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Begutachtungs-Seminar für Chefärzte/Chefärztinnen an den am

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© Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) – L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>d Südwest<br />

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sowie begleitende Rippenserienfrakturen, begleitende Gefäß- und Nervenläsionen<br />

sowie persistierende Beschwer<strong>den</strong> unter konservativer Beh<strong>an</strong>dlung und die Pseudarthrose.<br />

In der konservativen Therapie gilt die kurzfristige Ruhigstellung im so gen<strong>an</strong>nten<br />

Schlingenverb<strong>an</strong>d als ideale Beh<strong>an</strong>dlungsmethode. Der weit verbreitete Rucksackverb<strong>an</strong>d<br />

führt in der Regel nicht zur gewünschten Verbesserung der Fragmentstellung.<br />

Als operative Therapieverfahren stehen die intermedulläre Schienung sowie die Plattenosteosynthese<br />

in konventioneller bzw. winkelstabiler Technik zur Verfügung. Laterale<br />

Clavikulafrakturen können bei OP-Indikation mittels so gen<strong>an</strong>nter Hakenplattenosteosynthese,<br />

oder mit einem modernen winkelstabilen <strong>an</strong>atomischen Impl<strong>an</strong>tat versorgt<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

Die Therapie der Clavikulapseudarthrose erfolgt bei hypertrophen Pseudarthrosen<br />

(70% der Fälle) mittels Plattenosteosynthese, bei atrophen Pseudarthrosen wird diese<br />

mit einer zusätzlichen Spongiosaplastik kombiniert.<br />

Scapulafrakturen sind selten und treten meist als Kombinationsverletzung auf. Zur<br />

exakten Diagnostik wird eine Computertomographie empfohlen. Die Einteilung nach<br />

EULER und RÜEDI 2002) unterschei<strong>den</strong> zwischen Corpus-, Fortsatz-, Collum- und<br />

Gelenkfrakturen sowie Kombinationsfrakturen mit einer Humeruskopffraktur.<br />

Die Operationsindikation wird bei Fragmentdislokationen von > 1 cm im Bereich der<br />

Gelenkfläche und des Scapulahalses gesehen. Corpusfrakturen wer<strong>den</strong> in aller Regel<br />

konservativ beh<strong>an</strong>delt. Als Osteosyntheseverfahren ist in der Regel die Schraubenosteosynthese<br />

indiziert.<br />

Die Frakturen des proximalen Humerus weisen als Besonderheit unterschiedliche typische<br />

Dislokationsmuster aufgrund der <strong>an</strong>setzen<strong>den</strong> Muskulatur auf. Auch hier hat<br />

sich zur exakten Diagnostik sowie zur Entscheidungsfindung bezüglich der optimalen<br />

Therapie die Durchführung einer Computertomographie sehr bewährt. Die Klassifikationen<br />

nach AO sowie die Neer-Klassifikation sind etabliert.<br />

Die Indikation zur operativen Versorgung hat in <strong>den</strong> letzten Jahren durch die Weiterentwicklung<br />

der unterschiedlichen Osteosyntheseverfahren eine Erweiterung erfahren.<br />

Lediglich undislozierte Frakturen und Frakturen mit Dislokationen von deutlich<br />

unter 10 mm wer<strong>den</strong> weiterhin konservativ – funktionell beh<strong>an</strong>delt.<br />

Die sonstigen Frakturformen wer<strong>den</strong> in der Regel osteosynthetisch versorgt.<br />

Hierzu stehen als alternative Operationsverfahren die winkelstabile Plattenosteosynthese<br />

sowie die Stabilisierung mittels proximalen Humerusnagels zur Verfügung.<br />

Unterschiedliche Erfahrungen mit <strong>den</strong> vorgen<strong>an</strong>nten Impl<strong>an</strong>taten wer<strong>den</strong> auf <strong>den</strong> aktuellen<br />

Kongressen weiterhin kontrovers diskutiert. Die Verfahren wer<strong>den</strong> allgemein<br />

als im Wesentlichen gleichwertig <strong>an</strong>gesehen und die Entscheidung der Impl<strong>an</strong>tatwahl<br />

sollte in erster Linie durch die persönliche Erfahrung des Operateurs erfolgen. Bei<br />

Mehrfragmentfrakturen bzw. schalenförmigem Calottenfragment steht die Impl<strong>an</strong>tation<br />

einer primären Humeruskopfprothese als weitere Therapieoption zur Verfügung.<br />

Priv.-Doz. Dr. med. Ch. Meyer, Chefarzt<br />

Unfall-, H<strong>an</strong>d- und Wiederherstellungschirurgie, D-Arzt

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