Haus mit Garten wird zum unleistbaren Luxus - AK - Vorarlberg
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Eine unbekannte Person hat im Namen von Corinna F. in einem sozialen Netzwerk ein Profil angelegt und beleidigende Inhalte eingefügt.<br />
Strafbar: Identitätsklau im<br />
Internet ist kein Kavaliersdelikt<br />
Es ist ein Alptraum für jeden Internet-Benutzer:<br />
Corinna F. findet ihr<br />
eigenes Profil auf einer sozialen Netzwerkseite,<br />
obwohl sie dort niemals eines<br />
angelegt hat. Der Inhalt entpuppt<br />
sich zudem als tief beleidigend und<br />
kompro<strong>mit</strong>tierend.<br />
Corinna F. kann es nicht fassen. Als<br />
sie eines Tages aus Zufall eine soziale<br />
Plattform besucht, findet sie dort ein<br />
Profil <strong>mit</strong> ihrem vollständigen Namen<br />
inklusive Foto. Nachdem sie selbst nie<br />
auf dieser Seite aktiv war, klickt sie das<br />
Profil an und ist außer sich. Kuriose<br />
Inhalte zu Aktivitäten und Urlaubszielen,<br />
aber auch inkorrekte Angaben zu<br />
Alkoholkonsum und Rauchgewohnheiten<br />
werden hier – für jeden zugänglich<br />
– angeführt. Besonders abstoßend<br />
wurde zudem ihr derzeitiger „Zustand“<br />
formuliert, der – aus sexueller Hinsicht<br />
Kinder gehören vor diversen Internetseiten geschützt<br />
– keine Interpretationen zulässt, worauf<br />
sie angeblich aus sei.<br />
Odyssee nimmt ihren Lauf<br />
Nachdem Corinna F. dieses Profil nicht<br />
persönlich angelegt hat, war es ihr auch<br />
nicht möglich, die Seite zu deaktivieren<br />
oder zu löschen. Sie wandte sich daraufhin<br />
hilfesuchend an die <strong>AK</strong>-Konsumentenberatung.<br />
„Wurde einmal ein Profil<br />
auf einer Plattform erstellt, lässt sich<br />
das schwer rückgängig machen beziehungsweise<br />
löschen. Nochmals schwieriger<br />
<strong>wird</strong> es, wenn ein Unbekannter<br />
die Identität einer Person annimmt“,<br />
warnt Mag. Paul Rusching von der <strong>AK</strong>-<br />
Konsumentenberatung. Nach etlichen<br />
Versuchen von Corinna F. das Profil zu<br />
löschen sowie einer schriftlichen Intervention<br />
der <strong>AK</strong>-Konsumentenberatung<br />
beim Betreiber der Plattform klappte<br />
es nach langen Wochen endlich, die<br />
Gefahr im Netz: Eltern<br />
sollten Kind aufklären<br />
Verschiedenste Anbieter haben bisher<br />
<strong>mit</strong>tels unterschiedlicher Filter<br />
versucht, Kinder vor Gefahren im<br />
Internet zu schützen. Das nutzt nicht<br />
immer. Deshalb ist die Unterstützung<br />
der Eltern dringend notwendig.<br />
Klingelton-Betrügereien, Gewaltspiele,<br />
Beleidigungen in Chatrooms<br />
bis hin zu Rassismus und Pornografie<br />
zählen zu den Gefahren, denen Kinder<br />
im Internet ausgesetzt sind. Neben<br />
der Sperre von gewissen Seiten<br />
Kinder müssen vor den Gefahren im Internet geschützt werden.<br />
können auch Filter eingebaut werden,<br />
die verhindern, dass Kinder auf gewisse<br />
Beiträge <strong>mit</strong> gefährlichen Inhalten<br />
zugreifen können. Hier gibt es aber<br />
Schwachstellen, die nie völlig aus dem<br />
Weg geräumt werden können.<br />
Datenschutz als erste Maßnahme<br />
Der erste Schritt, der bei Internetsicherheit<br />
beachtet werden sollte und<br />
dem Kind auch klar kommuniziert<br />
werden muss, ist Datenschutz. Persönliche<br />
Daten, Fotos, Adressen, Tele-<br />
Daten unsichtbar zu machen. „Zudem<br />
hatte Corinna F. einen Verdacht, wer<br />
sich <strong>mit</strong> ihren Daten ausgegeben haben<br />
könnte und versandte an diese Person<br />
eine SMS. Ob nun die Intervention<br />
beim Betreiber den Ausschlag für die<br />
Deaktivierung der Seite oder das SMS<br />
Wirkung zeigten, kann ich nicht beurteilen“,<br />
so Rusching. Für Corinna F.<br />
spielt das keine große Rolle. Die junge<br />
Frau hat unter dieser Vorgehensweise<br />
enorm gelitten und kann immer noch<br />
nicht verstehen, wie jemand so respektlos<br />
<strong>mit</strong> ihren Daten umgehen konnte.<br />
Strafbare Handlung<br />
Identitätsklau ist grundsätzlich eine<br />
strafbare Handlung. Werden zudem<br />
beleidigende sowie kompro<strong>mit</strong>tierende<br />
Inhalte an die Öffentlichkeit transportiert,<br />
vergrößert sich der Strafrahmen.<br />
„Jeder Mensch hat ein Recht auf Pri-<br />
fonnummern usw. haben im Internet<br />
nichts verloren. Auch die Gefahr ein<br />
fragwürdiges Vertrauensverhältnis über<br />
das Internet zu fremden Personen aufzubauen,<br />
ist bei Kindern viel höher als<br />
bei Erwachsenen.<br />
Verantwortung der Eltern<br />
„Es ist wichtig, dass die Eltern ihr Kind<br />
im Internet ‚begleiten‘ und auf Gefahren<br />
und Risiken von Handlungen<br />
aufmerksam machen“, erklärt Sandra<br />
Leichte, BBA von der <strong>AK</strong>-Konsumentenberatung.<br />
Ziel sollte es sein, den<br />
Kindern der heutigen Internetgeneration<br />
eine gewisse Medienkompetenz<br />
zu über<strong>mit</strong>teln. „Hier sind neben den<br />
Eltern auch die Schulen gefragt, denn<br />
ein Computerprogramm kann diese<br />
verantwortungsvolle Aufgabe nicht<br />
erfüllen“, sagt Leichte. Voraussetzung<br />
für ein solches Miteinander sei jedoch,<br />
dass die Eltern wie auch Lehrer <strong>mit</strong> der<br />
Technik Schritt halten und das Kind in<br />
diesem Prozess begleiten.<br />
Tipps für Eltern<br />
• Beobachten Sie das Surf-Verhalten<br />
Ihres Kindes genau.<br />
• Setzen Sie Filterfunktionen im<br />
Browser ein oder richten Sie einen<br />
speziellen Online-Zugang für Ihr<br />
Kind ein, den bereits einige Provider<br />
anbieten.<br />
• Melden Sie kriminelle oder<br />
jugendgefährdende Seiten einer<br />
offiziellen Stelle wie beispielsweise<br />
www.stopline.at.<br />
November 2011 Konsumentenschutz<br />
vatsphäre. Wird gegen dieses Recht<br />
verstoßen, können auch Schadenersatzansprüche<br />
geltend gemacht werden“,<br />
bestätigt Rusching. Es handle sich hier<br />
um alles andere als ein Kavaliersdelikt.<br />
Auch die Veröffentlichung eines Fotos<br />
ohne Zustimmung der abgebildeten<br />
Person ist haftbar und verstößt gegen<br />
das Recht am eigenen Bild. Würde die<br />
Identität der handelnden Person doch<br />
noch ans Tageslicht rücken, wäre der<br />
Weg vor Gericht vorprogrammiert.<br />
„Nur wenn hier klare Grenzen aufgezeigt<br />
werden, lässt sich eine solche Vorgehensweise<br />
künftig verhindern. Wir<br />
raten allen, sich in solchen Fällen an<br />
die <strong>AK</strong>-Konsumentenberatung zu wenden“,<br />
so Rusching abschließend.<br />
<strong>AK</strong>-Konsumentenberatung, Telefon<br />
050/258-3000, www.konsumentenberatung@ak-vorarlberg.at<br />
Figurella-Werbung hält<br />
nicht, was sie verspricht<br />
Unter der Marke „Figurella“ werden<br />
in ganz Österreich Schlankheitsstudios<br />
betrieben, die – laut rechtskräftigem<br />
Gerichtsurteil – <strong>mit</strong>tels irreführender<br />
Werbung eine Traumfigur versprechen.<br />
„Ohne Chemie, ohne Wunder<strong>mit</strong>tel,<br />
ohne einseitige Hungerkur, ohne<br />
schmerzhafte Behandlung! Völlig natürlich!<br />
Erfolgreich <strong>mit</strong> Garantie! Für<br />
jede Frau leistbar! Das Geheimnis des<br />
Erfolgs ist die TPM-Methode! - Keine<br />
Scheu – auch wenn Sie stark übergewichtig<br />
sind!“ So lautet beispielsweise<br />
auf der Homepage von „Figurella“ die<br />
Werbeaussage. Die „Figurella“-Methode<br />
besteht aus einer Aktiv-Sauerstoff-<br />
Behandlung. Dabei <strong>wird</strong> der Körper der<br />
Kundin bei 37 Grad <strong>mit</strong> Aktivsauerstoff<br />
umspült. Im Anschluss daran folgt die<br />
Online-Shopping ist<br />
stark im Trend<br />
9<br />
Solange der Anbieter im Inland<br />
sitzt, <strong>wird</strong> immer häufiger auf<br />
Online-Shopping zurückgegriffen.<br />
Vergangenes Jahr haben nach<br />
Zahlen der EU-Kommission bereits<br />
40 Prozent der Konsumenten<br />
europaweit im Netz eingekauft. Im<br />
Ausland kaufen dagegen nur neun<br />
Prozent, weil sie Betrug oder Übervorteilung<br />
fürchten.<br />
Biowelle in Österreich<br />
ist ungebrochen hoch<br />
Im vergangenen Jahr ist der Markt<br />
um 20 Prozent auf rund 1,05<br />
Milliarden Euro Umsatz gewachsen.<br />
Da<strong>mit</strong> macht der Biobereich,<br />
der sowohl Lebens<strong>mit</strong>tel als auch<br />
Non-Food-Produkte umfasst, sechs<br />
Prozent des gesamten Umsatzes<br />
im Lebens<strong>mit</strong>telhandel aus. Vom<br />
grünen Boom profitieren jedoch<br />
laut einer RegioPlan-Studie weniger<br />
kleine Biogeschäfte, sondern immer<br />
mehr die großen Supermarktketten.<br />
Diese machen dank Eigenmarken<br />
auch gegenüber den Diskontern an<br />
Boden gut.<br />
EU will Spekulation<br />
und Betrug stoppen<br />
Die EU-Kommission will Betrug<br />
und Spekulation an den Finanzmärkten<br />
einen Riegel vorschieben. Wer<br />
Insiderhandel betreibt oder Kurse<br />
manipuliert, soll in der EU künftig<br />
nicht mehr ohne Strafe davonkommen.<br />
Im Rahmen der Vorschläge<br />
für eine schärfere Regulierung der<br />
Finanzmärkte präsentierte die EU-<br />
Kommission zwei umfangreiche<br />
Gesetzesentwürfe: die Revision der<br />
Finanzdienstleistungs-Richtlinie<br />
sowie eine Finanzmarkt-Verordnung.<br />
Kurz gemeldet ...<br />
qDrei von vier Österreicherinnen<br />
können sich ein Leben ohne Handy<br />
nicht mehr vorstellen. Bei den Männern<br />
ist es nur jeder Zweite, wie<br />
eine Studie herausgefunden hat.<br />
Abnehmen im Schlaf würden sich viele wünschen, doch es funktioniert leider nicht.<br />
TPM-Methode. In diesem Fall führt die<br />
Kundin gymnastische Übungen unter<br />
Plexiglaskuppeln durch, wobei im Inneren<br />
dieser Plexiglashaube die Temperatur<br />
bis auf die Körpertemperatur erhöht<br />
werden kann. Soviel zur Methode.<br />
Die Wirkung lässt im Gegensatz<br />
dazu zu wünschen übrig, wie ein Sachverständigengutachten<br />
bestätigt. Aufgrund<br />
dieser irreführenden Werbung<br />
hat die Bundesarbeitskammer <strong>mit</strong>tels<br />
eines Wettbewerbsprozesses „Figurella“<br />
geklagt und nun auch vom Oberlandesgericht<br />
Linz als Berufungsgericht<br />
Recht erhalten. Die Werbeaussagen<br />
zur „Figurella-Methode“ sind irreführend<br />
und weder die Aktiv-Sauerstoff<br />
noch die TPM-Methode können das<br />
Gewicht nachhaltig reduzieren noch<br />
die Figur straffen. Das Urteil ist rechtskräftig.