Haus mit Garten wird zum unleistbaren Luxus - AK - Vorarlberg
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November 2011 Gemeinnütziger Wohnbau<br />
austelle in Dornbirn. Die Auftragsbücher sind voll. Immer mehr junge Familien drängen auf den sozialen Wohnungsmarkt, weil sie sich Eigentum und private Wohnungen nicht mehr leisten können.<br />
Gesamtanträge und Bestand gemeinnütziger Wohnungen in <strong>Vorarlberg</strong>s Städten<br />
4000<br />
3750<br />
3500<br />
3250<br />
3000<br />
2750<br />
2500<br />
2250<br />
2000<br />
1750<br />
1500<br />
1250<br />
1000<br />
750<br />
500<br />
250<br />
1000<br />
Bregenz<br />
4000<br />
130<br />
1560<br />
Angemeldeter Bedarf Gesamt: 2462<br />
Bestand Gesamt: 10.865<br />
909<br />
2906<br />
300<br />
900<br />
123<br />
Bludenz Dornbirn Hohenems Feldkirch<br />
1499<br />
Quelle: Städte Bregenz, Bludenz,<br />
Dornbirn, Hohenems, Feldkirch<br />
Stand 20.11.2011<br />
Vogewosi-Aufsichtsratsvorsitzender Günter Lampert im Interview<br />
„Die Wohnung darf kein<br />
Abwanderungsgrund sein“<br />
Bauen und Wohnen ist teuer. Nachdem<br />
immer mehr Menschen im Land<br />
finanziell nicht mehr in der Lage sind,<br />
sich Wohnungseigentum zu leisten,<br />
<strong>wird</strong> der soziale Wohnbau dringender<br />
denn je, weiß Vogewosi-Aufsichtsratsvorsitzender<br />
Günter Lampert.<br />
Gleichzeitig ist es ihm ein Anliegen,<br />
die Abwanderung aus den Talschaften<br />
einzudämmen.<br />
<strong>AK</strong>tion: Ist Wohnungseigentum in <strong>Vorarlberg</strong><br />
überhaupt noch leistbar?<br />
Günter Lampert: Für viele Menschen<br />
ist das sehr schwierig. Mein Grundsatz<br />
ist: So viel Eigentum wie möglich, so<br />
viele Mietwohnungen wie nötig.<br />
Viele Städte, allen voran Bregenz,<br />
stöhnen unter einem enormen Zuzugsdruck.<br />
Wie kann man da gegensteuern?<br />
Sinnvoll wäre es, idente Wohnungsvergaberichtlinien<br />
für alle Städte und<br />
Gemeinden des Landes festzulegen,<br />
dann gäbe es eine vergleichbare, solide<br />
Grundlage für einen bedarfsgerechten<br />
sozialen Wohnbau in allen Regionen<br />
des Landes.<br />
Hinken die kleineren Gemeinden beim<br />
sozialen Wohnbau hinterher?<br />
Man kann keine riesigen Wohnanlagen<br />
in Kleingemeinden bauen, das ist auch<br />
nicht nötig. Als Vogewosi verstehen<br />
wir uns als Partner der Gemeinden,<br />
der dort maßgeschneiderte Lösungen<br />
anbietet, wo es Bedarf gibt.<br />
Fehlender Bedarf ist meist das Killerargument,<br />
wenn es keinen sozialen<br />
Wohnbau in Gemeinden gibt.<br />
Wenn in Talschaften Schulen geschlos-<br />
7<br />
Günter Lampert: „Wohnbedarf<br />
seriös erheben.“<br />
sen werden müssen und Bürgermeister<br />
darüber jammern, dass junge Menschen<br />
aus dem Tal abwandern, dann<br />
steht das Argument des mangelnden<br />
Bedarfs auf tönernen Füßen.<br />
Was raten Sie diesen Gemeinden?<br />
Nicht jammern, sondern den Bedarf in<br />
der eigenen Gemeinde seriös erheben<br />
und sich <strong>mit</strong> den sozialen Wohnbauträgern<br />
über machbare Lösungen unterhalten.<br />
Die gibt es.<br />
Die Gemeinden würden da<strong>mit</strong> bei der<br />
Vogewosi offene Türen einrennen?<br />
Auf jeden Fall. Keiner soll seine Heimatgemeinde<br />
nur darum verlassen<br />
müssen, weil es keinen leistbaren<br />
Wohnraum für junge Menschen oder<br />
Familien gibt. Das liegt klar in der Verantwortung<br />
der jeweiligen Gemeinde.