05.12.2012 Aufrufe

Pos+sign

Pos+sign

Pos+sign

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

POS+SiGn ist ein unabhängiges Fachmagazin für visuelle Kom-<br />

munikation. es verbindet themen aus dem Bereich des Point-of-<br />

Sale-Marketings und des Großformatdrucks. die Zielgruppe des<br />

Magazins sind entscheider aus den Bereichen Visual Merchandi-<br />

sing und Marketing einerseits und bei druckereien und werbe-<br />

technischen Fachbetrieben andererseits. POS+SiGn erscheint<br />

quartalsweise mit einer auflage von 4000 exemplaren.<br />

PersPektiven der BildProduktion<br />

technologische schwerpunkte<br />

XXL Großformatdruck<br />

HiQ-Print<br />

Plattendruck<br />

Textildruck<br />

Fine-Art<br />

und dienen nicht nur der besonderen Betonung der<br />

Decke, sondern sorgen – weil hinterleuchtet und in<br />

XXL-Dia-Spannrahmen eingespannt – auch für eine<br />

normale Beleuchtung der Räume; in diesem Falle so-<br />

gar mittels Dimmer für unterschiedliche Lichtintensi-<br />

täten und somit unterschiedliche Stimmungen.<br />

Ein anderes Stichwort in diesem Zusammenhang<br />

stellen die großen Baustellenverkleidungen dar. Vor<br />

wenigen Jahren wurde zum Beispiel am bekannten<br />

Stachus in München die historische, halbrunde Häu-<br />

serzeile renoviert. Während die Stuckfassade nach al-<br />

ter Handwerkstradition wieder instand gesetzt wurde,<br />

zeigte die Hülle im XXL-Format die Fassade in dem<br />

Glanz, in dem sie nach der Renovierung wieder er-<br />

strahlen sollte. Der Clou hierbei war, dass diese virtu-<br />

elle Häuserzeile auch mit großen Werbeplakaten aus-<br />

gestattet wurde. Da es so aussehen sollte, als würden<br />

regelmäßig neue Plakate aufgehängt, wurde die Ge-<br />

bäudeverkleidung regelmäßig neu gestaltet und ange-<br />

bracht. Ein großer Aufwand, der gleichzeitig sehr viel<br />

Aufmerksamkeit auf sich zog. Aus reiner Neugierde<br />

schauten die Passanten regelmäßig nach der Baustel-<br />

lenverkleidung und somit, ob sie das nun wollten oder<br />

nicht, auch auf die Werbefläche.<br />

100 % textil<br />

Auch der Textildruck nahm immer mehr die großen<br />

Dimensionen an. Vor allem im Innenbereich bestehen<br />

die meisten Großformate aus Stoff. Die Losung hier<br />

lautet: fotorealistisches Bild auf Textil. Noch Anfang<br />

dieses Jahres konnte man im Museum Bochum dies-<br />

bezüglich sehr sinnliche Eindrücke sammeln. In der<br />

Ausstellung „Räume Träume“ wurden Rauminstallati-<br />

onen von Peter Pabst mit den Arbeiten Guy Delahayes<br />

kombiniert. In einem Erlebnisraum aus Rollrasen,<br />

Mutterboden, künstlichen Blumen und sogar einem<br />

kleinen Birkenwald, der das komplette Erdgeschoss<br />

des Museums umfasste, wurden Szenenfotots des re-<br />

nommierten Theaterfotografs, in einer Größe bis zu<br />

5 m × 3,50 m auf Polyester gedruckt, ausgestellt. Von<br />

der Qualität her werden solche Sublimationsdrucke<br />

also durchaus den höchsten Ansprüchen gerecht.<br />

Hier spielen natürlich funktionale Rahmensys-<br />

teme, die in der Lage sind, eine dauerhaft sichere und<br />

stabile Befestigung zu gewährleisten und dabei eine<br />

hohe Anwendungsflexibilität zu realisieren, eine ent-<br />

scheidende Rolle. Mit solchen Befestigungssystemen<br />

können die Vorteile des digitalen Textildrucks erst<br />

richtig ausgespielt werden. In der Ausstellung „Räume<br />

Träume“ kam es in erster Linie darauf an, die Stoffe<br />

faltenlos in die Rahmen zu spannen. Eine sehr auf-<br />

wendige Installation eines deckenhohen Würfels, der<br />

mitten im Raum positioniert war, basierte auf 45°-Pro-<br />

filen. Die Rahmen dürfen in einem solchen Fall na-<br />

türlich nicht zu sehen sein. Im konkreten Fall sorgten<br />

vernähte Gummilippen, die in das Rahmensystem ge-<br />

drückt wurden, bei der Ausstellung für den perfekten<br />

Halt ohne jeglichen Faltenwurf.<br />

Am Point of Sale sind die textilen Materialien vor<br />

allem wegen der Flexibilität sehr beliebt. Stoffe wirken<br />

im Gegensatz zu einfachen Plakaten oft deutlich fili-<br />

graner. Mittlerweile lassen sich sogar hauchdünne Ma-<br />

terialien mit feinsten Fäden bedrucken. Ein weiterer<br />

großer Vorteil ist die Faltbarkeit – es ist beispielsweise<br />

durchaus möglich, textile Riesenposter in einer klei-<br />

nen Stofftüte zu verstauen, ohne irgendwelche Quali-<br />

tätseinbußen befürchten zu müssen – und die leichte<br />

Austauschbarkeit. Vor allem in den Lichthöfen, wie<br />

bei Karstadt, oder als Etagen umfassendes Rolltrep-<br />

penbanner werden die langen dünnen Stoffbahnen<br />

gerne verwendet, um auf Aktionen hinzuweisen oder<br />

Das aktuelle Leistungsspektrum reicht vom<br />

Großformatdruck, Textildruck und Platten-<br />

druck bis zum Fine-Art-Druck – einschließ-<br />

lich Druckvorstufe, Weiterverarbeitung und<br />

Montage.<br />

XXl Großformatdruck. Druck mit Lösemittel-<br />

oder UV-Tinten bis zu einer Materialbreite<br />

von 500 cm. Größere Formate werden durch<br />

das Zusammenschweißen der Druckbahnen<br />

realisiert. Gedruckt wird mit bis zu acht Far-<br />

ben und einer maximalen Auflösung von<br />

360/1080 dpi.<br />

textildruck. Thermo-Sublimation (Papier-<br />

transfer) oder direkter Stoffdruck bis zu<br />

einer Materialbreite von 300 cm. Gedruckt<br />

wird mit bis zu acht Farben und einer Tinte<br />

auf Wasserbasis (entsprechend der Ökotex-<br />

Norm) bei einer Auflösung bis zu 1440 dpi.<br />

Die Stoffdrucke werden kalandriert, das<br />

heißt die Tinte wird unter großem Druck<br />

und Hitzeeinwirkung (200° C) in den Stoff<br />

übertragen.<br />

Plattendruck. Druck auf starre Materialien bis<br />

zu einer Materialbreite von 250 cm (Länge<br />

endlos) und einer Höhe von maximal 40 mm.<br />

Gedruckt wird mit UV-härtenden Tinten,<br />

sechs Farben plus Weiß, bei einer Auflösung<br />

von 600 dpi. Wegen der parallel zum Druck<br />

stattfindenden UV-Trocknung können na-<br />

hezu alle Oberflä<br />

bedruckt werden<br />

HiQ-Print. Klassis<br />

mit rasterfreier<br />

tung (Lambda)<br />

material. Hocha<br />

Materialbreiten<br />

mit UV-härtend<br />

einer Auflösung<br />

Fine-Art. Inkje<br />

Künstlermateria<br />

breite. Gedruck<br />

langzeitstabilen<br />

Farben, bei ma<br />

4<br />

www.pos-sign.de POS+SIGN II / 2009<br />

PS_2_2009_11.indd 4-5<br />

D er Beginn des digitalen Zeitalters der Fotografie läutete zugleich die<br />

Entwicklung hin zum Großformat ein. Seit Mitte der 90er Jahre bi<br />

dete der Durst Lambda als Laserbelichter in der Fotobranche die Brück<br />

zwischen digitaler Vorstufe und hochqualitativer analoger Fotoentwic<br />

lung. Und obwohl immer wieder behauptet wird, das Foto habe nich<br />

überlebt, bleibt es über den Lambda doch bis heute aktuell und releva<br />

Vor gerade einmal fünf Monaten feierte der Durst Lambda beim Qu<br />

tätswettbewerb dpi/SGIA noch einen Sieg als „Large Format Photow<br />

ter“. Man kann einfach großartige Bilder damit machen.<br />

Vor allem im Kunstbereich, aber auch in der Werbung und am Po<br />

of Sale, stehen die Lambdaprints für höchste Qualität. Die sehr hoch<br />

gelösten Fotos werden beispielsweise als reproduzierbare Kunst im<br />

wieder für ganze Ausstellungen verwendet.<br />

Städte werden bunt<br />

Die große Zeit der Außenanwendung beginnt mit dem dritten M<br />

nium. Als Meilenstein steht der XXL-Druck vor allem auch im<br />

punkt des öffentlichen Interesses. Denn als die Städte und Behörden<br />

schliefen, gehörten die Blow-ups, die riesengroßen Fassadenverhül<br />

wie selbstverständlich zum Stadtbild. Am Hauptbahnhof in Boch<br />

eine solche Werbewand zu sehen. Insgesamt drei nebeneinanderli<br />

Flächen, jeweils in der Größe von 12 m × 13 m, stehen dort für<br />

werbung im XXL-Format zur Verfügung. Für solch riesige Trans<br />

müssen mehrere Bahnen zusammengeschweißt werden, die<br />

ßend von Monteuren in luftiger Höhe angebracht werden. Ein<br />

Beispiel, eine groß angelegte Präsentation in der Bochumer In<br />

belegt die Dramatik, die mit den XXL-Formaten erzielt werd<br />

Das betreffende Objekt war ganz in schwarz verhüllt. Erst bei d<br />

len Präsentation fiel dann der Vorhang. Solche Anwendungen l<br />

in der Welt der Fotobelichtung natürlich nicht mehr realisieren<br />

Im Großformatdruck gibt es keine Grenzen, weder was<br />

betrifft, noch was den Gegenstand betrifft, den der Druck s<br />

soll. So wird neben Installationen von XXL-Prints an den W<br />

auch die Decke von Räumen immer stärker erkannt. In For<br />

9 m × 17 m sind bereits riesige Bilder als Spanndecke umges<br />

Vom XXL-Format bis zum Stoffdruck – über<br />

die Trends im digitalen Großformatdruck<br />

berichtet Roland Niggemeyer, Geschäftsführer<br />

von Niggemeyer Bildproduktion in Bochum.<br />

der Bildproduktion<br />

Perspektiven<br />

POS+Sign<br />

PS_2_2009_11.indd 2-3<br />

Ab 25. Dezember 2008 nur im Kino<br />

www.australia-derfilm.de<br />

EIN<br />

STORY<br />

DREHBUCH<br />

REGIE<br />

AUSFÜUHRENDER MUSIK<br />

..<br />

..<br />

EIN<br />

MUSIK PRODUZENTEN<br />

PRODUKTION<br />

PRÄÄÄASEÄNTIERT EINE<br />

CO-<br />

PRODUZENT<br />

AUSSTATTUNG<br />

UND KOSTÜÜUME<br />

..<br />

KAMERA<br />

SCHNITT<br />

EIGENTUM VON FOX. NUR ZUM GEBRAUCH IN DER WERBUNG. VERKAUF, VERVIELFÄLTIGUNG ODER WEITERGABE STRENG VERBOTEN.<br />

Australia_Poster+Hobnox.qxd:Australia_Poster+Hobnox 08.10.2008 17:07 Uhr Seite 1<br />

KinOPLAKATE – DiE GRÖSSE EnTSCHEiDET<br />

Hart-PVC-Folien für den Druckmarkt<br />

INEOS Films ist einer der führenden Herstel-<br />

ler von Hart-PVC-Folien für Druckanwen-<br />

dungen weltweit. Dabei werden nicht nur<br />

Produkte für den Sieb- und Offsetdruck an-<br />

geboten, sondern auch für die verschiedens-<br />

ten Anforderungen des Digitaldrucks.<br />

Das Portfolio des INEOS Films Ge-<br />

schäftsfeld Specialties umfasst verschiedene<br />

Hart-PVC-Folien für den Druckmarkt in<br />

einer Stärke von 80 µm bis 900 µm. Je nach<br />

Verwendungszweck wird diese Stärke wie<br />

auch die Färbung individuell eingestellt.<br />

Standardfarbe ist für die nicht transpa-<br />

renten Folien entsprechend der Verwendung<br />

für den Druckbereich Weiß. Dies kann aber<br />

je nach Kundenwunsch variiert werden. Je<br />

nach Anwendung können die Folien in ver-<br />

schiedenen Farbtönen eingefärbt werden.<br />

Das reicht von einem bläulicheren Weiß bis<br />

hin zu den verschiedensten Bunttönen. Tat-<br />

sächlich laufen aber 95% aller Aufträge in<br />

weiß matt oder transparent.<br />

Für den Einsatz bei großformatigen Pla-<br />

katen hat sich die Folie vom Typ PR 708 am<br />

besten bewährt. Aufgrund der Eigenschaf-<br />

ten der verbesserten UV-Stabilität und Wet-<br />

terresistenz ist sie für den Außeneinsatz ge-<br />

eignet. Außerdem ist PVC-Hart außerhalb<br />

der Flamme selbstverlöschend.<br />

Die Folie ist in Dicken zwischen 150 und<br />

500 µm erhältlich. Die Zugfestigkeit ist grö-<br />

ßer als 42 N/mm². Um statische Aufl adun-<br />

gen zu vermeiden, sollte die Folie bei einer<br />

Raumtemperatur von 20 bis 23°C und einer<br />

relativen Luftfeuchtigkeit zwischen 50 und<br />

60% verarbeitet werden.<br />

werden, aber es gab einfach nichts Passendes zu dem<br />

von uns gewünschten Format. Die Alternative stellten<br />

LKW-Planen bzw. Planengewebe dar. Dieses Material<br />

gab es im richtigen Format und es ist auch für den<br />

Außeneinsatz geeignet. Zwei Gründe sprachen aber<br />

defi nitiv gegen diese Wahl: Zum einen ließ sich die<br />

Plane nur mit dem Digitaldruckverfahren bedrucken<br />

und dazu war die Zeit einfach zu knapp. Zum anderen<br />

überzeugt das Ergebnis nicht gerade durch eine gute<br />

Optik und hohe Bildqualität. Glücklicherweise hatte<br />

die Firma Bachmann die rettende Idee – die Hart-<br />

PVC-Folien von INEOS Films.<br />

Folien bieten für Kinoplakate gleich mehrere Vor-<br />

teile. Sie sind robust, einfach zu befestigen, man kann<br />

sie lochen und ösen. Im Gegensatz zu Papier braucht<br />

man keine Angst zu haben, dass die Folie einreißt oder<br />

zu schwer wird. Hinzu kommt, dass man immer ein<br />

sauberes Druckbild erhält, da Oberfl ächeneigenschaf-<br />

ten sowie Planlage für die gängigen Druckverfahren<br />

bestens geeignet sind. Kurz gesagt: Folie lässt sich in<br />

der Plakatproduktion sehr vielseitig einsetzen. Lei-<br />

der gab es für das Filmplakat die Folie zunächst nur<br />

in einem kleineren Format, was uns ein wenig in der<br />

Größe beschränkte. Trotzdem hat sich das Experi-<br />

ment hinsichtlich unserer Qualitätsansprüche gelohnt.<br />

Mittlerweile bietet INEOS Films die Folie auch in der<br />

Überbreite an. ■<br />

Patricia Alig<br />

gesichts des knappen Zeitrahmens wird allerdings<br />

häufi g der Siebdruck vorgezogen. Digitaldruck dauert<br />

einfach zu lange.<br />

Für das Kinoplakat zum Film „Operation Wal-<br />

küre“ hatten wir insgesamt nur fünf Tage Zeit für die<br />

Produktion. Das stellte eine sehr<br />

große Herausforderung<br />

dar, denn das Motiv für<br />

das Kinoplakat enthielt<br />

nicht nur viele Gesich-<br />

ter, sondern auch sehr<br />

viele Schwarztöne. Des-<br />

halb fi el die Wahl ohne<br />

große Überlegung auf den<br />

Siebdruck und die Verwen-<br />

dung einer speziellen Hart-<br />

PVC-Folie, um eine hohe<br />

Bildqualität und Farbkonsis-<br />

tenz zu gewährleisten.<br />

Vielfalt mit Folien<br />

Damit die Kinoplakate auch<br />

im Außenbereich verwendet<br />

werden können, muss das Ma-<br />

terial sehr sorgfältig ausgewählt<br />

werden. Für „Operation Walküre“<br />

hatten wir diesbezüglich ein klei-<br />

nes Problem mit der Größe. Zu-<br />

nächst sollte auf Papier gedruckt<br />

10<br />

www.pos-sign.de<br />

PS_2_2009_11.indd 10-11 25.05.2010 20:19:17<br />

Folienproduktion bei INEOS Films.<br />

A ngesichts der Ausmaße von Kinos und deren Foyers benötigt auch<br />

das Filmplakat ein gewisses Ausmaß, um überhaupt aufzufallen. Es<br />

sind sehr große und hohe Räume, die dekoriert werden müssen. Außer-<br />

dem werden sehr viele, sehr unterschiedliche Plakate auf engstem Raum<br />

verteilt. Bei dieser immensen Reizüberflutung achten die Besucher ent-<br />

weder auf eine ungewöhnliche respektive auffallende Farbe oder die au-<br />

ßergewöhnliche Dimension des Plakats.<br />

Der Erfahrung nach spielt hierbei die Größe für den Erfolg die wich-<br />

tigste Rolle. So haben wir bereits wunderschöne Plakate entworfen, die<br />

aufregend und interessant waren, und die dennoch kaum ein Mensch<br />

beachtet hat. Im Vergleich zu den weiteren Plakaten im Kino waren sie<br />

einfach zu klein. Im Grunde spielt es also kaum eine Rolle, was dar-<br />

auf zu sehen ist. Die Größe ist das entscheidende Kriterium, wenn es in<br />

diesem Umfeld um Aufmerksamkeit geht. So waren zum Beispiel vor<br />

einigen Jahren in Kinosälen die schmalen und langen Banner in einer<br />

Größe von 1,20 × 2,40 m beliebt. Im Lauf der Zeit gab es immer mehr<br />

und mehr Plakate in diesem Format. Schließlich fielen sie kaum noch<br />

ins Auge. Auf die A3-Poster achtet ohnehin kein Besucher mehr, unab-<br />

hängig davon, wie schön das Motiv auch sein mag.<br />

Das simple Konzept der Größe bedarf allerdings eines gewissen pro-<br />

duktionstechnischen Aufwands. Insbesondere bei wichtigen Filmen, die<br />

im Vorfeld stark promotet werden, spielt neben der Gestaltung auch die<br />

Bildqualität eine wesentliche Rolle.<br />

So ist zum Beispiel die Farbgenauigkeit ein sehr kritischer Punkt.<br />

Wenn das Motiv Gesichter oder sehr dunkle Farbtöne enthält, ist es<br />

nicht leicht, diese realistisch im Druck wiederzugeben. Gesichter sehen<br />

schnell wächsern aus. Niemand soll jedoch den Eindruck bekommen,<br />

nicht ein Bild des echten Schauspielers zu sehen, sondern dasjenige sei-<br />

nes Doppelgängers aus Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett. Hinzu<br />

kommt, dass die Produktion eines Kinoplakats immer unter Zeitdruck<br />

erfolgt.<br />

Grundsätzlich stehen aufgrund der geforderten Größe zwei Druck-<br />

verfahren zur Auswahl: Siebdruck und Digitaldruck. Letztendlich ist<br />

dies immer eine Frage des Preises und der Auflage. Daneben spielen aber<br />

auch Material und Materialgröße sowie die Produktionszeit eine Rolle.<br />

Es hängt also vom Einzelfall ab, welches Verfahren das optimale ist. An-<br />

Das Besondere an Kinoplakaten ist ihre schiere<br />

Größe. Hart-PVC-Folien ermöglichen trotz großen<br />

Zeitdrucks eine Produktion, die höchsten Qualitäts-<br />

ansprüchen genügt.<br />

die Größe entscheidet<br />

Kinoplakate –<br />

9<br />

POS+SiGn<br />

PS_2_2009_11.indd 8-9 25.05.2010 20:19:07<br />

Hochwertig. Zielgenau. Relevant.<br />

Nicht durchhängen.<br />

In Steinbach liegt<br />

die durchschnittliche<br />

Windgeschwindigkeit<br />

an 217 Tagen im Jahr<br />

unter 5 Knoten.<br />

Vierfüßer und Dreibeiner<br />

Die klassischen Ständer sind Vierfüßer aus Alumi-<br />

nium mit Rollen. Bei der Automatikversion kann die<br />

Büste anstatt mit einer Flügelschraube durch ein Pe-<br />

dal hoch und runter bewegt werden. Nimmt man den<br />

Fuß vom Pedal, bleibt die Büste in der letzten Höhen-<br />

stufe stehen. Daneben gibt es aber auch Ständer aus<br />

Holz oder Stahl, mit Holzdreifüßen oder Rundfüßen,<br />

Edelstahlplatten oder Holzplatten – eben jede mögli-<br />

che Art von Kombination.<br />

An Holzausführungen gibt es als Standard Esche,<br />

Wenge, Mahagoni, Nussbaum sowie elfenbeinfarben<br />

oder schwarz lackiertes Holz. Favoriten bei den Kun-<br />

den sind Esche, Mahagoni und seit Neuestem auch<br />

Wenge. Dabei stellt Mahagoni die klassische Variante<br />

dar und wird dementsprechend häu g nachgefragt.<br />

Ein typisches Beispiel für eine o gewählte Kombina-<br />

tion ist ein grober Sto , zum Beispiel Sackleinen, mit<br />

einem Mahagonikopf, -armen und -ständer. Diese war<br />

ebenso im Schauraum zu sehen wie weitere aus beige-<br />

farbenem oder schwarzem Sto mit Aluminium-Hals-<br />

deckel und einem Vierfuß mit Rollen.<br />

Je nach Kundenwunsch variieren die Schneider-<br />

büsten sehr stark und die Kombinationen sind schier<br />

unendlich. Manche Kunden möchten für die Büsten<br />

keine Arme, sondern anstelle dessen verzierte Holz-<br />

plättchen an den Schultern. Andere<br />

wollen diese Stelle mit Sto überzo-<br />

gen haben. Wir selbst haben für einige<br />

Kunden sehr spezielle Sondermodelle<br />

anfertigen lassen, zum Beispiel für ei-<br />

nen großen Hersteller aus dem Stutt-<br />

garter Raum. In diesem Fall waren es<br />

Kinderbüsten, welche exakt auf die Konfek-<br />

tionsgrößen der Firma abgestimmt wurden, so dass<br />

nun jedes Kleidungsstück an der richtigen Stelle sitzt.<br />

Produziert wird deshalb prinzipiell erst nach Au rags-<br />

eingang.<br />

Liebevoll wird jede einzelne Schneiderbüste ge-<br />

nau so hergerichtet, wie der Kunde sie für seinen Shop<br />

oder sein Schaufenster verwenden möchte. Es steckt<br />

sehr viel Arbeit und Herzblut darin. Das hat uns bei<br />

dem Besuch am meisten überrascht und beeindruckt.<br />

Die Che n sagt immer: „Bringt die Kunden ruhig<br />

mit. Ein besseres Argument für unsere Büsten gibt es<br />

nicht.“ ■<br />

Thomas Jakobs<br />

Jakobs-DMV bietet bereits seit 2001 Schneiderbüs-<br />

ten von Tailor’s N.Y. an. In den letzten fünf Jahren<br />

ist daraus eine sehr intensive Zusammenarbeit ge-<br />

worden. Heute hat Jakobs-DMV den Exklusivvertrieb<br />

für Deutschland, Österreich und für Australien. Dar-<br />

über hinaus beliefert das Unternehmen auch andere<br />

deutschsprachige Räume wie zum Beispiel Luxemburg<br />

und die Schweiz.<br />

JAKOBS-DMV<br />

32<br />

www.pos-sign.de<br />

9_innen_10.indd 32-33 26.05.2010 09:41:24<br />

Büste später gut aussieht. Sie sind schon so lange im<br />

Unternehmen, dass sie mittlerweile ohne die Hilfe ei-<br />

ner Schablone von Hand arbeiten. Genäht wird unter<br />

anderem an einer 40 Jahre alten deutschen Pro näh-<br />

maschine. „Das ist unsere Beste, die läu immer noch“,<br />

kommentiert die Firmenche n.<br />

Im letzten Jahr haben die beiden Frauen allein auf<br />

diese Weise 5000 Schneiderbüsten gefertigt. Die Kun-<br />

den können sich dabei hundertprozentig darauf ver-<br />

lassen, dass die Schneiderbüsten ohne den kleinsten<br />

Makel die Produktionsstätte verlassen. Um zum Bei-<br />

spiel zu verhindern, dass eine der Rollen in der Lu<br />

schwebt und der Ständer wackelt, wird er auf einer<br />

Marmorplatte geprü . Sitzt eine Rolle falsch, wird<br />

sie entfernt und als Hilfsmittel eine Stange eingesetzt,<br />

die so lange verschoben wird, bis sie gerade aufsteht.<br />

Dann wird eine Unterlegscheibe oder ein Zwischen-<br />

ring angebracht, um den Höhenunterschied auszuglei-<br />

chen. So werden alle Ungenauigkeiten behoben. Wenn<br />

irgendetwas die Produktion verlässt, dann sitzt es auch<br />

richtig.<br />

Angesichts von diesem Ausmaß an Handarbeit<br />

wurde uns plötzlich sehr deutlich bewusst, wie wenig<br />

diejenigen, die diese Schneiderbüsten tagtäglich in der<br />

Shopgestaltung verwenden, darüber eigentlich wissen.<br />

Um den Aufwand hinter den einzelnen Arbeitsschrit-<br />

ten festzuhalten und zu würdigen, arbeitet Jakobs-<br />

DMV derzeit an einem Bildband über die Herstellung.<br />

Resultat dieser ganzen Mühe ist eine überzeu-<br />

gende Qualität. Mittlerweile ist der Name Tailor’s N.Y.<br />

zu einer anerkannten Marke geworden. Viele Kunden<br />

Kurze Wege<br />

Neben der sorgfältigen Arbeitsweise<br />

fällt im Nähraum aber noch ein wei-<br />

teres Detail sofort ins Auge: Hier ist<br />

alles Notwendige sehr eng neben-<br />

einander so angeordnet, dass lange<br />

Wege weitestgehend vermieden werden.<br />

Die Pro -Bügelstation steht zum Beispiel direkt ne-<br />

ben der Nähmaschine. Die Näherin steht auf, bügelt<br />

ein Teil und kann anschließend sofort weiternähen. Es<br />

ist alles in Gri weite.<br />

Der gesamte Betrieb ist – zumindest für eine mit<br />

fünf Mitarbeitern relativ kleine Firma – so ungewöhn-<br />

lich e zient eingerichtet, dass wir für unser Büro di-<br />

rekt ein paar Ideen abschauen konnten. O ensichtlich<br />

wird bei Tailor’s N.Y. über den Arbeitsplatz und dessen<br />

Gestaltung genau nachgedacht. So werden die Mate-<br />

rialien nicht mühevoll über die Treppen, sondern per<br />

Gabelstapler vom Lager auf die Produktionsebene ge-<br />

bracht. Unter der Decke hängt platzsparend ein Silo<br />

für Styrochips, die manchmal zusätzlich für die Verpa-<br />

ckung verwendet werden. Wird das Silo gerade nicht<br />

gebraucht, kann es an einem Seil unter die Decke ge-<br />

zogen werden.<br />

Der richtige Stoff<br />

Fertige Schneiderbüsten gibt es selbstverständlich<br />

auch zu bewundern. Dazu wurde im Erdgeschoss ne-<br />

ben dem Lager extra ein kleiner Produktionsschau-<br />

raum liebevoll eingerichtet. Hier sind etwa 30 Büsten<br />

in verschiedenen Sto -, Farb- und Holzkombinatio-<br />

nen ausgestellt. Das verscha aber nur einen kleinen<br />

Einblick, denn die Büsten sind kein Produkt von der<br />

Stange. Jede einzelne wird an die Wünsche des Kun-<br />

den individuell angepasst. Das geht soweit, dass zum<br />

Beispiel Modelabels wie Escada gerne mal ein schönes<br />

Tuch, das sie für die Kollektion vorliegen haben, auch<br />

als Büstenbezug nutzen möchten. Im Lager ndet man<br />

riesige Sto allen vor, da alle Sto e von Tailor’s N.Y.<br />

selbst zugeschnitten werden.<br />

An den verwendeten Sto en erkennt man ohne-<br />

hin die hohe Qualität. Preiswerte Schneiderbüsten<br />

verwenden in der Regel eine Art Überzieher – einen<br />

Sto ezug, der im Nachhinein vom Kunden selbst<br />

über die Büste gezogen werden muss. Dies ist dann<br />

normalerweise ein dehnfähiger Stretchbezug. Da es<br />

keine Nähte gibt, ist die Kontur des Korpus aber nicht<br />

besonders gut herausgearbeitet. Erst durch exakte<br />

Nähte gelingt es, näher an einen realistischen Körper<br />

heranzukommen. Außerdem sitzt der Sto auch nach<br />

Jahren noch perfekt.<br />

Beliebt bei den Kunden von Tailor’s N.Y. und dem-<br />

entsprechend häu g verwendet ist vor allem der Nes-<br />

selbaumwollsto in beige oder schwarz, der oben auf<br />

dem Hals mit einem schwarzen bzw. weißen Tailor’s<br />

N.Y.-Logo versehen wird. Daneben gibt es aber auch<br />

viele andere Sto varianten. Das reicht von „Panama“,<br />

einem gröberen, sackleinenähnlichen weißen Sto , bis<br />

hin zu Seidensto en. Neu im Sortiment ist ein Used-<br />

Sto im Vintage-Look, welcher zugestaubt und eckig<br />

aussieht.<br />

fragen die Produkte des italienischen Unternehmens<br />

explizit nach. So wurde bereits des Ö eren abgelehnt,<br />

statt des Logos von Tailor’s N.Y. das eigene Firmen-<br />

logo zu verwenden, obwohl wir das namha en Kun-<br />

den gerne auch anbieten. Einer unserer Kunden hat<br />

das mal in einem sehr tre enden Satz formuliert: „Bei<br />

einem Mercedes würde ich ja auch nicht den Stern ab-<br />

schrauben.“<br />

Qualität zahlt sich aus<br />

Nicht nur dank der höchst aufwendigen Verarbeitung,<br />

sondern auch durch die Verwendung hochwertigen<br />

Fiberglases für den Korpus sind die Schneiderbüsten<br />

sehr robust. Für den Kunden ist das ein wesentlicher<br />

Vorteil. Andere Anbieter verwenden teilweise das billi-<br />

gere Styropor als Basismaterial. Vergleicht man das mit<br />

Fiberglas, bleiben deutlich häu ger Gebrauchsspuren<br />

zurück. Außerdem erleichtert die zusätzliche Wattie-<br />

rung bei Glasfaserbüsten die spätere Dekoration mit<br />

Stecknadeln; diese können beispielsweise auch schräg<br />

eingesetzt werden, was bei Styropor oder PU-Kernen<br />

nicht möglich ist.<br />

Wie stabil die Büsten tatsächlich sind, beweist der<br />

Umstand, dass viele unserer Kunden heute noch Ein-<br />

zelteile ihrer zum Teil bereits 15 bis 20 Jahre alten Mo-<br />

delle nachkaufen. Damit wir das Modell besser iden-<br />

ti zieren können, bekommen wir manchmal auch<br />

Fotos zu sehen. Diese belegen auch sehr überzeugend,<br />

dass Schneiderbüsten von Tailor’s N.Y. selbst nach Jah-<br />

ren noch tipptopp sind. Sie sehen zumeist noch richtig<br />

neuwertig aus. Für uns als Vertrieb halten sie eigent-<br />

lich schon fast zu gut.<br />

30 www.pos-sign.de 31<br />

POS+SIGN IV / 2009<br />

09_innen_10.indd 30-31 26.05.2010 09:41:16<br />

D er Ursprung der Schneiderbüsten liegt, wie der<br />

Name schon sagt, in der Schneiderei. Das deko-<br />

rative Potenzial dahinter wurde erst einige Zeit später<br />

entdeckt, doch irgendwann standen sie dann im La-<br />

dengeschäft und verführten die Kundschaft zum Kauf.<br />

Zunächst waren es die klassischen Ausstatter, welche<br />

die hochwertigen Schneiderbüsten, die im Atelier ver-<br />

wendet werden, kurzerhand zur Warenpräsentation<br />

ins Schaufenster stellten. Heutzutage greifen gerne<br />

auch angesagte Modelabels auf die eigentlich konser-<br />

vativ anmutenden Figuren zurück. So zum Beispiel<br />

Benetton, ein Unternehmen, das in seiner Werbung<br />

eigentlich immer wieder durch Provokation auffällt.<br />

Eine große internationale Marke in Sachen Deko-<br />

Schneiderbüsten ist Tailor’s N.Y. Neben dem europä-<br />

ischen Hauptmarkt exportiert das italienische Un-<br />

ternehmen sehr viel in die USA. Selbst Jakobs-DMV<br />

lieferte als deutscher Vertrieb bereits mehrfach nach<br />

Australien. Der Name Tailor’s N.Y. steht eben für Qua-<br />

lität. Für Shopbesitzer und Schauwerbegestalter ist<br />

es aber auch wichtig, zu wissen, was sich hinter dem<br />

Namen verbirgt, und welche Möglichkeiten Schau-<br />

fensterfiguren im Shopdesign eröffnen. Dazu sind<br />

Kenntnisse über den Herstellungsprozess und die Ma-<br />

terialien sehr hilfreich. So wird zum Beispiel immer<br />

wieder bei Jakobs-DMV nachgefragt, welche Materi-<br />

alien bei der Produktion verwendet werden.<br />

Um ein bisschen mehr über den Produktionspro-<br />

zess herauszufinden, habe ich mich deshalb in Beglei-<br />

tung von Vater und Sohn auf den Weg gemacht und<br />

die Produktionsstätten in Italien besucht.<br />

Internationalität und Tradition<br />

Produziert werden die Schneiderbüsten in der Nähe<br />

von Bologna, in der Reggio Emilia in Mittelitalien.<br />

Auf dem Land gelegen und dennoch eingebettet in ein<br />

modernes Industriegebiet spiegelt die Produktions-<br />

halle mit etwa 1000 m² auf zwei Etagen ein wenig die<br />

scheinbare Widersprüchlichkeit im Selbstverständ-<br />

nis des Unternehmens. Tailor’s N.Y. ist trotz seiner<br />

renommierten und weltweit tätigen Kundschaft ein<br />

überraschend familiäres Unternehmen mit einer etwa<br />

25-jährigen Tradition. Dabei spielt vor allem die Kon-<br />

tinuität eine herausragende Rolle. Es fällt sofort auf,<br />

dass hier bei der Arbeit sehr viel gelacht und gescherzt<br />

wird. Das erinnert viel mehr an eine typisch italieni-<br />

sche Großfamilie als an ein international tätiges Mar-<br />

kenunternehmen.<br />

Dementsprechend herzlich und familiär sind wir<br />

auch empfangen worden, als wir nach einer Über-<br />

nachtung in Mailand samstagmorgens vor der Tür<br />

standen. Die jetzige Chefin, Maurizia Manghi, die be-<br />

reits seit 15 Jahren dabei ist, kam uns schon am Ein-<br />

gang entgegen. Obwohl Wochenende war, bot sie uns<br />

sogar spontan an, eine Näherin zu rufen. Natürlich<br />

waren wir diesbezüglich mehr als zögerlich. Schließ-<br />

lich hatte sich die Näherin, Giordana, ihr Wochenende<br />

verdient. Dennoch überzeugte uns Maurizia Manghi:<br />

„Das ist nicht so schlimm. Meine Angestellten sind<br />

auch meine Freunde.“ So konnten wir uns anschauen,<br />

wie ein Stoffbezug tatsächlich genäht wird. Im Nach-<br />

hinein waren wir sehr froh darüber, denn dank dieser<br />

Demonstration wurde uns erst richtig klar, wie viel Ar-<br />

beit in einer Tailor‘s N.Y.-Büste eigentlich steckt.<br />

Echte Handarbeit<br />

Zwei Näherinnen fertigen vom Zuschnitt des Stof-<br />

fes bis zum Aufnähen die komplette Schneiderbüste<br />

selbst an. Auf Arbeitsteilung wird ganz bewusst ver-<br />

zichtet. Jede Näherin ist verantwortlich dafür, dass die<br />

Der Mercedes<br />

Von einem Werksbesuch berichtet Thomas Jakobs, Juniorchef von Jakobs-DMV.<br />

Er überzeugte sich mit eigenen Augen davon, wie viel Aufwand hinter der Ferti-<br />

gung hochwertiger Schneiderbüsten steckt. Überraschend war das hohe Maß<br />

an handwerklicher Fertigung in einem renommierten und international tätigen<br />

Unternehmen.<br />

im Schaufenster<br />

29<br />

POS+SIGN IV / 2009<br />

POS+SIgn<br />

_innen_10.indd 28-29 25.05.2010 18:17:29<br />

zeitig den Charme des Gebäudes zu unterstreichen“,<br />

erklärt Claas Mehrwald.<br />

Die Reaktion der Kunden hat diese Überlegung<br />

bestätigt. So wurden die Mitarbeiter schon mehrfach<br />

auf die ungewöhnliche Fahnenwerbung angesprochen.<br />

Claas Mehrwald erzählt: „Es tut sich was, und das wird<br />

von den Kunden wahrgenommen. Sehr erfreulich ist,<br />

dass der Aufbau der Fahnenmasten größtenteils mit<br />

einer Vergrößerung des Unternehmens gleichgesetzt<br />

wurde. Damit haben wir schon ein wichtiges Ziel er-<br />

reicht. Erfolg ist etwas, auf das man stolz sein kann<br />

und das publiziert werden sollte. Auch hierzu dienen<br />

die Fahnen. Man zeigt: Dies ist unsere Firma.“ ■<br />

Anja Schlimbach<br />

FAHnen in der dunkelHeit<br />

Beleuchtete Fahnenmasten<br />

W ill man ins westfälische Hagen, führt kaum ein<br />

Weg an der Herdecker Straße vorbei. Von der<br />

A1 aus lotst die Hauptstraße alle Autofahrer in die<br />

Stadtmitte. In einer alten Villa direkt an dieser viel be-<br />

fahrenen Straße ist das IT-Unternehmen pcm ansässig.<br />

Diese exponierte Lage bietet ein großes Potenzial<br />

für die Außenwerbung. Dies nutzt das Unternehmen<br />

optimal aus, indem es mit Fahnen Präsenz zeigt. „Ich<br />

bin davon überzeugt, dass die Außenwahrnehmung<br />

ausschlaggebend für den Erfolg ist. Zum einen wird<br />

mit Beflaggung eine gewisse Größe und Kompetenz<br />

assoziiert, zum anderen passt die schlichte Eleganz<br />

ausgezeichnet zum Ambiente des Firmengebäudes“,<br />

erklärt Geschäftsführer Claas Mehrwald.<br />

Mehr Aufmerksamkeit<br />

Mittels Beleuchtung wird die Werbewirkung der Fah-<br />

nen weiter verstärkt. Dazu nutzt pcm mit LEDs ausge-<br />

stattete Fahnenmasten. „Die Lichtleistung reicht nicht<br />

aus, um die Fahnen stark zu beleuchten, aber das Kon-<br />

zept eines beleuchteten Fahnenmastes war einfach zu<br />

interessant“, so Claas Mehrwald. „Das ist tatsächlich<br />

designobjekt Fahnenmast<br />

In der letzten Zeit kamen interessante Neuentwicklungen<br />

auf den Markt, die genau diese Problematik lösen. Die<br />

Leuchtmittel sind hier im Innern des Fahnenmastes an-<br />

gebracht.<br />

Diese Besonderheit bietet jedoch nicht allein tech-<br />

nische Vorteile. In erster Linie erlaubt dieses noch sehr<br />

neue, innovative Konzept die Integration des Fahnen-<br />

mastes direkt in die Lichtgestaltung. Die Kombination<br />

aus Mast und Licht mit Fahne und Bewegung fällt aus<br />

dem Rahmen des Üblichen und kann deshalb gezielt zum<br />

Transport der Werbebotschaft genutzt werden. Im Vor-<br />

dergrund steht hierbei deshalb vor allem ein stimmiger<br />

Gesamteindruck.<br />

Zu diesem Zweck werden die Masten bei Dunkel-<br />

heit durch Neonröhren von innen heraus beleuchtet. Das<br />

Licht fällt durch rund um den Fahnenmast angeordnete<br />

Öffnungen. Diese sind den statischen Anforderungen<br />

entsprechend optimiert und sorgen dafür, dass innerhalb<br />

eines 360-Grad-Winkels Lichtkaskaden mit der textilen<br />

Struktur der Fahnen spielen können.<br />

Die Wirkung ist erstaunlich. Der bislang eher unauf-<br />

fällige, funktionale Fahnenmast wird auf diese Weise zu<br />

einem attraktiven Designobjekt. Allein aufgrund der Be-<br />

leuchtung ist die Anmutung wesentlich filigraner und ed-<br />

ler.<br />

Farbspiele<br />

Seit etwa zwei Jahren wird daneben auch die Möglichkeit<br />

genutzt, LED-Panels direkt in die Masten einzubauen.<br />

Hiermit lassen sich neben Licht- zugleich interessante<br />

Farbeffekte realisieren.<br />

LEDs in Amber, Rot, Grün oder Blau verleihen den<br />

Fahnenmasten eine bis dato vollkommen ungewohnte<br />

Farbigkeit. Das beeinflusst natürlich auch die Wahrneh-<br />

mung der näheren Umgebung, die plötzlich in bläuliches<br />

oder rötliches Licht getaucht ist. Die Aufmerksamkeit<br />

und ebenso die Neugierde eines Betrachters sind somit<br />

schnell geweckt.<br />

Die Illumination mit LEDs eröffnet darüber hinaus<br />

völlig neue Möglichkeiten für die Orchestrierung der ein-<br />

zelnen Gestaltungselemente Fahne, Licht, Farbe und Um-<br />

gebung. So können zum Beispiel die Farben der Beflag-<br />

gung aufgegriffen und durch die LEDs verstärkt werden.<br />

Damit sind die Potenziale aber noch lange nicht ausge-<br />

schöpft. Die Gesamtwirkung kann hiermit perfekt auf die<br />

Ganz spezielle Fahnenwerbung lässt sich mit<br />

Fahnenmasten realisieren, bei denen Licht-<br />

quellen integriert wurden. Diese gibt es in<br />

zwei grundlegende Varianten:<br />

Die Verwendung von integrierten Leucht-<br />

stoffröhren bietet sich vor allem dann an,<br />

wenn zugleich auch Umgebung und Fahne<br />

mit beleuchtet werden sollen. Das Lichtmo-<br />

dul hat eine Leistung von 55 Watt mit einer<br />

ausgesandten sichtbaren Strahlung von 4800<br />

Lumen. Als Leuchtmittel dienen energiespa-<br />

rende Leuchtstoffröhren mit einer höheren<br />

Lampen-Nutzbrenndauer. Die Lichtöffnun-<br />

gen, die in das Profil geschnitten sind, führen<br />

im oberen Bereich rund um den Fahnenmast.<br />

Im Gegensatz dazu werden bei einer<br />

LED-Ausführung die Masten über die ge-<br />

samte Länge hinweg beleuchtet. Dazu wer-<br />

den sechs bis zehn LEDs in den Standardfar-<br />

ben Amber, Rot, Grün oder Blau integriert.<br />

Für weiße LEDs-Strips werden 36 LEDs mit<br />

einer Leistungsaufnahme von 3,6 W/m ver-<br />

wendet. Der Abstand der LEDs zueinander<br />

beträgt 27,8 mm. Da bei dieser Variante ein<br />

Trafo vorgeschaltet wird, liegt dem LED-be-<br />

leuchteten Fahnenmast statt 220 Volt ledig-<br />

lich ein 12-Volt-System zugrunde.<br />

Beleuchtete Fahnen ziehen die Blicke an<br />

G erade in der dunklen Jahreszeit sind Fahnen ein<br />

interessanter Blickfang, vor allem wenn sie mit ei-<br />

ner geschickten Beleuchtung in Szene gesetzt werden.<br />

Die besondere Ausdrucksstärke beruht in diesem Fall<br />

auf dem Zusammenspiel von Bewegung, Licht und<br />

Farbe, das eine Leichtigkeit und eine Eleganz in die<br />

Werbung bringt, die mit anderen Medien so kaum zu<br />

erreichen sind. Das kommt besonders gut im grauen<br />

Morgenlicht und in der früh hereinbrechenden Dun-<br />

kelheit zur Geltung, die der Bewegung zusätzlich et-<br />

was Faszinierendes und Geheimnisvolles verleihen.<br />

Wenn sich die Leute morgens zur Arbeit und am<br />

Abend auf den Nachhauseweg begeben, wird somit<br />

viel Aufmerksamkeit erzeugt und Imagewerbung in<br />

die Welt getragen.<br />

Im Sinne einer effizienten Fahnenwerbung geht<br />

es also bei der Illuminierung nicht allein darum, die<br />

Fahne sichtbar zu machen, sondern mit der präzisen<br />

Akzentuierung durch Lichteffekte eine Szenerie zu<br />

schaffen. Damit die Werbung ihre Wirkung solcherart<br />

optimal entfalten kann, sollte in der Lichtplanung der<br />

Außenflächen stets auch die Beflaggung berücksichtigt<br />

werden<br />

Grundsätzlich lassen sich drei verschiedene An-<br />

satzpunkte für die Lichtinszenierung der Fahnen un-<br />

terscheiden. Die klassische Variante ist die Ausleuch-<br />

tung mit Scheinwerfern. Daneben kann Licht mittels<br />

fluoreszierender Farben oder Effektpigmenten von<br />

den Fahnen selbst reflektiert werden. Besonders viel-<br />

versprechend ist die Beleuchtung des Fahnenmastes<br />

selbst. Der Clou bei Letzterem ist die Möglichkeit, den<br />

Zweckgegenstand Fahnenmast durch die ungewöhn-<br />

liche Ausgestaltung direkt als Highlight für die Fah-<br />

nenwerbung zu nutzen. Die Aufmerksamkeit wird<br />

zugleich auf die mit der Fahne verbundene Werbebot-<br />

schaft fokussiert.<br />

Im Scheinwerferlicht<br />

Die übliche Methode, vor allem bei größeren Unter-<br />

nehmen, ist das Anstrahlen der Fahnen mithilfe von<br />

am Boden befestigten Scheinwerfern. Das bietet sich<br />

ohnehin immer dann an, wenn auch die Fassaden<br />

des Firmengebäudes nachts angestrahlt werden. Der<br />

Lichtaustrittswinkel der Scheinwerfer sollte in diesem<br />

Fall möglichst eng sein, damit die Fahne gezielt be-<br />

leuchtet werden kann.<br />

Da die Auslegermasten drehbare Köpfe haben,<br />

bleiben Fahnen allerdings nicht starr in einer be-<br />

stimmten Position stehen, sondern zeigen immer<br />

in Windrichtung. Das mit dem Scheinwerfer ange-<br />

strahlte Feld muss deshalb so ausgewählt werden, dass<br />

sich die Fahne jederzeit im Lichtkegel befindet. Um<br />

das optimal realisieren zu können, sind mindestens<br />

zwei Scheinwerfer pro Fahne notwendig, die im Win-<br />

kel von 90 Grad versetzt angeordnet werden.<br />

Das Anstrahlen mit Scheinwerfern ist eine schon<br />

seit Jahren bekannte Variante und die einfachste Form<br />

der Flaggenbeleuchtung. Die Fahnen werden durch<br />

das helle Licht weithin sichtbar. Der Nachteil ist, dass<br />

nicht allein die Flagge beleuchtet und somit hervor-<br />

gehoben wird, sondern die gesamte Umgebung. Das<br />

richtet die Aufmerksamkeit nicht primär auf die Wer-<br />

bebotschaft.<br />

Leuchtende Fahnen<br />

Anstatt indirekt vom Boden aus zu illuminieren, kann<br />

mittels UV-Licht die Fahne an sich zum Leuchten ge-<br />

bracht werden. Dazu eignen sich zum Beispiel fluores-<br />

zierende Farben. Sie wandeln die eigentlich unsicht<br />

bare Ultr<br />

Fahnen<br />

Bei Nacht wirken Fahnen deutlich eleganter als herkömmliche Leucht-<br />

reklamen. Entscheidend hierfür ist, dass sie ins rechte Licht gerückt<br />

werden. Es gibt mehrere Varianten, um eine Verbindung zwischen<br />

Licht und Fahne zu schaffen. Dazu gehört die indirekte Illumination mit<br />

Scheinwerfern ebenso wie die Möglichkeit integrierter Lichtquellen.<br />

in der Dunkelheit<br />

POS+SIGn<br />

Das Magazin.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!