das magazin - EnBW

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| wissen | Streifzug
2. Wo liegt das Wissen
begraben?
Tief vergraben in einem Schwarzwälder Bergwerksstollen liegt ein Teil der deutschen
Kultur: Handschriften von Bach, die Bauskizzen für den Kölner Dom oder die Spielpläne
von Bayreuth. Die Unterlagen werden auf Mikrofilmen gespeichert und in Bierfässer
ähnlichen Edelstahlbehältern gesammelt. Im ehemaligen Stollen des Silberbergwerks,
dem Barbarastollen in Oberried in der Nähe Freiburgs, wird seit 1970 Deutschlands Wissen
gelagert. „Hausherr“ ist das Bundesamt für Katastrophenschutz. Jedes Bundesland
entscheidet, was erhaltenswert ist. Deshalb findet sich auch vieles aus deutschen Behörden.
Der „Zentrale Bergungsort der Bundesrepublik Deutschland“, so der Name im besten
Beamtendeutsch, genießt die höchste Schutzstufe der Unesco. Diese Ehre wird nur
noch dem Vatikan und dem Reichsmuseum Amsterdam zuteil. In Italien sammelt man
eben Kirchengüter, in den Niederlanden Bilder und in Deutschland Akten.
3. Wer kennt das Geheimnis?
Er fährt mit verbundenen Augen durch
Stuttgart. Und lässt einen drei Tonnen
schweren Elefanten verschwinden. Wie er
das schafft? Der vielfach ausgezeichnete
Zauberkünstler Topas schweigt vielsagend:
„Die Magie würde verfliegen, wenn alles
Wissen preisgegeben würde.“ Topas und
Roxanne, das junge Zauberer-Ehepaar aus
der Nähe Stuttgarts, sind natürlich Mitglie-
der in einem magischen Zirkel, der niemals
Geheimnisse an Außenstehende verraten
darf. Das ist nicht nur eine Sache der Ehre.
Dem Magier, der plaudert, droht sogar eine
Geldstrafe. Von Zaubershows im Fernsehen,
bei denen Tricks verraten werden,
halten die zwei naturgemäß nicht viel.
„Denn nur das Geheimnisvolle schafft die
Verblüffung“, erklärt Topas.
4. Was weiß
der Affe?
Nein, lesen kann die Orang-Utan-
Dame Carolin natürlich nicht. Dennoch
ist die Menschenäffin aus der
Stuttgarter Wilhelma alles andere
als auf den Kopf gefallen. Das Leipziger
Max-Planck-Institut für evolutionäre
Anthropologie erforscht,
was Affen wissen und wodurch sie
sich vom Menschen unterscheiden.
Die Affenexperten verstecken Lieblingsgegenstände
der Menschenaffen.
Das Experiment zeigt: Der Affe
sucht immer an der gleichen Stelle
in seinem Käfig, etwa in der Mitte,
egal wie sehr die Pfleger im Käfig
die Gegenstände wie Steine und
Bäume verschieben. Ein einjähriges
Kleinkind geht ebenso vor.
Zwei Jahre später haben Kinder ihr
Verhaltensmuster geändert. Jetzt
suchen sie ihr Lieblingsspielzeug
immer in der Nähe des Gegenstands,
in dessen Nähe es gewöhnlich
zu finden ist. Die Position im
Kinderzimmer ist unwichtig geworden.
Daraus schließen die Experten,
dass wir unser Wissen – im
Gegensatz zu den Verwandten im
Zoo – im Laufe des Alterns ändern,
weil wir lernen. Die Leipziger haben
zudem jüngst herausgefunden,
dass beide, Schimpansen und
Kinder, gerne uneigennützig helfen.
Wenn eine Person verzweifelt
nach einem Stock greift, aber diesen
nicht erreichen kann, sind die
Affen und Kinder zur Stelle und
reichen den Stock. Und das bis zu
zehnmal hintereinander, sogar
ohne mit einer Banane belohnt zu
werden. Da sage noch einer,
Carolin weiß nicht, was nett ist.
Fotos: Berthold Steinhilber, Getty Images / RPM Pictures
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