Mieterpost 01/2010 - HWG Hallesche Wohnungsgesellschaft mbH

4 INvesTITIONeN
umsetzergespräche: Wenn vor der
sanierung der Leerzug kommen muss
HWG startet Sanierung im landrain/In Umsetzergesprächen werden Mieter auf Umzug vorbereitet
Anfang des Jahres erhielt Kornelia Gerull
post von der HWG. darin informierte sie
ihr Vermieter über die bevorstehende
Modernisierung im landrain 22a (siehe
Kasten). die 54-Jährige wartet schon
lange auf eine Modernisierung der sanierungsbedürftigen
Blockbauten. eigentlich
also eine gute Nachricht. doch die Ankündigung
der HWG verursachte ein flaues
Gefühl in der Magengegend – die Sanierung
findet im unbewohnten Zustand
statt. Kornelia Gerull muss wie viele andere
HWG-Mieter im landrain ihre Wohnung
spätestens bis ende Juni verlassen haben.
Zwei wochen nach dieser aufreibenden
Nachricht sitzt Kornelia gerull gemeinsam
mit ihrem sohn sebastian, der in der
Nachbarwohnung lebt, auf dem sofa und
lächelt. „wir sind sehr erleichtert“, bestätigt
die sozialarbeiterin. Die beiden haben
besuch von der hwg. wohnungsverwalterin
uta Jensen und Vermieter Frank peer führten
mit den gerulls gerade ein erfolgreiches
„umsetzergespräch“. „Jeder mieter, der im
Im Fokus: Sanierung im landrain
hwg mieterpost AusgAbe 1 | 2010
Landrain seine wohnung verlassen muss,
bekommt von uns besuch“, sagt uta Jensen.
„bei den gesprächen informieren wir die
mieter über die baumaßnahmen und den
Leerzug. wir versuchen dabei sehr behutsam
und sensibel vorzugehen und besonders
wichtig: wir beantworten die Fragen
der mieter.“ was wird mit meinen möbeln?
wer bezahlt den umzug? Kann ich nach
der sanierung wieder in die alte wohnung
zurück? in den vielen Fragen der mieter
schwingt immer auch Angst und ungewissheit
mit. Nach Abschluss der insgesamt 37
gespräche im Landrain blickt uta Jensen
zurück: „Alle gespräche verliefen sehr gut.
Die mieter zeigten in der regel Verständnis
für die notwendige sanierung. Vor allen
Dingen waren sie vom hwg-Angebot positiv
überrascht.“
Umfangreiches Servicepaket
halles größter Vermieter setzt die bewohner
im Landrain natürlich nicht einfach vor
die tür, sondern hält ein umfangreiches
servicepaket bereit: Die hwg bietet in der
Uta Jensen (re.) und Frank
Peer (li.) im Gespräch mit
Familie Gerull.
regel mehrere, meist auch sanierte, Übergangswohnungen
an und berücksichtigt
dabei die wünsche der betroffenen mieter.
Der umzug wird komplett von der hwg
organisiert und bezahlt. Die hwg hilft bei
anfallenden organisatorischen problemen.
und die mieter haben ein Vorrecht auf ihre
ursprüngliche wohnung. „etwa die hälfte
der mieter hatten angekündigt, nach der
sanierung in den Landrain zurückziehen
zu wollen“, berichtet Frank peer. Kornelia
gerull ist noch unschlüssig: „Die wohnlage
ist top, die wohnungen werden hochwertig
saniert und nach der sanierung hält sich
die mietsteigerung mit 100 euro in grenzen.
Aber wer weiß, vielleicht möchte ich aus der
neuen wohnung dann gar nicht mehr weg.“
Fest steht nur eins: sohn sebastian und
mutter Kornelia sind die längste Zeit Nachbarn
gewesen. „ein bisschen mehr Abstand
tut unserer beziehung ganz gut“, ist sich
sohn sebastian sicher. „Aber ich hoffe, dass
ich auch in Zukunft hin und wieder zum mittagessen
eingeladen werde, egal ob hier im
Landrain oder im neuen Zuhause.“
Im 1. Bauabschnitt werden 2010 86 Wohnungen saniert.
Wo? Landrain 21-21b, 22-22b, 129, 129a und die Altbauten Landrain 130-134
Sanierungszeitraum: April bis Dezember 2010.
Investitionsvolumen: 4,2 millionen euro.
Sanierungsumfang: Komplexsanierung (u. a. erneuerung heizung, sanitär, stromversorgung,
Fassade, Dach, Anbau von balkonen, berücksichtigung energetischer
gesichtspunkte)
In weiteren Bauabschnitten werden alle 343 Wohnungen des Quartiers saniert.