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Werte schaffen Werte - BKU

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3_2006<br />

Bund Katholischer Unternehmer e.V.<br />

-<br />

JOURNAL<br />

Nachrichten • Berichte • Kommentare<br />

<strong>Werte</strong> <strong>schaffen</strong> <strong>Werte</strong> ■<br />

Umfrage unter <strong>BKU</strong>-Mitgliedern bestätigt Vorteile<br />

werteorientierter Unternehmensführung S. 5-8<br />

Am Anfang war die Schraube ■<br />

Unternehmer im <strong>BKU</strong>: Die Firma Böllhoff in Bielefeld S. 31


Inhalt<br />

Titelbild<br />

Am Anfang war die Schraube:<br />

Produktion von Verbindungselementen<br />

im Unternehmen der <strong>BKU</strong>-Familie<br />

Böllhoff in Bielefeld. (S. 31).<br />

22 Visionär<br />

Alt-Kanzler Dr. Helmut Kohl als<br />

Referent bei den Frauenwörther<br />

Gesprächen der bayerischen <strong>BKU</strong>-<br />

Gruppen.<br />

2_<strong>BKU</strong>-Journal 3_06<br />

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SCHWERPUNKT: WERTE SCHAFFEN WERTE<br />

05 <strong>Werte</strong> <strong>schaffen</strong> <strong>Werte</strong><br />

Ergebnisse einer <strong>BKU</strong>-Umfrage zur Unternehmensführung<br />

INITIATIVEN UND IDEEN<br />

16 Mexikaner wird Präsident von UNIPAC<br />

Mariscal löst Wibaux ab<br />

15 Ora, Labora und ein Masterplan<br />

Ein Beraterteam aus dem <strong>BKU</strong> kümmert sich um Kloster Himmerod<br />

TAGUNGEN<br />

19 Schavan: Mit <strong>Werte</strong>n führen<br />

Bundesministerin auf dem <strong>BKU</strong>-Sommerempfang in Berlin<br />

20 Reform der Unternehmensteuerreform<br />

<strong>BKU</strong> organisiert Diskussionsforen<br />

21 Die Visionäre sind die Realisten<br />

Altkanzler Kohl bei der <strong>BKU</strong>-Tagung Frauenchiemsee<br />

22/23 Schicksalsthema Bildung<br />

<strong>BKU</strong> und Partnerverbände disktuieren neue Wege<br />

25 Benedikt XVI.: Wer glaubt, ist nie allein<br />

Diözesangruppe Regensburg als Gastgeber beim Papstbesuch<br />

FORUM<br />

27 Arbeitslosenbeitrag auf 3,5 Prozent senken<br />

Dött: Ein Teil der Beiträge wird verfassungswidrig eingesetzt<br />

MENSCHEN IM <strong>BKU</strong><br />

29 Weites Herz und Kölsch als Fremdsprache<br />

Zum 50. Geburtstag von Obiora Ike<br />

31 Am Anfang war die Schraube<br />

Unternehmer im <strong>BKU</strong>: Die Firma Böllhoff in Bielefeld<br />

GRÜNE SEITEN<br />

Unternehmer – erfolgreich und zugleich sozial?<br />

Sozialethische Anmkerkungen von Prof. Dr. Lothar Roos<br />

IN EIGENER SACHE<br />

Die <strong>BKU</strong>-Tochter Ordo Socialis<br />

Seit 1985 verbreitet „Ordo Socialis“, die wissenschaftliche Tochtergesellschaft<br />

des <strong>BKU</strong>, zentrale Werke der Katholischen Soziallehre in<br />

aller Welt. Jüngstes Projek von Ordo socialis ist die Erstellung einer<br />

eigenen Internet-Plattform, um die Texte auch auf diesem Wege zu<br />

verbreiten. Wir empfehlen den dieser Ausgabe des <strong>BKU</strong>-Journals beigefügten<br />

Flyer Ihrer Aufmerksamkeit.


LETZTE MELDUNG<br />

Dött kritisiert Ausweitung versicherungsfremder<br />

Leistungen durch die BA<br />

Die <strong>BKU</strong>-Vorsitzende Marie-Luise Dött, MdB, hat Überlegungen<br />

der Chefs der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen<br />

Weise, kritisiert, berufsvorbereitende Maßnahmen an Schulen<br />

aus Beitragsmitteln der Versicherten zu finanzieren. „Die<br />

schulische Bildung und die berufliche Erstqualifikation junger<br />

Menschen liegen uns Unternehmern sehr am Herzen. Wir<br />

wenden uns aber entschieden dagegen, solche Maßnahmen<br />

aus Beitragsmitteln zu finanzieren“, sagte sie auf dem „Berliner<br />

Forum Schicksalsthema Bildung“ (s. Seite 23).<br />

Die <strong>BKU</strong>-Vorsitzende begründete ihre Kritik damit, dass<br />

die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung dazu dienten,<br />

Versicherten Geld- und Vermittlungsleistungen im Falle der<br />

Arbeitslosigkeit zu finanzieren. Die Finanzierung schulischer<br />

und beruflicher Bildung sowie berufsvorbereitende Maßnahmen<br />

sei dagegen Sache der Steuerzahler, nicht der Versicherten.<br />

„Die Bundesagentur für Arbeit gibt in diesem Jahr fast<br />

vier Milliarden Euro für berufsvorbereitende Maßnahmen aus.<br />

Dies ist eine skandalöse Zweckentfremdung von Versicherungsbeiträgen.<br />

Berufsvorbereitung ist nicht Sache der<br />

Bundesagentur.“ Es sei ein Grundübel der Sozialpolitik,<br />

beitragsfinanzierte Versicherungsleistungen und steuerfinanzierte<br />

Sozialleistungen nicht konsequent zu trennen.<br />

Dött plädierte dafür, die Verantwortung für die Qualifizierung<br />

von Langzeitarbeitslosen wie Berufseinsteigern den<br />

Kommunen zu übertragen. „Im Rahmen einer Neujustierung<br />

der Finanzverfassung zwischen Bund, Ländern und Kommunen<br />

sind hierfür die notwendigen Gelder aus Steuermitteln bereitzustellen.<br />

Die Bundesagentur kann sich dann ganz auf ihr<br />

Versicherungsgeschäft konzentrieren oder im Auftrag der<br />

Kommunen tätig werden“, erläuterte Dött ihren Vorschlag.<br />

Beilagenhinweis:<br />

Dieser Ausgabe enthält Beilagen des Vereins Ordo socialis, der<br />

Aktion „Geschenke der Hoffnung“ und des Berliner Fördervereins<br />

Steinmeyer-Orgel.<br />

Editorial<br />

Wieder einmal hat sich eine These bestätigt, die der<br />

<strong>BKU</strong> schon seit längerer Zeit vertritt: Unser Verband wird<br />

nicht müde, das Menschenbild der Katholischen Soziallehre<br />

zu predigen, nach dem die Mitarbeiter mehr sind als<br />

ein Kostenfaktor. Wir schätzen unsere Mitarbeiter als<br />

Ebenbilder Gottes und lassen sie Mitunternehmer sein,<br />

geben ihnen Freiräume. Eine gemeinsame Umfrage des<br />

<strong>BKU</strong> mit der Katholischen Universität Eichstätt hat dies<br />

nun belegt: Es rechnet sich für Unternehmer, ihre Mitarbeiter<br />

gut zu behandeln. Oder mit anderen Worten: <strong>Werte</strong><br />

<strong>schaffen</strong> <strong>Werte</strong>!<br />

Diese konkrete Folge einer werteorientierten Unternehmensführung<br />

war zentrales Thema der Umfrage, die<br />

im Juli an alle 1200 <strong>BKU</strong>-Mitglieder versandt wurde.<br />

Mehr als ein Viertel (!) der Befragten schickte den mehrseitigen<br />

Bogen ausgefüllt zurück.<br />

Nicht die Grundaussagen, aber einige Antworten überraschen:<br />

Die meisten der Befragten gaben an, dass ein<br />

ethisch motiviertes Führungsverhalten konkrete betriebswirtschaftliche<br />

Vorteile bringt. Allerdings bezogen sich<br />

diese nicht primär auf das Image des Unternehmens nach<br />

außen. Vielmehr nannten die Befragten zuerst ein verbessertes<br />

Arbeitsklima (85 Prozent), erst dann ein höheres<br />

Image (über 80 Prozent) und ein intaktes Umfeld (75 Prozent).<br />

Diese Reihenfolge wurde genau bestätigt durch die<br />

Antworten auf die Frage, wer denn das gesellschaftliche<br />

Engagement der Unternehmen vor allem wahrnehmen<br />

soll. Auch hier wurde zuerst die Mitarbeiter (82 Prozent),<br />

dann die Kunden (70 Prozent) und schließlich die Gesellschaft/Gemeinde<br />

(60 Prozent) genannt.<br />

Ich freue mich, dass wir in der Katholischen Universität<br />

Eichstätt und unserem Wissenschaftlichen Berater, Prof.<br />

Dr. André Habisch, Partner gefunden haben, die diesen<br />

Fragen nachgehen. Gemeinsam werden wir unser Jahresthema<br />

„Mit <strong>Werte</strong>n führen“ weiter verfolgen und im<br />

nächsten Frühjahr auch entsprechende Seminare sowie ein<br />

Symposium dazu anbieten. Doch zunächst wünsche ich<br />

Ihnen viel Spaß bei der Lektüre der Umfragergebnisse auf<br />

den folgenden Seiten.<br />

Marie-Luise Dött, MdB<br />

<strong>Werte</strong><br />

<strong>schaffen</strong><br />

<strong>Werte</strong><br />

<strong>BKU</strong>-Journal 3_06_3


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Die Frage, ob werteorientiertes<br />

Verhalten und unternehmerischer<br />

Erfolg zusammenpassen,<br />

gehört zu<br />

den Kernthemen des <strong>BKU</strong>.<br />

In einer Umfrage der Katholischen<br />

Universität Eichstätt<br />

wurde jetzt geklärt,<br />

wie die Unternehmer im<br />

<strong>BKU</strong> dazu stehen.<br />

von André Habisch<br />

<strong>Werte</strong>orientiertes, ethisch<br />

fundiertes Handeln geht mit<br />

einer gesteigerten Selbstverwirklichung<br />

und einem Zugewinn<br />

für die eigene Persönlichkeit<br />

einher – diese These<br />

formuliert eine Grundüberzeugung<br />

der abendländischchristlichen<br />

Tradition. Auf das<br />

Führungsverhalten in der<br />

Wirtschaft übertragen bedeutet<br />

dies: <strong>Werte</strong>orientiertes<br />

Management ist kein Selbstwiderspruch,<br />

sondern auch<br />

und gerade in der Marktwirtschaft<br />

eine Voraussetzung für<br />

nachhaltigen wirtschaftlichen<br />

Erfolg.<br />

Eine solche Überzeugung<br />

liegt auch der Debatte um<br />

‚Corporate Responsibility'<br />

(CR) zugrunde. Verantwortliches<br />

Unternehmenshandeln<br />

kann als Element strategischer<br />

Unternehmensführung zum<br />

handfesten Wertschöpfungsfaktor<br />

werden, der die Wettbewerbsfähigkeit<br />

langfristig entscheidend<br />

erhöht. Kosten für<br />

CR-Aktivitäten sind dann aus<br />

der Perspektive des betrieblichen<br />

Rechnungswesens eine<br />

Investition in Human- und Sozialkapital<br />

und damit in die<br />

Substanz des Betriebes.<br />

Eine solche Herangehensweise<br />

ist in Deutschland noch<br />

immer ungewöhnlich. Werden<br />

doch moralische Forderungen<br />

oder Einwände oft von außen<br />

an Unternehmer herangetragen.<br />

Doch wie sehen Unter-<br />

nehmerinnen und Unternehmer<br />

selbst diese Zusammenhänge?<br />

Lässt sich die These<br />

von werteorientiertem Führungsverhalten<br />

als Wertschöpfungsfaktor<br />

empirisch belegen?<br />

Wie reagieren Unternehmer<br />

und Manager selbst, wenn<br />

sie mit Fragen nach werteorientierter<br />

Führung konfrontiert<br />

werden?<br />

Die Untersuchung<br />

Diese Untersuchungsabsicht<br />

liegt einer empirischen<br />

Studie zugrunde, die im Juli<br />

2006 von der Katholischen<br />

Universität Eichstätt-Ingolstadt<br />

gemeinsam mit dem<br />

<strong>BKU</strong> durchgeführt wurde.<br />

Den Rahmen bildete ein interdisziplinäres<br />

Hauptseminar<br />

des Eichstätter Zentrums für<br />

Entrepreneursh!p (Prof. Dr.<br />

Harald Pechlaner) und der<br />

Professur für Christliche Sozialethik<br />

und Gesellschaftspolitik<br />

sowie dem Center for Corporate<br />

Citizenship (Prof. Dr.<br />

André Habisch).<br />

Lässt sich die unternehmensethische<br />

Grundthese von der<br />

prinzipiellen Kompatibilität<br />

werteorientierten Führungsverhaltens<br />

mit marktwirtschaftlichenRahmenbedingungen<br />

auch in der (Selbst-)<br />

Wahrnehmung aktiver Füh-<br />

rungspersönlichkeitenverifizieren? Welche Assoziationsfelder<br />

eröffnen sich beim<br />

Praktiker, wenn er mit entsprechenden<br />

Thesen konfrontiert<br />

wird? Wer soll von gesellschaftlichem<br />

Engagement,<br />

von werteorientiertem Führungsverhalten<br />

erfasst werden,<br />

erfahren, beeinflusst werden?<br />

Diesen Fragen wollte die<br />

Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt<br />

gemeinsam<br />

mit dem <strong>BKU</strong> nachgehen.<br />

Nach qualitativen Vorgesprächen<br />

mit Meinungsführern des<br />

<strong>BKU</strong> wurde ein Fragebogen<br />

zusammengestellt, der die<br />

Fragestellungen im Hinblick<br />

Schwerpunkt: Mit <strong>Werte</strong>n führen<br />

<strong>Werte</strong> <strong>schaffen</strong> <strong>Werte</strong><br />

Die Bedeutung werteorientierter Unternehmensführung – Ergebnisse einer <strong>BKU</strong>-Mitgliederumfrage<br />

Wirtschaftliche Chancen<br />

Mitgliedschaft im Netzwerk<br />

Orientierung für den Alltag<br />

Familientradition<br />

Kontakte mit<br />

Gleichgesinnten<br />

Beseitigung<br />

sozialer Probleme<br />

Umsetzung christlicher<br />

<strong>Werte</strong><br />

Interessen vertreten<br />

199<br />

Abbildung 1: Gründe für die Mitgliedschaft im <strong>BKU</strong>.<br />

Abbildung 2: Dauer der Mitgliedschaft<br />

im <strong>BKU</strong>.<br />

auf die Zielsetzung in drei Teile<br />

aufteilte: Fragen zu<br />

• Unternehmensführung;<br />

• <strong>Werte</strong>n;<br />

• Gesellschaftlichem Engagement.<br />

Der Fragebogen wurde im<br />

Juli 2006 an alle 1193 <strong>BKU</strong>-<br />

Mitglieder versandt. Die<br />

Rücklaufquote war mit 250<br />

Fragebögen (rund 21 Prozent)<br />

erfreulich hoch.<br />

Die Teilnehmer<br />

Wer waren die Teilnehmer<br />

der Befragung? Sie waren zu<br />

93 Prozent männlich, über alle<br />

Altersgruppen verteilt (35<br />

Prozent unter 50 Jahren/56<br />

Prozent unter 60 Jahren), zu<br />

80 Prozent im aktiven Geschäftsleben<br />

stehend und hoch<br />

gebildet (70 Prozent Hochschulabschluss).<br />

Knapp die<br />

Hälfte der Teilnehmer sind weniger<br />

als zehn Jahre im <strong>BKU</strong><br />

(Abb. 2). Als wichtigste Gründe<br />

für die Mitgliedschaft<br />

(Abb. 1) wurden neben der<br />

Umsetzung christlicher <strong>Werte</strong><br />

(über 90 Prozent) und Kontakten<br />

mit Gleichgesinnten (80<br />

Prozent) auch wirtschaftliche<br />

Chancen genannt (75 Prozent):<br />

mithin eine realistische<br />

Mischung von Motivlagen. ➞<br />

Der Glaube<br />

Die Bedeutung des christlichen<br />

Glaubens:<br />

87,4 %: Der christliche<br />

Glaube bietet Orientierung<br />

und stellt ein<br />

Grundgerüst im Denken<br />

und Handeln dar.<br />

22,1 %: Der Glaube gibt<br />

konkrete Handlungsempfehlungen<br />

im beruflichen<br />

Alltag.<br />

Kein Befragter gab an, der<br />

Glaube spiele keine Rolle.<br />

<strong>BKU</strong>-Journal 3_06 5


Schwerpunkt: Mit <strong>Werte</strong>n führen<br />

<strong>Werte</strong> <strong>schaffen</strong> <strong>Werte</strong>: Fortsetzung von Seite 5<br />

6_<strong>BKU</strong>-Journal 3_06<br />

Klare Strategieentwicklung<br />

Vorbild sein<br />

Entwicklung einer Vision für das Unternehmen<br />

Demokratische Entscheidungsfindung<br />

Umsichtigkeit für unternehmerische Chancen<br />

Risikobereitschaft<br />

Mut zu Neuem (proaktives Verhalten)<br />

Leistungsorientierung<br />

Rekrutierung von geeigneten Mitarbeitern<br />

Partizipative Mitarbeiterführung<br />

Abbildung 3: Was zeichnet einen Unternehmer aus? Abbildung 4: Unternehmensrolle im gesellschaftlichen Umfeld.<br />

➞ Der Christliche Glaube<br />

wird dabei von den Unternehmern<br />

und Managern als<br />

Grundgerüst, nicht als Kochrezept<br />

wahrgenommen: knapp<br />

90 Prozent der Befragten erfahren<br />

von hier her Orientierung;<br />

nur 22 Prozent aber<br />

leiten konkrete Handlungsempfehlungen<br />

für Einzelsituationen<br />

aus ihren Glaubensüberzeugungen<br />

ab.<br />

Zum Verständnis<br />

der Unternehmer<br />

Wie bestimmen christliche<br />

Unternehmer selbst ihre wichtigsten<br />

Aufgaben? Auffällig ist<br />

hier ein Befund, der auch von<br />

anderen, ähnlichen Untersuchungen<br />

bestätigt wird: Unternehmer<br />

haben kein instrumentalistisches,<br />

sondern ein ethisches<br />

Selbstverständnis ihrer<br />

Aufgabe (Abb. 3). Denn neben<br />

der Rekrutierung von geeigneten<br />

Mitarbeitern wird von ihnen<br />

‚Vorbild sein' als wichtigste<br />

unternehmerische Aufgabe<br />

genannt (jeweils über 90 Prozent).<br />

Auch Mut zu Neuem im<br />

Sinne von pro-aktivem Verhalten<br />

sehen sie als unabdingbar<br />

für ihre Aufgabe an.<br />

Das ethische Selbstkonzept<br />

zeigt sich auch bei der Bestimmung<br />

der wichtigsten<br />

unternehmerischen Aufgaben<br />

im gesellschaftlichen Umfeld<br />

(Abb. 4). Hier beanspruchen<br />

über 75 Prozent eine Vorbildfunktion<br />

- an dritter Stelle<br />

nach der Schaffung von Arbeitsplätzen<br />

und einem Wirtschaftsfaktor<br />

für die Region<br />

(jeweils knapp 80 Prozent). So<br />

überrascht es nicht, dass fast<br />

die Gesamtheit der Befragten<br />

Wirtschaft und Ethik für vereinbar<br />

erklärt; bei der genauen<br />

Verhältnisbestimmung gibt es<br />

allerdings Unterschiede: Ein<br />

gutes Drittel (37 Prozent) sieht<br />

die Ethik in einer Lenkungsfunktion<br />

gegenüber der Wirtschaft;<br />

ein gutes Viertel meint,<br />

Ethik bringe wirtschaftlichen<br />

Erfolg mit sich. Ein gutes<br />

Fünftel argumentiert anthropologisch<br />

und sieht Ethik als<br />

Bestandteil des Menschseins.<br />

Verliert die Ethik<br />

an Einfluss?<br />

Trotz dieser insgesamt optimistischen<br />

Einschätzung bezüglich<br />

der Vereinbarkeit von<br />

Wirtschaft und Ethik ist in Bezug<br />

auf gegenwärtige Entwicklungen<br />

doch eine zunehmende<br />

Skepsis zu beobachten.<br />

Knapp über die Hälfte der Befragten<br />

meint, in den vergangenen<br />

20 Jahren eine Schwächung<br />

ethischer Grundsätze in<br />

der Wirtschaft beobachtet zu<br />

Beitrag zum Wohlstand<br />

Wirtschaftsfaktor für Region<br />

Soziale Sicherung<br />

Integration<br />

Vorbildfunktion<br />

Halt und Orientierung<br />

Schaffung von Arbeitsplätzen<br />

haben, lediglich 18 Prozent sehen<br />

eine Stärkung (Abb. 5).<br />

Ein Kernpunkt der Untersuchung<br />

war die Frage, welche<br />

Anspruchsgruppe des Unternehmens<br />

die Führungskräfte<br />

am stärksten im Blick haben,<br />

wenn sie an ethisches Verhalten<br />

denken. Hier gibt es eine<br />

erstaunlich eindeutige Aussage,<br />

die sich durch verschiedene<br />

Antworten hindurch kontinuierlich<br />

zur Geltung bringt:<br />

Im Mittelpunkt ethischen<br />

Stärkung ethischer<br />

Grundsätze<br />

Schwächung ehtischer<br />

Grundsätze<br />

Keine eindeutige Tendenz<br />

Abbildung 5: Verhältnis von Ethik<br />

und Wirtschaft in den letzten 20<br />

Jahren.<br />

Interesses steht eindeutig der<br />

Mitarbeiter.<br />

Dies wird zunächst deutlich<br />

bei der Frage, welchen Gruppen<br />

gegenüber <strong>Werte</strong>orientierung<br />

besonders wichtig ist<br />

(Abb. 6). Hier nennt fast jeder<br />

Befragte die Mitarbeiter, und<br />

zwar noch vor den Kunden<br />

(90 Prozent) und der Gesellschaft<br />

(80 bis 90 Prozent).<br />

Dieser Fokus wird auch bei der<br />

Frage nach konkreten Indikatoren<br />

der <strong>Werte</strong>orientierung<br />

deutlich: Mitarbeiterfreundliche<br />

Bedingungen (85 Prozent)<br />

und Mitarbeiterförderung<br />

(über 80 Prozent) wird hier<br />

noch vor Informationstransparenz<br />

und ‚Persönliches soziales<br />

Engagement' genannt.<br />

Auch auf die Fragen nach<br />

möglichen Wettbewerbsvorteilen<br />

durch eine christliche <strong>Werte</strong>haltung<br />

(Abb. 7) fallen den<br />

Führungskräften zuerst die<br />

Mitarbeiter ein: Mitarbeiterzufriedenheit/-bindung:<br />

(85 Prozent)<br />

und Motivationssteigerung<br />

der Mitarbeiter (80 Prozent)<br />

werden noch vor Image/Reputation<br />

(75 Prozent)<br />

und geringeren Fehlzeiten<br />

(knapp 60 Prozent) genannt.<br />

<strong>Werte</strong> <strong>schaffen</strong> <strong>Werte</strong><br />

– aber welche?<br />

‚<strong>Werte</strong> <strong>schaffen</strong> <strong>Werte</strong> - Die<br />

Bedeutung der werteorientierten<br />

Unternehmensführung' -<br />

so waren Untersuchung und<br />

Fragebogen betitelt. Als konkrete<br />

betriebswirtschaftliche<br />

<strong>Werte</strong>, die durch ethisches<br />

Führungsverhalten ge<strong>schaffen</strong><br />

wurden, fielen den Befragten


zuerst ein verbessertes Arbeitsklima<br />

(85 Prozent), dann<br />

ein höheres Image (über 80<br />

Prozent) und ein intaktes Umfeld<br />

(75 Prozent) ein. Diese<br />

Reihenfolge wurde genau bestätigt<br />

durch die Antworten<br />

auf die Frage, wer denn das betriebliche<br />

Engagement vor allem<br />

wahrnehmen soll. Auch<br />

hier fielen zuerst die Mitarbeiter<br />

(82 Prozent), dann die Kunden<br />

(70 Prozent) und schließlich<br />

die Gesellschaft/Gemeinde<br />

(60 Prozent).<br />

Auch die sozialen Themen<br />

im Unternehmen kreisen um<br />

die Mitarbeiter: Lohndumping<br />

(50 Prozent), Arbeitskräftemangel<br />

(40 bis 50 Prozent),<br />

Integration von Randgruppen<br />

(40 bis 50 Prozent) sowie Aus-<br />

Gut ausgebautes Firmennetz<br />

Kosteneinsparungspotenziale<br />

Image/Reputation<br />

Geringere Fehlzeiten unserer Mitarbeiter<br />

Motivationssteigerung unserer Mitarbeiter<br />

Geringere Preissensibilität<br />

Zufriedenheit der Shareholder<br />

Lieferantenzufriedenheit/-bindung<br />

Mitarbeiterzufriedenheit/-bindung<br />

bildungsplatzmangel (42 Prozent)<br />

wurden genannt. Mit<br />

‚Überalterung der Gesellschaft'<br />

gelangte ein umfeldbezogener<br />

Faktor lediglich auf<br />

den vierten Platz (40 Prozent).<br />

Die Mitarbeiterorientierung<br />

werteorientierter Führungskräfte<br />

als solche ist keinesfalls<br />

überraschend; doch<br />

die Eindeutigkeit und Durchgängigkeit,<br />

mit der immer<br />

wieder Mitarbeiterthemen genannt<br />

werden, gibt doch Anlass<br />

zu weiterführenden Überlegungen<br />

und Untersuchungen.<br />

Die Gallup-Erhebungen<br />

der Mitarbeitermotivation fördern<br />

regelmäßig hohe <strong>Werte</strong><br />

(über 80 Prozent) innerer<br />

Kündigung und fehlender<br />

Identifikation in den Unter-<br />

Abbildung 7: Wo schafft <strong>Werte</strong>orientierung Wettbewerbsvorteile?<br />

nehmen zutage. In einem Umfeld,<br />

das durch starke Entfremdung<br />

zwischen Führungskräften<br />

und Mitarbeitern gekennzeichnet<br />

ist, erscheint also<br />

eine positive Unternehmenskultur<br />

geradezu als Markenzeichen<br />

werteorientierter Führung,<br />

die erhebliches Differenzierungspotenzial<br />

aufweist<br />

und andere Faktoren (wie ein<br />

generell niedrigeres Lohnniveau<br />

im Mittelstand gegenüber<br />

Großunternehmen) partiell<br />

kompensiert. ‚<strong>Werte</strong>kompetenz'<br />

ließe sich damit als Wettbewerbsvorteil<br />

bestimmter<br />

Teile des Mittelstandes klassifizieren,<br />

der auch für deren bemerkenswerteLeistungsfähigkeit<br />

im internationalen Wett-<br />

Schwerpunkt: Mit <strong>Werte</strong>n führen<br />

bewerb mitverantwortlich sein<br />

könnte. Eine solche These bedürfte<br />

natürlich weiterführender<br />

Untersuchungen.<br />

Dominanz der<br />

‚Sekundärtugenden'<br />

Welche <strong>Werte</strong> sind es inhaltlich,<br />

die für das Führungsverhalten<br />

eine Rolle spielen?<br />

Hier werden vor allem die<br />

‚Sekundärtugenden‘ genannt:<br />

1.Verlässlichkeit, 2. Fairness,<br />

3. Ehrlichkeit, 4. Respekt –<br />

mit leichter Variation in<br />

Bezug auf die dazu jeweils<br />

genannte Anspruchsgruppe.<br />

Am schwächsten ist jeweils eine<br />

inhaltliche Norm wie ➞<br />

Wir beraten und vertreten Kommunen, Ministerien und andere Behörden, Kirchengemeinden, Krankenhausträger,<br />

Senioren- und Pflegeheimträger, Ärzte, Apotheker, Private und Firmen auf allen Gebieten des Verwaltungsrechts,<br />

des Rechts der medizinischen und sozialen Dienstleistungen, des Arbeits- und Sozialrechts und des Wirtschaftsrechts.<br />

Im Umweltrecht (insbesondere Immissionsschutz, Wasser, Altlasten), IT-Recht und im Baurecht arbeiten wir<br />

interdisziplinär mit Ingenieuren und Naturwissenschaftlern zusammen.<br />

Außerdem können wir unsere internationalen Kontakte nach Osteuropa (Litauen, Polen, Ukraine, Russland,<br />

Bulgarien), in die USA, Großbritannien, Italien, Niederlande und Skandinavien für unsere Mandanten nutzen.<br />

Die Rechtsanwaltskanzlei anwälte. am dom – Dr. Moeskes. Rechtsanwälte finden Sie in Magdeburgs Domviertel<br />

in unmittelbarer Nachbarschaft des Landtages von Sachsen-Anhalt und des Justizministeriums des Landes<br />

Sachsen-Anhalt sowie des künftigen Gerichtszentrums Breiter Weg und damit im Herzen der Region.<br />

anwälte. am dom – Dr. Moeskes. Rechtsanwälte<br />

Domplatz 11 · 39104 Magdeburg<br />

Telefon: 0391/5096360 · Telefax: 0391/50963636<br />

E-Mail: info@anwaelte-am-dom.com<br />

www.anwaelte-am-dom.com<br />

Umwelt<br />

Partnerunternehmen<br />

Konkurrenten<br />

Politik<br />

Gesellschaft<br />

Kunden<br />

Shareholder/Anteilseigner<br />

Lieferanten<br />

Mitarbeiter<br />

Abbildung 6: Wem gegenüber ist <strong>Werte</strong>orientierung besonders wichtig?<br />

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<strong>BKU</strong>-Journal 3_06 7


Schwerpunkt: Mit <strong>Werte</strong>n führen<br />

➞ Solidarität ausgeprägt: Nur<br />

gut 40 Prozent nennen sie als<br />

bedeutsam für das persönliche<br />

Führungsverhalten. Aus ökonomischer<br />

Perspektive geht es<br />

bei werteorientierter Mitarbeiterführung<br />

also primär um die<br />

Herstellung stabiler Verhaltenserwartungen,<br />

die allein<br />

über längere Zeit hinweg Vertrauen<br />

begründen. Ältere Vorstellungen<br />

einer ‚Solidargemeinschaft<br />

im Betrieb‘ treten<br />

demgegenüber in den Hintergrund<br />

und verlieren selbst bei<br />

‚ethischen Eliten‘ an Überzeugungskraft.<br />

Vom Philanthropen zum<br />

‚Corporate Citizen'<br />

Durchaus bemerkenswert<br />

sind auch die Befunde, die die<br />

Studie zum gesellschaftlichen<br />

Engagement christlicher Unternehmer<br />

zutage gefördert<br />

hat. Zwar dominiert hier nach<br />

wie vor mit über 90 Prozent<br />

das persönliche Engagement<br />

des Unternehmers. Doch<br />

immerhin zwei Drittel der Befragten<br />

beziehen auch das<br />

Unternehmen selbst in ihr Engagement<br />

mit ein. Diese Befunde<br />

zwingen dazu, landläufige<br />

Vorurteile zu überdenken,<br />

Corporate Citizenship und<br />

Corporate Responsibility<br />

seien lediglich Themen für<br />

Großunternehmen.<br />

Das Kernprinzip, gesellschaftliches<br />

Engagement auf<br />

die strategische Position des<br />

Unternehmens abzustimmen<br />

und dabei wichtige Anspruchsgruppen‚mitzunehmen',<br />

ist auch Mittelständlern<br />

alles andere als fremd. Hier<br />

hätten weitere Untersuchungen<br />

und Initiativen anzusetzen.<br />

Es steht außer Frage, dass<br />

zur Lösung gesellschaftlicher<br />

Probleme wie (Jugend-)Arbeitslosigkeit<br />

oder Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf das<br />

Engagement mittelständischer<br />

Unternehmen tendenziell<br />

wichtiger ist als dasjenige von<br />

Großunternehmen. Denn über<br />

8_<strong>BKU</strong>-Journal 3_06<br />

Gesundheit<br />

Bildung/Schule<br />

Innere Sicherheit/Justiz<br />

Sport<br />

Kinder/Jugendarbeit<br />

Kultur<br />

Mitarbeiter<br />

Umwelt<br />

Abbildung 8: Bereiche sozialen Engagements.<br />

90 Prozent der Betriebe sind<br />

klein oder mittelgroß; sie beschäftigen<br />

über 70 Prozent der<br />

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.<br />

Themen des<br />

Engagements<br />

Die Themen des gesellschaftlichen<br />

Engagements bestätigen<br />

das bisher Gesagte<br />

(Abb. 8). Mehr als zwei Drittel<br />

der Befragten engagieren sich<br />

in Angelegenheiten der Mitarbeiter.<br />

Themen sind weiterhin<br />

Bildung und Schule (über 50<br />

Prozent), Kultur (45 Prozent),<br />

Gesundheit (über 35 Prozent)<br />

und Kinder/Jugend (35 Prozent).<br />

Der Schwerpunkt liegt<br />

dabei auf dem lokalen Kontext,<br />

wo sich rund 80 Prozent der Befragten<br />

engagieren (Abb. 9).<br />

Mit deutlichem Abstand folgen<br />

der regionale (circa 45 Prozent),<br />

der nationale (über 25 Prozent)<br />

und der internationale (circa 25<br />

Prozent) Kontext. Das gesellschaftliche<br />

Engagement werteorientierter<br />

Unternehmer und<br />

Führungspersönlichkeiten<br />

scheint also dem Prinzip ‚Think<br />

moral - act local' zu folgen.<br />

Die Ergebnisse lassen auch<br />

Rückschlüsse für die neuere<br />

Diskussion um die soziale<br />

Verantwortung von Unternehmen<br />

zu. Themen wie ‚Corporate<br />

Citizenship‘ oder ‚Corporate<br />

Responsibility werden ja<br />

in der öffentlichen Diskussion<br />

durchaus auch kritisch reflektiert.<br />

Problematisch erscheinen<br />

dabei insbesondere Tendenzen,<br />

das gesellschaftliche<br />

Engagement von Unternehmern<br />

und Unternehmen mit zu<br />

vereinnahmen oder mit wuchtigen<br />

intellektuellen Theoriebildungen<br />

zu überfrachten –<br />

und damit zu erdrücken. Gesellschaftliches<br />

Engagement<br />

von Unternehmen will und<br />

kann die produktive Arbeitsteilung<br />

zwischen Wirtschaft<br />

und Politik nicht rückgängig<br />

machen: Eine solche Forderung<br />

stellt eine hohlspiegelartige<br />

Verzerrung der Praxis engagierter<br />

Unternehmen dar<br />

und wird dem Selbstverständnis<br />

der handelnden Personen<br />

Internationaler Kontext<br />

Nationaler Kontext<br />

Regionaler Kontext<br />

Lokaler Kontext<br />

Abbildung 9: Engagement – auf welcher Ebene?<br />

nicht gerecht.<br />

Die Resultate der Studie<br />

zeigen aber auch: Jenseits politischer<br />

Appelle und Funktionalisierungen<br />

existiert eine<br />

weit verbreitete Praxis gesellschaftlichen<br />

Engagements<br />

auch von kleinen und mittelständischen<br />

Unternehmen. Ihr<br />

entscheidender Bezugspunkt<br />

bleibt ihre betriebliche Logik<br />

und bleiben die resultierenden<br />

Wertschöpfungsfaktoren und<br />

Wettbewerbsvorteile. Diese<br />

liegen - hier bestätigen die Ergebnisse<br />

Erfahrungen fortgeschrittener<br />

CR-Unternehmen -<br />

insbesondere in einer besseren<br />

Motivation der Mitarbeiter,<br />

die ein wichtiger Wettbewerbsfaktor<br />

werteorientierter<br />

Führung zu sein scheint.<br />

Die Erforschung dieser Zusammenhänge<br />

bleibt eine<br />

wichtige Aufgabe. <strong>Werte</strong>orientiertesFührungsverhalten<br />

scheint – jedenfalls für einen<br />

beträchtlichen Teil des<br />

Mittelstandes – einer seiner<br />

Erfolgsfaktoren zu sein. ■<br />

Der Autor leitet an der Katholischen<br />

Universität Eichstätt das<br />

Center for Corporate Citizenship<br />

und ist Wissenschaftlicher Berater<br />

des <strong>BKU</strong>. Die ausführliche<br />

Auswertung der Studie können<br />

<strong>BKU</strong>-Mitglieder in der <strong>BKU</strong>-Geschäftsstelle<br />

in Köln anfordern<br />

(Tel. 02 21 / 2 72 370 oder<br />

service@bku.de).


Kurz und Knapp<br />

Namen sind<br />

Nachrichten<br />

Personalumbau im Vatikan:<br />

Der ehemalige Sekretär<br />

der Vatikanischen Glaubenskongregation,<br />

Tarcisio<br />

Bertone, ist neuer Kardinal-Staatssekretär<br />

und damit<br />

Nachfolger von Kardinal<br />

Angelo Sodano. Der<br />

frühere Apostolische Nuntius<br />

in Deutschland, Erzbischof<br />

Giovanni Lajolo,<br />

übernimmt das Amt des<br />

Präsidenten der Päpstlichen<br />

Kommission für den Vatikanstaat.<br />

Die Leitung des<br />

vatikanischen Presseamtes<br />

geht von Joaquin Navarro-Valls<br />

auf den Jesuiten<br />

Federico Lombardi über.<br />

Jubiläum für den Jesuiten<br />

Hans Langendörfer: Im<br />

Sommer konnte er auf zehn<br />

Jahre als Sekretär der Deutschen<br />

Bischofskonferenz<br />

zurückblicken. KNA<br />

Bertram Blum (56), Leiter<br />

der Abteilung Weiterbildung<br />

im Bischöflichen Ordinariat<br />

Eichstätt, ist neuer<br />

Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

für Erwachsenenbildung<br />

(KBE).<br />

Die KBE vertritt bundesweit<br />

rund 750 Einrichtungen.<br />

KNA<br />

Auch Aktiengesellschaften<br />

und Konzerne sollten nach<br />

Ansicht des SPD-Steuerexperten<br />

Reinhard Schultz zur<br />

Kirchensteuer beitragen.<br />

Laut „Financial Times<br />

Deutschland“ möchte der Politiker<br />

die Kirchensteuer auf<br />

eine breitere Basis stellen und<br />

an die geplante Abgeltungssteuer<br />

auf Kapitalerträge<br />

koppeln. Damit reagiere<br />

10_<strong>BKU</strong>-Journal 3_06<br />

Pofalla: „Schaufensterpolitik“<br />

Die Lage der Christen in der Türkei<br />

Christen in der Türkei werden<br />

nach Einschätzung von<br />

CDU-Generalsekretär Roland<br />

Pofalla nach wie vor<br />

diskriminiert. Das Land betreibe<br />

„reine Schaufenster-<br />

Politik“, erklärte Pofalla im<br />

August nach einer Türkeireise.<br />

Auffällig sei, dass die Verwaltung<br />

in Urlaubsregionen<br />

großzügiger sei und die Kirchen<br />

nicht in dem Ausmaß behindere<br />

wie im Rest der Türkei.<br />

Pofalla forderte Ankara<br />

auf, die Gespräche mit den<br />

Kirchen wieder aufzunehmen<br />

und die uneingeschränkte Geltung<br />

der Menschenrechte und<br />

der Religionsfreiheit zu garantieren.<br />

Auch die in Deutschland<br />

lebenden Türken sollten<br />

sich für volle Religionsfreiheit<br />

in der Türkei einsetzen. Der<br />

CDU-Generalsekretär bekräf-<br />

Katholiken<br />

„outen“ sich<br />

Der Weltjugendtag in<br />

Köln hat das „katholische<br />

Selbst- und Siegesbewusstsein“<br />

wachsen lassen, meint<br />

Joachm Kardinal Meisner.<br />

Gott sei wieder zum Thema<br />

geworden, sagte er: „Leute outen<br />

sich und sagen, ich bin ein<br />

katholischer Christ.“ KNA<br />

Kirchensteuer von der AG<br />

Schultz für mehr Gerechtigkeit<br />

Schultz darauf, dass das Kirchensteueraufkommen<br />

vom<br />

Jahr 2001 bis 2005 von 8,6 auf<br />

7,8 Milliarden Euro gesunken<br />

ist. Schultz sagte, es gehe ihm<br />

auch um mehr Gerechtigkeit:<br />

Personengesellschaften, deren<br />

Besitzer Einkommensteuer<br />

zahlten, trügen zu den Einnahmen<br />

der Kirchen bei, Kapitalgesellschaften<br />

jedoch nicht.<br />

KNA<br />

tigte die Auffassung seiner<br />

Partei, dass eine EU-Vollmitgliedschaft<br />

der Türkei die Integrationskraft<br />

der Europäischen<br />

Union überfordern würde.<br />

Begleitet wurde Pofalla<br />

vom Leiter des Kommissariats<br />

der deutschen Bischöfe, Prälat<br />

Karl Jüsten. Dieser forderte<br />

das Land auf, die konstitutionelle<br />

Religionsfreiheit zu ermöglichen.<br />

Dazu zähle auch<br />

Haushaltslage in<br />

Aachen entspannt<br />

Die Diözese Aachen wird<br />

2008 voraussichtlich wieder<br />

einen ausgeglichenen Haushalt<br />

vorlegen können. Für<br />

das laufende Jahr erwartet das<br />

finanziell angeschlagene Bistum<br />

241,2 Millionen Euro Einnahmen<br />

und damit ein Defizit<br />

von 10,5 Millionen Euro. KNA<br />

der Schutz der christlichen<br />

Geistlichen. Die großen christlichen<br />

Kirchen müssten anders<br />

als bislang auch eine eigene<br />

Rechtspersönlichkeit erhalten,<br />

betonte der Prälat. Sonst hätten<br />

sie keine Möglichkeit, sich<br />

ausreichend zu organisieren,<br />

Besitz zu erwerben, Gotteshäuser<br />

zu errichten und damit<br />

wesentliche Rahmenbedingungen<br />

für ihre Seelsorge zu<br />

<strong>schaffen</strong>. KNA<br />

Keine Häme über Grass<br />

Kardinal Lehmann mahnt<br />

Nach dem SS-Geständnis<br />

von Günter Grass hat Karl<br />

Kardinal Lehmann vor Häme<br />

und moralischer Verurteilung<br />

gewarnt.<br />

In der Zeitung „Glaube und<br />

Leben“ übt der Vorsitzende<br />

der Deutschen Bischofskonferenz<br />

aber zugleich Kritik am<br />

Vorgehen des Literaturnobelpreisträgers.<br />

Grass habe zahlreiche<br />

gute Gelegenheiten ver-<br />

Strafe für<br />

Gotteslästerung?<br />

Bundesverfassungsrichter<br />

a.D. Dieter Grimm ist skeptisch<br />

über die bayerische<br />

Initiative zur Bestrafung von<br />

Gotteslästerung. Ein Verbot,<br />

religiöse Gefühle zu verletzen,<br />

lasse sich nicht gemäß rechtsstaatlichen<br />

Anforderungen<br />

formulieren, sagte er. KNA<br />

streichen lassen, um sich zu<br />

seiner Vergangenheit zu bekennen.<br />

Er habe zudem deutsche<br />

Politiker wegen ihrer NS-<br />

Vergangenheit attackiert.<br />

Lehmann mahnt zugleich,<br />

mit dem „ziemlich späten Geständnis<br />

gütig“ umzugehen,<br />

denn: „So lange wir leben, haben<br />

wir auch geschenkte Zeit,<br />

um Fehler einzugestehen.“<br />

KNA


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Kurz und Knapp<br />

Ethik-Verband<br />

sieht Faschismus<br />

Einen „um sich greifenden<br />

Faschismus in der Wirtschaft“<br />

hat der Ethikverband<br />

der Deutschen Wirtschaft<br />

(EVW) kritisiert.<br />

Die Verträglichkeit von<br />

wirtschaftlichem Handeln und<br />

sozialem Miteinander gehe<br />

immer mehr verloren und werde<br />

von manchen Unternehmen<br />

durch ein Handeln mit faschistoiden<br />

Tendenzen ersetzt, erklärte<br />

der Verein in Frankfurt.<br />

Das Wesen des Faschismus sei<br />

es, ein System für schützenswerter<br />

zu halten als die darin<br />

lebenden und arbeitenden<br />

Menschen, definierte der<br />

Ethikverband. KNA<br />

Muslime: Nein<br />

zum Terror<br />

Die großen islamischen<br />

Verbände in Deutschland haben<br />

die versuchten Bombenattentate<br />

auf Züge in Nordrhein-<br />

Westfalen scharf verurteilt.<br />

Die muslimischen Verbände<br />

bekräftigten die Maxime, dass<br />

es keine Verbrechen im Namen<br />

des Islams geben dürfe.<br />

Gleichzeitig kritisierte der<br />

Vorsitzende des Islamrats, Ali<br />

Kizilkaya, in Politik und Gesellschaft<br />

werde derzeit ein<br />

starker Generalverdacht gegen<br />

Muslime geschürt. KNA<br />

„Krankhaft“<br />

Hengsbach kritisiert das Arbeitsverständnis<br />

Vor einem „krankhaften<br />

Arbeitsverständnis“ hat der<br />

Frankfurter Sozialethiker<br />

Friedhelm Hengsbach gewarnt.<br />

Arbeitsdruck und Zeitnot,<br />

denen Beschäftigte häufig<br />

ausgeliefert seien, zerstörten<br />

die Balance von Arbeit und<br />

Leben, schreibt Hengsbach<br />

zum 25. Jahrestag der Sozial-<br />

12_<strong>BKU</strong>-Journal 3_06<br />

Westerwelle: „Einstampfen“<br />

Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz ist in Kraft getreten<br />

Nach langer Verzögerung ist<br />

Mitte August das umstrittene<br />

„Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz“<br />

(AGG) in<br />

Kraft getreten.<br />

Das Gesetz sieht Diskriminierungsverbote<br />

im Arbeitsund<br />

Zivilrecht vor und setzt<br />

vier EU-Richtlinien in nationales<br />

Recht um. Zudem wird<br />

es eine Antidiskriminierungsstelle<br />

geben, die im Bundesfamilienministerium<br />

angesiedelt<br />

wird.<br />

Der <strong>BKU</strong> und viele seiner<br />

Mitglieder hatten das Gesetz<br />

schon während seiner Entstehung<br />

scharf kritisiert. Kritisiert<br />

wird in erster Linie, dass<br />

das Gesetz über die Vorgabe<br />

der EU-Richtlinie hinausgeht.<br />

Fachleute warnen insbesondere<br />

vor der Rechtsunsicherheit,<br />

Gute Noten für<br />

ältere Mitarbeiter<br />

70 Prozent der deutschen<br />

Firmenchefs sind laut einer<br />

Forsa-Umfrage mit ihren älteren<br />

Mitarbeitern zufrieden.<br />

Nur vier Prozent berichten<br />

von schlechten Erfahrungen<br />

Die Firmen lobten vor allem<br />

Erfahrung, Kompetenz, Zuverlässigkeit<br />

und Leistungsbereitschaft<br />

der über 50-jährigen<br />

Mitarbeiter. KNA<br />

enzyklika „Laborem exercens“<br />

„Erpresste Mehrarbeit<br />

und unbezahlte Überstunden“<br />

sowie ungewollte Arbeitslosigkeit<br />

bedrohten den gesellschaftlichen<br />

Zusammenhalt.<br />

„Die staatliche Nötigung Arbeitswilliger,<br />

jede zumutbare<br />

Arbeit anzunehmen, verletzt<br />

ihr Grundrecht auf sinnvolle<br />

Arbeit und angemessenes Einkommen“,<br />

kritisierte er. ■<br />

die in vielen Bereichen Einzug<br />

halten könnte.<br />

Schon vor dem Inkrafttreten<br />

wurden gesetzestechnische<br />

Fehler bekannt, die bereits<br />

ein weiteres Gesetzgebungsverfahren<br />

notwendig<br />

machen.<br />

FDP-Chef Guido Wester-<br />

Popetown<br />

nicht strafbar<br />

Die Berliner Staatsanwaltschaft<br />

hat das Verfahren gegen<br />

den Sender MTV wegen dessen<br />

umstrittener „Popetown“-<br />

Werbung eingestellt. Ein Sprecher<br />

der Berliner Staatsanwaltschaft<br />

sagte, die Werbung<br />

mit einem vom Kreuz herabgestiegenen<br />

Jesus sei „geschmacklos,<br />

aber noch nicht<br />

strafbar“ gewesen. ■<br />

Abwahl unmöglich<br />

Berlin hat Ethik-Unterricht eingeführt<br />

Das umstrittene staatliche<br />

Ethikfach ist zu Schuljahresbeginn<br />

an den Berliner<br />

Oberschulen eingeführt<br />

worden.<br />

Entgegen der Forderung<br />

der Kirchen ist das Fach nach<br />

dem Willen der SPD/PDS-Koalition<br />

nicht zu Gunsten des<br />

konfessionellen Religionsunterrichts<br />

abwählbar. Dieser<br />

welle hat die große Koalition<br />

bereits aufgefordert, den „fehlerhaften<br />

und schädlichen Gesetzentwurf<br />

einzustampfen“.<br />

Stattdessen sollten sie die EU-<br />

Vorlage zur Antidiskriminierung<br />

eins zu eins als Gesetzentwurf<br />

in den Bundestag einbringen.<br />

Unt/KNA<br />

Erfolg für<br />

Jehovas Zeugen<br />

Das Land Berlin hat den<br />

Zeugen Jehovas den Status<br />

einer öffentlich-rechtlichen<br />

Körperschaft verliehen. Damit<br />

sind Privilegien wie das Recht<br />

zur Erhebung von Kirchensteuern<br />

verbunden. Zuvor hatte<br />

das Land Berlin einen rund<br />

zwölfjährigen Rechtsstreit mit<br />

der Religionsgemeinschaft in<br />

letzter Instanz verloren. ■<br />

ist in Berlin im Unterschied zu<br />

anderen Bundesländern kein<br />

ordentliches Lehrfach, sondern<br />

ein zusätzliches Angebot<br />

der Religionsgemeinschaften.<br />

Das Bundesverfassungsgericht<br />

in Karlsruhe hat im Sommer<br />

die Beschwerde einer<br />

Schülerin gegen das Fach abgelehnt.<br />

Die evangelische Kirche<br />

prüft derzeit eine eigene<br />

Verfassungsklage. KNA


Bischöfe: Mehr Rente für Eltern<br />

Gutachten: Konstruktionsfehler im System beheben<br />

Eine stärkere Berücksichtigung<br />

von Erziehungsleistungen<br />

im Rentensystem<br />

will die Deutsche Bischofskonferenz.<br />

Das Rentensystem sei mit<br />

Blick auf die Leistungen für<br />

Familien „hochgradig defizitär<br />

und reformbedürftig“,<br />

heißt es in einem von der Bischofskonferenz<br />

in Auftrag<br />

gegebenen Gutachten der Bochumer<br />

Sozialwissenschaftler<br />

Jörg Althammer und Andreas<br />

Mayert.<br />

Die Reform müsse kostenneutral<br />

durchgeführt werden<br />

und verlange deshalb Leistungseinschnitte<br />

an anderer<br />

Stelle. Der Sozialbischof der<br />

Konferenz, der Trierer Bischof<br />

Reinhard Marx, sagte bei der<br />

Vorstellung der Studie, die<br />

jüngsten Reformen hätten wenig<br />

daran geändert, dass Bürger<br />

mit Kindern bei der Rente<br />

benachteiligt werden. „Dem<br />

Kirchhof: Ehegattensplitting steht fest<br />

Der frühere Bundesverfassungsrichter<br />

Paul Kirchhof<br />

sieht wenig Spielraum für<br />

eine Änderung des Ehegattensplittings.<br />

Der im Grundgesetz verankerte<br />

Schutz von Ehe und Familie<br />

bewahre das Ehegatten-<br />

Die Evangelische Kirche in<br />

Deutschland (EKD) hat<br />

wachsende Armut in<br />

Deutschland als „Skandal“<br />

beklagt und die Politik zum<br />

Handeln aufgefordert.<br />

Unter anderem fordert die<br />

EKD in der Denkschrift „Ge-<br />

kinderlosen Doppelverdienerehepaar<br />

steht eine deutlich höhere<br />

Rente zu als dem Elternpaar,<br />

das auf Grund von Kindererziehungszeiten<br />

oder eingeschränkter<br />

Erwerbstätigkeit<br />

weniger Beiträge einzahlt, obwohl<br />

doch einst von ihren Kindern<br />

die Renten gesichert werden<br />

müssen“, kritisierte der<br />

Bischof. Es handle sich um einen<br />

Konstruktionsfehler, der<br />

angesichts der sinkenden Zahl<br />

von Kindern und damit von<br />

Einzahlern in die Rentenkassen<br />

behoben werden müsse.<br />

In dem Gutachten wird die<br />

Anhebung der anrechnungsfä-<br />

splitting vor wesentlichen Veränderungen<br />

durch den Gesetzgeber,<br />

sagte er. „Es wäre absurd,<br />

die Entlastung von Kindern<br />

zu finanzieren, indem das<br />

Ehegattensplitting reduziert<br />

wird.“ Damit widersprach<br />

Kirchhof der Verfassungsrichterin<br />

Christine Hohmann-<br />

Staat soll Arbeitsplätze <strong>schaffen</strong><br />

Evangelische Kirche beklagt den „Skandal“ der wachsenden Armut<br />

rechte Teilhabe, Befähigung<br />

zu Eigenverantwortung und<br />

Solidarität“ einen Niedriglohnsektor,<br />

mehr Engagement<br />

im Bildungsbereich, Chancenund<br />

Beteiligungsgerechtigkeit<br />

und eine stärkere Verzahnung<br />

von Sozial- und Wirtschaftspolitik<br />

unter sozialen Aspek-<br />

higen Zeiten für alle Kinder<br />

um je zwei Jahre, also auf drei<br />

beziehungsweise fünf Jahre<br />

vorgeschlagen. Bislang werden<br />

für bis 1991 geborene<br />

Kinder ein Jahr und für alle<br />

nachfolgend zur Welt gekommenen<br />

Jungen und Mädchen<br />

drei Jahre angerechnet. Zudem<br />

verlangt die Studie, dass<br />

alle Erziehungspersonen einen<br />

Rentenanspruch erlangen,<br />

also auch nicht Erwerbstätige.<br />

Zur Finanzierung des<br />

Modells sollen entweder die<br />

Rentenbeiträge steigen oder<br />

die Renten für Kinderlose<br />

sinken. ■<br />

Dennhardt, die dem Gesetzgeber<br />

beim Schutz von Ehe und<br />

Familie einen breiteren Spielraum<br />

einräumt. CDU-Generalsekretär<br />

Ronald Pofalla und andere<br />

Unionspolitiker hatten im<br />

Sommer vorgeschlagen, das<br />

Ehegattensplitting durch ein<br />

Familiensplitting zu ersetzen. ■<br />

ten. Die Würde des Menschen<br />

bemesse sich nicht an Konjunkturzyklen.<br />

Der Staat müsse für aktivierende<br />

und unterstützende Hilfen<br />

sorgen und vor allem wirksame<br />

Bildungsmöglichkeiten<br />

bereithalten. Zur Förderung<br />

gering Qualifizierter in einem<br />

Kurz und Knapp<br />

Presse-Echo<br />

Die Bedeutung des Mittelstandes<br />

thematisierte die<br />

<strong>BKU</strong>-Vorsitzende Marie-<br />

Luise Dött, MdB, im<br />

2004 gab es in Deutschland<br />

3,3 Millionen kleine und<br />

mittlere Unternehmen, die<br />

99,7 Prozent aller Unternehmen<br />

repräsentierten, 70<br />

Prozent aller Arbeitnehmer<br />

und 83 Prozent der Auszubildenden<br />

beschäftigten.<br />

Auf den Mittelstand kommt<br />

es also an, wenn wir eine<br />

Lösung unserer Wachstums-<br />

und Arbeitsmarktprobleme<br />

erreichen wollen.<br />

Dies muss die Politik stärker<br />

beherzigen. Die Reform<br />

der Unternehmensbesteuerung<br />

wird hierfür ein entscheidender<br />

Test sein.<br />

Vereinfachung bedeutet bereits<br />

Entlastung, besonders<br />

für kleine und mittlere Betriebe.<br />

(...) Unser Steuerrecht<br />

ist so unüberschaubar,<br />

dass es für Unternehmen eine<br />

große bürokratische,<br />

zeitliche und dadurch auch<br />

finanzielle Belastung darstellt.<br />

Für Existenzgründer<br />

und kleine und mittlere<br />

Unternehmen, die keine<br />

Steuerfachleute haben und<br />

sich das Fachwissen einkaufen<br />

müssen, ist diese<br />

Belastung überproportional<br />

groß.<br />

Niedriglohnbereich gebe es<br />

keine Alternative, heißt es weiter.<br />

„Staatlich ge<strong>schaffen</strong>e Tätigkeiten<br />

mögen ökonomisch<br />

ineffizient sein, aber die heutige<br />

Situation ist nicht nur<br />

menschlich, sondern auch<br />

ökonomisch unbefriedigend“,<br />

heißt es. KNA<br />

<strong>BKU</strong>-Journal 3_06 13


Initiativen und Ideen<br />

Langzeitkonten<br />

an Rente koppeln<br />

Für langfristige Zeitkonten<br />

von Arbeitnehmern wirbt<br />

<strong>BKU</strong>-Mitglied Albert<br />

Krannich.<br />

Wenn die tatsächliche und<br />

die vereinbarte Arbeitszeit von<br />

Mitarbeitern voneinander abweichen,<br />

wird dies oft in Kurzzeitkonten<br />

aufgefangen. Diese<br />

stießen jedoch schnell an ihre<br />

Grenzen, wenn die angesammelten<br />

Zeitguthaben einen bestimmten<br />

Umfang überschreiten,<br />

erklärt Krannich und empfiehlt<br />

als „clevere Lösung“<br />

den Aufbau von langfristigen<br />

Zeitkonten.<br />

Eine Verknüpfung des<br />

Langzeitkontos mit betrieblicher<br />

Altersversorgung könne<br />

das Modell optimieren. So sei<br />

es möglich, bei Eintritt in den<br />

Ruhestand nicht verbrauchte<br />

<strong>Werte</strong> in eine betriebliche Altersversorgung<br />

umzubuchen.<br />

Dies spare unter Umständen<br />

sogar Steuern und Sozialversicherungsbeiträge.<br />

■<br />

Informationen: Versicherungsfachmann<br />

(BWV) Albert Krannich<br />

in Erfurt, Tel.<br />

0361/4230322.<br />

Handwerker, die für Gotteslohn<br />

ihr Kloster renovieren,<br />

suchen die Schwestern der<br />

heiligen Clara und des<br />

heiligen Franz von Assisi<br />

in Liblar bei Köln.<br />

Im Kloster St. Josef der Clarissen-Kapuzinerinnen<br />

sind in<br />

nächster Zeit zahlreiche Renovierungsarbeiten<br />

zu leisten.<br />

Das Geld, das die Schwestern<br />

mit Ihrer Hostienbäckerei verdienen,<br />

reicht nicht aus, um<br />

Lohn- und Materialkosten für<br />

die Bauarbeiten aufzubringen.<br />

Darüber hinaus können die<br />

Schwestern „nicht viel geben<br />

14_<strong>BKU</strong>-Journal 3_06<br />

Familie sind WIR<br />

Eine Initiative wirbt mit massiven Forderungen für die Familie<br />

In nächster Zeit stehen weit<br />

reichende Entscheidungen<br />

über das Leben der Familien<br />

an - etwa in den Gesetzen<br />

zu Elterngeld, Krankenkassen-<br />

und Rentenreform.<br />

Die Kampagne „Familie<br />

sind WIR“, die von<br />

<strong>BKU</strong>-Mitglied Josef Freiherr<br />

von Beverfoerde aus<br />

Magdeburg unterstützt<br />

wird, mischt sich dabei mit<br />

massiven Forderungen ein.<br />

Die Initiative befürchtet,<br />

dass „viele Vorhaben, die unter<br />

dem Deckmantel daherkommen,<br />

die Familie fördern<br />

zu wollen, in Wahrheit ganz<br />

andere Absichten verfolgen“.<br />

Deshalb sei es höchste Zeit,<br />

sich als Familien einzubringen,<br />

meinen sie und fordern:<br />

• „Respekt und Anerkennung<br />

für die Geburten, Pflege<br />

und Erziehung der knappsten<br />

Ressource unserer Gesellschaft,<br />

unserer Kinder!“<br />

• Die Umsetzung der Vorgaben<br />

des Bundesverfassungsgerichts,insbesondere<br />

eine Entlastung der Fa-<br />

Arbeiten für Gotteslohn<br />

Clarissen in Erftstadt bitten um Hilfe<br />

außer dem Gebet“, wie sie in<br />

einem Hilferuf an den <strong>BKU</strong><br />

formulieren. Also hoffen Sie<br />

auf Helfer, die kostenlos dort<br />

arbeiten oder alternativ mit<br />

Geld- und Materialspenden<br />

weiterhelfen. ■<br />

Das Kloster in der Carl-Schurz-<br />

Str. 106 in 50374 Erftstadt-Liblar<br />

ist telefonisch unter der<br />

Nummer 02235-25 00 zu erreichen.<br />

milien im Steuer- und Rentenrecht<br />

sowie in der Pflegeund<br />

Krankenversicherung.<br />

• Die Anerkennung der Familienarbeit<br />

wie Erwerbsarbeit.<br />

Echte Wahlfreiheit<br />

zwischen Mutter- und Erwerbsberuf<br />

müsse gewährleistet<br />

sein, insbesondere in<br />

finanzieller Hinsicht. „Das<br />

heißt auch: wenn Elterngeld,<br />

dann gleiches Elterngeld für<br />

alle Eltern!“<br />

• Unterstützung beim Wiedereinstieg<br />

in den Erwerbsberuf<br />

nach der Familienphase<br />

für Eltern.<br />

• Teilzeitarbeitsplätze sowie<br />

die Anerkennung der in<br />

Ausübung des Mutterberufs<br />

gewonnenen Zusatzqualifikation.<br />

Exerzitien und Seminare<br />

Kloster Engelthal in der Wetterau bietet sich an<br />

Als Ort für Tagungen und<br />

Exerzitien empfiehlt sich<br />

die Abtei Kloster Engelthal<br />

in Hessen.<br />

Die Schwestern des 750<br />

Jahre alten Klosters in der Wetterau-Gemeinde<br />

Altenstadt<br />

bieten Besinnungstage für Einzelne<br />

und Gruppen ebenso an<br />

wie Rückzüge ins Kloster.<br />

Darüber hinaus steht das Gästehaus<br />

auch für Gruppen<br />

offen, die dort eigene Einkehrtage<br />

oder Exerzitien organisieren.<br />

„Wir eröffnen einen Raum,<br />

der geprägt ist von der Spiritualität<br />

der Regel Benedikts, die<br />

Schließlich wehrt sich die<br />

Initiative dagegen, „dass die<br />

Erziehung unserer Kinder und<br />

Enkel verstaatlicht wird! Wir<br />

wehren uns gegen die permanente<br />

Herabsetzung von Elternschaft<br />

und familiärer Erziehungsleistung,insbesondere<br />

gegen die finanzielle und<br />

öffentliche Diskriminierung<br />

von Frauen, die sich für den<br />

Mutterberuf an Stelle von Erwerbstätigkeit<br />

entscheiden.“<br />

Um diese Forderungen zu<br />

unterstützen, möchte die Initiative<br />

eine Leserbriefwelle an<br />

deutsche Medien und Politiker<br />

lostreten und Unterschriften<br />

sammeln. ■<br />

Kontakt: Hedwig v. Beverfoerde,<br />

Tel.: 01 74 / 9 21 27 81<br />

www.familie-sind-wir.de<br />

in der Ordnung des Alltags die<br />

Ausrichtung des Lebens auf<br />

Gott lebendig werden lässt“,<br />

schrieben die Schwestern jetzt<br />

in einem Brief an die <strong>BKU</strong>-Diözesangruppe<br />

Rhein-Main.<br />

Darüber hinaus finden hier<br />

zahlreiche Konzerte statt. ■<br />

Weitere Informationen im<br />

Internet unter www.abteikloster-engelthal.de


Initiativen und Ideen<br />

Wachwechsel bei der Internationalen<br />

Vereinigung<br />

Christlicher Unternehmerverbände<br />

(UNIAPAC):<br />

Anfang November wird der<br />

Mexikaner José Ignacio<br />

Mariscal sein Amt als neuer<br />

Weltpräsident der UNI-<br />

APAC antreten.<br />

von Andreas Becker<br />

Mariscal tritt damit die<br />

Nachfolge des Franzosen<br />

Etienne Wibaux an. Er ist GeschäftsführenderGesellschafter<br />

der Marhnos Gruppe. Mit<br />

mehr als 1 500 Mitarbeitern ist<br />

sie eines der bedeutendsten<br />

mexikanischen Bauunternehmen.<br />

Weiterhin ist er im Aufsichtsrat<br />

der von seinem<br />

Schwiegervater gegründeten<br />

BIMBO Gruppe, bei der<br />

83 000 Mitarbeiter beschäftigt<br />

16_<strong>BKU</strong>-Journal 3_06<br />

Aus befreundeten Verbänden<br />

Mexikaner wird Präsident von UNIAPAC<br />

José Ignacio Mariscal tritt sein Amt im November an<br />

Wilde im<br />

AGKOD-<br />

Vorstand<br />

<strong>BKU</strong>-Geschäftsführer<br />

Martin J. Wilde ist in den Vorstand<br />

der Arbeitsgemeinschaft<br />

katholischer Organisationen<br />

Deutschlands (AG-<br />

KOD) gewählt worden. Die<br />

AGKOD ist die „Verbändesäule“<br />

innerhalb des Zentralkomitees<br />

der deutschen Katholiken.<br />

Der <strong>BKU</strong> war bislang<br />

in diesem Gremium<br />

nicht vertreten.<br />

Als AGKOD-Vorsitzende<br />

wurde die Präsidentin des Familienbundes<br />

der Katholiken,<br />

Elisabeth Bussmann, von der<br />

Delegiertenversammlung bestätigt.<br />

Begegnungen in Lissabon: Der Gründer der BIMBO-Gruppe, Lorenzo Servitje<br />

(v.li.), der neu gewählte UNIAPAC-Präsident José Ignacio Mariscal,<br />

seine Frau Pilar Servitje de Mariscal und Andreas Becker.<br />

sind und das zu den erfolgreichstenLebensmittelunternehmen<br />

Lateinamerikas zählt.<br />

Er war Vizepräsident der<br />

UNIAPAC, Präsident von<br />

USEM (Verband der katholischen<br />

Unternehmer Mexikos)<br />

und IMDOSOC (Institut für<br />

christliche Soziallehre Mexiko).<br />

In der mehr als 70-jährigen<br />

Perspektiven<br />

des UNIAPAC-<br />

Weltkongresses<br />

in Lissabon<br />

Die Möglichkeit, eigene<br />

Erfahrungen mit Menschen<br />

aus der ganzen Welt zu teilen<br />

und neue Freundschaften zu<br />

schließen, ist unschätzbar. So<br />

konnten wir junge Unternehmer<br />

aus Burkina Faso kennenlernen,<br />

die gerade dabei sind,<br />

ihr Unternehmen aufzubauen<br />

und zusätzlich engagiert die<br />

Katholische Soziallehre in die<br />

Gesellschaft hineintragen. Unvergesslich<br />

werden auch die<br />

Diskussionen zur werteorientierten<br />

Unternehmensführung<br />

mit Lorenzo Servitje aus Mexiko<br />

bleiben. Der heute 87jährige<br />

Gründer der Unternehmensgruppe<br />

BIMBO nahm<br />

Geschichte der UNIAPAC<br />

wird er der zweite lateinamerikanische<br />

Präsident sein.<br />

Für seine Amtszeit hat er<br />

sich als vorrangiges Ziel gesetzt,<br />

dass die Prinzipien und<br />

<strong>Werte</strong> der christlichen Soziallehre<br />

ein Teil der täglichen<br />

Kultur in den Unternehmen<br />

werden. Dies sind <strong>Werte</strong> wie<br />

aktiv an der Veranstaltung teil.<br />

Sein in den 40er Jahren gegründetes<br />

Unternehmen beschäftigt<br />

heute mehr als<br />

82 000 Mitarbeiter.<br />

Wir konnten uns mit<br />

Gleichgesinnten aus anderen<br />

Ländern unterhalten und sehen,<br />

wie sie die Herausforderungen<br />

in Angriff nehmen,<br />

welche Lösungen sie haben.<br />

Gerade in Zeiten der Globalisierung,<br />

wovon Deutschland<br />

im Besonderen durch seinen<br />

hohen Exportanteil betroffen<br />

ist, sind das wertvolle Vorteile.<br />

Nur eine Organisation mit<br />

christlichen Grundwerten<br />

kann einen solchen Rahmen<br />

bieten, da sofort ein Grundvertrauen<br />

vorhanden ist, das<br />

den Austausch ermöglicht.<br />

Der UNIAPAC Kongress<br />

war wirklich bereichernd. Neben<br />

interessanten thematischen<br />

Anregungen legte er das<br />

Respekt vor der Menschenwürde,<br />

Solidarität, Subsidiarität,<br />

Gemeinwohl, Gerechtigkeit<br />

und vor allem die Liebe.<br />

Letztere zeigt sich in der<br />

Nächstenliebe und Vergebung.<br />

Damit lehnt er sich an die Sozialenzykliken<br />

von Johannes<br />

Paul II. und Benedikt XVI. an.<br />

Weiterhin will er den Erfahrungsaustausch<br />

zwischen<br />

den einzelnen UNIAPAC-Mitgliedern<br />

intensivieren. So<br />

können Synergien entstehen,<br />

die es erlauben, neue Verbände<br />

in Osteuropa, Nordamerika<br />

und Afrika zu unterstützen.<br />

Außerdem ist es wichtig,<br />

die Ideen und Konzepte der<br />

UNIAPAC in die weltweiten<br />

Organisationen hineinzutragen,<br />

wie zum Beispiel in die<br />

ILO (International Labor Organisation)<br />

oder die Vereinten<br />

Nationen.<br />

Fundament für internationale<br />

Freundschaften. Hoffentlich<br />

können die, die dieses Jahr<br />

nicht teilnehmen konnten, das<br />

beim nächsten Kongress in vier<br />

Jahren nachholen. A. Becker<br />

Neuer Präsident der UNIAPAC Europa<br />

und damit Nachfolger des<br />

Portugiesen Bruno Carlos Pinto-<br />

Basto Bobone wird der Franzose<br />

Pierre Lecocq, CEO bei Inergy<br />

Automative Systems.


Standortvorteile im eigenen Land<br />

<strong>BKU</strong>-Mitglied Werner Glowka empfiehlt die neuen Bundesländer als Alternative zu Osteuropa<br />

Auch Mittelständler drängen<br />

aus Kostengründen zunehmend<br />

nach Osteuropa.<br />

Doch gleichzeitig steigt die<br />

Zahl enttäuschter Rückkehrer.<br />

von Werner Glowka<br />

Dies liegt daran, dass vor<br />

allem kleine Unternehmen<br />

Standortentscheidungen nicht<br />

systematisch genug treffen.<br />

Bei internationalen Engagements<br />

werden die Risiken zu<br />

oft unter- und die Einspareffekte<br />

überschätzt. Deshalb<br />

lohnt ein Blick auf Ostdeutschland<br />

als Alternative im<br />

eigenen Land.<br />

Jährliche Wachstumsraten<br />

von mehr als fünf Prozent im<br />

produzierenden Gewerbe (ohne<br />

Bauwirtschaft) sind nicht<br />

nur in Sachsen die Regel und<br />

damit weit höher als im<br />

Bundesdurchschnitt.<br />

In Ostdeutschland sind die<br />

40-Stunden-Woche und einzelbetrieblicheVereinbarungen,<br />

die dem Markt folgen, die<br />

Regel. Arbeitgeber in der Industrie<br />

können in Ostdeutschland<br />

mit Arbeitkosten von<br />

rund 17 Euro pro Stunde rechnen,<br />

im Westen sind es rund<br />

27 Euro.<br />

In Ostdeutschland wächst<br />

die Produktivität seit Jahren<br />

konstant mit 1,15 Prozent, die<br />

Löhne wachsen dagegen nur<br />

um 0,22 Prozent. Bei den osteuropäischen<br />

EU-Nachbarn<br />

steigen die Löhne seit Jahren<br />

schneller als die Produktivität.<br />

Das hat die OECD zuletzt in<br />

2002 aus Daten der nationalen<br />

Statistikämter errechnet. Die<br />

durchschnittlichen Lohnsteigerungen<br />

in Tschechien lagen<br />

in den zurückliegenden Jahren<br />

bei 8,0, in Polen bei 13,8 und<br />

in Ungarn bei 16 Prozent.<br />

Guter Bildungsgrad<br />

Sachsen und Thüringen gehören<br />

zur Spitzengruppe im<br />

deutschlandweiten PISA-Vergleich<br />

der Schulen. Auch sind<br />

die neuen Länder inzwischen<br />

bestens in die Verkehrsachsen<br />

Europas eingebunden. Investitionen<br />

werden weiterhin über<br />

Wirtschaftsförderprogramme<br />

unterstützt.<br />

Die Einheit vollenden<br />

16 Jahre nach der Wiedervereinigung<br />

ist vieles erreicht.<br />

Infrastruktur, Verwaltung und<br />

Initiativen und Ideen<br />

Die ctm wurde 1995 als 100%ige Tochter des Caritasverbandes für das Bistum Magdeburg<br />

e.V. gegründet. Sie gewährleistet im Sinne des Gesellschaftsvertrages und entsprechend<br />

des Leitbildes des Deutschen Caritasverbandes die fachliche, organisatorische,<br />

bauliche und wirtschaftliche Führung von stationären, teilstationären und ambulanten Einrichtungen<br />

der Alten-, Behinderten- und Erziehungshilfe.<br />

Mit dieser Struktur des Einrichtungsnetzwerkes<br />

und dem Nutzen der daraus entstehenden<br />

positiven Synergieeffekte können<br />

die menschlichen und atmosphärischen Vorteile<br />

kleinerer Einrichtungen mit den fachlichen<br />

und organisatorischen Vorzügen größerer Einrichtungen<br />

verbunden werden. Vor diesem<br />

Hintergrund ist es uns gelungen,<br />

ein Altenpflegeheim mit nur 30 Plätzen<br />

zu <strong>schaffen</strong>, kleine Einrichtungen mit<br />

acht Plätzen für obdachlose Kinder und<br />

für minderjährige, unbegleitete Flüchtlinge<br />

zu tragen, altengerechte Wohnungen für finanziell Schwache zu bauen und die Behindertenhilfe<br />

in Außen- und Trainingsgruppen mit jeweils vier Plätzen zu differenzieren.<br />

Es befinden sich derzeit 30 Einrichtungen mit über 40 Betriebsstätten in der Trägerschaft der ctm.<br />

1300 hauptamtliche Mitarbeiter gewährleisten, dass wir Dienstleister und Anwalt für hilfesuchende Menschen<br />

sind.<br />

Bildungswesen sind weitgehend<br />

angeglichen. Doch<br />

knapp 20 Prozent Arbeitslosigkeit<br />

lasten schwer auf den<br />

Menschen zwischen Rügen<br />

und dem Erzgebirge.<br />

Ohne Chance auf Arbeit<br />

verlassen vor allem junge<br />

Menschen ihre Heimat. Doch<br />

die Menschen sind bereit, für<br />

eine Perspektive in der Heimat<br />

auch für weniger Geld zu arbeiten.<br />

Die neuen Länder verbinden<br />

den Kostenvorteil damit,<br />

unter bekannten Rahmenbedingungen<br />

agieren zu können.<br />

Sie lohnen daher für<br />

Unternehmer als Standortalternative<br />

zu Osteuropa. Investitionen<br />

in Ostdeutschland<br />

sind zugleich der wirksamste<br />

Beitrag zur wirtschaftlichen<br />

Vollendung der deutschen<br />

Einheit. ■<br />

Langer Weg 63 · 39112 Magdeburg<br />

Telefon 03 91/ 5 32 42-0<br />

www.ctm-magdeburg.de<br />

Geschäftsführer: Hans-Georg Stockhausen<br />

Unsere Standorte<br />

im Bistum Magdeburg<br />

Der Name ctm steht für Menschlichkeit, Fachlichkeit, Verbindlichkeit, Engagement und Gottvertrauen!<br />

Anzeige


Initiativen und Ideen<br />

Ora, Labora und ein Masterplan<br />

Ein Beraterteam aus dem <strong>BKU</strong> kümmert sich ehrenamtlich um die Rettung des Klosters Himmerod<br />

Die Sicherung des Klosters<br />

Himmerod in der Eifel soll<br />

ihr Gesellenstück werden:<br />

Im <strong>BKU</strong> hat sich eine<br />

Gruppe von Beratern gefunden,<br />

die Klöstern helfen<br />

möchte, wirtschaftlich zu<br />

überleben.<br />

von Peter Unterberg<br />

Der Kontakt zum fast 900<br />

Jahre alten Zisterzienser-Kloster<br />

in Himmerod hat eine lange<br />

Vorgeschichte: Seit mehr<br />

als 50 Jahren trifft sich dort im<br />

Advent ein Kreis von <strong>BKU</strong>-<br />

Mitgliedern zu Exerzitien.<br />

Diese Gruppe spürte, dass das<br />

Kloster in einer Krise steckt,<br />

die seine gesamte Existenz bedroht.<br />

Einer aus der Runde,<br />

Hans Werhahn, brachte dann<br />

vor rund einem Jahr auf den<br />

Punkt, was alle dachten: „Ich<br />

würde mich gern an die Spitze<br />

einer Initiative setzen, die das<br />

verhindert!“<br />

Exerzitien-Teilnehmer<br />

als Berater<br />

Diese Initiative fand sich<br />

sehr schnell aus dem Kreis der<br />

Himmeroder Exerzitien-Teilnehmer<br />

und weiterer <strong>BKU</strong>-<br />

Mitglieder. Die Runde holte<br />

sich von Abt Bruno Fromme<br />

und seinem Konvent den offi-<br />

18_<strong>BKU</strong>-Journal 3_06<br />

ziellen Auftrag, im Kloster tatsächlich<br />

etwas zu verändern.<br />

Dann zogen die Unternehmensberater,<br />

Ingenieure und<br />

Banker zunächst eine schonungslose<br />

Bilanz: „Bevor wir<br />

mit der Arbeit begonnen haben,<br />

mussten wir ja erst einmal<br />

prüfen, ob es sich überhaupt<br />

lohnt“, sagt Hermann-Josef<br />

Wester aus Köln.<br />

Die Bilanz zeigt nicht nur<br />

Probleme, sondern auch ungehobene<br />

Schätze. Also begann<br />

die Arbeit an einem Masterplan,<br />

der Wege aus der Krise<br />

aufzeigt. Dabei ging es nicht<br />

nur um Geld, sondern auch darum,<br />

den Geist des Klosters zu<br />

erhalten: So müssen „Ora et<br />

Labora“ wieder in eine gute<br />

Balance gebracht und Arbeit<br />

an Laien delegiert werden.<br />

Wie <strong>BKU</strong>-Vorstandsmitglied<br />

Ernst Mommertz berichtet,<br />

findet unter dem Dach des<br />

Klosters eine Vielzahl von Aktivitäten<br />

statt, von denen bislang<br />

nur ein geringer Teil kostendeckend<br />

arbeitet: Das<br />

reicht von der Land- und<br />

Fischwirtschaft über Gastronomie<br />

und Beherbergung bis<br />

hin zu Buchhandlung und<br />

Klosterladen. Das alles findet<br />

in einem Gebäudekomplex<br />

statt, der einmal für 100 Mönche<br />

angelegt wurde, aber nur<br />

noch von elf bewohnt wird.<br />

Die Retter: Bei der Sanierung des Klosters wirken mit: Hermann-Josef<br />

Wester (v.li), Hans Werhahn, Georg Fell, Dr. Wolfgang Rüsges (Sprecher<br />

des Arbeitskreises), Ernst Mommertz, Henning Jaeger und Werner Geilenkirchen.<br />

Nicht im Bild, aber auch dabei sind Abt Bruno Fromme, Winfried<br />

Günther, Bernhard Meiners, Manfred Maus, Richard Nobis, Michael<br />

Ruland und Dr. Dr. Frank Zehles.<br />

Der Patient: Die Zisterzienser-Abtei in Himmerod.<br />

Zunächst bündelten die Berater<br />

die wirtschaftlichen Aktivitäten<br />

unter dem Dach der<br />

neuen „Abtei Himmerod Betriebsgesellschaft<br />

mbH“. Geschäftsführer<br />

ist der Cellerar<br />

des Klosters. Anschließend<br />

klopften die Helfer jeden der<br />

Bereiche auf Verbesserungsmöglichkeiten<br />

ab. Allein der<br />

Einsatz moderner Technologien<br />

und die Nutzung regenerativer<br />

Energien (Wasser, Biomasse)<br />

in der Energieversorgung<br />

kann rund 60 000 Euro<br />

im Jahr sparen. Die diversen<br />

Klosterprodukte sollen unter<br />

einer einheitlichen Dachmarke<br />

besser vermarktet werden. Die<br />

Klostergastronomie soll Angebot<br />

und Öffnungszeiten ausweiten<br />

und dabei bestimmte<br />

Zielgruppen ins Visier nehmen.<br />

Für diese und zahlreiche<br />

andere Maßnahmen nennt der<br />

Masterplan Ziele, Kosten und<br />

einen Zeitplan für die Umsetzung.<br />

Die Berater hoben aber<br />

nicht nur die internen Schätze<br />

des Klosters, sondern halfen<br />

diesem beim Einwerben öffentlicher<br />

Gelder. Die rheinland-pfälzischeLandesregierung<br />

ließ sich von der Bedeutung<br />

des Klosters als Kultur-<br />

gut überzeugen und stellt aus<br />

verschiedensten Fördertöpfen<br />

erhebliche Beträge bereit. Sobald<br />

diese Gelder fließen, kann<br />

der Masterplan abgearbeitet<br />

werden.<br />

Die Helfer nehmen<br />

weitere Klöster ins Visier<br />

Die Helfer selbst haben<br />

schon neue Pläne: Ihr loses<br />

Netzwerk soll in eine rechtliche<br />

Form gegossen werden,<br />

um die in Himmerod gesammelten<br />

Erfahrungen auch anderen<br />

Klöstern zur Verfügung<br />

stellen zu können. Erste Anfragen<br />

liegen bereits vor, so dass<br />

dem Kreis die Arbeit nicht ausgehen<br />

dürfte. Für künftige<br />

Kunden gibt es aber einen großen<br />

Unterschied: „Für Himmerod<br />

haben wir gemeinsam<br />

mehr als 1700 Stunden investiert,<br />

ohne einen Cent dafür zu<br />

bekommen“, sagt Dr. Wolfgang<br />

Rüsges, Vorsitzender der <strong>BKU</strong>-<br />

Diözesangruppe Aachen und<br />

Sprecher der Gruppe. Solch ein<br />

Kraftakt sei nicht noch einmal<br />

für Gotteslohn zu leisten. ■<br />

Ansprechpartner der Beratergruppe<br />

ist <strong>BKU</strong>-Vorstandsmitglied<br />

Ernst Mommertz, Tel.:<br />

01 72 / 9 51 22 96.


Schavan: Mit <strong>Werte</strong>n führen<br />

Bundes-Bildungsministerin sprach auf dem <strong>BKU</strong>-Sommerempfang in Berlin<br />

Bundes-Bildungs- und ForschungsministerinDr.Annette<br />

Schavan (MdB) hielt<br />

den Festvortrag beim diesjährigen<strong>BKU</strong>-Sommerempfang<br />

in Berlin und<br />

widmete sich dem <strong>BKU</strong>-<br />

Jahresthema „Mit <strong>Werte</strong>n<br />

führen“. Rednerin und Thema<br />

lockten mehr als 150<br />

<strong>BKU</strong>-Mitglieder und Gäste<br />

in die Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung.<br />

von Martin J. Wilde<br />

„Führen setzt Vertrauen<br />

voraus, und dies bedeutet, Sicherheit<br />

geben und Freiheitsspielräume<br />

geben.“ Dieser<br />

Grundsatz gelte in der Wirtschaft<br />

genauso wie in Politik<br />

oder Kirche, sagte Schavan in<br />

ihrem Festvortrag. Das Ziel erfolgreicher<br />

Führung müsse es<br />

immer sein, die Kräfte derer<br />

freizusetzen, die man führen<br />

wolle und von denen man Gefolgschaft<br />

erwarte. Ohne verlässliche<br />

<strong>Werte</strong> als Grundlage<br />

von Vertrauen sei dies aber<br />

nicht nachhaltig zu erreichen.<br />

„Wer führen will, muss zuerst<br />

Interesse an denen zeigen, die<br />

er führen will, und ihnen eine<br />

Balance zwischen Sicherheit<br />

und Freiheit vermitteln“, so<br />

Schavan weiter.<br />

Nicht alles Wünschbare<br />

ein Rechtsanspruch<br />

Diese Balance müsse auch<br />

im Verhältnis von Büger und<br />

Staat gelten. „Nicht alles<br />

Wünschbare kann in einen<br />

Rechtsanspruch umgewandelt<br />

werden“, erklärte Schavan.<br />

Dieses „Rechtsanspruchsdenken“<br />

habe zu einer zu starken<br />

Delegation von Verantwortung<br />

an Institutionen geführt. Sie<br />

plädierte für eine Neuentdeckung<br />

des Subsidiaritätsprinzips:<br />

„Freie Träger müssen<br />

Führen setzt Vertrauen voraus, betonte Bundes-Bildungsministerin<br />

Dr. Annette Schavan beim <strong>BKU</strong>-Sommerempfang. Fotos: Peter Unterberg<br />

Vorrang vor dem Staat und die<br />

kleinere Einheit Vorrang vor<br />

der größeren haben.“ Schavan<br />

sprach sich für die „engagierte<br />

und freie Bürgergesellschaft“<br />

als Leitidee aus. Sozialer<br />

Zusammenhalt werde nicht<br />

durch Institutionen und Sozialtransfers<br />

gestiftet, sondern<br />

durch Bürgersinn. „Eigeninitiative<br />

und eigener Einsatz müssen<br />

sich wieder lohnen“.<br />

Ehrfurcht vor dem<br />

einzelnen Menschen<br />

Dabei müsse sich jeder von<br />

der Ehrfurcht vor dem einzelnen<br />

Menschen leiten lassen,<br />

unterstrich die Ministerin.<br />

Dies beginne damit, echtes<br />

Interesse am Einzelnen zu zeigen,<br />

und müsse vor allem im<br />

Bildungs- und Erziehungswesen,<br />

aber auch in den Unternehmen<br />

berücksichtigt werden.<br />

„Das Wichtigste und<br />

Wertvollste in den Unternehmen<br />

sind doch die Mitarbeiter“,<br />

rief sie den <strong>BKU</strong>-Mitgliedern<br />

zu. Damit griff sie die<br />

Begrüßungsworte der <strong>BKU</strong>-<br />

Vorsitzenden Marie-Luise<br />

Dött, MdB, auf. Sie hatte es<br />

als bewährte Tradition des<br />

<strong>BKU</strong> beschrieben, dass Mit-<br />

Arbeiter zu Mit-Denkern und<br />

Mit-Unternehmern werden<br />

müssten.<br />

Tagungen<br />

Vitale Katholiken und<br />

Unternehmer in Berlin<br />

In seinem Schlusswort rief<br />

der Sprecher des Berliner<br />

<strong>BKU</strong>-Diözesanvorstandes, Dr.<br />

Georg Rheinbay, die Mitglieder<br />

und Gäste auf, die Vitalität<br />

der Katholiken und Unternehmer<br />

in Berlin nicht unter den<br />

Scheffel zu stellen. In seiner<br />

Gemeinde und seinem Unternehmen<br />

spüre er diese Vitalität,<br />

so Rheinbay, der Personalchef<br />

des größten Ost-Berliner<br />

Industrieunternehmens,<br />

der Berlin-Chemie AG, ist. Er<br />

gab bekannt, dass die Berliner<br />

<strong>BKU</strong>-Gruppe inzwischen die<br />

viertgrößte im Bundesgebiet<br />

ist, und gab sich optimistisch,<br />

bald auf den dritten Platz vorzurücken.<br />

■<br />

Gastgeber und Festrednerin: Die <strong>BKU</strong>-Vorsitzende Marie-Luise Dött, MdB<br />

(v.li.), Ministerin Dr. Annette Schavan und der Sprecher der <strong>BKU</strong>-Diözesangruppe<br />

Berlin, Dr. Georg Rheinbay.<br />

<strong>Werte</strong> in Magdeburg<br />

13. bis 15. Oktober <strong>BKU</strong>-Bundestagung<br />

Unter dem Thema „Mit<br />

<strong>Werte</strong>n führen“ steht die<br />

<strong>BKU</strong>-Bundestagung vom<br />

13. bis 15. Oktober in<br />

Magdeburg.<br />

Zu den Referenten gehören<br />

unter anderem Sachsen-Anhalts<br />

Ministerpräsident Prof.<br />

Dr. Wolfgang Böhmer und<br />

Landes-Wirtschafsminister<br />

Dr. Reiner Haseloff. Auch<br />

nach dem Ende der offiziellen<br />

Anmeldefrist sind noch spontane<br />

Anmeldungen möglich.<br />

Nähere Informationen unter<br />

www.bku.de oder unter der<br />

Nummer 02 21 / 27 23 70. ■<br />

<strong>BKU</strong>-Journal 3_06 19


Tagungen<br />

Reform der Unternehmensteuerreform<br />

<strong>BKU</strong> organisiert Diskussionsforen – Substanzbesteuerung scharf kritisiert<br />

Zu Gast bei der IHK-Koblenz: Die <strong>BKU</strong>-Bundesvorsitzende Marie-Luise<br />

Dött, MdB (v.li), Steuerexperte Prof. Dr. Johann Eekhoff, <strong>BKU</strong>-Diözesangruppenvorsitzender<br />

Michael Scheidgen, der Vorsitzende des Parlamentskreises<br />

Mittelstand, Dr. Michael Fuchs, MdB, und Landrat Albert<br />

Berg-Winders.<br />

Nach der Veröffentlichung<br />

des vom <strong>BKU</strong>-Arbeitskreis<br />

Mittelstand erarbeiteten<br />

Konzepts zur Unternehmensteuerreform<br />

beteiligt<br />

sich der <strong>BKU</strong> weiter an der<br />

Debatte, vor und hinter den<br />

Kulissen. Bei zwei Veranstaltungen<br />

in Koblenz und<br />

Ulm diskutierten Fachleute<br />

und Praktiker den aktuellen<br />

Stand der Dinge und die<br />

möglichen Auswirkungen<br />

für den Mittelstand.<br />

von Michael Scheidgen<br />

und Martin J. Wilde<br />

Bei beiden Veranstaltungen<br />

war die Industrie- und Handelskammer<br />

Mitveranstalter,<br />

in Ulm zusätzlich die Ulmer<br />

Abkühlung nach<br />

hitziger Debatte:<br />

Der Ulmer<br />

IHK-Vizepräsident<br />

und <strong>BKU</strong>-<br />

Mitglied Andreas<br />

Maier (v.li.)<br />

und der Ulmer<br />

Volksbank-VorstandHans-Joachim<br />

Rupf mit<br />

einem Besucher.<br />

20_<strong>BKU</strong>-Journal 3_06<br />

Volksbank, die dort auch ihre<br />

Räumlichkeiten zur Verfügung<br />

stellte.<br />

In Koblenz übernahm die<br />

Einführung ins Thema Staatssekretär<br />

a.D. Prof. Dr. Johann<br />

Eekhoff, Geschäftsführender<br />

Direktor des Instituts für Wirtschaftspolitik<br />

an der Universität<br />

Köln und Mitglied des<br />

Kronberger Kreises. Unter der<br />

Moderation des Vorsitzenden<br />

der <strong>BKU</strong>-Diözesangruppe Koblenz,<br />

Michael Scheidgen, diskutierten<br />

anschließend die<br />

<strong>BKU</strong>-Vorsitzende Marie-Luise<br />

Dött, MdB, der Vorsitzende des<br />

Parlamentskreises Mittelstand<br />

Dr. Michael Fuchs, MdB, und<br />

Landrat Albert Berg-Winters<br />

(Mayen-Koblenz) in seiner<br />

Funktion als Vorsitzender des<br />

In Ulm diskutierten <strong>BKU</strong>-Mitglied Dr. Bertram Tretter (v.li.), DIHK-Bereichsleiter<br />

Steuern und Finanzen Alfons Kühn, die Steuerberaterin Prof.<br />

Dr. Brigitte Zürn, der Ressortleiter Wirtschaft der „Südwest Presse“, Sigfried<br />

Bauer, <strong>BKU</strong>-Berater Prof. Dr. Ekkehart Reimer und IHK Präsident Dr.<br />

Peter Kulitz.<br />

Finanzausschusses des Deutschen<br />

Landkreistages.<br />

Das Steuerrecht muss<br />

transparenter werden<br />

Große Einigkeit bestand unter<br />

Referenten wie Teilnehmern<br />

darüber, dass das neue<br />

Unternehmensteuerrecht vor<br />

allem deutlich transparenter<br />

werden und zu einer echten<br />

Entlastung führen müsse. Die<br />

Gesamtbelastung - inklusive<br />

Kommunalsteuer und Solidaritätszuschlag<br />

- solle 25 Prozent<br />

nicht wesentlich überschreiten.<br />

Durch die Unternehmensteuerreform<br />

dürften nicht nur die<br />

Kapitalgesellschaften entlastet<br />

werden, sondern insbesondere<br />

müssten Investitionen bei<br />

mittelständischen Personenund<br />

Familienunternehmen erleichtert<br />

werden.<br />

Die Bundesregierung hatte<br />

sich wenige Tage zuvor auf<br />

Eckpunkte der geplanten<br />

Unternehmensteuerreform geeinigt.<br />

Kern des Vorschlages ist<br />

eine gemeinsame Bemessungsgrundlage<br />

von Körperschaftssteuer<br />

und Gewerbesteuer, die<br />

in Zukunft als föderale und<br />

kommunale Unternehmensteuer<br />

bezeichnet werden. Dies<br />

wurde als Schritt in die richtige<br />

Richtung und als Verringerung<br />

des Erklärungsaufwandes begrüßt.<br />

Scharf kritisiert wurden<br />

Überlegungen der Bundesregierung,<br />

Zinszahlungen oder<br />

andere Hinzurechnungselemente<br />

zu besteuern. ■<br />

<strong>BKU</strong>-Geschäftsführer<br />

Martin<br />

J. Wilde (v. li.),<br />

<strong>BKU</strong>-Diözesanvorsitzender<br />

Prof. Dr. Ernst<br />

Hagenmeyer<br />

und <strong>BKU</strong>-Mitglied<br />

Paul Guter.


„Die Visionäre sind die Realisten“<br />

Altkanzler Kohl und Religionsphilosph Biser diskutieren bei der Frühjahrstagung Frauenchiemsee<br />

Steigerungen sind kaum<br />

noch möglich bei der Auswahl<br />

der Referenten zu den<br />

Frauenwörther Gesprächen,<br />

zu denen die südbayerischen<br />

<strong>BKU</strong>-Gruppen<br />

gemeinsam mit dem Wirtschaftsbeirat<br />

der Union<br />

jeweils im Frühsommer ins<br />

Kloster Frauenchiemsee<br />

einladen. In diesem Jahr<br />

traten dort Alt-Bundeskanzler<br />

Dr. Helmut Kohl<br />

und der Religionsphilosoph<br />

Prof. DDr. Dr. h.c. Eugen<br />

Biser auf.<br />

von Peter Unterberg<br />

Große Worte: „Das Jahrhundert<br />

suchte seinen Mann<br />

und hat ihn gefunden: Helmut<br />

Kohl“. So stellte der Religionsphilosoph<br />

Prof. DDr. Dr.<br />

h.c. Eugen Biser seinen Duz-<br />

Freund vor, mit dem er vor<br />

rund 400 Zuschauern mehr als<br />

eine Stunde lang unter der<br />

Überschrift „Vision Europa“<br />

die geistig-religiöse Bedeutung<br />

der Wende von 1989 in<br />

Deutschland diskutierte.<br />

„Kleinkarierte<br />

Generation“<br />

Gleich zu Beginn kritisierte<br />

Biser scharf eine „kleinkarierte<br />

Generation“, die nicht die<br />

damaligen Chancen thematisierte,<br />

sondern Bedenken aufzählte.<br />

Kohl griff diesen Ball<br />

auf und betonte – sicher auch<br />

mit Blick auf seine eigene Rolle<br />

bei der Wiedervereinigung<br />

Deutschlands: „Die Visionäre<br />

sind die Realisten!“ Am eigenen<br />

Werdegang illustrierte er<br />

die „Dimension des Weges“,<br />

die Deutschland seit der<br />

Niederlage im Zweiten Weltkrieg<br />

gegangen ist: Er selbst<br />

wurde als 15-jähriger noch in<br />

den letzten Kriegstagen als<br />

Flakhelfer eingezogen und „an<br />

Führers Geburtstag“ am 20.<br />

April 1945 vereidigt. „Damals<br />

hätte keiner geglaubt, dass<br />

Deutschland wieder auf die Beine<br />

kommen wird“, betonte er.<br />

Die Neuentdeckung<br />

der Nation<br />

Mit Blick auf die damals<br />

laufende Fußball-Weltmeisterschaft<br />

wunderte sich Kohl,<br />

dass die Deutschen durch diese<br />

Sportveranstaltung ihre Nationalhymne<br />

lernten und ihren<br />

Nationalstolz neu entdeckten<br />

und auch mit Flaggen zeigten.<br />

Der französische Staatspräsident<br />

Francois Mitterrand habe<br />

ihm bei ihrem letzten Treffen<br />

gesagt: „Ihr Deutschen seid<br />

die Nummer eins in Europa<br />

und werdet es bleiben.“<br />

Kohl lobte zudem Gelöstheit<br />

und Fahnen zur Fußball-<br />

WM und mahnte: „Wir haben<br />

mehr drauf. Es gibt viele positive<br />

Dinge, über die wir nicht<br />

reden.“ So sammelten die<br />

Deutschen mehr Gelder für die<br />

Dritte Welt als die USA.<br />

Darüber hinaus berichtete<br />

der Alt-Kanzler über einige<br />

Interna aus seiner aktiven Zeit.<br />

So habe ihm der damalige polnische<br />

Innenminister nach<br />

dem ersten Besuch von Papst<br />

Johannes Paul II. in seiner Heimat<br />

gesagt, die 1,5 Millionen<br />

Pilger habe man im Griff. Das<br />

dies ein Fehler war, hat die Geschichte<br />

gezeigt.<br />

Biser: Wir haben<br />

die Dinge zu verantworten<br />

Den passenden Rahmen dazu<br />

lieferte Biser: „Die Politik<br />

ist eingebettet in die Welt des<br />

Geistes und des Glaubens. Das<br />

sollten wir nie aus den Augen<br />

verlieren“, sagte er. Gleichzeitig<br />

müssten sich die Menschen<br />

von der irrigen Vorstellung<br />

verabschieden, „dass die Dinge<br />

nur geschehen“. „Wir ha-<br />

Tagungen<br />

Dieses Duo lockte rund 400 Zuschauer zu den Frauenwörther Gesprächen der bayerischen <strong>BKU</strong>-Gruppen: Religionsphilosoph<br />

Prof. DDr. Dr. h.c. Eugen Biser und Alt-Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl. Foto: Peter Unterberg<br />

ben diese Dinge zu verantworten.<br />

Wir haben diese Dinge zu<br />

gestalten“.<br />

Der Mensch habe es jedoch<br />

verlernt, selbstverantwortlich<br />

zu leben und zu denken. Um<br />

dies zu verändern, müsse unter<br />

anderem die unkritische Einstellung<br />

zu den Medien verändert<br />

werden. Insbesondere der<br />

Fernsehkonsum der Kinder<br />

bereite ihm große Sorgen.<br />

Der Vorsitzende der Diözesangruppe<br />

München, Helmut<br />

Linnenbrink, erinnerte in<br />

seiner Begrüßung an die Bedeutung<br />

des Tagungsortes:<br />

Von Frauenchiemsee seien<br />

schon viele wichtige Impulse<br />

ausgegangen. Diese Tradition<br />

möchten die bayerischen<br />

<strong>BKU</strong>-Gruppen und der Wirtschaftsbeirat<br />

mit den jährlichen<br />

Tagungen aufrecht erhalten.<br />

■<br />

Die Frauenwörther Gespräche<br />

2007 finden am Freitag, 22. Juni,<br />

statt.<br />

<strong>BKU</strong>-Journal 3_06 21


Tagungen<br />

Bildung braucht Unternehmergeist<br />

Gemeinsame Veranstaltung von <strong>BKU</strong> und Konrad-Adenauer-Stiftung in Düsseldorf<br />

Bildungsgipfel: <strong>BKU</strong>-Berater Prof. Dr. André Habisch (v.li.)., NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben, <strong>BKU</strong>-Geschäftsführer Martin J. Wilde sowie<br />

<strong>BKU</strong>-Mitglied und Präsident der Arbeitsgemeinschaft Selbständiger Unternehmer (ASU), Dr. Patrick Adenauer diskutierten neue Wege in der Bildungspolitik.<br />

Foto: Peter Unterberg<br />

Das Projekt „Bildung<br />

braucht Unternehmergeist“<br />

von <strong>BKU</strong> und Konrad-Adenauer-Stiftung<br />

fand jetzt<br />

mit einer Veranstaltung im<br />

Düsseldorfer Industrieclub<br />

seinen vorläufigen Höhepunkt.NRW-Wirtschaftsministerin<br />

Christa Thoben,<br />

<strong>BKU</strong>-Mitglied und Präsident<br />

der Arbeitsgemeinschaft<br />

Selbständiger Unternehmer<br />

(ASU), Dr. Patrick<br />

Adenauer, und <strong>BKU</strong>-Berater<br />

Prof. Dr. André Habisch<br />

diskutierten mit über 100<br />

Teilnehmern aus Wirtschaft<br />

und Schule.<br />

von Martin J. Wilde<br />

Adenauer begründete in<br />

seinem Eingangsstatement die<br />

Notwenigkeit für mittelständische<br />

Unternehmer, sich für das<br />

Thema Bildung zu engagieren.<br />

„Die Qualität unserer Produkte<br />

hängt von der Qualifizierung<br />

unserer Mitarbeiter ab,<br />

und deswegen ist Bildung ein<br />

Schlüsselthema“, betonte<br />

Adenauer. Deswegen sei auch<br />

die Frage überholt, ob Bildungsengagement<br />

von Unternehmen<br />

gemeinnützige Kür<br />

oder Pflicht sei. „Der betriebswirtschaftliche<br />

Nutzen ist evi-<br />

22_<strong>BKU</strong>-Journal 3_06<br />

dent, wenn man das Engagement<br />

in die Unternehmensstrategie<br />

integriert, die Mitarbeiter<br />

miteinbezieht und so die<br />

Kernkompetenzen des Unternehmens<br />

nutzt“, so Adenauer<br />

weiter.<br />

Betrieblicher Nutzen<br />

Diese These wurde bestätigt<br />

vom Ausbildungsleiter des<br />

Recklinghausener Werkes der<br />

Firma Hella (Auotomobilzulieferer),<br />

die dort mit der katholischen<br />

Maristenrealschule<br />

kooperriert. Dort werden die<br />

Auszubildenen bei Betriebspraktika<br />

der Realschüler integriert<br />

und mit Verantwortung<br />

für das Projekt betraut. „Das<br />

stärkt das Selbst- und Verantwortungsbewusstsein<br />

unserer<br />

Azubis, und als Ausbildungsleiter<br />

erkenne ich sofort, welcher<br />

von denen in der Lage ist,<br />

Verantwortung und Führung<br />

zu übernehmen.“<br />

Diese Erfahrung bestätigte<br />

Professor Dr. André Habisch<br />

aus wissenschaftlicher Sicht:<br />

„Immer mehr Unternehmen<br />

erkennen, dass bürgerschaftliches<br />

Engagement - gerade im<br />

Bereich Bildung - die Mitarbeitermotivation<br />

enorm steigern<br />

kann.“ Sowohl bei der<br />

Auswahl von Ausbildung der<br />

Führungskräfte wie auch bei<br />

der Motivation von Mitarbeitern,<br />

die nicht mehr mit einem<br />

Aufstieg im Unternehmen<br />

rechnen könnten, seien zum<br />

Beispiel betriebliche Freiwilligenprogrammeausgesprochen<br />

hilfreich.<br />

Motivationsgewinn<br />

„Ein altgedienter Facharbeiter<br />

ohne Aufstiegschance<br />

kommt mit einer ganz neuen<br />

Motivation ins Unterenhmen<br />

zurück, wenn er mal in einer<br />

Schule mit jungen Leuten ein<br />

technisches Projekt durchgeführt<br />

hat. Der fühlt sich plötzlich<br />

wieder gebraucht, erfährt<br />

Anerkennung und Sinn in seinem<br />

Alltag“, erläuterte Habisch.<br />

Wichtig sei aus seiner<br />

Sicht bei solchen Kooperationen<br />

zwischen Schule und<br />

Wirtschaft das Einbeziehen<br />

der Kommunalverwaltung.<br />

Als Beispiel führte er ein Projekt<br />

der Regionale im Bergischen<br />

Land an, wo Verwaltung,<br />

Schulen und mittelständsiche<br />

Unternehmen zusammenarbeiten,<br />

um dem<br />

Fachkräftsmangel im ländlichen<br />

Bereich zu begegnen.<br />

Lehrer in die<br />

Unternehmen - Unternehmer<br />

in die Schulen<br />

Wirtschaftsministerin Christa<br />

Thoben wies in diesem Zusammenhang<br />

darauf hin, dass<br />

nicht nur die Schüler frühzeitig<br />

mit dem betrieblichen Alltag<br />

der Unternehmen in Berührung<br />

kommen sollten, sondern<br />

vor allem auch die Lehrer.<br />

Dadurch könnte bei<br />

Lehrern auch mehr für die<br />

Idee geworben werden, dass<br />

auch in und zwischen den<br />

Schulen mehr Wettbewerb<br />

herrschen müsse. Hier habe<br />

die neue Landesregierung in<br />

Düsseldorf die Weichen nun<br />

richtig gestellt, betonte die<br />

Ministerin.<br />

Mehr Wettbewerb zwischen<br />

Bildungseinrichtungen<br />

müsse aber auch bedeuten, ergänzte<br />

Adenauer, dass freie<br />

und private Bildungsträger<br />

mehr Möglichkeiten erhielten.<br />

„In unserem Bildungswesen<br />

haben wir immer noch zu viel<br />

Staat, und zu wenig Privatinitiative“,<br />

kritisierte der Unternehmer.<br />

Das von kirchlichen<br />

Schulen immer noch als „Ersatzschulen“<br />

gesprochen werde,<br />

sei schlicht ein Skandal. ■


Schicksalsthema Bildung<br />

Hipp: Geringqualifizierte anlernen – Lieberknecht: Wahlfreiheit der Eltern sichern<br />

Zum dritten Mal organisierten<br />

der <strong>BKU</strong>, die Katholische<br />

Elternschaft Deutschlands<br />

(KED), die Katholische<br />

Erziehergemeinschaft<br />

(KEG) und die Konrad-<br />

Adenauer-Stiftung (KAS)<br />

das „Berliner Forum<br />

Schicksalsthema Bildung“.<br />

Zu Gast waren diesmal der<br />

Unternehmer Prof. Dr.<br />

Claus Hipp und die thüringerCDU-Fraktionsvorsitzende<br />

Christiane Lieberknecht.<br />

von Martin J. Wilde<br />

Unter Anspielung auf die<br />

demographische Krise in<br />

Deutschland und das Produkt<br />

der Firma Hipp (Babynahrung)<br />

wünschte der KAS-Vorsitzende<br />

Professor Dr. Bernhard<br />

Vogel dem Gast aus dem<br />

bayerischen Pfaffenhofen<br />

„viele neue Kunden“. Dies<br />

griff Professor Dr. Claus Hipp<br />

gerne auf und erzählte, wie in<br />

seinem Unternehmen die Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf<br />

organisiert wird. „Als meine<br />

Sekretärin mir nach der Babypause<br />

signalisierte, sie wolle<br />

gerne wieder arbeiten aber<br />

nachmittags zu Hause sein, haben<br />

wir Folgendes vereinbart:<br />

Sie kommt morgens normal zu<br />

Arbeit, nimmt dann mittags<br />

das in unserer Kantine vorbereitete<br />

Essen für sich und die<br />

Kinder mit nach Hause –<br />

braucht also nicht noch einkaufen<br />

oder kochen – und erledigt<br />

dann den Rest der Arbeit<br />

daheim am Computer.“<br />

Verantwortung<br />

braucht Freiheit<br />

Und auch ein Praxisbeispiel<br />

für die Integration von Geringqualifizierten<br />

gab der bayerische<br />

Unternehmer: „Wer eine<br />

Ausbildung nicht schafft, dem<br />

können wir den LKW-Führerschein<br />

vorfinanzieren und<br />

dann anlernen. Eine dreijährige<br />

Ausbildung ist doch in vielen<br />

Fällen gar nicht notwendig,<br />

damit jemand eine Arbeitsstelle<br />

findet, wo er nicht<br />

nur seinen Lebensunterhalt<br />

selber erwirtschaften kann,<br />

sondern auch Anerkennung<br />

und Wertschätzung erfährt“,<br />

so Hipp. Leider, so beklagte er,<br />

würden solche ganz praktischen<br />

Umsetzungen sehr oft<br />

an den Gewerkschaften scheitern,<br />

die das Entstehen neuer,<br />

niedrigerer Gehaltsstufen<br />

fürchteten. „Aber da kann ich<br />

nur sagen: Lieber eine etwas<br />

geringer entlohnte Arbeit, die<br />

die Betroffenen auch nicht<br />

überfordert, als gar keine<br />

Arbeit“ Hipp brachte zum<br />

Ausdruck, dass er sich in<br />

vielen Bereichen mehr Freiheit<br />

wünscht, damit Kreativität und<br />

Initiative sich entfalten können.<br />

Echte Wahlfreiheit<br />

Diese Forderung griff Lieberknecht<br />

auf, als sie die<br />

Familieninitiative der Thüringischen<br />

Landesregierung erläuterte:<br />

„Bei der Frage der<br />

Betreuung von unter Drei-<br />

jährigen wollten wir einfach<br />

weg von dem wenig einfallsreichen<br />

Weg, nur die staatlichen<br />

Angebote auszuweiten.<br />

Deshalb bekommen alle Eltern<br />

mit Kindern im dritten<br />

Lebensjahr pro Kind und Monat<br />

150 Euro und können dann<br />

selbst entscheiden, ob sie das<br />

Kind in eine Kindertagesstätte<br />

oder zu einer Tagesmutter geben<br />

oder sich selbst um das<br />

Kind kümmern.“ Die CDU-<br />

Politikerin plädierte für eine<br />

Stärkung der „Verantwortungsgemeinschaft<br />

Familie.“<br />

Verantwortlichkeiten<br />

klar regeln<br />

In ihrem Schlusswort kritisierte<br />

die <strong>BKU</strong>-Vorsitzende<br />

Marie-Luise Dött (MdB), dass<br />

berufsvorbereitende Maßnahmen<br />

an Schulen aus Mitteln<br />

der Arbeitslosenvericherung<br />

finanziert werden. „Die schulische<br />

Bildung und die berufliche<br />

Erstqualifikation junger<br />

Menschen liegen uns Unternehmern<br />

sehr am Herzen. Wir<br />

wenden uns aber entschieden<br />

dagegen, solche Maßnahmen<br />

aus Beitragsmitteln zu finanzieren.“<br />

Sie begründete ihre<br />

Kritik damit, dass die Beiträge<br />

Tagungen<br />

Bildungsrunde: Der Unternehmer Claus Hipp (v.li), Christiane Lieberknecht, MdL, Prof. Dr. Bernhard Vogel,<br />

Marie-Luise Dött, MdB, und Moderator Jörg E. Feuchthoven. Foto: Lüders/KAS<br />

zur Arbeitslosenversicherung<br />

dazu dienten, Versicherten<br />

Geld- und Vermittlungsleistungen<br />

im Falle der Arbeitslosigkeit<br />

zu finanzieren. Die Finanzierung<br />

schulischer und beruflicher<br />

Bildung sowie berufsvorbereitende<br />

Maßnahmen sei<br />

dagegen Sache der Steuerzahler,<br />

nicht der Versicherten.<br />

„Die Bundesagentur für Arbeit<br />

gibt in diesem Jahr fast vier<br />

Milliarden Euro für berufsvorbereitende<br />

Maßnahmen aus.<br />

Dies ist eine skandalöse Zwekkentfremdung<br />

von Versicherungsbeiträgen.Berufsvorbereitung<br />

ist nicht Sache der<br />

Bundesagentur.“<br />

Die <strong>BKU</strong>-Vorsitzende plädierte<br />

dafür, die Verantwortung<br />

für die Qualifizierung von<br />

Langzeitarbeitslosen wie Berufseinsteigern<br />

den Kommunen<br />

zu übertragen. „Im Rahmen<br />

einer Neujustierung der<br />

Finanzverfassung zwischen<br />

Bund, Ländern und Kommunen<br />

sind hierfür die notwendigen<br />

Gelder aus Steuermitteln<br />

bereitzustellen. Die Bundesagentur<br />

kann sich dann ganz<br />

auf ihr Versicherungsgeschäft<br />

konzentrieren oder im Auftrag<br />

der Kommunen tätig werden“,<br />

erläuterte Dött. ■<br />

<strong>BKU</strong>-Journal 3_06 23


Tagungen<br />

Inspirator der Katholischen Soziallehre<br />

14. Dezember 2006 und 20. Januar 2007: Gedenkfeiern zum 100. Geburtstag von Joseph Kardinal Höffner<br />

Joseph Höffner und die<br />

Katholische Soziallehre<br />

Inspirator und Inspiration der Sozialen<br />

Marktwirtschaft<br />

Festveranstaltung 100 Jahre Höffner<br />

Termin: Donnerstag, 14. Dezember<br />

2006, 17.30 Uhr<br />

Ort: Haus der Wirtschaft, Berlin<br />

Programm: 17.30 Uhr Begrüßung<br />

Marie-Luise Dött, MdB, Vorsitzendes<br />

des Bundes Katholischer Unternehmer<br />

(<strong>BKU</strong>)<br />

Prof. Dr. Lothar Roos, Vorsitzender der<br />

Josef-Höffner-Gesellschaft<br />

Prof. Dr.Alfred Schüller, Mitglied des<br />

Vorstandes des Walter-Eucken-Instituts,<br />

Freiburg<br />

Festvorträge:<br />

Dr. Reinhard Marx, Bischof von Trier, Vorsitzender der Kommission für<br />

gesellschaftliche und soziale Fragen der Deutschen Bischofskonferenz<br />

Dr. Jürgen Rüttgers, MdL, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-<br />

Westfalen<br />

Dr. Patrick Adenauer, Präsident der Arbeitsgemeinschaft Selbständiger<br />

Unternehmer, Mitglied des Bundes Katholischer Unternehmer<br />

Christen sollen selbstbewusster auftreten<br />

Der Kongress „Freude am Glauben“ in Fulda – Viele <strong>BKU</strong> Mitglieder auf den Podien<br />

Mit einem Appell zu mehr<br />

christlichem Selbstbewusstsein<br />

hat der Bischof von<br />

Fulda, Heinz Josef Algermissen,<br />

die Teilnehmer des<br />

Kongresses „Freude am<br />

Glauben“ in Fulda begrüßt.<br />

Der sechste Kongress dieser<br />

Art zählte rund 1 600 Teilnehmer,<br />

darunter 350 Jugendliche.<br />

Er stand unter dem Motto<br />

„Auf dem Weg zu Christus“.<br />

Erstmals gab es ein eigenes Jugendprogramm.<br />

Veranstalter<br />

ist das „Forum Deutscher Katholiken“.<br />

In einer Resolution verlangten<br />

die Teilnehmer eine Revision<br />

der „Königsteiner Erklärung“,<br />

mit der die katholischen<br />

deutschen Bischöfen 1968 auf<br />

24_<strong>BKU</strong>-Journal 3_06<br />

die Enzyklika „Humanae vitae“<br />

reagiert hatten. In einer<br />

weiteren Resolution übte der<br />

Kongress scharfe Kritik an der<br />

gesetzlichen Regelung des<br />

Schwangerschaftsabbruchs in<br />

Deutschland. Er forderte die<br />

Bundestagsabgeordneten auf,<br />

endlich für einen wirksamen<br />

Schutz der ungeborenen Kinder<br />

zu sorgen.<br />

Im Eröffnungs-Gottesdienst<br />

rief der Fuldaer Bischof Heinz<br />

Josef Algermissen die katholischen<br />

Christen auf, selbstbewusst<br />

an die Öffentlichkeit zu<br />

gehen. Gefragt sei Bekennermut<br />

und nicht feige Gleichgültigkeit.<br />

Der Bischof äußerte<br />

sich besorgt über einen Pragmatismus<br />

und Populismus, mit<br />

dem in Gesellschaft, Medien,<br />

Wissenschaft und Politik das<br />

menschliche Leben an seinem<br />

Gedenkfeiern im Januar 2007:<br />

Freitag, 19. Januar 2007: 19.00 Uhr<br />

Eröffnung der Gedenkausstellung zu<br />

Joseph Kardinal Höffner im Maternushaus<br />

Köln<br />

Samstag, 20. Januar 2007<br />

Zeitzeugenkolloquium zur Bischofszeit von<br />

Joseph Höffner<br />

Ort: Maternushaus<br />

Zeit ca. 10.00 bis 16.00 Uhr mit Beiträgen<br />

unter anderem von<br />

Bischof Dr. Reinhold Lettmann, Münster<br />

Dompropst Dr. Norbert Feldhoff, Köln<br />

Weihbischof Manfred Melzer, Köln<br />

Altbischof Dr. Josef Homeyer, Hildesheim<br />

Ministerpräsident a.D. Prof. Dr. Bernhard<br />

Vogel, Erfurt<br />

Sonntag, 21. Januar 2007<br />

10.00 Pontifikalamt im Kölner Dom<br />

12.00 Uhr Festakt im Maternushaus, Köln<br />

mit Joachim Kardinal Meisner, Köln<br />

<strong>BKU</strong>-Prominenz auf dem Podium: Michael Bommers (li.), Elke Martin-Ehret (2.v.li), Dr. Klaus-Dieter Schmidt<br />

(2.v.re) und Prof. Dr. Lothar Roos (re) diskutieren mit Unternehmer Wolfgang Grupp (3. v.re). Foto: Renate Gindert<br />

Anfang wie an seinem Ende<br />

zur Disposition gestellt werde.<br />

Zu den Referenten zählte<br />

auch der Geistliche Berater<br />

des <strong>BKU</strong>, Prof. Dr. Lothar<br />

Roos. Seine Gedanken zum<br />

Thema „Unternehmer – erfolgreich<br />

und zugleich sozial?“<br />

sind in den Grünen Seiten<br />

dieser Ausgabe dokumentiert.<br />

Unt/KNA


Benedikt XVI.: „Wer glaubt, ist nie allein“<br />

<strong>BKU</strong>-Diözesangruppe Regensburg lud Mitglieder aus ganz Deutschland ein<br />

„So schwer ist unser Glaube<br />

gar nicht – wir glauben<br />

an Gott, das ist einfach; und<br />

dazu gehören Hoffnung und<br />

Liebe“ – mit diesen Worten<br />

nahm Papst Benedikt XVI.<br />

bei seiner Predigt in Regensburg<br />

am 12. September<br />

den 250 000 Gläubigen die<br />

„Weltangst“, die Ängstlichkeit<br />

einer säkularisierten<br />

Welt, und gab ihnen Mut<br />

für ein christliches Leben.<br />

von Dr. Thomas Troidl<br />

Am Vorabend der Papstmesse<br />

hatte die Regensburger<br />

Diözesangruppe des <strong>BKU</strong> zu<br />

einer Marien-Andacht in die<br />

Stiftskirche Unserer Lieben<br />

Frau zur Alten Kapelle eingeladen,<br />

wo Papst Benedikt XVI.<br />

zwei Tage später eine Orgel<br />

einweihte. In der Gnadenkapelle<br />

wies Prälat Dr. Klaus<br />

Wyrwoll insbesondere darauf<br />

hin, dass Papst Benedikt VIII.<br />

bereits im Jahr 1014 das hier<br />

verehrte Gnadenbild nach Regensburg<br />

gebracht habe,<br />

knapp 1000 Jahre vor dem aktuellen<br />

Besuch des Heiligen<br />

Vaters.<br />

Glaube hat Tradition<br />

in Regensburg<br />

Glaube hat Tradition in Regensburg,<br />

und auch Benedikt<br />

XVI. kam gern hierher zurück,<br />

wo er 1969 bis 1977 Professor<br />

an der Universität und sogar<br />

deren Vizepräsident war. In<br />

Pentling, einem Vorort Regensburgs,<br />

hat er nach wie vor<br />

ein Wohnhaus; auch sein Bruder<br />

Georg Ratzinger, 30 Jahre<br />

lang Domkapellmeister bei<br />

den Regensburger Domspatzen,<br />

lebt immer noch in Regensburg.<br />

Diözesanvorstand Martin<br />

Schmack und sein Stellvertreter<br />

Dr. Thomas Troidl hatten<br />

Auf dem Weg zur Orgelweihe: Benedikt XVI. mit dem Regensburger<br />

Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller (li). Foto: KNA<br />

bundesweit angeboten, Karten<br />

für die Papstmesse in Regensburg<br />

zu besorgen. Viele Mitglieder<br />

des <strong>BKU</strong> sind dieser<br />

Einladung gefolgt, unter anderem<br />

aus Magdeburg, Erfurt<br />

und Freiburg. Gemeinsam mit<br />

ihren Regensburger <strong>BKU</strong>-<br />

Kollegen fanden sie bereits am<br />

Montagabend nach der Marien-Andacht<br />

in einem Lokal<br />

zusammen. Auf dem Weg<br />

dorthin fuhr der Heilige Vater<br />

im „Papamobil“ wenige Meter<br />

an ihnen vorbei. Direkt neben<br />

der Strecke öffnete das Regensburger<br />

Szene-Lokal<br />

„Nachtbarschaft“ eigens für<br />

den <strong>BKU</strong> seine Pforten und<br />

offerierte (gratis) Speisen und<br />

Getränke. Eine Sammlung für<br />

ein päpstliches Spendenprojekt<br />

– das Gemeindehaus in Jerusalem<br />

– ergab eine respektable<br />

Summe.<br />

Die Bibel und<br />

die Zeit<br />

„Es wurde Abend, und es<br />

wurde Nacht - erster Tag“ - mit<br />

diesen Worten hatte Prälat<br />

Wyrwoll das biblische Zeit-<br />

Modell erklärt, das auch für<br />

Unternehmer passe, die nicht<br />

einfach so „in den Tag hinein<br />

leben“ würden, sondern immer<br />

den Tag danach im Auge<br />

hätten. Am Dienstag war es<br />

dann endlich soweit: Auf der<br />

frisch angesäten „Papstwiese“<br />

vor den Toren Regensburgs<br />

feierte Papst Benedikt XVI.<br />

mit 250 000 Gläubigen aus al-<br />

Tagungen<br />

ler Welt die heilige Messe, die<br />

ganz im Zeichen des Mottos<br />

des Papst-Besuches stand:<br />

„Wer glaubt, ist nie allein“ -<br />

hob der Heilige Vater gemeinsam<br />

mit dem Regensburger Bischof<br />

Dr. Gerhard Ludwig<br />

Müller wiederholt hervor. Der<br />

Glaube an Gott als unseren - in<br />

Jesus sichtbaren - Schöpfer<br />

führe schon deshalb zur Gemeinschaft,<br />

weil er nur gemeinsam<br />

mit anderen gelebt<br />

werden könne - versammelt in<br />

der „Mutter Kirche“. Maria -<br />

unsere himmlische Mutter - sei<br />

überdies unsere „advocata<br />

dei“, unsere Fürsprecherin bei<br />

Gott selbst, und auch Jesus<br />

fungiere als unser Anwalt vor<br />

Gott dem Vater. So bestätigte<br />

sich in der Predigt Papst Benedikts<br />

XVI. in seiner Regensburger<br />

Heimat einmal mehr:<br />

Wer glaubt, ist nie allein - und<br />

überwindet die „Weltangst“.<br />

Der so geschöpfte Mut tut uns<br />

allen gut - auch und gerade in<br />

unserer täglichen Aufgabe als<br />

Unternehmer. ■<br />

Gesetze von Geld und Brot<br />

Gedanken zum Papstbesuch<br />

Als geistlichen Impuls zum<br />

Papstbesuch hat die Diözesangruppe<br />

Regensburg einen<br />

kleinen Text zum „Gesetz<br />

des Geldes und des<br />

Brotes“ verfasst. Daraus<br />

einige Auszüge:<br />

Wie können wir als katholische<br />

Unternehmer nach dem<br />

Wort Gottes leben? Unternehmer<br />

unternehmen etwas, das<br />

sagt schon der Name. Sie nehmen<br />

etwas in die Hand, und<br />

das erfordert nicht nur Kraft<br />

und Energie, sondern vor allem<br />

eine Richtung, ein Ziel.<br />

Kann dieses Ziel das „Gesetz<br />

des Geldes“ sein? Wir meinen:<br />

nein. Denn dieses Gesetz ist<br />

kein gerechtes und kein maßvolles<br />

Gesetz - es ist eine Gesetzmäßigkeit<br />

des „Mehr“, der<br />

Sucht nach mehr Geld und<br />

mehr Geltung („Pleonexie“).<br />

Wer aber immer mehr will,<br />

wird sein Ziel nie erreichen.<br />

Als Christen sollen wir deshalb<br />

nicht immer mehr wollen,<br />

sondern das Richtige: Nur<br />

dann werden wir auch als<br />

Unternehmer nicht ziellos umherirren,<br />

sondern effektiv planen<br />

und gestalten. ■<br />

Den kompletten Text gibt es in<br />

der <strong>BKU</strong>-Geschäftsstelle in<br />

Köln (Tel. 0221 / 272370) oder<br />

unter www.bku.de (Aktuelles).<br />

<strong>BKU</strong>-Journal 3_06 25


Aus den Arbeitskreisen<br />

In eigener Sache: Projekt Azubi<br />

Erfahrungen der <strong>BKU</strong>-Geschäftsstelle beim Versuch, auszubilden<br />

Nein, wir hatten keine Vorurteile<br />

gegen Jugendliche<br />

und ihre Ausbildungsfähigkeit.Also<br />

hatte auch der<br />

<strong>BKU</strong>-Vorstand beschlossen,<br />

einem Jugendlichen eine<br />

Chance zu geben, und in<br />

der Kölner Geschäftsstelle<br />

eine Lehrstelle für einen<br />

Kaufmann (oder -frau) für<br />

Bürokommunikation zu<br />

<strong>schaffen</strong>.<br />

von Peter Unterberg<br />

Nach langem Auswahlverfahren<br />

entschieden wir uns für einen<br />

jungen Mann, der in der Vorstellungsrunde<br />

einen guten Eindruck<br />

machte und zudem von<br />

der IHK vorgeschlagen wurde.<br />

Der erste Dämpfer indes<br />

kam schon vor dem ersten Arbeitstag:<br />

Der junge Mann rief<br />

an, und bat um Urlaub – in der<br />

zweiten und dritten Arbeitswo-<br />

26_<strong>BKU</strong>-Journal 3_06<br />

§-Tipp: Bußgeld und Haftung bei Dienstreisen<br />

Zum 1. Mai sind wichtige Verschärfungen<br />

des Bußgeldkataloges<br />

für Verkehrsdelikte in<br />

Kraft getreten, so zum Beispiel<br />

höhere Bußen und mehr<br />

Fahrverbote für Abstandssünder.<br />

Können diese Verschärfungen<br />

Auswirkungen auf das<br />

Arbeitsverhältnis – insbesondere<br />

in Haftungsfragen –<br />

haben?<br />

Verursacht der Arbeitnehmer<br />

bei der Arbeit einen Schaden,<br />

für den er dem Arbeitgeber<br />

haftet, so gelten nach dem Arbeitsrecht<br />

die Grundsätze über<br />

die Beschränkung der Arbeitnehmerhaftung.<br />

Danach haftet<br />

der Arbeitnehmer bei Vorsatz<br />

voll. Bei grober Fahrlässigkeit<br />

hat er in aller Regel den gesamten<br />

Schaden zu tragen, bei<br />

leichtester Fahrlässigkeit haftet<br />

er dagegen nicht, während<br />

bei normaler (mittlerer) Fahr-<br />

che. Wir lehnten den Wunsch<br />

ab. In der ersten Woche gab es<br />

dann einige kleine Fingerhakeleien<br />

um Arbeitszeiten und<br />

Pausen.<br />

Am Montag der zweiten<br />

Woche war eine Nachricht unseres<br />

Azubis auf dem Anrufbeantworter:<br />

Er sei krank und<br />

könne nicht arbeiten. Das war<br />

sicher ein dummer Zufall,<br />

hinterließ aber angesichts der<br />

Urlaubswünsche einen Beigeschmack.<br />

Im Lauf der Woche<br />

wurde der Krankenschein<br />

dann von zwei auf fünf Tage<br />

verlängert – was wir aber erst<br />

auf Nachfrage erfuhren.<br />

Am Montag der dritten Woche<br />

kam der junge Mann dann<br />

20 Minuten zu spät zur Arbeit -<br />

ohne sich dafür auch nur ansatzweise<br />

zu entschuldigen. Kurz<br />

danach meldete er dafür Zweifel<br />

an, ob die Stelle überhaupt auf<br />

ihn passe: Er habe während der<br />

lässigkeit der Schaden in aller<br />

Regel zwischen Arbeitgeber<br />

und Arbeitnehmer quotal zu<br />

verteilen ist.<br />

Der Bußgeldkatalog ist in<br />

Form einer Rechtsverordnung<br />

erlassen worden. Hieraus<br />

folgt, dass Bußgeldbehörden<br />

und Gerichte insoweit an die<br />

Katalogsätze gebunden sind,<br />

als Regelfälle vorliegen. Ein<br />

Regelfall liegt vor, wenn die<br />

Tatausführung fahrlässig erfolgt<br />

und keine Besonderheiten<br />

aufweist. Das gilt etwa bei<br />

einer „normalen“ Geschwindigkeitsüberschreitung,<br />

die<br />

die Verkehrssicherheit konkret<br />

nicht besonders beeinträchtigt.<br />

Der Bußgeldkatalog regelt<br />

somit Fälle durchschnittlicher<br />

Fahrlässigkeit.<br />

Übertragen auf die Schadenersatzproblematik<br />

würde sich<br />

bei einer Verhängung nach<br />

Krankheit diverse Schriften des<br />

<strong>BKU</strong> gelesen und wisse nicht,<br />

ob er inhaltlich dahinter stehe.<br />

Nach einiger Bedenkzeit meinte<br />

er dann, die Stelle wäre wohl<br />

nichts für ihn. Am nächsten Tag<br />

rief er an und bereute seinen<br />

Entschluss. Aber da war unsere<br />

Geduld erschöpft.<br />

Und jetzt? Auch wir können<br />

jetzt den vielen Klagen<br />

über die Jugend von heute aus<br />

eigener Erfahrung eine weitere<br />

hinzufügen. Und wir fragen<br />

den Regelsätzen des Bußgeldkataloges<br />

grundsätzlich mittlere<br />

Fahrlässigkeit ergeben,<br />

die zu einer quotalen Teilung<br />

der Schadenersatzansprüche<br />

führt. Würde eine vom Regelfall<br />

abweichende höhere<br />

Geldbuße verhängt, müsste<br />

dies zwangsläufig zu einer<br />

Haftungsverteilung zu Lasten<br />

des Arbeitnehmers führen.<br />

Die von Polizei oder Bußgeldbehörde<br />

vorgenommene Bewertung<br />

kann juristisch falsch<br />

sein. Zum anderen können die<br />

Regelfolgen des Bußgeldkataloges<br />

unter bestimmten Voraussetzungen<br />

auch erhöht<br />

werden, beispielsweise bei<br />

Wiederholungstätern<br />

Folglich muss bei der Frage<br />

der zivilrechtlichen Beschränkung<br />

der Arbeitnehmerhaftung<br />

eine ausführliche Einzelfallbetrachtung<br />

erfolgen. Wer<br />

uns ernsthaft, ob hinter den<br />

vielen Schicksalen arbeitsloser<br />

Jugendlicher ähnliche Fälle<br />

stecken wie dieser. Im<br />

nächsten Jahr wollen wir es<br />

dennoch erneut versuchen...<br />

als Berufskraftfahrer eine rote<br />

Ampel missachtet und dabei<br />

einen Verkehrsunfall verursacht,<br />

haftet in aller Regel<br />

dem Arbeitgeber wegen grob<br />

fahrlässig begangener positiver<br />

Vertragsverletzung für den<br />

dadurch verursachten Schaden.<br />

Auch bei grober Fahrlässigkeit<br />

sind Haftungserleichterungen<br />

zu Gunsten des Arbeitnehmers<br />

unter bestimmten<br />

Voraussetzungen aber nicht<br />

ausgeschlossen.<br />

Der Bußgeldkatalog lässt deshalb<br />

keine Rückschlüsse auf<br />

die zivilrechtliche Schadensoder<br />

Haftungsverteilung zu.<br />

Bußgeldentscheidungen sind<br />

hierfür in der Regel nicht vorgreiflich<br />

oder präjudiziell.<br />

Robert Pfenning, Rechtsanwalt,<br />

Fachanwalt für Verkehrsrecht,<br />

Stuttgart<br />

E-Mail: ra-pfenning@gmx.de


Arbeitslosenbeitrag auf 3,5 Prozent senken<br />

Dött: Ein Teil der Beitragsgelder wird verfassungswidrig eingesetzt<br />

Die <strong>BKU</strong>-Bundesvorsitzende,<br />

Marie-Luise Dött, MdB,<br />

hält den Aussteuerungsbetrag<br />

für verfassungswidrig<br />

und fordert, die Überschüsse<br />

der Bundesagentur für<br />

Beitragssenkungen zu nutzen.<br />

von Martin J. Wilde<br />

Die Vorsitzende des Bundes<br />

Katholischer Unternehmer,<br />

Marie-Luise Dött, MdB, hat<br />

die Senkung der Beiträge zur<br />

Arbeitslosenversicherung auf<br />

3,5 Prozent im kommenden<br />

Jahr gefordert. Die große Koalition<br />

plant bislang lediglich<br />

eine Absenkung auf 4,5 Prozent.<br />

Finanziert werden solle<br />

die Senkung um einen weiteren<br />

Prozentpunkt laut Dött<br />

durch die überplanmäßigen<br />

Überschüsse der Bundesagentur<br />

für Arbeit (BA) sowie den<br />

Aussteuerungsbeitrag von<br />

mehr als vier Milliarden Euro,<br />

den die BA derzeit an den<br />

Bundeshaushalt abführt. Die<br />

<strong>BKU</strong>-Bundesvorsitzende hält<br />

die Abführung dieses Beitrages<br />

der BA an den Bundeshaushalt<br />

für verfassungswidrig.<br />

„Verfassungswidrige<br />

Zahlungen“<br />

Zum Sachverhalt: Die BA<br />

rechnet für dieses Jahr mit<br />

Überschüssen von fast zehn<br />

Milliarden Euro. Diese Überschüsse<br />

erwirtschaftet sie im<br />

reinen Versicherungsgeschäft,<br />

also mit den Einnahmen aus<br />

den Beiträgen zur Arbeitslosenversicherung,<br />

die sie für<br />

die Zahlungen von Arbeitslosengeld<br />

I (ALG I) und für Vermittlungsleistungen<br />

von ALG<br />

I-Empfängern verwendet.<br />

Diesen Überschüssen muss<br />

man auch noch die so genannten<br />

Aussteuerungsbeträge hin-<br />

Arbeitslosigkeit kostet Milliarden<br />

Gesamtkosten der Arbeitslosigkeit<br />

in Deutschland (Ausgaben und<br />

Mindereinnahmen)<br />

in Mrd. Euro<br />

’95<br />

’94<br />

1991<br />

34,1<br />

6787<br />

’92<br />

43,5<br />

’93<br />

59,3<br />

© Globus Quelle: IAB<br />

zurechnen. Das sind „Strafzahlungen“,<br />

die die BA für jeden<br />

nicht innerhalb von zwölf<br />

Monaten vermittelten Arbeitslosen<br />

an den Bundeshaushalt<br />

abführt, und zwar aus den Beiträgen<br />

der Versicherten. Diese<br />

Praxis hält Dött für verfassungswidrig,<br />

und zwar aus<br />

zwei Gründen.<br />

Erstens: Das Arbeitslosengeld<br />

I ist eine durch Beiträge<br />

von Arbeitnehmern und Arbeitgebern<br />

finanzierte Versicherungsleistung.<br />

Das Arbeitslosengeld<br />

II dagegen eine<br />

von allen Steuerzahlern<br />

finanzierte Sozialleistung.<br />

Versicherungsbeiträge, die nur<br />

von einem Teil der Steuerzahler<br />

für einen ganz bestimmten<br />

Zweck gezahlt werden, dürfen<br />

nicht für unbestimmte Zweck<br />

verwendet werden, wie dies<br />

geschieht, wenn sie in den allgemeinen<br />

Bundeshaushalt<br />

vereinnahmt werden.<br />

Zweitens: Die Beiträge zur<br />

Arbeitslosenversicherung begründen<br />

Eigentumsrechte der<br />

Versicherten auf Geld- und<br />

Vermittlungsleistungen im<br />

69,5<br />

71,2<br />

’96<br />

79,7<br />

’97<br />

84,8<br />

’98<br />

rundungsbedingte Differenzen<br />

79,7<br />

Falle ihrer Arbeitslosigkeit.<br />

Werden mit den Beiträgen der<br />

Versicherten nun Überschüsse<br />

erwirtschaftet, dann müssen<br />

entweder die Leistungen erhöht<br />

oder die Beiträge gesenkt<br />

werden. Alles andere ist eine<br />

Eingriff in die Eigentumsrechte<br />

der Versicherten, der nicht<br />

zu legitimieren ist.<br />

In der ursprünglichen Haushaltplanung<br />

der BA für 2006<br />

waren lediglich Überschüsse<br />

von 1,8 Milliarden Euro eingeplant,<br />

und zwar inklusive von<br />

ursprünglich fünf Milliarden<br />

Euro an eigentlich verfassungswidrigenAussteuerungszahlungen.<br />

Nun werden die<br />

Überschüsse über sieben Milliarden<br />

Euro höher ausfallen als<br />

geplant. Ebenfalls bereits eingeplant<br />

war, dass die BA aus<br />

eigenen Sparanstrenungen in<br />

2007 die Senkung der Beiträge<br />

um einen Prozentpunkt – circa<br />

acht Milliarden Euro – selbst<br />

finanziert. Mit Mitteln aus der<br />

Mehrwertsteuer soll der zweite<br />

Prozentpunkt für die Beitragssenkung<br />

finanziert werden.<br />

Rechnet man nun die zusätz-<br />

1999<br />

76,9<br />

Mrd. Euro<br />

davon tragen:<br />

27,7<br />

Mrd.<br />

Euro<br />

Bundesanstalt<br />

für Arbeit<br />

22,3 Bund<br />

Forum<br />

7,1 Länder<br />

6,4 Gemeinden<br />

Renten-<br />

7,2<br />

versicherungKranken-<br />

5,2<br />

versicherung<br />

0,7<br />

Pflegeversicherung<br />

lichen, überplanmäßigen<br />

Überschüsse von sieben Milliarden<br />

Euro dem Aussteuerungsbetrag<br />

von mindestens<br />

vier Milliarden Euro hinzu, so<br />

kommt man auf einen Gesamtüberschuss<br />

von mindestens elf<br />

Milliarden Euro.<br />

Beitragssenkung wäre<br />

beste Arbeitsmarktpolitik<br />

Damit kann ohne weiteres<br />

eine Beitragssenkung um einen<br />

weiteren, dritten Prozentpunkt<br />

finanziert werden, und<br />

zwar so nachhaltig, dass auch<br />

noch Geld für die „aktive“ Arbeitsmarktpolitik<br />

übrig bleibt.<br />

Die beste Arbeitsmarktpolitik<br />

aber wäre laut Dött eine Beitragssenkung<br />

auf 3,5 Prozent:<br />

„Sie würde die Arbeitnehmer<br />

entlasten und ihre Konsumnachfrage<br />

stützen. Sie würde<br />

für die Arbeitgeber die Lohnnebenkosten<br />

senken und ihre<br />

Investitionsbereitschaft stärken.<br />

Sie wäre somit ein wichtiger<br />

Beitrag zur Senkung der<br />

Arbeitslosigkeit. Und, sie wäre<br />

verfassungsgemäß.“ ■<br />

<strong>BKU</strong>-Journal 3_06 27


Forum<br />

Der Sonntag ist mehr als ein arbeitsfreier Tag<br />

Durch die Föderalismusreform steht wieder einmal der Ladenschluss zur Debatte<br />

Der <strong>BKU</strong> beobachtet mit<br />

Sorge die drohende Aufweichung<br />

des Ladenschlusses<br />

an Sonn- und Feiertagen.<br />

Diese Aufweichung könne<br />

die Folge sein, wenn die Zuständigkeit<br />

für den Ladenschluss<br />

vom Bund auf die<br />

Länder übergeht, ohne dass<br />

hier flankierende Maßnahmen<br />

getroffen werden,<br />

warnte die <strong>BKU</strong>-Vorsitzende,<br />

Marie-Luise Dött, MdB,<br />

in Berlin.<br />

„Eine pragmatische Lösung<br />

beinhaltet die Forderung<br />

des Hauptverbandes des Deutschen<br />

Einzelhandels (HDE),<br />

parallel zu der Reform das Arbeitsschutzgesetz<br />

zu verändern“,<br />

sagte Dött. Damit<br />

könnte die Regelarbeit im<br />

Handel an Sonntagen kategorisch<br />

ausgeschlossen werden.<br />

Der HDE regt an, die Sonntagsarbeit<br />

im Einzelhandel<br />

grundsätzlich auszuschließen.<br />

Ausnahmen sollen nur im<br />

gegenwärtigen Umfang erlaubt<br />

sein. Dies betrifft etwa<br />

Börsen: Ende des<br />

Feiertagshandels<br />

Die deutschen Börsen erwägen<br />

die Einstellung des<br />

Feiertagshandels zum Jahresende.<br />

Die Umsätze an diesen<br />

Tagen seien stets hinter den<br />

Erwartungen zurückgeblieben,<br />

berichtete die „Börsenzeitung“.<br />

Die Ausgaben für<br />

Personal und den Betrieb der<br />

elektronischen Netze lohne<br />

sich nicht. Die Wertpapiereinrichtungen<br />

in Deutschland<br />

hatten im Zuge des Börsenbooms<br />

Ende der 90er Jahre<br />

den Handel an Christi Himmelfahrt,<br />

Pfingstmontag,<br />

Fronleichnam und am 3. Oktober<br />

aufgenommen. Dagegen<br />

hatten die Kirchen heftig protestiert.<br />

KNA<br />

28_<strong>BKU</strong>-Journal 3_06<br />

Protest: Das Logo der Unterschriftenkampagne,<br />

mit der das Bonifatiuswerk<br />

der Katholiken für den<br />

Sonntag kämpft.<br />

den Verkauf von Zeitungen,<br />

Lebensmitteln und Reisebedarf<br />

in Bahnhöfen und Tankstellen.<br />

Inhaltlich spricht sich der<br />

<strong>BKU</strong> dafür aus, die Ladenöffnungszeiten<br />

innerhalb der Woche<br />

freizugeben. Gleichzeitig<br />

ist jedoch die Sonntagsruhe als<br />

wichtiges Kulturgut zu schützen.<br />

„Der Sonntag ist in unserer<br />

christlichen Kultur mehr<br />

als ein arbeitsfreier Tag“, sag-<br />

Marx befürchtet<br />

„Kulturverfall“<br />

Für den Trierer Bischof<br />

Reinhard Marx wäre es ein<br />

Kulturverfall, wenn der Sonntag<br />

zum Werktag gemacht würde.<br />

Der arbeitsfreie Sonntag<br />

gehöre zu den Fundamenten<br />

des Zusammenlebens und genieße<br />

Verfassungsrang, sagte<br />

er. Es gebe während der Woche<br />

ausreichend Möglichkeiten<br />

zum Einkauf. Skeptisch zeigte<br />

sich der Bischof gegenüber einer<br />

völligen Liberalisierung<br />

der Öffnungszeiten an den<br />

Werktagen. Es sei aus sozialethischer<br />

Sicht sehr bedenklich,<br />

dass Verkäuferinnen dann<br />

überhaupt keine verlässlichen<br />

Arbeitszeiten mehr hätten.<br />

KNA<br />

te Dött. „Er soll als Tag der Arbeitsruhe<br />

dem Gottesdienst,<br />

der Entspannung und der Besinnung<br />

dienen. Der Einzelne,<br />

die Familien und die Gemeinden<br />

brauchen diesen gemeinsamen<br />

Ruhetag, um nicht im<br />

Aktivismus der Woche unterzugehen.<br />

Das lässt sich auch<br />

nicht durch bewegliche freie<br />

Tage ersetzen. Wenn der Vater<br />

am Montag frei hat, die Mutter<br />

am Dienstag und die Schulkinder<br />

am Wochenende, leidet<br />

zwangsläufig das gemeinsame<br />

Familienleben!“<br />

<strong>BKU</strong>: Lokale<br />

Traditionen beachten<br />

Der <strong>BKU</strong> würdigt aber auch<br />

die lokalen Feste und Feiertage,<br />

die in manchen Regionen<br />

traditionell mit einer Ladenöffnung<br />

am Sonntag einhergehen:<br />

„Daher halten wir die derzeitige<br />

Regelung für richtig,<br />

dass es den Kommunen freisteht,<br />

an vier Sonntagen ihrer<br />

Wahl eine Ladenöffnung zu<br />

genehmigen,“ meinte Dött.<br />

Das Bonifatiuswerk der<br />

deutschen Katholiken hat<br />

unterdessen eine bundesweite<br />

Unterschriften-Kampagne gestartet.<br />

„Mit dieser Aktion<br />

wollen wir alle Landesregierungen<br />

auffordern, die Sonnund<br />

Feiertage als verkaufsfreie<br />

Zeiten zu schützen“, betonte<br />

der Generalsekretär des<br />

Werks, Prälat Clemens A.<br />

Kathke, in Paderborn (Infos zu<br />

der Aktion unter www.bonifatiuswerk.de).<br />

70 Prozent der Kunden in<br />

Deutschland sind nach einer<br />

Umfrage der Gesellschaft für<br />

Konsumforschung (GfK) für<br />

eine generelle Aufhebung der<br />

gesetzlich vorgeschriebenen<br />

Ladenöffnungszeiten. Wie die<br />

Zeitschrift „TextilWirtschaft“,<br />

die die Erhebung in Auftrag<br />

gab, im August in Frankfurt<br />

mitteilte, waren im Jahr 2000<br />

noch 72 Prozent der Kunden<br />

mit den Ladenöffnungszeiten<br />

zufrieden. ■<br />

Ländersache Ladenschluss<br />

Die Föderalismusreform<br />

macht die Ladenöffnungszeiten<br />

zur Ländersache. Viele<br />

Bundesländer haben Ausweitungen<br />

angekündigt.<br />

Nordrhein-Westfalen will den<br />

Ladenschluss an Werktagen<br />

noch in diesem Jahr ab<strong>schaffen</strong>,<br />

Sonn-und Feiertage aber<br />

weiter schützen. Der Sonntag<br />

habe „eine kulturelle Bedeutung“,<br />

erklärte Wirtschaftsministerin<br />

Christa Thoben.<br />

Ihr Entwurf erlaubt den Kommunen<br />

bis zu vier verkaufsoffene<br />

Sonn- und Feiertage –<br />

wenn dabei auf die Zeit der<br />

Hauptgottesdienste Rücksicht<br />

genommen wird.<br />

Bayerns Ministerpräsident<br />

Edmund Stoiber (CSU) hat<br />

den Sonntag zum Tabu erklärt<br />

und für sein Land eine Ausweitung<br />

der Ladenöffnungszeiten<br />

auf den Sonntag ebenso<br />

ausgeschlossen wie Öffnungszeiten<br />

von 24 Stunden an den<br />

Werktagen. In Rheinland-<br />

Pfalz dürfen die Läden werktags<br />

künftig bis 22.00 Uhr öffnen<br />

- und an bis zu zwölf<br />

Sonntagen.<br />

Während Baden-Württemberg<br />

die Zahl der verkaufsoffenen<br />

Sonntage in den Kommunen<br />

von bisher maximal vier auf<br />

zwei reduzieren will, planen<br />

Niedersachsen, Hamburg und<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

eine deutliche Ausweitung in<br />

Kur- und Erholungsorten.


Weites Herz und Kölsch als Fremdsprache<br />

Zum 25. Priesterjubiläum und 50. Geburtstag von Obiora Ike<br />

Eigentlich wurde er auf den<br />

europäischen Namen<br />

„Franz“ (von Assisi) getauft,<br />

aber die meisten kennen ihn<br />

unter seinem Igbo-Namen<br />

„Obiora“. Übersetzt heißt<br />

das: „der Großherzige“.<br />

von Martin J. Wilde<br />

Beides passt zu Msgr. Prof.<br />

Dr. Obiora Francis Ike, denn<br />

sein Engagement für die Armen<br />

in seinem Heimatland Nigeria<br />

ist enorm, und sein Herz<br />

weit wie das Lachen, mit dem<br />

er Freunde und Bekannte zu<br />

begrüßen und zu gewinnen<br />

pflegt.<br />

Bei der Aufzählung der von<br />

ihm gesprochenen Sprachen<br />

vergisst er nicht, dem<br />

„Deutsch“ das „Kölsch“ hinzuzufügen.<br />

Beides lernte er im<br />

Laufe seines Promotionsstudiums<br />

beim Geistlichen Berater<br />

des <strong>BKU</strong>, Professor Dr. Lothar<br />

Roos, während dessen er im<br />

Ein großes Herz verspricht schon sein Name: Msgr. Prof. Dr. Obiora<br />

Francis Ike, ein guter Freund des <strong>BKU</strong> aus Nigeria.<br />

Kölner Deutschordens-Wohnstift<br />

„Konrad Adenauer“<br />

wohnte und seelsorglich tätig<br />

war.<br />

Seitdem ist er vielen <strong>BKU</strong>-<br />

Mitgliedern gut bekannt.<br />

Nicht wenige haben ihn bereits<br />

in der Bischofsstadt Enugu besucht.<br />

Dort hat er mit Spenden<br />

und Entwicklungsgeldern das<br />

„Center for Development, Justice<br />

and Peace“ (CEDJAP) gegründet,<br />

eine „Kardinal-Höffner-Druckerei“<br />

zur Verbrei-<br />

tung der Katholischen Soziallehre<br />

installiert und vor elf<br />

Jahren nach dem Vorbild<br />

Raiffeisens eine kirchliche<br />

Genossenschaftsbank gegründet.<br />

Als Initiator von „AFOS-<br />

Nigeria“ darf er zu Recht beanspruchen,<br />

ein Pionier der<br />

Mikrofinanzidee in Nigeria zu<br />

sein, wobei er vom <strong>BKU</strong> mit<br />

Rat und Tat unterstützt wurde.<br />

Am 7. April 1956 wurde Ike<br />

im muslimisch geprägten<br />

Nordnigeria geboren, wohin<br />

Menschen im <strong>BKU</strong><br />

seine Eltern aus dem katholischen<br />

Igbo-Land gezogen waren.<br />

Zehn Jahre später wurden<br />

sie aber dort vertrieben, denn<br />

die Igbos waren die Verlierer<br />

des Biafra-Krieges. Bereits in<br />

seiner Kindheit und Jugend<br />

war Ike kirchlich so engagiert,<br />

dass er schon als Messdiener<br />

den Spitznamen „Pater“ bekam.<br />

Am 4. Juli 1981 wurde er<br />

dann zum Priester geweiht.<br />

Dieses 25. Jubiläum und seinen<br />

50. Geburtstag feierte er<br />

kürzlich mit einem großen,<br />

farbenfrohen Fest in Enugu.<br />

Der <strong>BKU</strong> wünscht ihm für seine<br />

seelsorglichen, sozialen<br />

und unternehmerischen Aktivitäten<br />

auch für die Zukunft<br />

alles Gute und Gottes Segen.<br />

■<br />

§-Tipp: Handwerkerrechnung von der Steuer absetzen<br />

Zum 1. Januar 2006 ist der<br />

Anwendungsbereich der Steuerermäßigung<br />

in der Einkommensteuer<br />

deutlich ausgeweitet<br />

worden.<br />

Steuerermäßigung für haushaltsnahe<br />

Dienstleistungen<br />

Für die Inanspruchnahme von<br />

haushaltsnahen Dienstleistungen,<br />

die nicht Handwerkerleistungen<br />

sind und in einem inländischen<br />

Haushalt des Steuerpflichtigen<br />

erbracht werden,<br />

ermäßigt sich die tarifliche<br />

Einkommensteuer auf Antrag<br />

um 20 Prozent der Aufwendungen,<br />

höchstens 600 Euro.<br />

Das gilt etwa für Zahlungen<br />

an Gärtner, Fensterputzer,<br />

Reinigungsleistungen durch<br />

Agenturen und Speditionskosten<br />

für private Umzüge.<br />

Steuerermäßigung für Pflegeund<br />

Betreuungsleistungen<br />

Dieser Abzugsbetrag erhöht<br />

sich für die Inanspruchnahme<br />

von Pflege- und Betreuungsleistungen<br />

für Personen, bei<br />

denen die Pflegestufe I, II oder<br />

III anerkannt worden ist oder<br />

die Leistungen der Pflegeversicherung<br />

beziehen, auf 20<br />

Prozent der Aufwendungen,<br />

höchstens 1 200 Euro. Die<br />

Steuerermäßigung steht auch<br />

den Angehörigen der Patienten<br />

zu, wenn sie für Pflegeoder<br />

Betreuungsleistungen<br />

aufkommen, die im inländischen<br />

Haushalt des Steuerpflichtigen<br />

oder im Haushalt<br />

der gepflegten oder betreuten<br />

Person durchgeführt werden.<br />

Leistungen der Pflegeversi-<br />

cherung sind dabei jedoch anzurechnen.<br />

Steuerermäßigung für Handwerkerleistungen<br />

Für die Inanspruchnahme von<br />

Handwerkerleistungen, die in<br />

einem inländischen Haushalt<br />

des Steuerpflichtigen erbracht<br />

werden, ermäßigt sich die Einkommensteuer<br />

um weitere 20<br />

Prozent der Aufwendungen<br />

(Obergrenze auch hier 600<br />

Euro). Begünstigt sind alle<br />

handwerklichen Tätigkeiten<br />

wie Maler- und Teppicharbeiten,<br />

Modernisierungen oder<br />

der Austausch von Fenstern.,<br />

unabhängig davon, ob es sich<br />

um regelmäßige Renovierungsarbeiten<br />

oder um Erhaltungs-<br />

und Modernisierungsmaßnahmen<br />

handelt. Sie müs-<br />

sen vom Eigentümer oder<br />

Mieter für die zu eigenen<br />

Wohnzwecken genutzte Wohnung<br />

in Auftrag gegeben werden.<br />

Auch Garten- und Wegebauarbeiten,<br />

Aufwendungen<br />

für die Reparatur von Haushaltsgeräten<br />

oder die Reparatur/Wartung<br />

von Heizung<br />

Wasserinstallationen.<br />

Für alle diese Aufwendungen<br />

ist die Steuerermäßigung davon<br />

abhängig, dass der Steuerpflichtige<br />

die Aufwendungen<br />

durch Vorlage einer Rechnung<br />

und die Zahlung durch<br />

einen Beleg des Kreditinstituts<br />

nachweist. Dabei reicht<br />

regelmäßig auch ein Kontoauszug.<br />

Jutta Stüsgen, Steuerberaterin,<br />

www.stuesgen.de<br />

<strong>BKU</strong>-Journal 3_06 29


Menschen im <strong>BKU</strong><br />

Generationenwechsel zum Jubiläum<br />

Unternehmer im <strong>BKU</strong>: Burkhard Erbacher übernimmt den Betrieb seines Vaters Josef<br />

300 Gäste aus Politik, Wirtschaft<br />

und Wissenschaft sowie<br />

1000 Kunden haben mit<br />

der Firma Erbacher in Miltenberg<br />

das 65-jährige Bestehen<br />

und die Betriebsübergabe<br />

gefeiert.<br />

von Bernhard Vester<br />

Im Sommer übernahm<br />

Burkhard Erbacher aus der<br />

dritten Unternehmergeneration<br />

die Geschäftsführung des<br />

wirtschaftlich erfolgreichen<br />

Familienunternehmens mit<br />

rund 200 Mitarbeitern in Miltenberg<br />

und Polen. Erbacher<br />

bekennt sich zu einer verantwortungsvollen<br />

und nachhaltigen<br />

Marktwirtschaft und stellt<br />

einen ehrlichen Nutzen für<br />

Mensch, Natur und Gesundheit<br />

in den Mittelpunkt seines<br />

wirtschaftlichen Handelns.<br />

In seinem Grußwort betonte<br />

Burkhard Erbacher, dass der<br />

Betrieb auf Transparenz und<br />

Qualität über die ganze Lieferkette<br />

hinweg Wert legt und bevorzugt<br />

lokale Rohstoffe ver-<br />

Neue<br />

Kanzeln<br />

Den Missionsauftrag mit Mut<br />

zu erfüllen, gehörte wohl immer<br />

schon zu den christlichen<br />

Zumutungen. Gerade heute<br />

kommt der christliche Wahrheitsanspruch<br />

ziemlich ungelegen.<br />

Vor seiner Wahl zum<br />

Papst bezeichnete Joseph Kardinal<br />

Ratzinger diese Tendenz<br />

als „Diktatur des Relativismus“.<br />

Und vieles spricht<br />

dafür, dass diese Kritik besonders<br />

jene Massenmedien<br />

trifft, von denen die stärksten<br />

Wirkungen auf Bewusstsein<br />

30_<strong>BKU</strong>-Journal 3_06<br />

arbeitet. „Lange Zeit hat uns<br />

die Fachwelt belächelt, weil<br />

wir bei unseren intelligenten<br />

Mineralfutterkonzepten auf<br />

Fütterungs-Antibiotika verzichtet<br />

haben“, berichtete Erbacher.<br />

„Inzwischen sind diese<br />

verboten. Und seit Jahren sind<br />

wir Vorreiter beim Einsatz<br />

hochverwertbarer Spurenelementformen,<br />

den Chelaten.<br />

Das bedeutet bessere Tiergesundheit<br />

und Umweltentlastung“.<br />

Erbacher deklariert seine<br />

Rezepturen freiwillig komplett<br />

offen, mit Prozentangabe.<br />

Dies schaffe Vertrauen beim<br />

Kunden und mache eine zielgerichtete<br />

Beratung unter ernährungsphysiologischen<br />

und<br />

Umweltgesichtspunkten erst<br />

möglich.<br />

Mit der Investition in modernste<br />

Technik in Polen will<br />

das Unternehmen die Arbeitsplätze<br />

in Deutschland sichern<br />

und den eigenen Vertrieb für<br />

Osteuropa organisieren. In Polen<br />

findet das Unternehmen<br />

gut qualifiziertes, flexibles<br />

Eine Unternehmerfamilie im <strong>BKU</strong>: Die junge Generation aus Frank Erbacher<br />

(v.li.), Birgit Seeger (geborene Erbacher), Burkhard Erbacher (Geschäftsführer),<br />

Adoptivsohn Martin Erbacher mit den Eltern Josef (Beiratsvorsitzender)<br />

und Dr. Sigrun Erbacher.<br />

und lernwilliges Personal.<br />

Dort entwickelt sich ein großer<br />

Veredelungs- und Konsumentenmarkt<br />

für Milch,<br />

Fleisch und deren Weiterverarbeitung.<br />

Das gesellschaftliche Engagement<br />

des Unternehmens erläuterte<br />

Birgit Seeger, Tochter<br />

des Beiratsvorsitzenden Josef<br />

Erbacher und Leiterin der Gemeinnützigen<br />

Erbacher Stiftung:<br />

„Wir wollen unseren Gewinn<br />

teilen mit Bedürftigen,<br />

Wolfgang Ockenfels: Zwischenruf<br />

und Lebensweise der Bevölkerung<br />

ausgehen.<br />

Wie kann man da noch die<br />

christliche Botschaft wirksam<br />

zur Geltung bringen? Die große<br />

Zeit der Kanzelpredigt<br />

scheint abgelaufen zu sein.<br />

Was nicht bedeutet, dass es<br />

nicht auch heute noch unter<br />

den Predigern bedeutende Talente<br />

gibt. Die aber können<br />

sich sonntags den Mund „fusselig“<br />

reden. Gegen die verführerischen<br />

Botschaften des<br />

Fernsehens kommen sie nicht<br />

an.<br />

Das jüngst erschienene römische<br />

„Direktorium für den<br />

Hirtendienst der Bischöfe“<br />

spricht die modernen „Areo-<br />

page“ an, auf denen die Kultur<br />

bestimmt und verbreitet wird.<br />

Darunter auch das Fernsehen,<br />

mit dessen Hilfe die kirchliche<br />

Heilsbotschaft zu verkündigen<br />

ist. Es gibt keinen Gegensatz<br />

zwischen der Predigt und<br />

dem Fernsehen, denn dieses<br />

Leitmedium überträgt auch<br />

Interviews und Ansprachen,<br />

etwa die des Papstes, als er<br />

kürzlich seine Heimat besuchte.<br />

Und erreicht damit<br />

Millionen, die sonst nicht zur<br />

Kirche gehen.<br />

Freilich sind solche „Events“<br />

ziemlich selten. Die Kirche ist<br />

hierzulande bei der Vermittlung<br />

ihrer religiösen und moralischen<br />

<strong>Werte</strong> arg ins Hinter-<br />

für die eine ausreichende Ernährung<br />

und gute Bildung<br />

nicht selbstverständlich sind.<br />

Und wir wollen Eigeninitiative<br />

und unternehmerisches Verhalten<br />

im ländlichen Bereich<br />

in der Dritten Welt fördern.“ ■<br />

treffen geraten. Darin liegt eine<br />

große Beschämung - und<br />

Herausforderung. Da der Kirche<br />

besonders in den elektronischen<br />

Medien überaus wirksame<br />

konkurrierende Wertvermittlungsinstanzenerwachsen<br />

sind, liegt es nahe,<br />

die massenmedialen Möglichkeiten<br />

verstärkt zu nutzen.<br />

Dafür gibt es zahlreiche gute<br />

Beispiele, besonders in den<br />

USA, aber auch in vielen armen<br />

Kirchen. In Deutschland<br />

hingegen lebt die relativ „reiche“<br />

Kirche vom Gnadenbrot<br />

der öffentlich-rechtlichen Anstalten.<br />

Wir sind zwar Papst,<br />

haben aber immer noch kein<br />

eigenes Fernsehen.


Am Anfang war die Schraube<br />

Unternehmer im <strong>BKU</strong>: Die Diözesangruppe Paderborn besuchte die Firma Böllhoff in Bielefeld<br />

Das Unternehmen gehört<br />

zu den „Hidden Champions“<br />

der deutschen Wirtschaft:<br />

Die Firma Böllhoff<br />

in Bielefeld, die unter dem<br />

Leitsatz „joining together“<br />

weltweit Verbindungselemente<br />

produziert und verkauft.<br />

Die Diözesangruppe<br />

Paderborn hat das Unternehmen<br />

jetzt besucht.<br />

von Peter Unterberg<br />

In der Firmengeschichte<br />

spielten Frauen eine wichtige<br />

Rolle, wie Seniorchef Dr. Wolfgang<br />

W. Böllhoff erzählt: So<br />

durfte sein Großvater die Dame<br />

seines Herzens nur heiraten,<br />

wenn er ein eigenes Unternehmen<br />

besaß. Also machte er sich<br />

vor 125 Jahren als Schraubenhändler<br />

selbständig.<br />

Erst im Jahr 1950 wurden<br />

aus den Händlern auch Produzenten<br />

von Schrauben und Verbindungselementen.<br />

Heute hat<br />

sich die Gruppe in diesem Segment<br />

auf drei Standbeinen aufgestellt:<br />

Der Schraubenhandel<br />

wandelte sich zum Dienstleister<br />

für Verbindungselemente.<br />

Dazu kommen die Verbindungs-<br />

und Montagetechnik<br />

sowie die Systemtechnik.<br />

Verkauft werden die teils<br />

selbst produzierten und teils zugekauftenVerbindungselemente<br />

an Direktverbraucher: Rund<br />

die Hälfte geht in den Fahrzeugbau.<br />

Aber auch viele Hausgeräte,<br />

Maschinen und Möbel werden<br />

von Schrauben aus Bielefeld<br />

zusammengehalten.<br />

Vom Stammsitz aus hat<br />

sich das Unternehmen mittlerweile<br />

auf 21 Ländern in allen<br />

Kontinenten ausgedehnt. „Dabei<br />

folgen wir den Kunden“,<br />

beschreibt es Wilhelm Böllhoff<br />

und nennt als Beispiel das<br />

Werk in Brasilien, das als Zulieferer<br />

für das dortige VW-<br />

Werk entstand.<br />

<strong>BKU</strong>-Familie: Wilhelm Alexander (v.li.), Mechthild und Dr. Wolfgang W.<br />

Böllhoff. Unten ein Blick in die Produktionshallen. Fotos: Peter Unterberg<br />

High tech in der<br />

Schraubenproduktion<br />

Doch obwohl sich die Produktion<br />

von Schrauben nicht<br />

nach High tech anhört, sichern<br />

Qualitätskontrollen mit modernster<br />

Technologie den Erfolg<br />

im Wettbewerb mit Billiganbietern:<br />

Dabei geht es weniger<br />

um den Wert der einzelnen<br />

Schraube, sondern um die Kosten,<br />

die fehlerhafte Ware verursacht:<br />

Kann doch eine defekte<br />

Schraube bei den Kunden<br />

schnell eine ganze Produktionslinie<br />

blockieren. Um<br />

das zu verhindern, prüft das<br />

hauseigene Labor die Produkte<br />

stichprobenartig auf ihre<br />

Haltbarkeit. Darüber hinaus<br />

hat Böllhoff selbst optische<br />

Messgeräte entwickelt, in denen<br />

kleine Schrauben auf Ab-<br />

weichungen im Mikrobereich<br />

untersucht werden.<br />

Im Jahr 2005 wurde mit<br />

2000 Mitarbeitern ein<br />

Gesamtumsatz von 390 Millionen<br />

Euro erzielt. Auch in dieser<br />

Größenordnung operiert<br />

das Unternehmen als reiner<br />

Familienbetrieb. Vor einem<br />

Jahr übergab Dr. Wolfgang<br />

Böllhoff jeweils 26 Prozent<br />

der Anteile an der GmbH&Co<br />

KG an seine Söhne Wilhelm<br />

und Michael, die sich heute die<br />

Geschäftsführung teilen. Der<br />

Senior behielt weitere Anteile<br />

und den Vorsitz im Beirat.<br />

Leitbild: Unabhängiges<br />

Familienunternehmen<br />

Das Selbstverständnis als<br />

unabhängiges Familienunternehmen<br />

steht auch als eines der<br />

zentralen Ziele im Leitbild.<br />

Menschen im <strong>BKU</strong><br />

„Außerdem legen wir Wert auf<br />

begeisterte Mitarbeiter und<br />

hochzufriedene Kunden“, erklärt<br />

Wilhelm A. Böllhoff und<br />

betont, nur Zufriedenheit sei in<br />

beiden Fällen zu wenig. Um<br />

dies zu erreichen, gibt es regelmäßige<br />

Mitarbeitergespräche,<br />

Teamarbeit und die Möglichkeit<br />

zu flexiblen Arbeitszeiten.<br />

Dazu gehört auch der intelligente<br />

Umgang mit der Altersteilzeit.<br />

Dies ermöglicht es etwa<br />

einem Bilanzbuchhalter,<br />

nur noch in den Wintermonaten<br />

zu arbeiten, wenn der Jahresabschluss<br />

ansteht.<br />

Beim Besuch der Diözesangruppe<br />

Paderborn beschrieb<br />

Wilhelm Böllhoff, wie er die<br />

Grundlagen der Katholischen<br />

Soziallehre in der Unternehmensführung<br />

anwendet. Zur<br />

Solidarität gehöre es etwa, gewisse<br />

Sozialstandards oder<br />

Mitarbeiter auch durch<br />

schlechte Zeiten zu tragen. „Als<br />

Familienunternehmen können<br />

wir uns das leisten“, sagt er. Zur<br />

Personalität gehört es für ihn,<br />

den Mitarbeitern so viel Eigenverantwortung<br />

und Entscheidungskompetenz<br />

zu geben wie<br />

möglich. Ins Grübeln kommt er<br />

jedoch bei der Frage, wie viel<br />

Subsidiarität in Zeiten der Globalisierung<br />

noch machbar ist:<br />

Denn auch Böllhoff musste aus<br />

Kostengründen seinen Einkauf<br />

zentralisieren und eine einheitliche<br />

EDV einführen.<br />

Nicht nur das Unternehmen<br />

gab Wolfgang Böllhoff<br />

an seinen Sohn weiter, sondern<br />

auch die Mitgliedschaft<br />

im <strong>BKU</strong>. „Besonders haben<br />

mir die Schriften des <strong>BKU</strong> zur<br />

Eigenverantwortung gefallen“,<br />

erinnert sich Böllhoff junior,<br />

der auch dem Vorstand<br />

der Diözesangruppe Paderborn<br />

angehört. Ebenfalls im<br />

<strong>BKU</strong> ist seine Patentante<br />

Mechthild Böllhoff, Schwester<br />

von Vater Wolfgang. ■<br />

<strong>BKU</strong>-Journal 3_06 31


Menschen im <strong>BKU</strong><br />

Trué und Feiden<br />

führen Junioren<br />

Wachwechsel bei den<br />

<strong>BKU</strong>-Junioren in München:<br />

Die ehemalige Bundesvorsitzende<br />

der <strong>BKU</strong>-Junioren,<br />

Martina Lohaus-Selmer, hat<br />

sich mit Dank für die gute Zusammenarbeit<br />

nun auch aus<br />

dem regionalen Vorstand verabschiedet.<br />

Die Führung der<br />

Münchener Junioren liegt nun<br />

in den Händen von Christoph<br />

Feiden, der auch bisher schon<br />

in diesem Amt aktiv war. Neu<br />

im Juniorenvorstand ist Christoph<br />

Trué, der aus Bamberg<br />

nach München gezogen ist.<br />

Engagiert und bescheiden<br />

Zum 70. Geburtstag von Erika Bäumler<br />

Die langjährige Vorsitzende<br />

der DG Eichstätt-Ingolstadt,<br />

Erika Bäumler<br />

feierte im September ihren<br />

70. Geburtstag.<br />

Bäumler war wesentlich am<br />

Aufbau der 1981 gegründeten<br />

DG Eichstätt-Ingolstadt beteiligt<br />

und hatte von 1991 bis<br />

2005 auch deren Vorsitz inne.<br />

Die aus einer Ingolstädter<br />

Unternehmerfamilie stammende<br />

Bäumler studierte Betriebswirtschaft<br />

und war anschließend<br />

beim Bekleidungsunternehmen<br />

Bäumler beschäftigt.<br />

Die sehr engagierte Bäumler<br />

tritt auch heute noch für<br />

Hilfsbedürftige ein, sei es bei<br />

der Betreuung älterer Men-<br />

40 Jahre<br />

Dr. Franz-Josef Otterbeck, Köln<br />

Daniel Trutwin, Wernigerode<br />

Werner Glowka, Radebeul<br />

Clemens Willeke, Bergisch Gladbach<br />

Christoph Feiden, München<br />

Frank Hergeröder, Hettstedt<br />

Marcus Wilp, Hamburg<br />

32_<strong>BKU</strong>-Journal 3_06<br />

Ein Duo für den <strong>BKU</strong> in Fulda<br />

Günster und Haller planen Neuaufbau der Gruppe<br />

Neuaufbruch in Fulda: Die<br />

Wirtschaftsprüfer Thomas<br />

Günster und Prof. Dr. Peter<br />

Haller haben sich bereit erklärt,<br />

die Diözesangruppe<br />

in der Bischofsstadt neu zu<br />

beleben.<br />

Im Bistum Fulda hat es keine<br />

<strong>BKU</strong>-Aktivitäten mehr gegeben,<br />

seit der letzte Diözesanvorsitzende,<br />

Dieter Steppler,<br />

aus Gesundheitsgründen<br />

sein Amt niederlegen musste.<br />

Günster und Haller haben sich<br />

nun angeboten, bereits in den<br />

Erika Bäumler<br />

schen oder bei der Unterstützung<br />

junger Familien. Sie ist<br />

stellvertretende DG-Vorsitzende<br />

und Mitglied im Pfarrgemeinderat.<br />

Bei all ihrem Engagement<br />

steht sie nie im<br />

Vordergrund. Sie bleibt stets<br />

bescheiden. Andreas Becker<br />

Luzia Eirich, Vöhringen<br />

Erhard Schwartz, Berlin<br />

Georg Olpen, Siegburg<br />

50 Jahre<br />

Runde Geburtstage<br />

Franz-Josef Conrad, Bonn<br />

Jörg I. Schreuers, Mettmann<br />

Dr. Stefan Schmittmann, München<br />

Prof. Dr. Markus Heiss, Köln<br />

nächsten Monaten einen konkreten<br />

Zeitplan für den Neuaufbau<br />

vorzulegen. Bereits im<br />

Jahr 2007 soll es in Fulda wieder<br />

regelmäßige Veranstaltungen<br />

geben. <strong>BKU</strong>-Mitglieder,<br />

Von der Bank zur Klinik<br />

Günter Kill wurde 70<br />

Das frühere geschäftsführende<br />

Vorstandsmitglied<br />

der Pax-Bank EG Köln,<br />

Günter Kill, hat im September<br />

seinen 70. Geburtstag<br />

gefeiert.<br />

Nach seiner Pensionierung<br />

wurde <strong>BKU</strong>-Mitglied Kill geschäftsführenderGesellschafter<br />

der im Familienbesitz befindlichen<br />

Kliniken Bad Neuenahr<br />

GmbH & Co. KG in<br />

Bad-Neuenahr-Ahrweiler. Das<br />

Unternehmen betreibt zwei orthopädische<br />

Fachkliniken. Als<br />

stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender<br />

der INDUS-<br />

Holding AG in Bergisch Gladbach<br />

trägt Kill seit 16 Jahren<br />

60 Jahre<br />

Werner Wenning, Leverkusen<br />

Reinhard Diescher, Frankfurt a.M<br />

Dr. Thomas Köster, Düsseldorf<br />

Theo H. Lang, A<strong>schaffen</strong>burg<br />

Curt Leffers, Wilhelmshafen<br />

Albert Krannich, Niedernissa<br />

Christa Mußler, Baden-Baden<br />

die den Aufbruch begleiten<br />

möchten oder potentielle Mitstreiter<br />

benennen können, melden<br />

sich bitte bei Geschäftsführer<br />

Peter Unterberg in der<br />

<strong>BKU</strong>-Geschäftsstelle in Köln.<br />

Günter Kill<br />

die Mitverantwortung für<br />

mehr als 40 mittelständische<br />

Unternehmen in Deutschland.<br />

70 Jahre<br />

Graf von und zu Bodman, Bodman-Ludwigshafen<br />

Dr. Wilhelm K. Scheuten, Mülheim/Baden<br />

80 Jahre<br />

Sie planen<br />

den Neuaufbau<br />

der DG-<br />

Fulda: Thomas<br />

Günster<br />

(v. li.) und<br />

Prof. Dr. Peter<br />

Haller.<br />

Dr. Jürgen Meyer-Wilmes, Berlin<br />

Heinz Guido Reul, Köln


Kronprinz in München<br />

Zum 50. Geburtstag von Joachim Herrmann<br />

Als Vorsitzender der CSU-<br />

Landtagsfraktion gilt <strong>BKU</strong>-<br />

Mitglied Joachim Herrmann<br />

als einer, wenn nicht<br />

gar „der“ Kronprinz des<br />

bayerischen Ministerpräsidenten<br />

Edmund Stoiber.<br />

Nach Ansicht politischer<br />

Beobachter läuft die Zeit für<br />

ihn, der am 21. September<br />

1956 in München geboren<br />

wurde und jetzt sein 50. Lebensjahr<br />

vollendet hat.<br />

Dem <strong>BKU</strong> gehört der in Erlangen<br />

und München ausgebildete<br />

Jurist Herrman seit seiner<br />

Zeit als Rechtsanwalt und<br />

Syndikus der Siemens AG an.<br />

Zur Politik stieß er über die<br />

<strong>BKU</strong>-Mitglied Dr. Karl-Josef<br />

Schmidt wechselt die Branche:<br />

Er hat den Bildungsträger<br />

SRH-Learnlife verlassen und<br />

den Vorsitz der Geschäftsführung<br />

der Hockenheim-Ring<br />

Joachim Herrmann<br />

Studentenpolitik und den Ring<br />

Christlich Demokratischer<br />

Studenten (RCDS), dessen<br />

Vorsitzender er zunächst an<br />

der Uni Erlangen und später<br />

im Land Bayern war. Das Prinzip<br />

„erst Erlangen, dann ganz<br />

Bayern“ zieht sich durch seine<br />

weitere politische Karriere. In<br />

Erlangen gehörte er lange dem<br />

Namen sind Nachrichten<br />

GmbH übernommen.<br />

In historischen Mauern arbeitet<br />

<strong>BKU</strong>-Mitglied Siegfried<br />

Denzel aus Wertingen (DG<br />

Augsburg). Sein Holzwerk ist<br />

in der Weihenbergmühle<br />

Mittelstandspolitiker<br />

Zum 60. Geburtstag von Dr. Thomas Köster<br />

Ein aktiver Mittelstandspolitiker<br />

feiert am 28. Oktober<br />

seinen 60. Geburtstag:<br />

<strong>BKU</strong>:-Mitglied Dr. Thomas<br />

Köster, Hauptgeschäftsführer<br />

der Handwerkskammer<br />

Düsseldorf.<br />

Köster wurde im sauerländischen<br />

Menden geboren und studierte<br />

an der Universität Köln<br />

Volkswirtschaftslehre. Bereits<br />

seine erste Stelle nach dem Examen<br />

führte ihn im Jahr 1972 an<br />

die Handwerkskammer Düsseldorf,<br />

deren Geschäftsführung er<br />

seit 1980 angehört. Seit 1992 ist<br />

er auch Geschäftsführer des<br />

Rheinisch Westfälischen Handwerkstages.<br />

Dr. Thomas Köster<br />

Neben seinem Hauptberuf<br />

ist Köster in zahlreichen Ehrenämtern<br />

aktiv - unter anderem<br />

als Ratsherr in Düsseldorf<br />

und Vorstandsmitglied der<br />

CDU-Mittelstandsvereinigung.<br />

Im <strong>BKU</strong> gehört Köster<br />

dem Arbeitskreis Mittelstand<br />

an.<br />

Stadtrat an, dessen CSU-Fraktion<br />

er über sieben Jahre führte.<br />

Im bayerischen Landtag<br />

sitzt er seit 1994, der CSU-<br />

Fraktion dort sitzt er seit 2003<br />

vor. Oberbürgermeister von<br />

Erlangen wird er wohl nicht<br />

mehr werden, aber Vorsitzender<br />

der CSU-Mittelfranken ist<br />

der seit 2001, und dass er als<br />

Franke katholisch ist, gilt als<br />

„gesamtbayerisch günstig“.<br />

Als Eröffnungsredner der<br />

<strong>BKU</strong>-Bundestagung 2005 in<br />

Ingolstadt ist er den Teilnehmern<br />

in guter Erinnerung. Der<br />

<strong>BKU</strong> wünscht ihm, seiner Frau<br />

und seinen drei Kindern für<br />

die Zukunft Gottes Segen.<br />

Martin J. Wilde<br />

untergebracht, deren Ursprünge<br />

auf das Jahr 1122 zurükkgehen.<br />

Die Geschichte dieses<br />

Gemäuers hat er jetzt für ein<br />

Buch aufarbieten lassen.<br />

Er gilt als Kämpfer und als<br />

Fußballfan: Der Vorstandsvorsitzende<br />

der Leverkusener<br />

Bayer AG, <strong>BKU</strong>-Mitglied<br />

Werner Wenning, der<br />

am 21. Oktober 60 Jahr alt<br />

wird.<br />

Wenning ist ein Anhänger,<br />

der seinen Fußballverein Bayer<br />

04 Leverkusen nicht nur als<br />

Firmensponsor unterstützt<br />

sondern auch als Fan im Stadion.<br />

So lag es nahe, dass in<br />

Medienberichten vom „Projekt<br />

Wiederaufstieg“ die Rede<br />

war, als Bayer im Sommer die<br />

Mehrheit bei Schering übernahm.<br />

Von den Schwierigkeiten,<br />

die dabei auftraten, ließ er<br />

sich ebenso wenig entmutigen<br />

Menschen im <strong>BKU</strong><br />

Engagiert:<br />

Wilp wird 40<br />

Solche Telefongespräche<br />

führt man gern: Vor rund zwei<br />

Jahren meldete sich ein Hamburger<br />

Wirtschaftsprüfer und<br />

Steuerberater in der <strong>BKU</strong>-Geschäftsstelle<br />

und erkundigte<br />

sich nach der örtlichen Diözesangruppe.<br />

Als er hörte,<br />

dass diese nur auf dem Papier<br />

existierte, nahm er die Sache<br />

kurz entschlossen in die Hand<br />

und baute mit Hilfe der Zentrale<br />

eine neue, lebendige<br />

Gruppe auf, die er seit nunmehr<br />

18 Monaten leitet. Am<br />

9. November feiert er seinen<br />

40 Geburtstag: Marcus Wilp<br />

(Bild) aus Hamburg, dem auf<br />

diesem Wege gedankt und gratuliert<br />

sei.<br />

Fußballfan<br />

Zum 60. von <strong>BKU</strong>-Mitglied Werner Wenning<br />

Werner Wenning<br />

wie zuvor bei der Sanierung<br />

des eigenen Konzerns<br />

Wennings Mitgliedschaft<br />

im <strong>BKU</strong> besteht nicht nur auf<br />

dem Papier: Noch vor rund<br />

einem Jahr lud er die Diözesangruppe<br />

Köln in die Konzernzentrale<br />

ein, um dort über<br />

werteorientierte Unternehmensführung<br />

zu diskutieren.<br />

<strong>BKU</strong>-Journal 3_06 33


Rezensionen<br />

Einflussreicher<br />

Lehrstuhl<br />

Zwei Professoren auf dem<br />

Lehrstuhl für Christliche Gesellschaftslehre<br />

in Münster<br />

haben den <strong>BKU</strong> als Wissenschaftliche<br />

Berater geprägt:<br />

Der spätere Erzbischof von<br />

Köln, Joseph Höffner und<br />

Wilhelm Weber. Prof. Dr.<br />

Manfred Hermanns hat die<br />

Geschichte dieses Lehrstuhls<br />

aufgearbeitet.<br />

Das Buch zeigt, dass von<br />

diesem Lehrstuhl entscheidende<br />

Impulse für Reformen in Politik<br />

und Kirche ausgegangen<br />

sind. <strong>BKU</strong>-Berater Höffner etwa<br />

galt als einer der einflussreichsten<br />

sozialpolitischen Berater<br />

der Adenauer-Ära. ■<br />

M. Hermanns: Sozialethik im<br />

Wandel der Zeit: Persönlichkeiten<br />

(...) des Lehrstuhls für<br />

Christliche Gesellschaftslehre<br />

(...). Verlag Ferdinand Schöningh,<br />

Paderborn 2006, 541<br />

Seiten, 49,90 Euro<br />

Vaterlandslose Gesellen?<br />

Quandt-Stiftung: Unternehmen und Patriotismus<br />

Sind die internationalen<br />

Unternehmen die „vaterlandslosen<br />

Gesellen“ von<br />

heute? Um diese Frage ging<br />

es beim 25. Sinclair-Haus-<br />

Gespräch der Herbert-<br />

Quandt-Stiftung.<br />

Ein Tagungsband hält die<br />

spannende und aktuelle Diskussion<br />

fest, die in der Veranstaltung<br />

unter dem trockenen<br />

Titel „Unternehmerischer Patriotismus<br />

in Zeiten globaler<br />

Märkte“ diskutiert wurde.<br />

Wie lässt sich in Zeiten der<br />

Entgrenzung von Wirtschaft<br />

und Gesellschaft konstruktiv<br />

von Patriotismus sprechen?<br />

Was kann „Vaterland“ für ein<br />

mitelständisches, erfolgreiches<br />

Unternehmen von heute<br />

bedeuten? Sind global operierende<br />

Konzerne heimatlos?<br />

34_<strong>BKU</strong>-Journal 3_06<br />

Mit den Augen Benedikts<br />

Der frührer <strong>BKU</strong>-Mitarbeiter Lohmann schreibt ein Buch über den Papst<br />

Papst Benedikt XVI. hat<br />

während der Generalaudienz<br />

vom 5. Juli ein Exemplar<br />

des Buches „Mit den<br />

Augen des Heiligen Vaters,<br />

Benedikt XVI. – was er sah,<br />

was ihn prägte“ entgegengenommen.<br />

Überbringer des Buches<br />

war der Vorsitzende der Geschäftsführung<br />

der Verlagsgruppe<br />

Weltbild, <strong>BKU</strong>-Neumitglied<br />

Carel Halff. Dies sei<br />

ein wichtiges Buch, das er sich<br />

gerne anschauen werde, sagte<br />

der Papst. „Ich bin froh und<br />

dankbar“, so der Pontifex zu<br />

den ebenfalls anwesenden Autoren<br />

Hans-Günther Kaufmann<br />

und Ex-<strong>BKU</strong>-Mitarbeiter<br />

Martin Lohmann, „dass Sie<br />

das Buch gemacht haben“.<br />

Kaufmanns Bilder zeigen<br />

Impressionen aus der Welt, in<br />

der sich Benedikt XVI. als<br />

Kind und als Erwachsener be-<br />

Fragen dieser Art diskutierten<br />

Experten aus Politik, Wirtschaft<br />

und Wissenschaft aus<br />

drei Kontinenten.<br />

Die Experten stritten über<br />

die „richtige“ Eigenkapitalrendite<br />

und darüber, wie die<br />

„Heimat“ eines Unternehmens<br />

das Image der Produkte beeinflusst<br />

(„Made in Germany“).<br />

Die Dokumentation bietet einen<br />

guten Einstieg ins Thema<br />

für alle, die sich mit der „Heimat“<br />

der Unternehmen beschäftigen.<br />

■<br />

Herbert Quandt-Stiftung<br />

„Unternehmerischer Patriotismus<br />

in Zeiten globaler Märkte“,<br />

Dokumentation des 25.<br />

Sinclair-Haus-Gesprächs, Bad<br />

Homburg 2006, 130 Seiten,<br />

9,90 Euro. Bestellung:<br />

www.herbert-quandt-stiftung.de<br />

Die Autoren beim Papst: Benedikt XVI. begrüßt den Fotografen Hans-<br />

Günther Kaufmann (v.li), Verleger Carel Halff und Autor Martin Lohmann.<br />

wegte, in der er lebte und arbeitete.<br />

Bilder, die in Kombination<br />

mit den Texten Lohmanns<br />

einen sehr persönlichen<br />

Zugang zum Papst öffnen. Einführende<br />

Beiträge des Liturgieexperten<br />

Dr. Rupert Berger,<br />

der mit Joseph Ratzinger studierte,<br />

und des Abtprimas der<br />

Römischer Beobachter<br />

L´Osservatore Romano in deutscher Sprache<br />

Immer, wenn der Papst öffentlich<br />

etwas sagt, berichten<br />

weltweit die Medien<br />

darüber. Dabei müssen sich<br />

die Journalisten in der Regel<br />

auf die Kernaussage beschränken.<br />

Wer von einer<br />

Papstrede den vollen Wortlaut<br />

lesen will, kann dies im<br />

Osservatore tun.<br />

Was viele noch nicht wissen:<br />

seit 1971 erscheint auch<br />

eine Wochenausgabe in deutscher<br />

Sprache. Die Redaktion<br />

des L´Osservatore Romano<br />

sitzt im Vatikan und berichtet<br />

wöchentlich über alle wichtigen<br />

Vorgänge in der Ewigen<br />

Stadt und in der Weltkirche.<br />

Der „Beobachter“ enthält alle<br />

Enzykliken, Apostolische<br />

Schreiben und die wichtigen<br />

Ansprachen des Papstes ungekürzt<br />

und in detailgetreuer<br />

Benediktiner, Dr. Notker Wolf,<br />

nehmen den Leser mit auf eine<br />

Reise zu den Lebensstationen<br />

des Heiligen Vaters. ■<br />

Hans-Günther Kaufmann/ Martin<br />

Lohmann: Mit den Augen<br />

des Heiligen Vaters, 96 Seiten,<br />

14,95 Euro<br />

Übersetzung. Auftauchende<br />

Fragen werden mit einer entschlossen<br />

katholischen Sicht<br />

angegangen. ■<br />

Kostenlose Probeabonnements<br />

und Informationen bei: L´Osservatore<br />

Romano, Schwabenverlag<br />

AG, Annika Wedde, Telefon<br />

07 11 / 44 06-136,<br />

www.schwabenverlag.de


Bund Katholischer Unternehmer e.V.<br />

<strong>BKU</strong> Bonn mit neuem Schwung<br />

Vorträge zum Jahresthema <strong>Werte</strong> – Ab sofort regelmäßige Mittagstische<br />

Die <strong>BKU</strong>-Gruppe in Bonn<br />

hat das <strong>BKU</strong>-Jahresthema<br />

„Mit <strong>Werte</strong>n führen“ in ihren<br />

Mittagstreffs aufgegriffen.<br />

Zwei Mitglieder aus<br />

den eigenen Reihen berichteten<br />

bereits über ihre persönlichen<br />

Erfahrungen.<br />

Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende<br />

der Sparkasse<br />

KölnBonn und bis zur Fusion<br />

der beiden Sparkassen<br />

Chef des Bonner Instituts, Michael<br />

Kranz, machte den Anfang.<br />

Er sprach über die „Entwicklung<br />

und Umsetzung einer<br />

gemeinsamen Zielkultur“.<br />

Hintergrund dieses Projektes<br />

ist der Fusionsprozess der beiden<br />

Sparkassen. „In den Sparkassen<br />

Köln und Bonn gab es<br />

zwei sehr unterschiedliche Kulturen,<br />

die auch von ihren langjährigen<br />

Chefs geprägt waren“,<br />

erläuterte Kranz. Es habe daher<br />

sehr schnell Einigkeit darüber<br />

Als wichtige Runde für den<br />

Austausch zwischen Zentrale<br />

und Fläche hat sich die<br />

Konferenz der Diözesanvorsitzenden<br />

entwickelt, die in<br />

diesem Jahr in Mainz tagte.<br />

Ein zentraler Punkt der Sitzung<br />

war die geplante Umstellung<br />

eines großen Teiles der<br />

<strong>BKU</strong>-Aktivitäten auf die Projektarbeit.<br />

Dies soll dazu beitragen,<br />

für potenzielle Sponsoren<br />

greifbare Elemente zu definieren,<br />

die diese gezielt<br />

untersützen können.<br />

Wie Geschäftsführer Peter<br />

Unterberg erläuterte, müssen<br />

Referenten für Bonn: Michael Kranz und Norbert Nettekoven.<br />

bestanden, gemeinsam eine<br />

neue „Zielkultur“ mit den Mitarbeitern<br />

und Führungskräften<br />

zu entwickeln. Ziel sei es, aus<br />

allen Betroffenen Beteiligte zu<br />

machen. Kranz unterstrich, eine<br />

solche Zielkultur bedürfe eines<br />

verlässlichen <strong>Werte</strong>gerüstes,<br />

einer Kommunikation an<br />

alle Mitarbeiter und einer praktikablen<br />

Operationalisierung.<br />

Dies sei eine große Herausforderung<br />

für die Personalführung,<br />

werde aber am Ende die<br />

wirtschaftliche Leistungsfähig-<br />

INTERN<br />

-<br />

Nachrichten • Berichte • Kommentare<br />

Umstellung auf Projektmanagement<br />

Konferenz der Diözesanvorsitzenden in Mainz – Zahl der <strong>BKU</strong>-Mitglieder ist erneut gestiegen<br />

DG-Vorstände bei der Arbeit.<br />

dazu ab sofort Schwerpunktthemen<br />

und eine überschaubare<br />

Anzahl von größeren Projekten<br />

jährlich im voraus defi-<br />

keit verbessern helfen.<br />

Der Sprecher der Geschäftsleitung<br />

der Dr. Harzem&Partner<br />

Wirtschaftsprüfungs- und<br />

Steuerberatungsgesellschaft,<br />

Norbert Nettekoven, hob in seiner<br />

Präsentation den menschlichen<br />

Umgang zwischen den<br />

Partnern sowie mit Mitarbeitern<br />

und Mandanten hervor. Er<br />

berichtete, dass es in den Jahrzehnten<br />

seit der Gründung des<br />

Unternehmens noch zu keiner<br />

juristischen Auseinandersetzung<br />

zwischen den Partnern<br />

niert und ausgesucht werden.<br />

Dabei soll eines der Großprojekte<br />

das jeweilige Jahresthema<br />

aufgreifen.<br />

untereinander oder mit Mitarbeitern<br />

gekommen sei. „Interne<br />

Konflikte konnten wir in fairem<br />

und anständigem Miteinander<br />

regeln, und dies ist sicherlich<br />

in unserer Branche ein<br />

enormer Wettbewerbsvorteil.“<br />

Ausfluss der <strong>Werte</strong>orientierung<br />

sei es auch, Mandanten<br />

im Insolvenzfalle bis zum Ende<br />

zu begleiten, selbst wenn<br />

dies im Einzelfall einen finanziellen<br />

Verlust bedeute. „Dass<br />

man sich auf uns im umfassenden<br />

Sinne verlassen kann,<br />

spricht sich rum, und davon<br />

profitieren wir langfristig natürlich<br />

auch geschäftlich“, so<br />

Nettekoven.<br />

Die Bonner Gruppe trifft<br />

sich immer am zweiten Montag<br />

jedes geraden Monats um<br />

12.30 Uhr im Rheinauen Parkrestaurant<br />

an der Bonner Südbrücke<br />

zu ihrem Mittagstreff.<br />

Gäste sind herzlich willkommen.<br />

Martin J. Wilde<br />

Die erfolgreiche Abwicklung<br />

dieser Projekte ist dann<br />

Voraussetzung dafür, dass die<br />

beantragten Gelder auch tatsächlich<br />

gezahlt werden. Entsprechend<br />

hohe Priorität muss<br />

diesen Projekten künftig eingeräumt<br />

werden. Das gilt vor<br />

allem für den Einsatz der<br />

hauptamtlichen Mitarbeiter.<br />

Gute Nachrichten konnte<br />

Unterberg auch über die Mitgliederentwicklungverkünden:<br />

Im Jahr 2005 stieg die<br />

Zahl der <strong>BKU</strong>-Mitglieder netto<br />

um 43 auf 1160. Auch im<br />

laufenden Jahr zeigt die Entwicklung<br />

nach oben. Unt<br />

<strong>BKU</strong>-Journal 3_06 35


DG Leipzig<br />

bei BMW<br />

20 Mitglieder und Gäste<br />

der DG Leipzig haben jetzt<br />

das örtliche BMW-Werk besichtigt.<br />

Nach einer Einführung zur<br />

Geschichte der Marke BMW<br />

konnten wir uns die drei großen<br />

Bereiche, den Karosseriebau,<br />

die Lackiererei sowie die<br />

Endfertigung der 3er Klasse<br />

ansehen. Überwältigt waren<br />

wir von der Größe des Werkes<br />

und vom hohen Anteil der robotergestützten<br />

Fertigung. In<br />

dem in Leipzig neu entstandenen<br />

Werk produzieren zurzeit<br />

rund 4 500 Mitarbeiter 450<br />

Fahrzeuge pro Tag. Das Werk<br />

zeichnet sich durch seine besondere<br />

Architektur aus, die eine<br />

enge Kommunikation zwischen<br />

Verwaltung und Produktion<br />

fördern soll und auf eine<br />

flexible Erweiterbarkeit der<br />

Produktion ausgelegt ist.<br />

Wir hoffen, dass auch diese<br />

Veranstaltung dazu beiträgt,<br />

dass sich unsere Diözesangruppe<br />

in Leipzig weiter entwickelt.<br />

Alexander Wagner<br />

Vollmitgliedschaft<br />

Bdzok, Josef,<br />

Geschäftsführer der Metallgestaltung<br />

und Metallbau Bdzok GmbH,<br />

Magdeburg<br />

Deutsch,Andreas,<br />

Bereichsleiter Personal und Finanzen<br />

der Caritasverbandes, Berlin<br />

Gallhöfer, Martin,<br />

geschäftsführender Gesellschafter<br />

der Anton Gallhöfer Grundstücksund<br />

Beteiligungs GmbH & Co. KG,<br />

Hürth<br />

Gaede, Carsten und Susanne,<br />

Inhaber des GAEDE Centrums für<br />

ganzheitliche Lebens- und Gesundheitsbegleitung,<br />

Leverkusen<br />

Görtz, Jan-Philipp,<br />

Direktor Internat. Beziehung und<br />

Politik der Deutschen Lufthansa<br />

AG, Berlin<br />

Hein, Dr. Franz,<br />

Geschäftsführer der mpc manage-<br />

36_<strong>BKU</strong>-Journal 3_06<br />

Erfolgsfaktor <strong>Werte</strong><br />

Sommerempfang der DG Magdeburg: Schönborn stellt Untersuchung vor<br />

„Ein Viertel des betrieblichen<br />

Erfolges lässt sich<br />

durch die gelebte <strong>Werte</strong>kultur<br />

erklären.“ Das sagte der<br />

Unternehmensberater Gregor<br />

Schönborn beim Sommerempfang<br />

des Arbeitskreises<br />

Evangelischer<br />

Unternehmer (AEU) und<br />

des <strong>BKU</strong> in Magdeburg.<br />

Als Geschäftsführer der<br />

deep white Unternehmensund<br />

<strong>Werte</strong>kultur ist Schönborn<br />

im <strong>BKU</strong> kein Unbekannter. Im<br />

vergangenen Jahr hat er seine<br />

<strong>Werte</strong>-These an mehreren Mitgliedsunternehmern<br />

des Bundes<br />

empirisch überprüft und<br />

bestätigt gefunden. Schönborn<br />

hält <strong>Werte</strong> in der Unternehmensführung<br />

für messbar. Dafür<br />

fragt er anhand von 150<br />

Faktoren wie Umgang, Arbeitsfreude<br />

und Regeln bei<br />

Mitarbeitern die jeweilige<br />

Unternehmenskultur ab. Diese<br />

Ergebnisse vergleicht er dann<br />

mit Kennziffern zum wirtschaftlichen<br />

Erfolg.<br />

Neue Mitglieder<br />

ment project coaching, Esslingen<br />

Hollenbach, Gunnar,<br />

Geschäftsführer Siedlungswerk St.<br />

Gertrud, Magdeburg<br />

Kaltenheuner, Götz,<br />

Gesellschafter der Pühl Stanztechnik,<br />

Plettenberg<br />

Kraft, Franz,<br />

Inhaber Ing. Büro für<br />

Maschinenbau, Arnsberg<br />

Kunz, Dr. Stephan,<br />

3p Consortium für Sustainable Management,<br />

Köln<br />

Lohmeier, Franz-Josef,<br />

Inhaber der Fa. Schreiber & Sundermann,<br />

Magdeburg<br />

Mahlmann, Gerhard,<br />

Geschäftsführer Möbelspedition<br />

Mahlmann, Paderborn<br />

Mandelkow, Dr. Dietrich,<br />

Rechtsanwalt, Erlangen<br />

Oelscher, Günter,<br />

Direktor des Franz-Sales-Hauses,<br />

Essen<br />

Gruppenbild mit Bischof: Referent Gregor Schönborn (v.li), der AEU-Vorsitzende<br />

Andreas H. Schattanik, Bischof Dr. Gerhard Feige und DG-Vorstand<br />

Helmut H. Seibert.<br />

In einem zweiten Schritt<br />

(„Unternehmen C“) ging der<br />

Berater dann noch einen Schritt<br />

weiter und maß nicht nur allgemeine<br />

<strong>Werte</strong> sondern christliche.<br />

Auch dabei wurde eine<br />

Grundüberzeugung des <strong>BKU</strong><br />

belegt: Unternehmen, die bei<br />

der Unternehmensführung das<br />

Menschenbild der Katholischen<br />

Soziallehre beachten und ihre<br />

Mitarbeiter als Mitunternehmer<br />

ernst nehmen, sind erfolgreicher<br />

als andere.<br />

Begonnen hatte der Emp-<br />

Rameil, Klaus,<br />

Steuerberatung, Attendorn<br />

Schmitz, Dr. Gereon,<br />

HR-Beratung, Bonn<br />

Schnelle, Georg,<br />

Mitglied der Geschäftsleitung<br />

der DATEV AG, Nürnberg<br />

Scholz, Jürgen,<br />

Inhaber des Bauplanungsbüros<br />

Scholz, Magdeburg<br />

Simson, Prof. Dr. Wilhelm,<br />

Trostberg<br />

Spital, Thomas,<br />

Geschäftsführer<br />

Hotel Altenberger Hof, Odenthal<br />

Staber, Dr. Fritz-Georg,<br />

Inhaber des Med-Lab GmbH,<br />

München<br />

Vollmar, Joachim,<br />

Pensionär, Köln<br />

Wagener, Dr. Christoph,<br />

Architekt, Bad Homburg<br />

Weber, Stefan,<br />

Gesellschafter der IPK GmbH,<br />

fang mit einem ökumenischen<br />

Gottesdienst, den Bischof Dr.<br />

Gerhard Feige leitete. Zum<br />

Abschluss lud der <strong>BKU</strong> dann<br />

zu Bier und Blasmusik in den<br />

Innenhof der Volksbank. Dort<br />

zeigte der Vorsitzende der Diözesangruppe<br />

Magdeburg,<br />

Helmut H. Seibert, dass er<br />

nicht nur bei der Leitung der<br />

DG den richtigen Ton trifft:<br />

Als passionierter Musiker<br />

setzte er sich mit seiner Tuba<br />

selbst mit in die Kapelle.<br />

Peter Unterberg<br />

Magdeburg<br />

Weiland, Dr.Albrecht,<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

des Verlages Schnell und Steiner,<br />

GmbH, Regensburg<br />

Firmenmitglieder<br />

Rosenberg und Kowski GmbH,<br />

Haustechnik, Magdeburg<br />

TINO Tischler GmbH,<br />

Möbel-Tischlerei, Magdeburg<br />

vertr. durch Werner Grabinski und<br />

Stephan Grabinski<br />

Juniorenmitglieder<br />

Biales,Alexander A.,<br />

Junior-Manager TUI AG, Hannover<br />

Michale,Anna,<br />

Geschäftsführerin des beratungsforums<br />

Köln GmbH


Votum für den Religionsunterricht<br />

CDU-Spitzenkandidat Dr. Friedbert Pflüger bei der DG Berlin<br />

Zu einem nachdenklichen<br />

„Montagstreff“ trafen sich<br />

die Mitglieder der DG Berlin<br />

mit dem CDU-Spitzenkandidaten<br />

für die Berliner<br />

Abgeordnetenhauswahl, Dr.<br />

Friedbert Pflüger, im September.<br />

Pflüger trat dabei weniger<br />

als aggressiver Parteisoldat,<br />

sondern vielmehr als nachdenklicher<br />

Diskutant auf. Es<br />

müsse, so Pflüger, um eine gerechte<br />

Gestaltung der Globalisierung<br />

gehen. Großunternehmen,<br />

die aus Renditegründen<br />

schnell einmal Tausende von<br />

engagierten Mitarbeitern entlassen,<br />

würden zu einem Misstrauen<br />

der Menschen gegenü-<br />

Pflüger auf einem Wahlplakat.<br />

ber unserer Wirtschaftsordnung<br />

beitragen. Gerade in Berlin<br />

stelle sich die Frage nach<br />

der Solidarität im Rahmen der<br />

Safer Process-Safer Profit<br />

<strong>BKU</strong>-Mitglied Dr. Max Reiners lud die DG Aachen zu Rhenus Lub ein<br />

Auf Einladung von <strong>BKU</strong>-<br />

Mitglied Dr. Max Reiners,<br />

geschäftsführender Gesellschafter<br />

der Firma Rhenus<br />

Lub GmbH & Co. KG, trafen<br />

sich am 15. September<br />

22 <strong>BKU</strong>-Freunde aus<br />

Aachen und Düsseldorf<br />

in Rheindahlen bei<br />

Mönchengladbach.<br />

Das Unternehmen Rhenus<br />

Lub hat die technologische<br />

Führerschaft für Hochleistungsschmierstoffe<br />

in Deutschland<br />

errungen. Von 200<br />

Mitarbeitern sind 40 in der<br />

Entwicklung und Qualitätssicherung<br />

tätig. Circa 1000 Rezepturen<br />

sorgen für die Lösung<br />

spezieller Probleme. Als<br />

Global Player verfügt das<br />

Unternehmen inzwischen über<br />

Niederlassungen in Brasilien,<br />

Asien und der EU. Dabei setzt<br />

die Flugzeugindustrie ebenso<br />

auf Rhenus Lub wie Automobilhersteller,<br />

Stahlwerke und<br />

Spezialmaschinenbau.<br />

Die <strong>BKU</strong>-Gruppe auf dem Firmengelände.<br />

Im vergangenen Jahr wurde<br />

die modernste Fettfabrikation<br />

Europas eingeweiht. Hinter<br />

dem Firmenmotto „Safer Process<br />

– Safer Profit“ verbirgt<br />

sich der Wille, mit den Kunden<br />

gemeinsam immer sicherere<br />

Produkte zu entwickeln und<br />

herzustellen. Der Mensch steht<br />

dabei im Mittelpunkt aller<br />

Überlegungen. Ständiges Weiterqualifizieren<br />

und Fördern<br />

sorgen für ein hervorragendes<br />

Betriebsklima und damit auch<br />

für höchste Leistungsbereitschaft.<br />

Dr. Reiners betonte<br />

Hartz- Gesetzgebung. So müsse<br />

ein Arbeitnehmer von über<br />

50 Jahren, der sein Leben lang<br />

gearbeitet hat und durch Insolvenz<br />

seines Unternehmens arbeitslos<br />

wurde, anders behandelt<br />

werden als jemand, der nie<br />

bereit war, eine Beschäftigung<br />

aufzunehmen.<br />

Trotz aller Nachdenklichkeit<br />

war allerdings auch Wahlkampf:<br />

Fünf Jahre „Rot-Rot“<br />

in Berlin habe das Land ärmer<br />

gemacht, die Wachstumsschere<br />

und Arbeitslosenzahl seien<br />

nachweislich größer geworden.<br />

Nicht die Menschen in<br />

Berlin seien schlechter geworden,<br />

die Politik des Landes setze<br />

in vielen Bereichen den falschen<br />

Rahmen. Anders als<br />

seine Standorttreue für<br />

Deutschland und insbesondere<br />

für Mönchengladbach.<br />

Zur Abrundung des sehr intensivenGedankenaustausches<br />

hielt Dr. Günter Krings,<br />

CDU-MdB für Mönchengladbach,<br />

einen Vortrag über<br />

„Wettbewerb und Gerechtigkeit<br />

in der Sozialen Marktwirtschaft“.<br />

Er war bestimmt<br />

von seinem Votum für Nachhaltigkeit<br />

bei allen Überlegungen<br />

zur gesellschaftlichen und<br />

wirtschaftlichen Zukunftssicherung.<br />

Dr. W. Rüsges<br />

Amtsinhaber Klaus Wowereit<br />

vertritt Pflüger die Meinung,<br />

dass Berlin sehr wohl einer industriellen<br />

Basis bedarf. Der<br />

Innenstadtflughafen Tempelhof<br />

soll nach den Plänen des<br />

CDU-Spitzenkandidaten zu<br />

einem Gründungszentrum etabliert<br />

werden.<br />

Der gerade von der Linken<br />

propagierten „Einheitsschule“<br />

wird Pflüger seinen Widerstand<br />

entgegen setzen. Und<br />

die De facto-Abschaffung des<br />

Religionsunterrichts hätte eine<br />

CDU-geführte Landesregierung<br />

rückgängig gemacht.<br />

Ein Wahlpflichtfach Religion<br />

und Ethik sei dabei die Alternative.<br />

Martin Lambert<br />

Eröffnungsbilanz:<br />

Finanzdirektor<br />

bei DG Hamburg<br />

Der Haushaltsdirektor der<br />

Freien und Hansestadt<br />

Hamburg, Hans-Hinrich<br />

Coorssen, hat vor der DG<br />

Hamburg ein Referat zur<br />

Lage der öffentlichen Haushalte<br />

am Beispiel Hamburgs<br />

gehalten.<br />

Dank Einsparungsmaßnahmen<br />

fährt die Hansestadt ihre<br />

Neuverschuldung um jährlich<br />

50 Millionen Euro zurück.<br />

Dennoch wird es bis zum Jahr<br />

2525 dauern, bis die Schulden<br />

der Hansestadt abgebaut sind,<br />

wenn in diesem Tempo weiter<br />

„gespart“ wird.<br />

Die Zuhörer waren gleichermaßen<br />

geschockt vom<br />

Zustand der öffentlichen<br />

Haushalte als auch begeistert<br />

vom unternehmerischen Denken<br />

des Haushaltsdirektors:<br />

So wird Hamburg zum Beispiel<br />

als erstes Bundesland in<br />

diesem Jahr eine Eröffnungsbilanz<br />

auf den 1.1.2006 veröffentlichen.<br />

Marcus Wilp<br />

<strong>BKU</strong>-Journal 3_06 37


„Da stimmt die Chemie“<br />

Thüringens Wirtschaftsminister Reinholz besuchte die Initiativgruppe Sauerland<br />

Enge Wirtschaftsbeziehungen zwischen dem Eichsfeld und dem Sauerland<br />

attestierte Wirtschaftsminister Dr. Jürgen Reinholz (vorn). Im<br />

Hintergrund Gastgeber Walter Viegener mit Ehefrau Babette.<br />

Foto: Peter Unterberg<br />

Die Gründung einer <strong>BKU</strong>-<br />

Diözesangruppe westliches<br />

Sauerland macht Fortschritte.<br />

Einige Monate<br />

nach der Auftaktveranstaltung<br />

lud die Gruppe jetzt<br />

den Wirtschaftsminster des<br />

Landes Thüringen, Jürgen<br />

Reinholz, ein.<br />

Mauern und Dächer festgezurrt<br />

– davon konnten sich<br />

die 15 <strong>BKU</strong>-Diözesanen<br />

beim Aachener Dom überzeugen.<br />

Unter sachkundiger Führung<br />

von Herrn Heuschkel<br />

nahmen wir Dinge im Dom<br />

wahr, die uns trotz häufigen<br />

Hierseins bisher nicht aufgefallen<br />

waren, etwa den der<br />

sechsfingrigen Christus des<br />

Altarkreuzes oder die in Stein<br />

geritzten Konstruktionszeichnungen<br />

von Maßwerken.<br />

Natürlich durfte auch der<br />

Besuch des Thrones von Karl<br />

dem Großen auf dem Wege auf<br />

die Dächer nicht fehlen. Der<br />

mächtige, völlig erneuerte<br />

Dachstuhl des Octogons, der<br />

alte Hilfsverankerungen aus<br />

den 20er Jahren des vorigen<br />

Jahrhunderts überdeckt, waren<br />

ebenso beeindruckend wie der<br />

38_<strong>BKU</strong>-Journal 3_06<br />

Reinholz zog eine positive<br />

Bilanz dessen, was der Wirtschaftsstandort<br />

Thüringen seit<br />

der Wende erreicht hat. „Wir<br />

konnten traditionell an einen<br />

leistungsstarken Standort in<br />

der Mitte Deutschlands und<br />

Europas anknüpfen“, sagte er.<br />

So erreiche die Industrie sei-<br />

Ungewohnte Ansichten<br />

DG Aachen besichtigt „ihren“ Dom<br />

Ungewohnte Perspektive: Aachener<br />

<strong>BKU</strong>´ler auf dem Dach des Domes.<br />

Foto: W. Rüsges<br />

Blick aus der Kapelle und von<br />

der Balustrade, von wo in früheren<br />

Jahren die Heiligtümer<br />

gezeigt wurden. Noch imposanter<br />

wurde der Blick von<br />

den Dächern der Chorhalle auf<br />

das in der Abendsonne liegende<br />

Aachen. Dr. W. Rüsges<br />

nes Bundeslandes heute wieder<br />

einen Exportanteil von 30<br />

Prozent. Aufgabe der Politik<br />

sei es, Rahmenbedingungen zu<br />

<strong>schaffen</strong>, in denen sich die<br />

Unternehmen entfalten können,<br />

betonte er. Dazu gehöre<br />

ein verlässliches Rechtssystem<br />

ebenso wie die Belohnung von<br />

Leistung.<br />

Dass das Thema des Abends<br />

durchaus lokalen Bezug hatte,<br />

bewiesen nicht nur die mehr<br />

als 30 Teilnehmer der Veranstaltung,<br />

sondern auch Initiator<br />

Walter Viegener. Sein Sanitärunternehmen<br />

Viega in Attendorn<br />

hat nach der deutschen<br />

Wiedervereinigung in Großheringen<br />

im thüringischen Eichsfeld<br />

ein Zweigwerk eröffnet,<br />

das heute rund 700 Menschen<br />

Arbeit bietet. Sauerland und<br />

Eichsfeld seien gleichermaßen<br />

Seine Lebens- und Glaubensgeschichte<br />

erzählte<br />

<strong>BKU</strong>-Mitglied Hubert<br />

Liebherr jetzt den Mitgliedern<br />

der Diözesangruppen<br />

A<strong>schaffen</strong>burg und Würzburg.<br />

Bis zu seiner „Berufung“<br />

arbeitete Liebherr im Unternehmen<br />

seines Vaters, das bis<br />

heute bekannte Krane und<br />

Haushaltsgeräte herstellt. Die<br />

große Wende seines Lebens<br />

begann vor rund 20 Jahren mit<br />

einem Autounfall. Nach jahrelangen<br />

inneren Kämpfen stieg<br />

Liebherr dann aus dem Unternehmen<br />

aus, um nur noch „für<br />

den Himmel zu arbeiten. In<br />

seinem eindrucksvollen Vortrag<br />

verschwieg er auch die<br />

Hindernisse nicht, die er dabei<br />

überwinden musste. Heute indes<br />

hat er seinen Weg gefunden<br />

und setzt seine Kräfte für<br />

katholisch und bodenständig<br />

geprägt: „Da stimmt die Chemie“,<br />

betonte Viegener.<br />

In der Diskussion wies Bürgermeister<br />

Alfons Stumpf<br />

selbstbewusst darauf hin, dass<br />

allein Attendorn 2,1 Millionen<br />

Euro pro Jahr für den Aufbau<br />

Ost zahlen muss. Damit geht<br />

ein Teil der Erfolgsbilanz des<br />

Ministers auch auf das Konto<br />

der Sauerländer.<br />

Selbstbewusst war auch eine<br />

Schülergruppe des benachbarten<br />

Ursula-Gymnasiums,<br />

die derzeit ein Interview-Projekt<br />

mit hochrangigen Politikern<br />

umsetzt. Die Schüler<br />

nutzten die Gelegenheit, den<br />

Minister zu interviewen, und<br />

bewiesen dabei, dass die Politikverdrossenheit<br />

noch längst<br />

nicht alle Jugendlichen erreicht<br />

hat. Unt<br />

Unternehmer für Gott<br />

Hubert Liebherr schildert seinen Lebensweg<br />

Gastgeber Fürst Löwensten (re.)<br />

begrüßte Referent Hubert Liebherr<br />

(li.). Foto: W. Rüsges<br />

die Organisation von Wallfahrten<br />

ein und baut Kirchen<br />

für Osteuropa.<br />

Der Abend fand im Jagdhaus<br />

Karlshöhe im Spessart<br />

statt: Dorthin lädt der Vorsitzende<br />

der DG A<strong>schaffen</strong>burg,<br />

Albrecht Konstantin Fürst zu<br />

Löwenstein einmal im Jahr die<br />

Gruppen der Umgebung ein.


Oktober<br />

09.10. DG München, 18.00 Uhr:<br />

Podium mit Bundesministerin<br />

von der Leyen: „Erfolgsfaktor<br />

Familie“, Wirtschaftsministerium,Prinzregentenstr.<br />

28, München<br />

09.10. DG Bonn, 12.30 Uhr -<br />

14.30 Uhr, Mittagstisch,<br />

Martin J. Wilde: „<strong>Werte</strong><br />

<strong>schaffen</strong> <strong>Werte</strong>“ Rheinauen-Parkrestaurant,<br />

Bonn<br />

Bad-Godesberg<br />

10.10. DG Freiburg: 12.15 Uhr,<br />

Mittagstisch, Zunftstube,<br />

Stadthotel Kolping<br />

11.10. DG Mecklenburg-Vorpommern,<br />

20.00 Uhr, Prof. Norbert<br />

Walter, „Demographische<br />

Entwicklung in Mecklenburg-Vorpommern“,<br />

Rathaus Stralsund<br />

13.- 15. 10. <strong>BKU</strong>-Bundestagung in<br />

Magdeburg: „Mit <strong>Werte</strong>n<br />

führen“<br />

18.10. DG Köln, 12.30 Uhr -<br />

14.30 Uhr, Mittagstisch,<br />

Manfred Becker-Huberti:<br />

„St. Martin: Wer teilt, gewinnt“Kolpinghaus-International,<br />

Köln<br />

18.10. DG Hildesheim: Treffen der<br />

Gruppe<br />

20.10. DG Leipzig: 12.00 Uhr<br />

Mittagstisch, Cafe Paul,<br />

Leipzig<br />

21.10. DG Dresden: Besuch in der<br />

Justizvollzugsanstalt Dresden<br />

mit Gefängnisseelsorger<br />

Bock, Achtung: Voranmeldung<br />

erforderlich!<br />

25.10. DG Düsseldorf: 19.30 Uhr<br />

Prof. Dr. Paul Kirchhof:<br />

„Mehr Familie wagen“<br />

Messecentrum Düsseldorf<br />

27.10. DG Kurpfalz, 17.00 Uhr,<br />

Werksbesuch bei Roche<br />

Diagnostics, Mannheim-<br />

Sandhofen<br />

30.10. DG Berlin: 18.00 Uhr,<br />

Justizministerin Beate<br />

Blechinger (Brandenburg):<br />

„Jugendstrafrecht”, Sparkassenakademie<br />

am Templiner<br />

See, Potsdam<br />

November<br />

Aktuelle Termine<br />

01.11. DG Hamburg, 19.30 Uhr,<br />

Prof. Ockenfels: Das Spannungsfeld<br />

Katholische Soziallehre<br />

und Unternehmensführung,<br />

Hafen-Klub<br />

Hamburg<br />

03.11. DG Magdeburg, Mittagstisch,<br />

13.00 Uhr<br />

06.11. DG-Ruhrgebiet: 18.00-<br />

21.00 Uhr, Vortrag „Mehr<br />

als nur Humankapital –<br />

Chancen werteorientierter<br />

Mitarbeiterführung“<br />

07.11. DG Düsseldorf, 19.30 Uhr,<br />

Jour fixe, Maxhaus, Schulstraße<br />

11, Düsseldorf<br />

07.11. DG Freiburg: 12.15 Uhr,<br />

Mittagstisch mit Diskussion,<br />

Stadthotel Kolping<br />

07.11. DG Aachen: 18.30 Uhr,<br />

Hinter die Kulissen geschaut,<br />

Theater Aachen<br />

08.11. DG Hildesheim-Hannover:<br />

mittelstandsbezogener Vortrag<br />

von Ferdinand Klingenthal<br />

15.11. DG Regensburg: 12.30 Uhr,<br />

Mittagstisch, Restaurant<br />

Federico Secondo, Deichgasse<br />

1, Regensburg<br />

18.11. DG Würzburg:, 9.00 -<br />

19.00 Uhr, Kirchenrundfahrt<br />

mit Domkapitular<br />

Dr. Lenssen<br />

20.11. DG München, 19.00 Uhr:<br />

Mitgliederversammlung<br />

und Neuwahlen<br />

25.11. DG Leipzig: Einkehrtag<br />

mit Pater Damian Meyer<br />

OP, Kloster „St. Albert“,<br />

Leipzig<br />

Bistumswallfahrt in Erfurt<br />

<strong>BKU</strong>-Broschüren und Waffeln boten<br />

die Mitglieder der DG Erfurt<br />

auf ihrem Stand bei der diesjährigen<br />

Bistumswallfahrt an. Während<br />

sich die Frauen der Gruppe<br />

als Waffelbäckerinnen verdient<br />

machten, stand DG-Vorstand Ernst<br />

W. Bergmann (li.) den Besuchern<br />

zu Auskünften über den <strong>BKU</strong> zur<br />

Verfügung.<br />

27.11. DG Berlin: Vortrag, Prof.<br />

Kurt Reginbogin, „Heimat<br />

nicht verortet, aber verwortet,<br />

jüdische Gottesbilder<br />

und Gebetstraditionen“,<br />

Katholische Akademie,<br />

Berlin<br />

28.11. DG Osnabrück: Vortrag<br />

Norbert Walter<br />

29.11. DG Köln: 12.30 Uhr,<br />

Mittagstisch, Kolpinghaus<br />

International<br />

29.11. DG Hildesheim: Treffen der<br />

Gruppe<br />

Dezember<br />

01.-02.10. DG Berlin: 15.00 Uhr,<br />

P. Klaus Mertes SJ, Exerzitien<br />

zum Advent, Kloster<br />

der Karmeliten St. Teresa,<br />

04.12. DG Ruhrgebiet: 18.00-<br />

21.00 Uhr, <strong>Werte</strong>orientierung<br />

und Wertschöpfung -<br />

Unternehmensführung als<br />

ethische Herausforderung<br />

05.12. DG Düsseldorf, 19.30 Uhr,<br />

Jour fixe, Maxhaus, Schulstraße<br />

11, Düsseldorf<br />

05.12. DG Freiburg: 12.15 Uhr,<br />

Mittagstisch, Zunftstube,<br />

Stadthotel Kolping<br />

05.12. DG Aachen: 18.00 Uhr,<br />

Rorategottesdienst, Priesterseminar<br />

Aachen<br />

06.12. DG Köln, 18.00 Uhr Mitgliederversammlung<br />

mit Wahlen,<br />

Dresdner Bank in Köln,<br />

Unter Sachsenhausen 5-7<br />

06.12. DG Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Marie-Luise Dött,<br />

MdB,: Die Arbeit des <strong>BKU</strong>,<br />

anschließend Gründung der<br />

Diözesangruppe und Vorstandswahl,Neubrandenburg<br />

07.12. DG Stuttgart: ca. 18.00 Uhr<br />

Nikolauslesung, Marc Aisenbrey,<br />

Filderhotel, Ostfildern<br />

- Nellingen<br />

07. – 10. 12. 54. <strong>BKU</strong>-Besinnungstage<br />

im Kloster Himmerod.<br />

08.12. DG Ruhrgebiet: 12.00 Uhr<br />

adventliche Besinnung in<br />

Gelsenkirchen<br />

11.12. DG-Bonn: 13.00 - 14.30<br />

Uhr, Mittagstisch, Kämmerer<br />

Prof Dr. Ludger Sander:<br />

Unternehmenssteuer aus<br />

kommunaler Sicht, Rheinauen-Parkrestaurant,<br />

Bonn-<br />

Bad Godesberg<br />

13.12. DG Hamburg, 19.30 Uhr,<br />

Treffen mit Jesuitenpater<br />

Pawlicky<br />

14.12. DG Regensburg: 16.30 Uhr,<br />

Mitgliederversammlung,<br />

18.30 Uhr, Besinnungsandacht<br />

15.12. DG Leipzig: 12.00 Uhr<br />

Mittagstisch, Cafe Paul,<br />

Leipzig<br />

16.12. DG Dresden: 19.00 Uhr<br />

Kegelabend zum Jahresausklang,<br />

Lyra, Berliner<br />

Str. 44<br />

18.12. DG Berlin: 18.00 Uhr Heilige<br />

Messe, anschl. Weihnachtsfeier<br />

Vorschau 2007<br />

18. -20.1. Kongress Christlicher<br />

Führungskräfte in Leipzig<br />

19. bis 21. 1. Gedenkveranstaltungen<br />

zum 100. Geburtstag<br />

von Kardinal Höffner, Köln.<br />

20.- 21.04. <strong>BKU</strong>-Frühjahrstagung<br />

in Schmallenberg<br />

13.5. DG Stuttgart:Besinnungswochenende<br />

im Herz-Jesu-<br />

Kloster Neustadt<br />

22.6. Frauenwörther Gespräche,<br />

Frühjahrstagung der bayerischen<br />

Diözesangruppen<br />

<strong>BKU</strong>-Journal 3_06 39


IMPRESSUM<br />

G 2943 F<br />

<strong>BKU</strong>-JOURNAL<br />

Quartalszeitschrift des Bundes Katholischer Unternehmer.<br />

Herausgeber: Bund Katholischer Unternehmer e.V.,<br />

Georgsstraße 18, 50676 Köln,<br />

Telefon 02 21/2 72 37-0, Fax 02 21/2 72 37 27<br />

E-Mail: unterberg@bku.de<br />

Internet: http://www.bku.de<br />

Redaktion: Peter Unterberg<br />

Druck: Zimmermann Druck und visuelle Kommunikation, Köln<br />

Erscheinung: viermal jährlich<br />

Bezugspreis: 4,00 Euro<br />

ISSN 0934-8514<br />

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