickets bekommen Sie in allen Raiffeisenbanken oder<br />
direkt beim <strong>Vorarlberg</strong>er Volkstheater, Kulturbühne AM-<br />
sere Prämisse ist, wir lassen keinen zurück‘<br />
– Punkt, das ist es. Da <strong>wird</strong> nicht<br />
sortiert oder gesagt, ihr seid dumm<br />
oder nicht begabt oder ihr seid Migranten<br />
oder nicht, sie sagen, unser Ehrgeiz<br />
ist es, niemanden zurück zu lassen<br />
und wir schauen, dass wir differenziert<br />
auf die Bedürfnisse eingehen und das<br />
finde ich großartig. Bei uns ist ja immer<br />
noch im Kopf, die Schule ist da<br />
<strong>zum</strong> Aussortieren.<br />
Stichwort Erwachsenenbildung: Rund<br />
13 Prozent der 25 bis 64-Jährigen nehmen<br />
an Weiterbildung teil. Wie könnte<br />
man diesen Anteil erhöhen?<br />
Das ist eine unglaublich komplexe Frage.<br />
Ich bin nicht der Meinung, dass<br />
das nur über Motivation funktionieren<br />
kann. Erwachsenenbildung muss<br />
dem Menschen etwas bringen, sie<br />
muss brauchbar sein und da<strong>mit</strong> meine<br />
ich nicht nur im beruflichen Sinn.<br />
Ob das <strong>mit</strong> der Bewältigung von Lebensphasen<br />
zusammenhängt oder <strong>mit</strong><br />
grundlegender Basisbildung – <strong>zum</strong><br />
Beispiel Bekämpfung des funktionalen<br />
Analphabetismus – zu tun hat,<br />
Bildung hat auch den Zweck der gesellschaftlichen<br />
Teilhabe. Ob das der<br />
Arbeitsmarkt ist, die Demokratie als<br />
solches oder der zwischenmenschliche<br />
Bereich. Bildungsreiche Gesellschaften<br />
sind zufriedener als bildungsarme.<br />
Erwachsenenbildung als Reparatursystem<br />
für die nicht funktionierende<br />
Schule. Wie nahe liegt diese Einschätzung<br />
an der Realität?<br />
Sie ist historisch so entstanden. Anfänglich<br />
stand das Nachholen von<br />
verpassten Bildungschancen oder Bildungsabschlüssen<br />
im Vordergrund,<br />
ich denke, das ist mehr und mehr nur<br />
noch ein Segment der Erwachsenenbildung.<br />
Es gibt unendlich viele Angebote,<br />
wir haben in der Steiermark eine<br />
große Studie durchgeführt und untersucht,<br />
wie viele Anbieter von Erwachsenenbildung<br />
es gibt. Wir sind auf 360<br />
gekommen, nur in der Steiermark und<br />
da sind Anbieter wie Fahrschulen oder<br />
November 2011 Bildung<br />
Gruber: „Ich gehörte in der ehemaligen DDR nicht zu der privilegierten Schicht, die Matura machen durfte.“<br />
BACH, 6840 Götzis, Theater-Info 05523/54949, info@<br />
vovo.at, www.vovo.at<br />
Um zwei Karten für „Flugblind“ am 30. November 2011<br />
auf der Kulturbühne AMBACH in Götzis zu gewinnen,<br />
beantworten Sie bitte folgende Frage: Wie hieß das<br />
erste Stück <strong>mit</strong> Stefan Vögel und George Nussbaumer,<br />
an das „Flugblind“ anknüpft?<br />
Senden Sie die richtige Antwort an folgende Adresse:<br />
<strong>AK</strong> Vorarl berg, Kennwort „Flugblind“, Widnau 2–4, 6800<br />
Feldkirch oder schicken Sie uns eine E-Mail an gewinnen@ak-vorarl<br />
berg.at<br />
Buchtipp<br />
Im Trainingscamp des<br />
inneren Friedens<br />
11<br />
Tanzschulen gar nicht im Kriterienkatalog<br />
dabei gewesen.<br />
Voraussetzung für lebenslanges Lernen<br />
ist ein hoher Grad an Eigenverantwortung,<br />
zu der schon die Schule befähigen<br />
muss. Wird unser Bildungssystem<br />
diesem Umstand gerecht?<br />
Ich würde sogar noch früher ansetzen.<br />
Die wirklichen Grundlagen werden<br />
schon in der frühkindlichen Bildung<br />
gelegt. Das heißt nicht, dass man das<br />
nicht mehr verändern kann, sonst<br />
würde ich auch gar nicht hier sitzen<br />
(lacht). Es bringt auch nichts Schuldzuweisungen<br />
zu machen, das hat die<br />
Erwachsenenbildung über Jahrzehnte<br />
gemacht. Und Bildung <strong>wird</strong> nicht<br />
alleine in der Schule ver<strong>mit</strong>telt, die<br />
Jugendlichen leben in Peer-Groups,<br />
Familien, auch die Gesellschaft ist ein<br />
beeinflussendes Element. Man muss<br />
das umfassender sehen, leben heißt<br />
lernen, darum müssen wir Kindern die<br />
Lust am Leben ver<strong>mit</strong>teln, dann lernen<br />
sie von ganz alleine.<br />
Andreas Altmann ist das Gegenteil<br />
eines Esoterikers, aufgeklärt,<br />
kritisch, meinungsfreudig. Aber<br />
auch ein rastloser Reiseschriftsteller<br />
braucht Momente der Ruhe, um<br />
sich zu sammeln. So kam Altmann<br />
nach Indien. Er suchte Einkehr und<br />
Klarheit. Er fand ein Trainings camp<br />
des inneren Friedens. Altmann<br />
erkundet die wichtigsten Stätten<br />
des Buddhismus und landet durch<br />
Zufall im Meditationszentrum<br />
von S.N. Goenka. Seit vierzig<br />
Jahren unterrichtet der Guru<br />
Buddhas wichtigste Meditationslehre.<br />
Ablenkung ist untersagt. Alle<br />
<strong>mit</strong>gebrachten Gegenstände werden<br />
eingesammelt. Kein Radio, keine<br />
Drogen, kein Sex, keine Gespräche.<br />
Altmann befolgt alles, nur eines<br />
nicht: das Verbot des Schreibens.<br />
Und ganz am Ende bewahrheitet<br />
sich die Weisheit, dass Buddha<br />
lehrt, Buddha zu überwinden.<br />
Triffst du Buddha, töte ihn<br />
DuMont-Verlag<br />
Köln, 254 Seiten,<br />
kartoniert,<br />
ISBN 978-3-<br />
8321-6150-7,<br />
9,99 Euro
12 Magazin November 2011<br />
Aggressive Kinder und<br />
Computerspiele<br />
Aggressive Kinder bevorzugen einer<br />
Studie zufolge brutale Computer-<br />
und Videospiele. Der Spielemix von<br />
als problematisch geltenden Buben<br />
und Mädchen ist gewalthaltiger als<br />
der ihrer Klassenkameraden. Bei<br />
diesen Kindern bestehe das Risiko,<br />
dass sich ihre Vorliebe für brutale<br />
Bildschirmspiele verfestige. Der<br />
Umkehrschluss gilt jedoch nicht.<br />
Es gibt keine Belege dafür, dass<br />
gewalttätige PC- und Videospiele<br />
die Spieler im realen Leben aggressiver<br />
macht. Zumindest gilt dies für<br />
die untersuchte Altersgruppe der<br />
Acht- bis Zwölfjährigen. Bei älteren<br />
Jugendlichen sind negative Auswirkungen<br />
brutaler Spiele auf das<br />
Verhalten belegt.<br />
Zug um Zug <strong>zum</strong><br />
<strong>AK</strong>-Schachmeister<br />
Die 21. <strong>AK</strong>-Schach-Firmenmeisterschaft<br />
wurde vom Vorarl berger<br />
Schachverband und der <strong>AK</strong> <strong>Vorarlberg</strong><br />
ausgetragen.<br />
Ergebnisse<br />
Einzelwertung: 1. Siegfried<br />
Härtl; 2. Mag. Rainer Bezler<br />
(beide Schachwerkstatt Bregenz);<br />
3. Dr. D<strong>mit</strong>ry Atlas, Omicron;<br />
4. Helene Mira, Schachwerkstatt<br />
Bregenz; 5. Annika Fröwis,<br />
Schachwerkstatt Bregenz; 6.<br />
Robert Sandholzer, Omicron;<br />
7. Alexander Moosbrugger,<br />
Längle Glas Götzis; 8. Felix<br />
Bahl, <strong>AK</strong> <strong>Vorarlberg</strong>; 9. Ing.<br />
Reinhard Kuntner, Omicron;<br />
10. DI Clemens Kanonier, Land<br />
<strong>Vorarlberg</strong>.<br />
Mannschaftswertung: 1.<br />
Schachwerkstatt Bregenz (Härtl,<br />
Bezler, Mira); 2. Omicron (Atlas,<br />
Sandholzer, Kuntner); 3. Längle<br />
Glas (Moosbrugger, Hehle,<br />
Hitzhaus); 4. Blum 1 (Ladner,<br />
Dellanoi, Hämmerle); 5. Land<br />
<strong>Vorarlberg</strong> (Kanonier, Berchtold,<br />
Rücker).<br />
Kurz gemeldet ...<br />
q1,5 Millionen der über 60-Jährigen<br />
in Österreich sind von Gefäßerkrankungen<br />
betroffen. qRund<br />
eine Million Menschen dürften<br />
in Österreich von Inkontinenz betroffen<br />
sein. qInsgesamt 560.000<br />
Menschen gelten in Deutschland<br />
als „Internet abhängig“. Süchtige<br />
verbringen am Tag durchschnittlich<br />
vier Stunden im Netz. qMännliche<br />
Feldgrillen beschützen ihre<br />
Weibchen auch unter Einsatz ihres<br />
Lebens.<br />
Haben Sie etwas zu sagen?<br />
Ihre Meinung<br />
Der <strong>AK</strong> <strong>Vorarlberg</strong> ist Ihre Meinung<br />
wichtig! In der <strong>AK</strong>tion werden aktuelle<br />
Themen aus den Bereichen<br />
Arbeit, Bildung und<br />
Konsumentenschutz<br />
behandelt. Schreiben<br />
Sie uns zu einem dieser<br />
Themen einen Leserbrief<br />
und gewinnen Sie<br />
<strong>mit</strong> etwas Glück einen<br />
Sony eBook-Reader.<br />
Eine lebendige Zeitung<br />
für alle Arbeitnehmer<br />
in Vorarl berg<br />
lebt vom Dialog. Ihre<br />
Meinung ist uns viel<br />
wert. Deshalb steht<br />
die Seite 2 <strong>mit</strong> der Rubrik<br />
„Leserforum“ ganz im Zeichen<br />
Ihrer Anregungen. Einige Themen aus<br />
dieser Ausgabe, zu denen uns Ihre Meinung<br />
interessiert: <strong>zum</strong> EU-Vorschlag<br />
Feierliche Eröffnung der Ausstellung „Arbeit im Wandel der Zeit“ in der <strong>AK</strong>-Bibliothek in Feldkirch<br />
Arbeit begleitet uns<br />
alle ein Leben lang<br />
Das Wirtschaftsarchiv <strong>Vorarlberg</strong> und<br />
die <strong>AK</strong> <strong>Vorarlberg</strong> haben am 18. Oktober<br />
zur feierlichen Eröffnung der<br />
Ausstellung „Arbeit im Wandel der<br />
Zeit“ geladen – und viele sind der<br />
Einladung gefolgt.<br />
Arbeit ist seit Menschengedenken<br />
ein Bestandteil des täglichen Lebens.<br />
Kinder erleben jeden Tag <strong>mit</strong>, wie<br />
ihre Eltern zur Arbeit gehen, erlernen<br />
schließlich selbst einen Beruf, da<strong>mit</strong><br />
auch sie auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen<br />
können. Inwiefern hat sich die Arbeit<br />
im Laufe der Zeit verändert? Nicht<br />
nur, was den technischen Fortschritt<br />
betrifft, sondern auch in Bezug auf die<br />
Arbeitsbedingungen, den Frauenanteil<br />
an den Beschäftigten usw. Diesen<br />
und vielen weiteren Aspekten widmet<br />
sich die Ausstellung „Arbeit im Wandel<br />
der Zeit“. Oder in den Worten von<br />
Ausstellungskurator Dr. Thomas E.<br />
Wanger ausgedrückt: „Erst wenn wir<br />
wissen wofür, für wen und warum wir<br />
Arbeit geben und nehmen und von der<br />
Notwendigkeit des Beitrages eines und<br />
einer jeden <strong>zum</strong> Ganzen überzeugt<br />
sind (...), macht ‚schaffa, schaffa‘ und<br />
‚nit lugg lo‘ wirklich Sinn.“<br />
Breites Interesse<br />
Bei der Ausstellungseröffnung in der<br />
<strong>AK</strong>-Bibliothek in Feldkirch am 18.<br />
Vizebürgermeisterin Erika Burtscher (r.)<br />
und Stadträtin Marlene Thalhammer<br />
Interessierte Ausstellungsbesucher<br />
zur Einführung einer Finanztransaktionssteuer<br />
(Seite 3), <strong>zum</strong> Lehrberuf<br />
Stuckateur- und Trockenausbauer<br />
(Seite 4), <strong>zum</strong> Boom des<br />
g e m e i n n ü t z i g e n<br />
Wohnbaus in <strong>Vorarlberg</strong><br />
(Seiten 6 und<br />
7), zu 1000 Tagen<br />
<strong>AK</strong>-Konsumentenberatung<br />
für alle <strong>Vorarlberg</strong>er<br />
(Seite 8) oder<br />
<strong>zum</strong> Interview <strong>mit</strong><br />
Elke Gruber <strong>mit</strong> dem<br />
Themenschwerpunkt<br />
Erwachsenenbildung<br />
(Seite 11).<br />
Also: Schreiben Sie uns<br />
eine E-Mail an leserbrief@ak-vorarl<br />
berg.at<br />
oder verwenden Sie den<br />
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wir) und gewinnen Sie <strong>mit</strong> etwas<br />
Glück einen Sony eBook-Reader!<br />
Ausstellungskurator Dr. Thomas E. Wanger, Prof. Dr. Rainer Vollkommer (Kunstmuseum<br />
Liechtenstein), DDr. Arno Fitz (Wirtschaftsarchiv), <strong>AK</strong>-Dir.-Stv. Gerhard Ouschan und<br />
Dr. Christian Feuerstein (GF Wirtschaftsarchiv) (v.l.n.r.)<br />
Oktober 2011 konnten der Vorsitzende<br />
des Wirtschaftsarchivs <strong>Vorarlberg</strong><br />
DDr. Arno Fitz, Kurator Dr. Thomas<br />
Ernst Wagner und <strong>AK</strong>-Dir.-Stv. Gerhard<br />
Ouschan zahlreiche Gäste begrüßen.<br />
Unter ihnen waren Feldkirchs<br />
Vizebürgermeisterin Erika Burtscher,<br />
Direktor des Liechtensteinischen Landesmuseums<br />
Prof. Dr. Rainer Vollkommer,<br />
der ehemalige Geschäftsführer<br />
der Industriellenvereinigung Dkfm.<br />
Josef Feuerstein und weitere Vertreter<br />
aus Politik und Wirtschaft. Die Aus-<br />
Meine Meinung <strong>zum</strong> Thema<br />
Name / Adresse<br />
stellung ist noch bis 28. Oktober 2011<br />
in der <strong>AK</strong>-Bibliothek zu sehen.<br />
Veranstaltungstipp<br />
Lesung: Am 11. November 2011<br />
um 19.30 Uhr liest Franz Kabelka<br />
in der <strong>AK</strong>-Bibliothek aus seinem<br />
neuen Roman „Jemand anders“.<br />
Anmeldung: akbibliothek@<br />
ak-vorarberg.at oder Telefon<br />
050/258-4510. Der Eintritt ist<br />
frei.<br />
Die Besucher lauschten gespannt den Einführungsworten des Kurators.<br />
Sicherheits-Tipp<br />
Sicher Stapler<br />
fahren<br />
Zum Manipulieren<br />
von Lasten in Betrieben<br />
kommen häufig<br />
Stapler <strong>zum</strong> Einsatz.<br />
Bei Stapler <strong>mit</strong><br />
einer Deichsel, oder<br />
bei denen die Last<br />
DI Marc<br />
Weingärtner<br />
05574/78601<br />
innerhalb der Radbasis aufgenommen<br />
und abgesetzt <strong>wird</strong>, dürfen<br />
diese <strong>mit</strong> einer entsprechenden<br />
Unterweisung und betriebsinternen<br />
Fahrerlaubnis von Arbeitnehmern<br />
(<strong>mit</strong> Ausnahme von Jugendlichen)<br />
betrieben werden. Bei Staplern, bei<br />
denen die Last außerhalb der Radbasis<br />
aufgenommen und wieder<br />
abgesetzt <strong>wird</strong>, ist ein so genannter<br />
„Staplerschein“ erforderlich.<br />
Für eine sichere Bedienung von Staplern<br />
müssen Regeln beachtet werden.<br />
Um Gefahren zu minimieren, sind<br />
wesentliche Punkte zu berücksichtigen:<br />
• Kontrolle auf sichtbare Schäden<br />
und Funktionskontrolle vor der<br />
täglichen Inbetriebnahme<br />
• Sicherheitsgurt benützen, sofern<br />
keine anderen Rückhaltevorrichtungen<br />
wie Bügel oder geschlossene<br />
Fahrerkabine vorhanden sind<br />
• Einhaltung des Mitfahrverbotes<br />
• Heben von Personen nur <strong>mit</strong><br />
einem geprüften Arbeitskorb<br />
• Kurven entsprechend angepasst<br />
fahren (wegen hoher Kippgefahr)<br />
• Durchfahrtshöhen beachten,<br />
Rampenkanten und Überfahrhilfen<br />
vorsichtig befahren<br />
• Ladungen gegen Herunterfallen<br />
sichern und nur so weit anheben<br />
wie notwendig<br />
• Auf Fußgänger achten. Sicht<br />
nach vorne muss gewährleistet<br />
sein, sonst rückwärts fahren. Über<br />
Rampen <strong>mit</strong> der Last stets bergwärts<br />
fahren<br />
• Überlastung des Staplers vermeiden<br />
• persönliche Schutzausrüstung je<br />
nach Notwendigkeit<br />
• gegen unbefugte Inbetriebnahme<br />
sichern (Schlüssel abziehen)<br />
• jährliche Prüfung bei selbstfahrenden<br />
Staplern durch Befugte laut<br />
Arbeitsstättenverordnung<br />
Arbeitsinspektion Bregenz,<br />
www.arbeitsinspektion.gv.at<br />
Postgebühr<br />
zahlt<br />
Empfänger<br />
An die<br />
<strong>AK</strong> <strong>Vorarlberg</strong><br />
Redaktion <strong>AK</strong>tion<br />
Widnau 2–4<br />
6800 Feldkirch