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Venedig - Technische Universität Braunschweig

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Die Skizzierung der Routen machte deutlich, dass <strong>Venedig</strong> vor­<br />

rangig nicht mit rückständigen Gebieten, sondern mit hochzivi­<br />

lisierten Reichen wie Byzanz, Ägypten, Persien, indirekt auch<br />

mit Indien und China, Handel trieb und überwiegend Luxusgüter<br />

transportierte. Dies unterschied es von der Hanse oder den<br />

Niederlanden in Nord- und Ostsee, die mit Stapelgütern handel­<br />

ten. Ähnlich wie Genua musste <strong>Venedig</strong> dabei permanent mit<br />

Rückschlägen kämpfen, die militärische Interventionen erfor­<br />

derten oder kurzfristige Reorientierungen mit neuen Bündnis­<br />

verpflichtungen verlangten. Dabei zogen <strong>Venedig</strong>, Genua und die<br />

anderen Seestädte keineswegs an einem Strang. Im östlichen<br />

Mittelmeer bekämpften sie sich untereinander genauso häufig<br />

wie sie in gemeinsamer Frontstellung gegen die Muslime lagen.<br />

Die Rückschläge in Byzanz wurden bereits ausführlich darge­<br />

stellt. In Syrien/Palästina erlitt <strong>Venedig</strong> das gleiche Schick­<br />

sal wie Genua. Mit dem Fall von Akkon war seine militärische<br />

Präsenz an der Levante-Küste beendet. Seitdem war man auf die<br />

Kooperation mit den Mameluken angewiesen. 1238 gab es einen<br />

Vertrag, in dem zum ersten Mal vom venezianischen Konsul in<br />

Alexandria gesprochen wurde, dem die Aufsicht der Faktorei an­<br />

vertraut und die Rechtssprechung bei Streitigkeiten unter Ve­<br />

nezianern wie zwischen Venezianern und den "Franken" zugestan­<br />

den wurde. In Alexandria musste man allerdings mit dem zeit­<br />

weisen Handelsverbot des Papstes umgehen, in Lajazzo, dem Aus­<br />

weg aus dem Embargo, mit der Eroberung Kleinarmeniens durch<br />

die Mameluken. Die Schwarzrneerrouten via Tana und Trapezunt<br />

wurden unterbrochen durch die Pest, die in <strong>Venedig</strong> drei Fünf­<br />

tel der Bevölkerung dahinraffte, und den Verfall des Mongoli­<br />

schen Reiches. Dieser hatte in Persien sogar noch früher ein­<br />

gesetzt als im Herrschaftsbereich der Goldenen Horde. Selbst<br />

der Handel im Westen blieb nie ungestört. Der Hundertjährige<br />

Krieg zwischen Frankreich und England (1339-1453) führte zur<br />

Kontrolle des Ärmelkanals durch England und leitete dessen<br />

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