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STADT VOHBURG

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Der Galgenberg und der selige Bauer<br />

Der Galgenberg<br />

bei Menning<br />

Vohburg hatte die niedere und die hohe<br />

Gerichtsbarkeit. Die niedere Gerichtsbarkeit<br />

wurde vom Vohburger Rat (ähnlich wie Stadtrat<br />

heute) ausgeübt. Diese Vergehen waren<br />

meist Beleidigungen und wurden mit der<br />

Halsgeige oder dem Pranger bestraft. 1627<br />

wurde eine öffentliche Strafsäule errichtet.<br />

Die obere Gerichtsbarkeit beschäftigte sich<br />

mit den sogenannten Malefizfällen (hier ging<br />

es um Mord, Brandstiftung und Verrat).<br />

Diese Fälle wurden mit dem Galgen, Schwert,<br />

Feuer oder Rad bestraft. Von 1618 bis 1771<br />

wurden in Vohburg 10 Hinrichtungen durchgeführt.<br />

1595 wurden acht Hexen aus<br />

Vohburg zum Scharfrichter nach Ingolstadt in<br />

den Taschenturm gebracht. Ob sie gefoltert<br />

wurden ist nicht überliefert, jedoch kamen sie<br />

wieder frei.<br />

Auf dem Galgenberg errichtete 1950 der<br />

Menninger Ludwig Ott die Herz Jesu Kapelle.<br />

Etwa 500 Personen beteiligten sich am Bau.<br />

Im Innern erinnern ein Gemälde und eine<br />

Steinplatte an den seligen Bauer Johann.<br />

2009 wurde die Kapelle umfassend saniert.<br />

Die Geschichte<br />

vom seligen Bauern<br />

von Grießham<br />

Nach dem Tod seines Weibes und der Kinder,<br />

verschenkte der Landmann all sein Hab und<br />

Gut. Er lebte von nun an als Einsiedler in einer<br />

Hütte im Wald. Eines Nachts kamen zwei<br />

Räuber und verlangten Geld von ihm, da der<br />

fromme Mann nichts hatte brachten sie ihn<br />

um. Um den Mord zu verheimlichen hängten<br />

sie ihn am Firstbalken auf.<br />

Es vergingen mehrere Wochen bis man den<br />

Einsiedler fand. Da die Leute glaubten, dass<br />

er ein Selbstmörder wäre, verscharrten sie ihn<br />

neben dem Galgen.<br />

An einem Jahrmarktstag kamen viele Wanderer<br />

am Galgenberg vorbei, darunter auch ein<br />

Blinder, der plötzlich wieder sehen konnte.<br />

Dann kam ein Lahmer, der auf Krücken daher<br />

hinkte, an der Richtstätte vorbei und konnte<br />

wieder gehen. Als dritter wurde ein Aussätziger<br />

von seiner Krankheit geheilt als er am Galgen -<br />

berg vorüber ging.<br />

Da sich an der Begräbnisstätte noch mehr<br />

Wunder ereigneten, ließ der Bischof von<br />

Regensburg im Jahre 1471 den Leichnam<br />

des seligen Bauer ausgraben und auf dem<br />

Spitalfriedhof beisetzen.<br />

1691 wurden die Gebeine des „seligen Bauern“<br />

vom Spitalfriedhof in ein vom Bischof<br />

versiegeltes Kästchen gelegt und in die Spital -<br />

kirche gebracht.<br />

1694 wurden sie dann von der Spitalkirche<br />

zur St. Andreas Kirche und 1880 endlich in die<br />

ehemalige Franziskanerkirche St. Anton übertragen,<br />

wo sie heute noch in einem Schrein<br />

untergebracht sind.<br />

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