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etventure in den Medien

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<strong>etventure</strong> Geschäftsbereiche <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Medien</strong><br />

F<strong>in</strong>Techs: Auf Kuschelkurs mit Banken<br />

13.05.2015 von Mark Heyw<strong>in</strong>kel<br />

Stellen <strong>in</strong>novative F<strong>in</strong>Techs e<strong>in</strong>e ernsthafte Bedrohung<br />

für Banken dar? E<strong>in</strong> Podium diskutierte die<br />

Frage und fand zu e<strong>in</strong>em friedvollen Konsens. Vorerst.<br />

Es sche<strong>in</strong>t, als hätten die Banken ihre besten Tage h<strong>in</strong>ter<br />

sich: Das Misstrauen vieler Kun<strong>den</strong> <strong>in</strong> die traditionellen<br />

F<strong>in</strong>anzdienstleister wächst. Gleichzeitig stürmen immer<br />

mehr <strong>in</strong>novative Konkurrenten auf <strong>den</strong> Markt. Mit ihren<br />

unkomplizierteren und teilweise transparenteren digitalen<br />

Angeboten wollen sogenannte F<strong>in</strong>Techs die Art und<br />

Weise verändern, wie Geldgeschäfte heute abgewickelt<br />

wer<strong>den</strong>. Manche dieser Ideen könnten Banken sogar obsolet<br />

machen.<br />

Investoren versprechen sich viel von diesen neuen Playern<br />

auf dem F<strong>in</strong>anzsektor: Weltweit hat sich das Investitionsvolumen<br />

<strong>in</strong> F<strong>in</strong>Techs laut Erhebungen der Beratung<br />

Accenture zwischen 2013 und 2014 auf zwölf Milliar<strong>den</strong><br />

US-Dollar verdreifacht. Doch stellen F<strong>in</strong>Techs dadurch<br />

bereits e<strong>in</strong>e Bedrohung für die milliar<strong>den</strong>schweren Banken<br />

dar? Können sie die Dickschiffe <strong>in</strong> absehbarer Zukunft<br />

tatsächlich zum Kentern br<strong>in</strong>gen?<br />

Diese hitzigen Fragen stellten am Dienstagmorgen der<br />

Händlerbund und die Deutsche Gesellschaft für F<strong>in</strong>anzund<br />

Haushaltspolitik e<strong>in</strong>em Expertenpodium <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>.<br />

Hiobsbotschaften verkündete dabei aber niemand.<br />

Stattdessen fan<strong>den</strong> die Gründer, Investoren und Bankvertreter<br />

zu e<strong>in</strong>em friedvollen Konsens: Es herrsche Kuschelkurs<br />

zwischen alter und neuer Welt. Banken und<br />

F<strong>in</strong>Techs wür<strong>den</strong> sich gegenseitig befruchten. Zum<strong>in</strong>dest<br />

jetzt noch.<br />

Regulierung für F<strong>in</strong>Techs zu hoch<br />

„Für F<strong>in</strong>anzdienstleister existieren <strong>in</strong> Deutschland weitgehende<br />

regulatorische Anforderungen“, erklärte Gregor<br />

Puchalla, Geschäftsführer von F<strong>in</strong>techStars, Teil der Digitalberatung<br />

Etventure, nach der Veranstaltung im Interview<br />

mit WirtschaftsWoche Gründer. „Um diese Hür<strong>den</strong><br />

zu umgehen, arbeiten viele F<strong>in</strong>Techs im H<strong>in</strong>tergrund mit<br />

Banken zusammen. Es gibt aber auch disruptive Innova-<br />

tionen, die das Geschäftsmodell von Banken bedrohen.<br />

Es bleibt also spannend.“<br />

Für die Konfrontation mangelt es vielen F<strong>in</strong>Techs jedoch<br />

vor allem an Geld. Die großen Töpfe stellen <strong>in</strong> Deutschland<br />

zurzeit noch die F<strong>in</strong>anzdienstleister selbst, etwa die<br />

Commerzbank mit dem Ma<strong>in</strong> Incubator. Und wer beißt<br />

schon die Hand, die e<strong>in</strong>en füttert.<br />

„Im Januar gab es mit 200 Millionen US-Dollar von Victory<br />

Park Capital <strong>in</strong> Kreditech aber auch erstmals e<strong>in</strong>e so<br />

große US-Investition <strong>in</strong> e<strong>in</strong> deutsches F<strong>in</strong>Tech-Unternehmen“,<br />

sagte Gregor Puchalla. „Auch Paypal-Gründer Peter<br />

Thiel und se<strong>in</strong>e Partner haben kürzlich <strong>in</strong> das Berl<strong>in</strong>er<br />

Start-up Number26 <strong>in</strong>vestiert. Solche Nachrichten lassen<br />

die Branche aufhorchen und befeuern sie.“<br />

In Berl<strong>in</strong> brodelt es<br />

Obwohl die großen F<strong>in</strong>anzdienstleister ihre Zentralen <strong>in</strong><br />

Frankfurt haben, sei besonders <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Aufbruchstimmung<br />

zu spüren. „Die Gründer s<strong>in</strong>d auch immer<br />

jünger“, berichtete Radoslav Albrecht, der Anfang 2013<br />

mit Bitbond se<strong>in</strong> eigenes F<strong>in</strong>Tech startete. „Als ich frisch<br />

von der Uni kam, heuerte man erst mal <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Bank, bei<br />

e<strong>in</strong>em Unternehmensberater oder als Tra<strong>in</strong>ee <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Industriekonzern an.“ Mittlerweile sei es sehr populär gewor<strong>den</strong>,<br />

zu grün<strong>den</strong> und risikobereit neue Geschäftsmodelle<br />

auszuprobieren.<br />

Ständig entstün<strong>den</strong> <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> neue Startups mit spannen<strong>den</strong><br />

Ansätzen, um die F<strong>in</strong>anzwelt aufzumischen. „London<br />

ist aufgrund regulatorischer Vorteile und der Nähe zu<br />

vielen wichtigen F<strong>in</strong>anzdienstleistern zwar immer noch<br />

das Mekka für F<strong>in</strong>Techs“, stellte Albrecht fest. „Berl<strong>in</strong> ist<br />

jedoch günstiger und <strong>in</strong>sbesondere für die F<strong>in</strong>Tech-Szene<br />

attraktiv, weil sich hier gutes und auch <strong>in</strong>ternationales<br />

Personal gew<strong>in</strong>nen lässt.“<br />

So s<strong>in</strong>d F<strong>in</strong>Techs noch e<strong>in</strong>ige Jahre davon entfernt, zur<br />

ernsthaften Konkurrenz für Banken zu wer<strong>den</strong>. Aber <strong>in</strong><br />

der jungen Branche brodelt es – vor allem <strong>in</strong> der Hauptstadt.<br />

<strong>etventure</strong> Presse-Clipp<strong>in</strong>gs 02/2015 I<br />

WiWo I F<strong>in</strong>techStars I 1 von 1

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