Werte schaffen Werte - BKU
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Bischöfe: Mehr Rente für Eltern<br />
Gutachten: Konstruktionsfehler im System beheben<br />
Eine stärkere Berücksichtigung<br />
von Erziehungsleistungen<br />
im Rentensystem<br />
will die Deutsche Bischofskonferenz.<br />
Das Rentensystem sei mit<br />
Blick auf die Leistungen für<br />
Familien „hochgradig defizitär<br />
und reformbedürftig“,<br />
heißt es in einem von der Bischofskonferenz<br />
in Auftrag<br />
gegebenen Gutachten der Bochumer<br />
Sozialwissenschaftler<br />
Jörg Althammer und Andreas<br />
Mayert.<br />
Die Reform müsse kostenneutral<br />
durchgeführt werden<br />
und verlange deshalb Leistungseinschnitte<br />
an anderer<br />
Stelle. Der Sozialbischof der<br />
Konferenz, der Trierer Bischof<br />
Reinhard Marx, sagte bei der<br />
Vorstellung der Studie, die<br />
jüngsten Reformen hätten wenig<br />
daran geändert, dass Bürger<br />
mit Kindern bei der Rente<br />
benachteiligt werden. „Dem<br />
Kirchhof: Ehegattensplitting steht fest<br />
Der frühere Bundesverfassungsrichter<br />
Paul Kirchhof<br />
sieht wenig Spielraum für<br />
eine Änderung des Ehegattensplittings.<br />
Der im Grundgesetz verankerte<br />
Schutz von Ehe und Familie<br />
bewahre das Ehegatten-<br />
Die Evangelische Kirche in<br />
Deutschland (EKD) hat<br />
wachsende Armut in<br />
Deutschland als „Skandal“<br />
beklagt und die Politik zum<br />
Handeln aufgefordert.<br />
Unter anderem fordert die<br />
EKD in der Denkschrift „Ge-<br />
kinderlosen Doppelverdienerehepaar<br />
steht eine deutlich höhere<br />
Rente zu als dem Elternpaar,<br />
das auf Grund von Kindererziehungszeiten<br />
oder eingeschränkter<br />
Erwerbstätigkeit<br />
weniger Beiträge einzahlt, obwohl<br />
doch einst von ihren Kindern<br />
die Renten gesichert werden<br />
müssen“, kritisierte der<br />
Bischof. Es handle sich um einen<br />
Konstruktionsfehler, der<br />
angesichts der sinkenden Zahl<br />
von Kindern und damit von<br />
Einzahlern in die Rentenkassen<br />
behoben werden müsse.<br />
In dem Gutachten wird die<br />
Anhebung der anrechnungsfä-<br />
splitting vor wesentlichen Veränderungen<br />
durch den Gesetzgeber,<br />
sagte er. „Es wäre absurd,<br />
die Entlastung von Kindern<br />
zu finanzieren, indem das<br />
Ehegattensplitting reduziert<br />
wird.“ Damit widersprach<br />
Kirchhof der Verfassungsrichterin<br />
Christine Hohmann-<br />
Staat soll Arbeitsplätze <strong>schaffen</strong><br />
Evangelische Kirche beklagt den „Skandal“ der wachsenden Armut<br />
rechte Teilhabe, Befähigung<br />
zu Eigenverantwortung und<br />
Solidarität“ einen Niedriglohnsektor,<br />
mehr Engagement<br />
im Bildungsbereich, Chancenund<br />
Beteiligungsgerechtigkeit<br />
und eine stärkere Verzahnung<br />
von Sozial- und Wirtschaftspolitik<br />
unter sozialen Aspek-<br />
higen Zeiten für alle Kinder<br />
um je zwei Jahre, also auf drei<br />
beziehungsweise fünf Jahre<br />
vorgeschlagen. Bislang werden<br />
für bis 1991 geborene<br />
Kinder ein Jahr und für alle<br />
nachfolgend zur Welt gekommenen<br />
Jungen und Mädchen<br />
drei Jahre angerechnet. Zudem<br />
verlangt die Studie, dass<br />
alle Erziehungspersonen einen<br />
Rentenanspruch erlangen,<br />
also auch nicht Erwerbstätige.<br />
Zur Finanzierung des<br />
Modells sollen entweder die<br />
Rentenbeiträge steigen oder<br />
die Renten für Kinderlose<br />
sinken. ■<br />
Dennhardt, die dem Gesetzgeber<br />
beim Schutz von Ehe und<br />
Familie einen breiteren Spielraum<br />
einräumt. CDU-Generalsekretär<br />
Ronald Pofalla und andere<br />
Unionspolitiker hatten im<br />
Sommer vorgeschlagen, das<br />
Ehegattensplitting durch ein<br />
Familiensplitting zu ersetzen. ■<br />
ten. Die Würde des Menschen<br />
bemesse sich nicht an Konjunkturzyklen.<br />
Der Staat müsse für aktivierende<br />
und unterstützende Hilfen<br />
sorgen und vor allem wirksame<br />
Bildungsmöglichkeiten<br />
bereithalten. Zur Förderung<br />
gering Qualifizierter in einem<br />
Kurz und Knapp<br />
Presse-Echo<br />
Die Bedeutung des Mittelstandes<br />
thematisierte die<br />
<strong>BKU</strong>-Vorsitzende Marie-<br />
Luise Dött, MdB, im<br />
2004 gab es in Deutschland<br />
3,3 Millionen kleine und<br />
mittlere Unternehmen, die<br />
99,7 Prozent aller Unternehmen<br />
repräsentierten, 70<br />
Prozent aller Arbeitnehmer<br />
und 83 Prozent der Auszubildenden<br />
beschäftigten.<br />
Auf den Mittelstand kommt<br />
es also an, wenn wir eine<br />
Lösung unserer Wachstums-<br />
und Arbeitsmarktprobleme<br />
erreichen wollen.<br />
Dies muss die Politik stärker<br />
beherzigen. Die Reform<br />
der Unternehmensbesteuerung<br />
wird hierfür ein entscheidender<br />
Test sein.<br />
Vereinfachung bedeutet bereits<br />
Entlastung, besonders<br />
für kleine und mittlere Betriebe.<br />
(...) Unser Steuerrecht<br />
ist so unüberschaubar,<br />
dass es für Unternehmen eine<br />
große bürokratische,<br />
zeitliche und dadurch auch<br />
finanzielle Belastung darstellt.<br />
Für Existenzgründer<br />
und kleine und mittlere<br />
Unternehmen, die keine<br />
Steuerfachleute haben und<br />
sich das Fachwissen einkaufen<br />
müssen, ist diese<br />
Belastung überproportional<br />
groß.<br />
Niedriglohnbereich gebe es<br />
keine Alternative, heißt es weiter.<br />
„Staatlich ge<strong>schaffen</strong>e Tätigkeiten<br />
mögen ökonomisch<br />
ineffizient sein, aber die heutige<br />
Situation ist nicht nur<br />
menschlich, sondern auch<br />
ökonomisch unbefriedigend“,<br />
heißt es. KNA<br />
<strong>BKU</strong>-Journal 3_06 13