STADT VOHBURG
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Rund um den Stadtplatz<br />
Die ehemalige<br />
Andreas Kirche<br />
– das heutige Rathaus Der Betläuter<br />
Die spätgotische Andreaskirche wird 1270<br />
zum ersten Mal urkundlich erwähnt. In einer<br />
weiteren Urkunde von 1389, die das älteste<br />
Siegel Vohburgs aufweist, wird Sie erneut<br />
genannt. 1670 Umbau der Kirche und des<br />
Turmes, 4 Jahre später Einbau des Hochaltares.<br />
1880 profaniert und anschließende Nutzung<br />
als Getreidelager, Hopfen-, Feuerwehr- und<br />
Turnhalle. 1945 bei einem Fliegerangriff<br />
schwer beschädigt. 1954/55 erfolgte der<br />
Umbau zum Rathaus. Der achtseitige, 1964<br />
mit glasierten Tonziegeln gedeckte Spitzhelm<br />
steigt über dem gotischen Giebel auf. Von<br />
2004 – 2007 wurde die Andreaskirche in ein<br />
modernes Rathaus umgebaut.<br />
Das Bild am Rathausgiebel<br />
Gemalt von Ehrenbürger Konrad Schneider im<br />
Jahre 1955. Bildhöhe 4,9 m/Bildbreite 8,4 m.<br />
Renoviert im Jahre 2007 durch Malermeister<br />
Kurt Fahn.<br />
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An der Südseite des Turms unter der Uhr<br />
befindet sich der Betläuter. Das Original (linke<br />
Abbildung) ist etwa 400 Jahre alt und im Archiv<br />
untergebracht.<br />
Die Sage zum Betläuter<br />
Vor gut 400 Jahren gab es einen Gemeindehirten<br />
namens Hannes, welcher ein sehr<br />
wortkarger und mürrischer Mann war. Viele<br />
hielten ihn deshalb für einen Verbrecher oder<br />
behaupteten, er sei mit Satan im Bunde. Und<br />
damit hatten sie recht, denn tatsächlich hatte<br />
der Hirte in der Not dem Teufel seine Seele<br />
versprochen. Sein einziger Ausweg aus diesem<br />
Pakt war, den Leibhaftigen dreimal hinterein -<br />
ander beim Kartenspielen zu besiegen, was<br />
ihm aber in all den Jahren nie gelungen war.<br />
Doch eines Tages schien es so als würde es<br />
ihm endlich gelingen, er hatte schon zweimal<br />
gewonnen und für das dritte Spiel hatte er<br />
gute Karten, dann jedoch läutete die Glocke<br />
zum Angelusgebet, und der Teufel verschwand<br />
wie immer beim Glockenschlag. Hannes war<br />
blind vor Wut, rannte zum Glockenturm und<br />
lockerte die Verschraubung der Glocke, so dass<br />
sie beim nächsten Läuten runterfallen musste.<br />
Gerade als er die letzte Stufe des Turms erreicht<br />
hatte fiel die Glocke hinab und erschlug<br />
ihn. Der Mesner hatte den Lärm gehört und<br />
eilte zur Kirche, dort sah er den Toten in seinem<br />
Blute liegen. Er holte den Pfarrer, doch als sie<br />
die Kirche erreichten war der Leichnam fort.<br />
Sie gingen auf den Kirchplatz und entdeckten<br />
den Kopf des Hannes an der Turmspitze, in<br />
seinem Bart baumelte ein Glöckchen. Diese<br />
läutet noch heute mit zum Angelusgebet.