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etventure in den Medien

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7 REGELN DER DIGITALISIERUNG<br />

Das müssen Unternehmen jetzt tun, um auf <strong>den</strong> digitalen Wandel zu reagieren. Von Philipp Depiereux<br />

13.07.2015<br />

Philipp Depiereux ist Gründer und Geschäftsführer der Digitalberatung Etventure. Das Unternehmen<br />

betreut 20 Start-ups und unterstützt mittelständische Unternehmen und Großkonzerne<br />

bei deren digitalen Transformation.<br />

„Industrie 4.0“ und „Digitale Transformation“ – diese<br />

Schlagworte fehlen derzeit <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>em <strong>Medien</strong>bericht über<br />

die Zukunftsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Der Wettbewerb<br />

ist heute global und digital. Wer jetzt nicht digitalisiert,<br />

überlässt die Wertschöpfung anderen. Doch viele<br />

Unternehmen tun sich schwer mit der Digitalisierung ihrer<br />

Geschäftsmodelle. Was müssen Vorstände und Geschäftsführer<br />

jetzt tun, um nicht von der Konkurrenz oder<br />

gar jungen Start-ups abgehängt zu wer<strong>den</strong>? Für mich gibt<br />

es sieben gol<strong>den</strong>e Regeln der Digitalisierung – wer diese<br />

beachtet, ist auf dem richtigen Weg.<br />

1. Digital Unit: Digitale Lösungen im geschützten<br />

Raum entwickeln<br />

Erfolgreiche Ideen und Lösungen für die digitale Transformation<br />

haben ihren Ursprung oftmals <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em geschützten<br />

Raum. Das Team ist hier <strong>in</strong> der Lage, <strong>in</strong>novative<br />

Metho<strong>den</strong> und neue Projekte zunächst losgelöst vom Unternehmen,<br />

der <strong>in</strong>ternen Kultur und gewachsenen Hierarchien<br />

zu entwickeln und zu testen. Neue Projekte und<br />

Geschäftsmodelle, die <strong>in</strong>nerhalb des Unternehmens, also<br />

<strong>in</strong> nicht geschützten Räumen, entwickelt wur<strong>den</strong>, scheitern<br />

unserer Erfahrung nach regelmäßig, da sie oftmals<br />

durch klassische Denkweisen und Vorgaben geprägt s<strong>in</strong>d.<br />

Zusätzlich unterliegen sie traditionellen Entwicklungsschritten<br />

und Kompromissen zwischen <strong>den</strong> Abteilungen.<br />

Freiraum, Nutzenzentrierung und e<strong>in</strong>e geeignete Testund<br />

Umsetzungsmethodik gehören daher mit zu <strong>den</strong><br />

wichtigsten Voraussetzungen, um mit neuen Vorgehensweisen<br />

<strong>in</strong>novative Konzepte zu testen und erfolgreich<br />

aufzubauen.<br />

Noch e<strong>in</strong>en Schritt weiter geht die Gründung e<strong>in</strong>er Digitale<strong>in</strong>heit,<br />

die als eigenes Eco-System arbeitet. Lösungsansätze<br />

lassen sich unvore<strong>in</strong>genommen entwickeln und<br />

als Prototyp live testen. Ausschließlich erfolgreich getestete<br />

Ideen wer<strong>den</strong> weiterentwickelt und <strong>in</strong> das Unternehmen<br />

übertragen. Auf diesem Weg wird bereits im Vorfeld<br />

überprüft, dass die entwickelte Idee erfolgreich ist und<br />

Rentabilität und Umsatz steigert. Möglichen Vorbehalten<br />

gegen “Neues”, dem “Bewahrertum” im Unternehmen,<br />

wird entgegengewirkt.<br />

2. Entwicklung und Tests von Digitalprodukten nach<br />

dem Lean Start-up-Ansatz<br />

Moderne Metho<strong>den</strong> aus dem Silicon Valley wie „Lean<br />

Start-up“ s<strong>in</strong>d bei der Entwicklung von digitalen Geschäftsmodellen<br />

klassischen Managementansätzen überlegen<br />

und führen durch e<strong>in</strong>en agilen und schlanken Arbeitsprozess<br />

sehr viel schneller zum Erfolg. Das Entschei<strong>den</strong>de<br />

ist, Ideen von Beg<strong>in</strong>n an Nutzertests zu unterziehen und<br />

direkt mit der ersten Entwicklung zu e<strong>in</strong>em Prototyp, der<br />

weder designtechnisch noch funktional ausgereift se<strong>in</strong><br />

muss, unter realen Bed<strong>in</strong>gungen zu testen.<br />

Im Gegensatz dazu wird <strong>in</strong> Unternehmen <strong>in</strong> der Regel<br />

zunächst e<strong>in</strong> großer, langfristig angelegter Projektplan<br />

erstellt, der dann wasserfallartig von oben nach unten<br />

durch alle Abteilungen abgearbeitet wird. Dabei fehlt der<br />

Beweis, dass die betreffen<strong>den</strong> Innovationen das Problem<br />

überhaupt lösen. Gel<strong>in</strong>gt die Produkte<strong>in</strong>führung nicht,<br />

wurde viel Geld verbrannt. Wenn man scheitert, was<br />

durchaus e<strong>in</strong> wichtiger Bestandteil der Entwicklungskultur<br />

ist, sollte man möglichst schnell und günstig scheitern:<br />

„Fail fast and cheap“. Durch Lean-Start-up wird schon <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er frühen Phase deutlich, ob e<strong>in</strong> digitales Geschäftsmodell<br />

oder Geschäftsprozess das Potential hat, erfolgreich<br />

zu se<strong>in</strong>, e<strong>in</strong> Problem löst und <strong>den</strong> Nutzer überzeugt.<br />

3. Nutzerfokussiert durch Design Th<strong>in</strong>k<strong>in</strong>g<br />

Ebenfalls aus dem Silicon Valley bekannt und erprobt:<br />

Design Th<strong>in</strong>k<strong>in</strong>g. Bei der Digitalisierung sollten Produkte<br />

und Produktfeatures <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie auf Basis von Kun<strong>den</strong><strong>in</strong>formationen<br />

und -wünschen entwickelt wer<strong>den</strong>. Diese<br />

Bedürfnisse können durch Design Th<strong>in</strong>k<strong>in</strong>g-Metho<strong>den</strong><br />

schnell i<strong>den</strong>tifiziert wer<strong>den</strong>.<br />

Im Unternehmen wer<strong>den</strong> Produkt<strong>in</strong>novationen dagegen<br />

oftmals von Beg<strong>in</strong>n an zu komplex entwickelt. Produkt-,<br />

IT-Entwicklern und Ingenieuren geht es mit Liebe zum Detail<br />

eher um e<strong>in</strong>e maximale Anzahl an Funktionen und um<br />

e<strong>in</strong> aus ihrer Sicht perfektes Produkt - im schlechtesten<br />

Fall nutzt oder überzeugt kaum e<strong>in</strong>e dieser Funktionen<br />

<strong>den</strong> Kun<strong>den</strong>, weil sie das Nutzerproblem nicht lösen oder<br />

das Kun<strong>den</strong>bedürfnis nicht erfüllen.<br />

<strong>etventure</strong> Presse-Clipp<strong>in</strong>gs 02/2015 I<br />

Capital I 7 Regeln der Digitalisierung I 1 von 2

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