Begutachtungs-Seminar für Chefärzte/Chefärztinnen an den am
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© Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) – L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>d Südwest<br />
4<br />
Eine hohe Relev<strong>an</strong>z haben Schulterverletzungen bei <strong>den</strong> Rentenfällen. Der Anteil <strong>an</strong><br />
allen Neuen Renten hat sich 2009 auf 9,63 % belaufen. Bei nahezu der Hälfte der<br />
Rentenfälle h<strong>an</strong>delt es sich um Frakturen des Schultergelenks und des Schlüsselbeins.<br />
Schulterverletzungen sind tatsächlich weit häufiger <strong>Begutachtungs</strong>gegenst<strong>an</strong>d<br />
als die 1972 Fälle der Neuen Renten auf <strong>den</strong> ersten Blick vermuten lassen. Hinzu<br />
kommt eine Vielzahl durch Zus<strong>am</strong>menh<strong>an</strong>gsgutachten zu beurteilender Kausalitätsfragen<br />
in Bezug auf <strong>den</strong> B<strong>an</strong>dapparat und die Sehnen.<br />
Statistische Daten<br />
Neue Renten 2009*<br />
Weichteil-<br />
verletzungen der<br />
Schulter<br />
360<br />
Schlüsselbein-<br />
Frakturen<br />
128<br />
Schultergelenk-<br />
Luxationen<br />
198<br />
Frakturen<br />
Schultergelenk<br />
826<br />
*nur gewerbliche Berufsgenossenschaften<br />
insges<strong>am</strong>t: 20.476 Neue Renten<br />
davon 1.972 Neue Renten nach Schulterverletzungen (9,63 %)<br />
Sonstige Schulter-<br />
verletzungen<br />
460<br />
Die Referate im <strong>Begutachtungs</strong>seminar hatten folgende Themen zum Gegenst<strong>an</strong>d:<br />
� Aktuelle Aspekte der Schultertraumatologie<br />
� Rechtliche Aspekte und Gutachtensm<strong>an</strong>agement<br />
� Begutachtung der knöchernen Verletzungen und Verletzungsfolgen<br />
� Begutachtung des B<strong>an</strong>dapparates und der Sehnen<br />
� Zus<strong>am</strong>menh<strong>an</strong>gsfragen bei der Begutachtung der Schulter unter Berücksichtigung<br />
von Vorscha<strong>den</strong> und Scha<strong>den</strong>s<strong>an</strong>lage<br />
Die gemeins<strong>am</strong>e Diskussion und Lösung praktischer <strong>Begutachtungs</strong>fälle war wie immer<br />
von besonderem Erkenntniswert <strong>für</strong> die Teilnehmer. Schwerpunkte waren hier:<br />
� „Geeigneter“ Unfallmech<strong>an</strong>ismus<br />
� Dokumentation von Unfallherg<strong>an</strong>g und Erstbefund in D-Arzt Berichten<br />
� Ermittlungen des Unfallversicherungsträgers zum Unfallherg<strong>an</strong>g<br />
� Bewertung des Erstbefundes<br />
� Bedeutung bildgebender Verfahren und der Histologie <strong>für</strong> die Begutachtung<br />
� Qualitätsst<strong>an</strong>dards <strong>für</strong> die Befunderhebung im <strong>Begutachtungs</strong>prozess, insbesondere<br />
auch in Bezug auf die Dokumentation der aktiven und passiven Beweglichkeit<br />
� Feststellungen zu Scha<strong>den</strong>s<strong>an</strong>lage und Vorscha<strong>den</strong>, Vergleichsbefund der<br />
nicht betroffenen Schulter<br />
� Kriterien <strong>für</strong> die Beurteilung der haftungsbegrün<strong>den</strong><strong>den</strong> Kausalität<br />
� Anforderungen der Rechtsprechung <strong>an</strong> die gutachtlichen Darlegungen bei der<br />
Kausalitätsdiskussion<br />
� Einschätzung der MdE<br />
Unabhängig von <strong>Begutachtungs</strong>fragen wurde betont, dass vor allem bei Rotatorenm<strong>an</strong>schettenläsionen<br />
das Heilverfahren konsequent und zielgerichtet durch D-Ärzte<br />
und Unfallversicherungsträger zu steuern ist. Wenn in diesen Fällen die Beschwer<strong>den</strong><br />
nach dem Unfallereignis <strong>an</strong>dauern wird empfohlen, möglichst in einer Frist von 4 Wo-<br />
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