Jahresbericht 2011 - in Lichtenfels - Bayern

Neben Wasserkraft, Windenergie, Biomasse,
Photovoltaik und Solartechnik bietet die
Geothermie eine weitere Möglichkeit. Die Geothermie
nutzt Energie aus dem Untergrund und
dient vor allem der Wärmegewinnung, zum Teil
jedoch auch der Stromerzeugung.
Die wichtigsten Techniken zur Erschließung
geothermischer Wärmequellen sind Erdwärmekollektoren,
Erdwärmesonden und
Grundwasser-Wärmepumpen. Bei diesen Anlagen
wird dem Untergrund (Grundwasser, Boden,
Festgestein) über ein Trägermittel Wärme entzogen.
Die Errichtung von Erdwärmesonden und
Grundwasser-Wärmepumpen bedarf grundsätzlich
einer wasserrechtlichen Genehmigung,
da Grundwasser benutzt bzw. berührt wird.
Erdwärmekollektoren werden oberflächennah
eingebaut und berühren in der Regel kein
Grundwasser, weshalb sie in diesem Fall keiner
wasserrechtlichen Genehmigung bedürfen. Daher
liegen auch keine Daten über die Anzahl der
vorhandenen Erdwärmekollektoranlagen vor.
Bislang wurden im Landkreis Lichtenfels 28
Erdwärmesondenanlagen und 31 Grundwasser-
Wärmepumpenanlagen genehmigt, jeweils drei
Anlagen sind derzeit in Planung (siehe auch Tabelle).
Anzahl Geothermieanlagen im
Landkreis Lichtenfels
Bislang konnten sich Bauherrn nur bei
hydrogeologischen Büros bzw. bei den Wasserwirtschaftsämtern
informieren, ob und in
welchem Umfang eine geothermische Nutzung
im Bereich ihres Grundstücks möglich ist. Das
Bayerische Landesamt für Umwelt hat nun das
internetbasierte „Informationssystem Oberflächennahe
Geothermie (IOG)“ ins Leben gerufen.
Das Programm soll Interessenten künftig als
Informationsquelle und Entscheidungshilfe dienen.
„elektromobilität“ bei den
„sonnentagen“
Die politischen Rahmenbedingungen für eine
Energiewende - von fossilen und nuklearen hin
zu erneuerbaren Energien - scheinen derzeit so
gut wie noch nie. Doch ein erfolgreicher Umbau
der Energieversorgung ist nicht denkbar ohne
die Privathaushalte, die auf Ökostrom umsteigen
und diesen sparsam einsetzen sowie die
Hausbesitzer, die in innovative Technologien mit
erneuerbaren Energien investieren.
Regierungsvizepräsidentin
Petra Platzgummer-Martin mit dem Stellvertreter des
Landrats Helmut Fischer
Der Landkreis Lichtenfels erkannte diesen Informationsbedarf
der Eigenheimbesitzer sehr
frühzeitig und hat bereits im Jahr 1998 die
Lichtenfelser Sonnentage als landkreiseigenes
Klimaschutzprojekt ins Leben gerufen. Seit diesem
Jahr findet alljährlich im Juli die Messe auf
dem Gelände des Landratsamtes statt, wo die
Besucher über die vielfältigen Möglichkeiten des
Klimaschutzes informiert werden. Aufgrund des
langen Atems sind die Sonnentage mittlerweile
im nordbayerischen Raum mit zur größten Informationsplattform
gemäß dem Motto „e³nergie:
einsparen - effizient nutzen - erneuerbar erzeugen“
geworden.
Die Sonnentage starteten am 23. Juli 2011 mit
einem umfassenden Informationsangebot nun
bereits in die 14. Auflage. 50 Aussteller stellten
ihre Produkte und Dienstleistungen vor. Auch die
Informationen zu den Themen Finanzierung und
Energieberatung waren vielseitig. In 10 Vorträgen
zeigten Experten detailliert Lösungen auf.
Das kostenlose Messequiz rundete das Programm
ab.
Die Aussteller - insbesondere Handwerksbetriebe,
Anlagenhersteller, Energieberater und
Kreditinstitute - kommen immer wieder sehr gerne
nach Lichtenfels in den herrlich gelegenen
„Park“ des Landratsamtes, um hier interessante
Gespräche mit potentiellen Kunden zu führen.
Jahresbericht 2011 Seite 59