das magazin - EnBW
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10 | wissen | Streifzug<br />
8. Wer weiß<br />
jede Zahl?<br />
Clemens Mayer kann sich 1.040 Zahlen in 30 Minuten<br />
merken. Der 22 Jahre alte Gedächtnisweltmeister<br />
kennt <strong>das</strong> Rezept für ein gutes Gedächtnis: „Lassen<br />
Sie der Fantasie freien Lauf.“ Der Jurastudent aus<br />
München hat für jede Zahl von eins bis 99 ein Symbol<br />
im Kopf. Eine vierstellige Geheimzahl für den<br />
Bankautomat hört sich bei ihm an wie ein Comic:<br />
Der Tennisschläger steht für 49, die Katze für 06.<br />
Also stellt sich Mayer einen Boris Becker vor, der mit<br />
dem Tennisschläger hinter einer Katze her sprintet.<br />
„Je bescheuerter die Geschichte, desto leichter merke<br />
ich sie mir.“ Deshalb empfiehlt der Memorierkünstler<br />
auch: „Werden Sie zum Kind.“ Für den Laien, der<br />
den Hochzeitstag vergisst, reichen neun Symbole für<br />
0 bis 9 aus, und schon besteht die Zahlenwelt aus<br />
bunten Geschichten. Wer es zu Weltmeisterehren<br />
bringen will, der muss am Tag schon mal 15 Minuten<br />
trainieren. Mayer kann sich in 15 Minuten 90 Gesichter<br />
mit Vor- und Nachnamen merken. Ganz so<br />
schnell muss es ja nicht gehen ...<br />
<strong>EnBW</strong>-Online-Tipp<br />
Was treibt uns eigentlich an<br />
zu wissen? Wie prägt Wissen<br />
unsere Gesellschaft? Und wie<br />
ist unser komplexes Wissen<br />
strukturiert? Dieses und noch<br />
mehr Wissenswertes erfahren<br />
Sie in unserem Online-Magazin<br />
unter www.enbw.com/<strong>magazin</strong><br />
9. Wo wird Wissen lebendig?<br />
Wer seinen Wissenshorizont spielerisch erweitern will, sollte ein „Science Center“ besuchen. Besonders<br />
spektakulär ist <strong>das</strong> phaeno in Wolfsburg. Das von der Star-Architektin Zaha Hadid errichtete<br />
Bauwerk sieht von außen aus wie ein Raumschiff und beherbergt auch im Inneren zahlreiche<br />
Überraschungen. Vom „Urknall“ bis zum größten Feuertornado der Welt reichen die Phänomene.<br />
Die <strong>EnBW</strong> unterstützt <strong>das</strong> phaeno und präsentiert dort neue Energie-Exponate. Aktuelles Highlight:<br />
der <strong>EnBW</strong> EnergyTower. Wenn sich Europas größter Tesla-Transformator mit einer Spannung von<br />
mehreren Millionen Volt live entlädt, dann ist <strong>das</strong> schon ein echter Kracher. Und ein lebhafter<br />
Beweis dafür, <strong>das</strong>s Wissen Spaß machen kann! Infos unter www.phaeno.de<br />
Fotos: Getty Images (2), phaeno<br />
10. Was wissen wir, ohne zu wissen?<br />
Wir glauben zu wissen. Aber in Wahrheit stecken wir alle voller Vorurteile. Jens Förster, Professor an der privaten International University<br />
Bremen, erforscht seit vielen Jahren Vorurteile. Unlängst hat er <strong>das</strong> Buch „Kleine Einführung in <strong>das</strong> SchubladenDenken“ veröffentlicht.<br />
Professor Förster, haben alle Menschen<br />
Vorurteile?<br />
Ja. Manche Forscher behaupten, unser<br />
Denken und Fühlen werden zu 90 Prozent<br />
durch automatisierte Gedächtnisfunktionen<br />
bestimmt. Oder weniger kompliziert<br />
ausgedrückt: durch Vorurteile.<br />
Haben Vorurteile Vorteile?<br />
Natürlich. Wenn uns nachts auf der Straße<br />
ein Mann mit einem Messer begegnet,<br />
laufen wir weg, ohne lange nachzudenken.<br />
Obwohl wir den Mann nicht gefragt<br />
haben, was er vorhat. Vermutlich handeln<br />
wir dabei klug.<br />
Sind Vorurteile manchmal schädlich?<br />
Leider ja – und zwar sowohl für die „Täter“<br />
wie für die „Opfer“. Nehmen wir mal die<br />
Blondinen. Wir haben bei Tests festgestellt,<br />
<strong>das</strong>s blonde Frauen diese Tests<br />
schlechter absolvieren, wenn sie vorher<br />
Blondinenwitze lesen. Dabei werden sozusagen<br />
Spuren im Gedächtnis aktiviert, was<br />
sich prompt auf die Leistung auswirkt. Das<br />
wirkt sich auch auf <strong>das</strong> Fahren aus. Wenn<br />
Frauen vor einem Test im Fahrsimulator in<br />
einem Fragebogen angeben müssen, welches<br />
Geschlecht sie haben, fahren Sie langsamer<br />
und vorsichtiger.<br />
Das ist doch gut, oder?<br />
Einerseits schon, denn wer mit negativen<br />
Vorurteilen über sein Leistungsvermögen<br />
konfrontiert wird, macht weniger Fehler.<br />
Aber er braucht mehr Zeit, um seine Aufgaben<br />
zu bewältigen. Deshalb sollten wir<br />
bei Prüfungen beispielsweise den Zeitdruck<br />
mindern.<br />
Was können wir gegen Vorurteile unternehmen?<br />
Jeder sollte seine Vorurteile erst einmal<br />
akzeptieren und in Ruhe betrachten. Dann<br />
kann man sich daran machen, negative<br />
Gedankenverbindungen durch positive zu<br />
ersetzen. Also: „Frauen können nicht Auto<br />
fahren“ beispielsweise ersetzen durch:<br />
„Frauen sind souverän.“ Und dann stellen<br />
Sie sich eine starke Frau vor, zum Beispiel<br />
Lara Croft. Das hilft manchmal schon!<br />
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