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Programmheft 69. djt - 69. Deutscher Juristentag

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IT- und Kommuni kations<br />

recht<br />

Vorsitzender<br />

Chefsyndikus Rechtsanwalt<br />

Dr. Ulrich Koch, Gütersloh<br />

Stv. Vorsitzender<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. Spiros Simitis,<br />

Frankfurt/Main<br />

Schriftführer<br />

Wiss. Mitarbeiter Dr. Gerrit Forst, Bonn<br />

Gutachter<br />

Prof. Dr. Gerald Spindler, Göttingen<br />

Referenten<br />

Berliner Beauftragter für Datenschutz<br />

und Informationsfreiheit<br />

Dr. Alexander Dix, LL.M., Berlin<br />

Bereichsleiter Rechtsanwalt<br />

Dr. Wolf Osthaus, Berlin<br />

Prof. Paul M. Schwartz, J. D., Berkeley<br />

Referate<br />

Mittwoch, 19. September<br />

11:00 bis 13:00 Uhr<br />

Diskussion<br />

Mittwoch, 19. September<br />

14:00 bis 17:00 Uhr<br />

Donnerstag, 20. September<br />

9:00 bis 13:00 Uhr<br />

Diskussion und Beschlussfassung<br />

Donnerstag, 20. September<br />

14:00 bis 18:00 Uhr<br />

Fachprogramm<br />

Persönlichkeits- und Datenschutz im<br />

Internet – Anforderungen und Grenzen<br />

einer Regulierung<br />

Das Internet – kaum eine technische Neuerung der letzten Jahrzehnte hat eine<br />

solch tiefgreifende Veränderung der Lebensverhältnisse ausgelöst. Eine technische<br />

Welt der Superlative: explosionsartig sich erweiternde Informations­ und<br />

Kommunikationsressourcen, Speicher­ und Datenverarbeitungsmöglichkeiten in<br />

bislang ungekannter Dimension, jetzt auch in der Cloud. Mit den sozialen<br />

Netzwerken Facebook und Twitter sowie den erweiterten Funktionen des<br />

heutigen Google ist eine neue Dimension erreicht.<br />

Die großen US­amerikanischen Dienste werden nicht müde zu betonen, dass die<br />

Entwicklung noch immer am Anfang stehe und der technische Fortschritt die<br />

Menschheit bereichern werde. Die überragende Akzeptanz der Internet­Dienste,<br />

namentlich bei jüngeren Generationen – z.B. mehr als 800 Mio. Facebook­ Nutzer<br />

weltweit – scheint ihnen Recht zu geben.<br />

Auf der anderen Seite stehen bedenkliche Fälle von Rechtsverletzungen:<br />

Mobbing in Internetforen, Piraterie und Datenmissbrauch. Den größeren Teil der<br />

veröffentlichten Diskussion nehmen allerdings pauschale Befürchtungen ein: der<br />

„Weg in den Überwachungsstaat“, der „gläserne Konsument“. Große Teile der<br />

Diskussion um das Internet leben davon, dass staatlichen Organisationen und<br />

Unternehmen fragwürdige Absichten beim Einsatz gespeicherter Informationen<br />

unterstellt werden. Als allerdings das Google­Projekt Streetview Forderungen<br />

auslöste, Häuserfassaden und Straßenzügen einen persönlichkeitsrechtsähnlichen<br />

Schutz zu gewähren, dämmerte manchem, dass auch Gelassenheit gegenüber<br />

technischem Fortschritt Not tut.<br />

Die rechtliche Diskussion um Rahmenbedingungen verläuft in ähnlichen<br />

Bah nen: Den Verfechtern des First Amendment in den USA, die schon bei<br />

kleine ren Einschränkungen die freiheitliche Demokratie bedroht sehen, stehen<br />

nament lich in Deutschland Skeptiker gegenüber, die jede Fortentwicklung der<br />

Internet technologie und ­dienste nur im Rahmen einer engen Regulierung<br />

zulassen wollen. Die Internet­Unternehmen plädieren für Selbstregulierung und<br />

dafür, Erfahrungen zu sammeln, bevor regulierend eingegriffen wird. Überregulierung<br />

behindere Inno vation, und Internet­Dienste könnten überregulierte<br />

Länder von ihrem Angebot ausnehmen. Die im Internet verfügbaren Musik­ und<br />

Videotitel, die derzeit infolge eines Vetos der GEMA in Deutschland nicht<br />

gespielt werden können, geben einen Vorgeschmack.<br />

Rechtliche Ansatzpunkte der Regulierung sind das Persönlichkeitsrecht, der<br />

Datenschutz und das Recht auf informationelle Selbstbestimmung. Hochkarätige<br />

Experten wollen diese Fragen auf dem <strong>Juristentag</strong> mit Ihnen diskutieren.<br />

16 Tagungsprogramm <strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> München 2012

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