Ganztägig arbeitende Schulen - Ganztägig Lernen - Hessen

VORWORT
Vorwort
Der Ausbau von Ganztagsangeboten an hes -
sischen Schulen gehört zu den wichtigsten Vor -
haben der Landesregierung. Trotz angespannter
Haushaltslage und der Selbstver pflichtung der
einzelnen Ministerien zum Sparen investiert das
Land innerhalb des Dreijahres pro gramms 2010
bis 2013 insgesamt 345 Stellen einschließlich
Mittel in den weiteren Ausbau von ganztägig
arbeitenden Schulen. Damit stehen den im Pro -
gramm befindlichen 788 Schulen im Schuljahr
2011/12 Stellen und Mittel im Umfang von insgesamt
63 Mio Euro allein im Ganztagsbereich zur
Verfügung. Im Schuljahr 2012/13 werden ca. 850
Schulen und damit ungefähr die Hälfte aller hes -
sischen allgemeinbildenden Schulen der Primar -
stufe, der Sekundarstufe I und der Förderschulen
ganztägige Angebote bereitstellen können.
Beim weiteren quantitativen Ausbau setzt Hessen
auf Verlässlichkeit und bewährte Kontinuität.
Schulen beantragen die Aufnahme und die Auf -
stockung der Ressourcen auf freiwilliger Basis in
Absprache mit dem Schulträger und der Schulauf -
sicht, so dass vor Ort ein passgenaues Ganztags -
angebot entstehen kann. Hierbei spielt nach wie
vor die Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen
Kooperationspartnern wie Schul- und Ju -
gendhilfeträgern sowie freien Trägern eine entscheidende
Rolle, damit Kinder und Jugendliche
ihren unterschiedlichen Fähigkeiten und Bedürf -
nissen entsprechend lernen können.
Zum quantitativen Ausbau setzt Hessen zukünftig
verstärkt auf eine qualitative Entwicklung von
ganztägig arbeitenden Schulen und schafft damit
die Voraussetzungen zur Umsetzung der Er -
gebnisse internationaler Vergleichsstudien nach
individueller und ganzheitlicher Förderung. Mit
der Neufassung der „Richtlinie für ganztägig
arbeitende Schulen“ wurde der Qualitätsrahmen
für die Profile ganztägig arbeitender Schulen entwickelt.
Danach arbeiten Schulen mit Ganztags -
angeboten in den Profilen 1 und 2 entsprechend
dem Umfang und der Ausgestaltung ihres Ange-
4 GANZTAGSPROGRAMM IN HESSEN
bots. Das Profil 3 ist Ganztagsschulen vorbehalten,
die nach ausführlicher Beratung und Ab -
stimmung in den Gremien der Schulgemeinde
gemeinsam mit dem Schulträger und der Schul -
aufsicht die Form einer verpflichtenden Ganz -
tagsschule anstreben und im Sinne einer lokalen
bzw. regionalen Bildungsplanung inhaltlich ausfüllen
und umsetzen können. Der Prozess der
Implementierung von Qualitätskriterien wird wissenschaftlich
begleitet und untersucht vom Insti -
tut für Erziehungswissenschaften der Justus-
Liebig-Universität Gießen unter der Leitung von
Herrn Professor Ludwig Stecher, der die Grund -
züge der hessischen Ganztagsschulstudie in der
Broschüre aufzeigt.
Die Ihnen vorliegende Broschüre informiert über
die rechtlichen Grundlagen des hessischen
Ganztagsprogramms, stellt den Qualitätsrahmen
für ganztägig arbeitende Schulen vor und zeigt
Schnittstellen zur selbstständigen Schule auf, eine
Entwicklung, die gegenwärtig in Hessen zielstrebig
voran getrieben wird. Weiterhin nutzen mögliche
Kooperationspartner die Gelegenheit zur Dar -
stellung ihrer Angebote und stehen interessierten
Schulen für die Verwirklichung gemeinsam entwickelter
Vorhaben zur Verfügung. Im hinteren Teil
finden Sie außerdem die Kontaktdaten der Service -
agentur „Ganztägig lernen“ in Frankfurt und Kassel.
Diese Perso nen und Einrichtungen stehen Ihnen
in Ganztags schulangelegenheiten gerne beratend
zur Seite.
Ich wünsche allen hessischen Schulen und allen
Regionen Hessens, dass ihnen diese Broschüre
beim Aufbau und weiteren Ausbau von Schulen
mit Ganztagsangeboten und Ganztagsschulen
hilfreich und nützlich ist und dass sie die hier
gebotenen Möglichkeiten zur Kooperation ergreifen
und nutzen.
Dorothea Henzler
Hessische Kultusministerin