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Haus mit Garten wird zum unleistbaren Luxus - AK - Vorarlberg

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8 Konsumentenschutz November 2011<br />

Die Öffnung der Konsumentenberatung für alle <strong>Vorarlberg</strong>er vor ca. 1000 Tagen brachte einen regelrechten Anfragenansturm <strong>mit</strong> sich<br />

73.945 Konsumenten suchten<br />

in 1000 Tagen um Hilfe an<br />

Seit Jänner 2009 ist die <strong>AK</strong>-Konsumentenberatung<br />

für alle <strong>Vorarlberg</strong>er<br />

zugänglich. In diesen etwas über 1000<br />

Tagen wurden insgesamt 73.945 Anfragen<br />

von den <strong>AK</strong>-Mitarbeitern beantwortet.<br />

Es hat sich viel getan, seit die Konsumentenberatung<br />

auch für nicht <strong>AK</strong>-<br />

Mitglieder geöffnet ist. Seit den ersten<br />

Tagen haben die <strong>AK</strong>-Mitarbeiter einen<br />

rasanten Anstieg an Anfragen verzeichnet.<br />

Bereits im ersten Jahr stiegen die<br />

Beratungen um beachtliche 20 Prozent.<br />

Besonders Fragen rund um die<br />

Finanzkrise schnellten damals um satte<br />

40 Prozent auf 2407 in die Höhe.<br />

Auch Werbefahrten und Gewinnspiele<br />

hielten die <strong>AK</strong>-Konsumentenberatung<br />

auf Trab. Von 784 Anfragen im Jahr<br />

2008 stiegen die Beratungen in diesem<br />

Themenbereich auf beachtliche<br />

2683.<br />

Informationen sind Um und Auf<br />

Aufgrund der hohen Anfrage-Zahlen<br />

in Bezug auf Gewinnspiele und Werbefahrten<br />

widmete sich der <strong>AK</strong>-Messestand<br />

auf der Frühlingsmesse 2011<br />

diesem Thema. Gleichzeitig wurde auf<br />

der <strong>AK</strong>-Homepage eine separate Rubrik<br />

<strong>mit</strong> Tipps und Warnungen eingerichtet.<br />

„Diese Vorgehensweise hat nun<br />

Früchte getragen. Waren es im Jahr<br />

2010 noch 1181 Anfragen alleine <strong>zum</strong><br />

Thema Werbefahrten, reduzierte sich<br />

diese Zahl in den bisherigen Monaten<br />

im Jahr 2011 auf 186“, freut sich Dr.<br />

Karin Hinteregger, Leiterin der <strong>AK</strong>-<br />

Konsumentenberatung.<br />

Problemkind Telekommunikation<br />

Langeweile kam bei den <strong>AK</strong>-Mitarbeitern<br />

jedoch keine auf, da im Jahr<br />

2011 die Anzahl der Anfragen im Bereich<br />

Telekommunikation regelrecht<br />

explodierten. Bereits in den ersten<br />

neun Monaten wurden 3738 diesbezügliche<br />

Anfragen registriert. Mehr als<br />

1400 mehr als im gesamten Jahr 2010.<br />

Der Grund für diese Zunahme hat <strong>mit</strong><br />

den Praktiken der Mobilfunkbetreiber<br />

zu tun. „Wie in den Medien berichtet<br />

wurde, sahen wir uns aufgrund<br />

massiv erhöhter Handyrechnungen<br />

gezwungen, die Netzbetreiber bei der<br />

Staatsanwaltschaft anzuzeigen“, erklärt<br />

Hinteregger. Eine Entscheidung stehe<br />

bisher jedoch noch aus.<br />

Wohn- und Mietrecht<br />

Im Bereich Bauen und Wohnen bewegen<br />

sich die Beratungen seit Jahren<br />

auf einem konstant hohen Level. Im<br />

Jahr 2010 bewältigten die Mitarbeiter<br />

beispielsweise 6174 Anfragen. Im<br />

Jahr 2011 wurde bisher bereits 5097<br />

Mal Hilfestellung geleistet. Neben der<br />

Europaweite Mindeststandards für den Schutz von Minderjährigen gefordert<br />

Dr. Karin Hinteregger, Leiterin der <strong>AK</strong>-Konsumentenberatung und ihre 13 Kollegen haben alle Hände voll zu tun.<br />

täglichen Beratung von Konsumenten<br />

in der <strong>AK</strong> werden auch laufend Musterprozesse<br />

sowie Verbandsklagen geführt<br />

und Öffentlichkeitsarbeit <strong>mit</strong>tels<br />

Presseaussendungen, Pressekonferenzen,<br />

Artikel für die Homepage uvm.<br />

betrieben.<br />

„Wir führen auch laufend Tests<br />

durch, wie beispielsweise den Ankauf<br />

von zwei Daten-CDs im Jahr 2009,<br />

die sehr sensible Daten zu 2600 <strong>Vorarlberg</strong>ern<br />

lieferten“, erklärt Hinteregger.<br />

Auch der Goldverkaufstest im Jahr<br />

2010 legte massive Preisunterschiede<br />

offen. Bei einem Solarientest 2011 fielen<br />

sogar alle Bräunungsstudios durch.<br />

Der vor kurzem durchgeführte Schinkensandwichtest<br />

hingegen brachte ein<br />

positives Ergebnis. Keine der Proben<br />

EU-Parlament will mehr Schutz<br />

vor Glücksspielen im Internet<br />

Die europäischen Verbraucher sollen<br />

besser vor Suchtgefahr und kriminellen<br />

Aktivitäten im Bereich von<br />

Online-Glücksspielen geschützt werden.<br />

Die Europaabgeordneten haben<br />

im Ausschuss für Binnenmarkt und<br />

Verbraucherschutz einem entsprechenden<br />

Initiativbericht <strong>mit</strong> großer<br />

Mehrheit zugestimmt.<br />

Aktuellen Zahlen zufolge finden<br />

heutzutage etwa zehn Prozent aller<br />

Glücksspiele in Europa (Lotto- und<br />

Lotteriespiele, Sportwetten, Poker,<br />

Bingo oder Wetten auf Pferde- und<br />

Windhunderennen) im Internet oder<br />

über vergleichbare Vertriebskanäle wie<br />

Mobiltelefone oder interaktive Fernsehplattformen<br />

statt. Die Tendenz ist<br />

steigend, das Marktvolumen beträgt<br />

mehr als zehn Milliarden Euro. In vielen<br />

EU-Mitgliedsstaaten bestehen totale<br />

Verbote oder Verbote <strong>mit</strong> Erlaubnisvorbehalt,<br />

andere haben einen völlig<br />

offenen und liberalisierten Markt.<br />

Verbraucherschutz gewährleisten<br />

Die deutsche Europaabgeordnete<br />

Evelyne Gebhardt forderte die EU-<br />

Kommission auf, einen gesetzlichen<br />

Rahmen für das bisher so gut wie gar<br />

nicht geregelte Zocken im Internet zu<br />

prüfen, auch wenn das Europäische<br />

Parlament ein eigenes EU-Gesetz dazu<br />

ablehnt. „Der Glücksspielsektor in Europa<br />

ist geprägt von sehr unterschiedlichen<br />

Traditionen und Kulturen. Daher<br />

weichen auch die jeweiligen Regelungen<br />

in den einzelnen Mitgliedsstaaten<br />

teilweise stark voneinander ab. Nationale<br />

Vorschriften müssen gewahrt bleiben,<br />

aber nur, wenn sie auch ein hohes<br />

Verbraucherschutzniveau gewährleisten“,<br />

betonte Gebhardt.<br />

Strenge staatliche Aufsicht<br />

Europaweite Mindeststandards für den<br />

Schutz von Minderjährigen, die Bekämpfung<br />

von Spielsucht, aber auch<br />

von Geldwäsche und anderer <strong>mit</strong> dem<br />

Glücksspiel assoziierter Kriminalität<br />

werden von den EU-Abgeordneten als<br />

sinnvoll erachtet. Zu den wichtigsten<br />

Punkten der Resolution zählt, dass die<br />

Mitgliedsstaaten allen illegalen Anbietern<br />

den Marktzugang verweigern<br />

und dabei auf eine Vielzahl repressiver<br />

Maßnahmen zurückgreifen dürfen.<br />

Hervorzuheben ist auch die Forderung,<br />

dass Online-Glücksspielanbieter,<br />

die in einem Mitgliedsstaat die Gesetze<br />

missachten, ihre Lizenz in den anderen<br />

Mitgliedsstaaten verlieren sollten.<br />

Der Ausschuss lehnte Forderungen<br />

nach einem gesamteuropäischen Lizenzsystem<br />

und nach grenzüberschreitender<br />

gegenseitiger Anerkennung von<br />

nationalen Lizenzen ab. Die Europaabgeordneten<br />

sind der Ansicht, dass<br />

Glücksspielmonopole unter strenger<br />

staatlicher Aufsicht den Verbraucherschutz<br />

und die Kriminalitätsbekämpfung<br />

effektiver gewährleisten können<br />

als ein Wettbewerb.<br />

EU möchte Minderjährige im Internet<br />

schützen und Spielsucht bekämpfen.<br />

hat die gesetzlich vorgeschriebene<br />

Keimzahlgrenze überschritten.<br />

Verlagerung der Themenbereiche<br />

Grundsätzlich bewegen sich die Anfragen<br />

der <strong>AK</strong>-Konsumentenberatung<br />

weg von den typischen Beratungsthemen<br />

wie Werbefahrten oder Internetabzocke<br />

hin zu Telekommunikation<br />

und Anfragen im Bereich Geld (Geldanlage,<br />

Gebühren etc.). Die Bereiche<br />

Reisen, Bauen und Wohnen sind seit<br />

Jahren stark gefragt.<br />

Um einen so großen Ansturm auch<br />

bewältigen zu können, braucht es ein<br />

starkes Team. Aktuell sind in der <strong>AK</strong>-<br />

Konsumentenberatung vier Sekretariats<strong>mit</strong>arbeiter<br />

sowie zehn Referenten<br />

beschäftigt.<br />

Ein Konsument wollte sein erspartes<br />

Vermögen in Immobilien investieren.<br />

Sein Berater der Firma B&S Gesellschaft<br />

für <strong>Haus</strong>halts- und Budgetberatung<br />

GmbH riet ihm ab und empfahl<br />

ihm dringend den Erwerb von AvW-<br />

Genussscheinen und Meinl European<br />

Land Aktien.<br />

Konrad F. (Name geändert) hatte lange<br />

unter harten Bedingungen im Ausland<br />

gearbeitet und einiges an Geld zurücklegen<br />

können. Er entschied, sich dafür<br />

eine Immobilie zu kaufen und wandte<br />

sich an einen Berater der B&S <strong>Haus</strong>halts-<br />

und Budgetberatung GmbH. Im<br />

Gespräch drängte der Berater darauf,<br />

dass Konrad F. nicht in Immobilien,<br />

sondern in AvW-Genussscheine investieren<br />

solle. Der Haken an der Geschich-<br />

Gesund essen in allen<br />

Lebensphasen<br />

Der November steht bei der<br />

<strong>Vorarlberg</strong>er Gebietskrankenkasse<br />

(VGKK) ganz im Zeichen der<br />

gesunden Ernährung. Gesundes<br />

Essen und Trinken tragen in allen<br />

Lebensphasen und Lebensbereichen<br />

zu mehr Leistungsfähigkeit und<br />

Wohlbefinden bei. Die Ernährungsvorträge,<br />

<strong>mit</strong> denen vor allem<br />

Senioren, Berufstätige und Familien<br />

angesprochen werden sollen, führt<br />

Diätologin Julia Giacomuzzi.<br />

Vorträge<br />

• Mit 66 Jahren fängt das Leben<br />

an: 22. November, 15-16 Uhr<br />

sowie 30 November, 15-16 Uhr<br />

• Mehr Genuss im Berufsalltag:<br />

22. November, 19-20 Uhr<br />

• Gesunde Ernährung für die<br />

ganze Familie: 30. November,<br />

19-20 Uhr<br />

Alle Vorträge finden im<br />

Sitzungssaal der VGKK in<br />

Dornbirn statt.<br />

Versteckte Kosten für<br />

Jahres<strong>mit</strong>gliedschaft<br />

Beim ersten Hinhören klingt<br />

die Nachricht vielversprechend:<br />

Der deutsche Download-Service<br />

„Content4U“ bietet im Internet<br />

kostenlose Programme <strong>zum</strong> Herunterladen<br />

an. Nicht ganz, denn ganz<br />

versteckt <strong>wird</strong> auf eine notwendige<br />

Jahres<strong>mit</strong>gliedschaft in der Höhe<br />

von 96 Euro hingewiesen. Der Verein<br />

für Konsumenteninformation<br />

(VKI) hat daraufhin geklagt. Das<br />

Handelsgericht Wien hat nun klargestellt,<br />

dass die Information über<br />

den Preis von Internetdienstleistungen<br />

klar und deutlich zu erfolgen<br />

hat und da<strong>mit</strong> der beklagten Firma<br />

ihre Praxis untersagt. Das Urteil<br />

ist nicht rechtskräftig. Der VKI<br />

appelliert an die Konsumenten,<br />

bei Bestellungen beziehungsweise<br />

angeblichen Gratis-Downloads im<br />

Internet noch aufmerksamer zu<br />

sein.<br />

Falsche Beratung machte den Wunsch nach einer Immobilie zunichte.<br />

Anmeldung: Vorarlbeger<br />

Gebietskrankenkasse, Carolin<br />

Amann, Telefon 050/8455-<br />

1112 oder E-Mail gesundheitsfoerderung@vgkk.at<br />

Die Vorträge sind kostenlos.<br />

Urteil: B&S muss über<br />

200.000 Euro ersetzen<br />

te: B&S war <strong>zum</strong> damaligen Zeitpunkt<br />

eine 75-prozentige Tochter von AvW.<br />

Einige Zeit später riet ihm der Berater,<br />

weiteres Geld in Meinl European Land-<br />

Aktien zu investieren. Nachdem 2008<br />

sprichwörtlich alle Investitionen von<br />

Konrad F. den Bach hinunter gingen,<br />

wandte er sich an die <strong>AK</strong>-Konsumentenberatung.<br />

Eine außergerichtliche<br />

Einigung war damals nicht möglich.<br />

Nachdem der Konsument über eine<br />

Rechtsschutzversicherung verfügte, riet<br />

die <strong>AK</strong>-Konsumententberatung <strong>zum</strong><br />

Gang vor Gericht. Nach einem Rechtsstreit,<br />

der sich bis heuer hinzog, ist nun<br />

geklärt, dass Konrad F. 183.489,70<br />

Euro plus Zinsen und inklusive Prozesskosten<br />

rückerstattet werden. Er hätte 37<br />

Jahre lang 500 Euro sparen müssen, um<br />

den Verlust wieder hereinzusparen.

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