Apostel
Zeitschrift der Arnsteiner Patres
Zeitschrift der Arnsteiner Patres
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familie sscc<br />
Provinzkapitel 2015<br />
Pater Heinz Josef Catrein er neut zum Provinzial gewählt<br />
Ordensgemeinschaften sind entgegen vielen Vorurteilen<br />
sehr demokratische Institutionen. Die Mitglieder<br />
wählen ihre Provinzleitung für drei oder sechs<br />
Jahre und bestimmen gemeinsam die Schwerpunkte<br />
der Arbeit. In unserer Ordensgemeinschaft sind die<br />
Provinzkapitel das höchste Entscheidungsgremium.<br />
Die Teilnehmer werden von allen Or densan gehörigen<br />
in geheimer Wahl gewählt. Hinzu kommen von<br />
Amtes wegen die Mitglieder der aktuellen Provinzleitung.<br />
Zudem ist es üblich, dass bei den Kapiteln<br />
ein Mitglied der Generalleitung anwesend ist. In diesem<br />
Jahr fand der erste Teil des Kapitels vom 7. bis<br />
10. April in Werne statt. Die Wahl der Provinzleitung<br />
verlief sehr zügig, und die bisherige Provinzleitung<br />
wurde bis auf eine Ausnahme bestätigt. Pater<br />
Ernst Schmitt schied aus dem Provinzrat aus, Pater<br />
Arne Marco Kirsebom aus Norwegen wurde neu hineingewählt.<br />
Das Kapitel wurde mit Gesprächen<br />
und durch Fragebögen in den Kommunitäten vorbereitet,<br />
hinzu kamen zwei vorbereitende Sitzungen.<br />
Jeder Mitbruder hat die Möglichkeit, Briefe und Anträge<br />
an das Kapitel zu richten.<br />
Neue Herausforderungen in Arnstein<br />
Den Kapitelsmitgliedern war im April sehr klar, dass<br />
schwierige Fragen zu lösen sind. Die Altersstruktur<br />
wird immer ungünstiger. Mitbrüder scheiden aufgrund<br />
von Alter und Krankheit aus und können<br />
nicht ersetzt werden. Eine andere Herausforderung<br />
ist die Situation in Kloster Arnstein. Die Klosterkirche<br />
weist erhebliche Bauschäden auf und muss renoviert<br />
werden. Für die Renovierung ist das Land<br />
Rheinland-Pfalz zuständig, dem die Kirche gehört.<br />
Mit den Arbeiten wird 2017 begonnen. Man plant<br />
mehrere Bauperioden, die erst 2024 (hoffentlich!)<br />
ganz abgeschlossen sein werden. Das hat einschnei<br />
Die Provinzleitung der Arnsteiner Patres (v. l.): Martin Königstein<br />
SSCC, Peter Egenolf SSCC, Heinz Josef Catrein SSCC,<br />
Heinz Klapsing SSCC, Arne Marco Kirsebom SSCC<br />
dende Konsequenzen: Teile des Klostergeländes<br />
werden zur Baustelle, die Kirche ist nur sehr begrenzt<br />
zugänglich, Leben und Arbeiten in der bisherigen<br />
Form sind nicht möglich. Das Kapitel sprach<br />
den Wunsch aus, in Arnstein weiterhin präsent zu<br />
bleiben, und berief eine Arbeitsgruppe, die einen<br />
Vorschlag für die Herbstsitzung des Kapitels machen<br />
soll. Im Blickpunkt ist vor allem eine neue und intensivere<br />
Zusammenarbeit zwischen Kloster Arnstein,<br />
der Pfarrei Bad Ems Nassau und der Citykirche<br />
in Koblenz.<br />
Mitbrüder aus Afrika unterstützen uns<br />
Die Frage der Zukunft von Kloster Arnstein ist auch<br />
mit einer anderen Frage verbunden. Die Generalleitung<br />
wünscht, dass bis zu drei Mitbrüder der Provinz<br />
Afrika nach Deutschland kommen. Sie würden<br />
für neue Projekte zur Verfügung stehen. Das ist zunächst<br />
eine verlockende Perspektive, aber auch eine<br />
riesige Herausforderung. Die Integrierung dieser<br />
Brüder aus der Weltkirche in unsere Arbeit ist keine<br />
einfache Sache, auch weil es uns an Erfahrungen<br />
fehlt. Aber: Wir wollen den Versuch wagen.<br />
Heinz Josef Catrein SSCC<br />
Werne<br />
Von der Schwindsuchtallee ins neue Provinzialat<br />
Im Jahr 1962 fertigte der niederländische Bildhauer<br />
Frans Griesenbrock eine Damianstatue für das damalige<br />
Studienhaus der Ordensgemeinschaft in Simpelveld<br />
in den Niederlanden. Die Statue fand ihren<br />
ersten Platz in der sogenannten »Schwindsuchtallee«<br />
– einem Teil des Gartens, in dem früher die tuberkulosekranken<br />
Mitbrüder ihre Liegekuren und<br />
Spaziergänge machten. 1963 gab es keine Tuberkulose<br />
mehr in den Klöstern, aber der Name hielt die<br />
Erinnerung an alte, schlimme Zeiten wach.<br />
In Simpelveld »wanderte« Damian später<br />
von der Schwindsuchtallee in den Park. Beim<br />
Verkauf des Hauses wurde die Figur mitgenommen<br />
und am Eingang des Provinzialates<br />
in Lahnstein aufgestellt, wo sie bei Hochwasser<br />
auch einmal nasse Füße bekam. Nun hat<br />
»Pater Damian« wieder einen Um zug hinter<br />
sich. Seit dem Herz-Jesu-Fest 2015 begrüßt<br />
er am Eingang des Provinzialates in Werne<br />
Bewohner und Gäste.<br />
2/2015 apostel 21