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Dresden - Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung

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Arbeitsschutz 2.0<br />

Mobile Learning für Berufskra� fahrer<br />

im Fernverkehr<br />

Berufskra� fahrer haben einen mobilen Arbeitsplatz. Ihnen Themen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes<br />

zu vermitteln, ist deshalb eine besondere Herausforderung. Das IAG arbeitet an einem<br />

Informations- und Lernsystem, das die Fahrer auch unterwegs einsetzen können.<br />

„Das Fahrerhaus ist eben kein Fitnessstudio<br />

und der Parkplatz einer Autobahnraststätte<br />

kein geeigneter Platz für<br />

die Aktion ‚Mit dem Rad zur Arbeit’“. So<br />

beschreibt Ferdal Özcelik ein zentrales<br />

Problem des Projekts „Entwicklung eines<br />

elektronischen Informations- und Lernprogramms<br />

zum Arbeitsschutz für Berufskraftfahrerinnen<br />

und -fahrer im Fernverkehr“.<br />

Özcelik ist Projektreferent am Institut<br />

für Arbeit und Gesundheit (IAG) und beschäftigt<br />

sich seit 2009 mit der Frage, wie<br />

Berufskraftfahrern Grundlagen des Arbeits-<br />

und Gesundheitsschutzes an ihrem<br />

Arbeitsplatz näher gebracht werden können.<br />

Sein Projekt ist Teil eines Verbundprojekts,<br />

das vom Bundesministerium für<br />

Bildung und Forschung und dem Europäischen<br />

Sozialfonds gefördert wird. Das Projekt<br />

erforscht, ob durch Mobile Learning<br />

berufsbezogene, virtuelle Lernorte für Berufskraftfahrer<br />

geschaff en werden können.<br />

Mit Hilfe von mobilen Endgeräten wie Handys<br />

oder Netbooks könnten die Fahrer zum<br />

Beispiel Lerninhalte und Informationen<br />

zum Arbeits- und Gesundheitsschutz in der<br />

Fahrerkabine abrufen. Damit werden neue<br />

methodische Zugänge für die Weiterbildung<br />

von Berufskraftfahrern im Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />

geschaff en. Ziel ist es, die<br />

Fahrer zu gesundheitsförderlichem Han-<br />

Die Projektpartner bei einem Vor-Ort-Termin in Reinfeld. Fotos: Eckhard-H. Arndt<br />

deln zu bewegen. „Wichtig ist“, so Özcelik,<br />

„dass das Wissen im authentischen Kontext<br />

erworben und unmittelbar im Anschluss<br />

an die Lernphase angewendet wird.“<br />

Praxistest mit Fernfahrern<br />

Ob dies auch in der Praxis funktioniert,<br />

testen Özcelik und seine Projektpartner<br />

zusammen mit der Spedition Bode in<br />

Reinfeld nahe Hamburg. Gemeinsam mit<br />

den Präventionsexperten der Berufsgenossenschaft<br />

für Transport und Verkehrswirtschaft<br />

(BG Verkehr) konnte das Unternehmen<br />

für dieses Projekt gewonnen werden.<br />

In einer Befragung wollten die Wissenschaftler<br />

von den Fahrern zunächst wissen,<br />

zu welchen Themen des Arbeitsschutzes<br />

und der Gesundheit sie mehr Informationen<br />

brauchen, welche Themen sie selbst<br />

besonders wichtig fi nden und wie sie ihre<br />

eigene Medienkompetenz einschätzen. Sie<br />

fragten aber auch, auf welche Art und Weise<br />

sie am liebsten lernen und wie viel Zeit<br />

sie in der Woche für dieses Weiterbildungsvorhaben<br />

aufbringen möchten.<br />

Die Befragung ergab, dass die Kraftfahrer<br />

15 Lerninhalte im Hinblick auf Arbeitsschutz<br />

und die Gesundheit für besonders interessant<br />

und wichtig halten. Ihre Kompetenz im<br />

Umgang mit mobilen Endgeräten schätzten<br />

sie eher als gering ein,<br />

dies könnte aber durch<br />

eine Schulung kompensiert<br />

werden. Für die<br />

Vermittlung der Lerninhalte<br />

bevorzugten die<br />

Fahrer Lernvideos, die<br />

Lernzeit gaben sie mit<br />

höchstens zwei Stunden<br />

pro Woche an.<br />

Im zweiten Projektabschnitt<br />

werden nun die<br />

von den Fahrern vorgeschlagenenLernin-<br />

Fernfahrer Dieter Peter (links) und Projektreferent<br />

Ferdal Özcelik besprechen die Inhalte des Lernprogramms. <br />

halte für den Einsatz auf mobilen Endgeräten<br />

aufbereitet. Dies erfolgt in enger<br />

Zusammenarbeit mit der BG Verkehr und<br />

der Fernuniversität Hagen, die die wissenschaftliche<br />

Gesamtkoordination des Verbundprojekts<br />

inne hat.<br />

Das Mobile-Learning-Projekt, so die Einschätzung<br />

aller Beteiligten, wird Erkenntnisse<br />

darüber liefern, inwieweit die Selbstwirksamkeit<br />

und die Selbstverantwortung<br />

der Fahrer gestärkt und das Wissen über<br />

Belastungen und Beanspruchungen in ihrer<br />

Branche sowie über vorbeugende Maßnahmen<br />

erweitert werden kann.<br />

Mobile Learning<br />

Weitere Informationen<br />

Ferdal Özcelik<br />

� 0351 457-1131<br />

� Ferdal.Oezcelik@dguv.de<br />

Aktuelles<br />

Rolf van Doorn<br />

ist eine Form des elektronischen Lernens,<br />

die mittels mobiler Endgeräte<br />

orts- und zeitunabhängiges Lernen ermöglicht.<br />

http://mlearning.fernuni-hagen.de<br />

AkademieJournal 3 | 2010 •<br />

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